Ich darf mal aus dem Faltradforum zitieren.
Ist das geil....



Und MTBler sind überfordert 30 Gänge zu sortieren.
Zitat:
Vielleicht gibt es irgendwo im MtB-Sport eine Nische, wo 1x11 mit 420 % Entfaltungsumfang Sinn macht.
Wenn es diese Nische noch nicht oder gar nicht gibt, wird sie von den Marketing-Strategen schnell erfunden.
Nachdem man dem Mtb-Sportler jahrelang eine 3x9-Schaltung (11-34,22-32-44) empfohlen hat (Bei Laufrad (559+2x60) = 679 mm Durchmesser und Umfang = 2,13 m ergibt sich eine Entfaltung von 1,38 m bis 8,53 m ), macht man nun eine Rolle rückwärts und propagiert über 2x10 nun 1x11.
Wenn man den Trend (der sich noch gar nicht richtig etabliert hat !; es gibt ja bereits 27.5"-er !) zum Rad mit großem Durchmesser dagegen hält (ein 29" Laufrad hat 622+2x60 = 742 mm Durchmesser und 2,33 m Umfang), sollte man meinen, daß im Verhältnis R = 2,33/2,13 = 1.094 die kleinsten Ritzel größer werden sollten.
Also, daß die eh schon problematischen 11-er Ritzel generell 12-er Ritzeln Platz machen sollten.Warum sind kleine Ritzel problematisch: Es geht um die Stichworte Verschleiß und Polygon-Effekt.
Die Abweichung des Polygons vom Kreis führt zu Schwingungen sowohl "rauf und runter" als auch "vor und zurück". Je kleiner die Zähnezahl des Ritzels, um so ausgeprägter ist diese Schwingung ==> Belastung und Geräusch können inakzeptabel werden. Je nach Anregung sind auch immer Resonanzerscheinungen zu erwarten.
Diese Resonanzen sind auf dem Leertrumm besonders heftig, weil hier wegen die geringen Belastung nur durch die Spannkraft des Schaltwerks ( ~10 [N]) auch die davon abhängenden Reibungskräfte gering sind. Reibungskräfte dämpfen nun mal Schwingungen (jedenfalls in der Physik) ; die 1x11 Schaltwerke steuern durch ein Horizontal-liegendes Parallelogramm dagegen.
Sie bauen aber zur rechten Seite noch weiter nach außen als die bisherigen Normal-Schaltwerke, nichts für Falträder; es geht auch anders: Stichwort "Shadow-Schaltwerk". Der Ungleichmäßigkeitgrad der Kette beinflußt die Aufschlagskraft der Rolle auf die Zahnflanke des Ritzels und verursacht einen erheblichen Teils des Verschleißes. Zudem ist bei kleinen Ritzeln die Zahl der an der Übertragung der Kettenzugkraft auf das Ritzel beteiligten Zähne schon gering. Beim 11-er Ritzel sind es nur noch maximal 4 Zähne. Mit 360 Grd / 11 = 32,7 Grd ist der Sektor der tragenden Zähne bei 4 Zähnen 4x32,7 = 131 Grd. Ein 10-er Ritzel hat bei 3 (4) tragenden Zähnen einen Sector von 360/10x3(4) =108 (144) Grd. Die vier Zähne (Sektor 144 Grd) stehen beim 10-er Ritzel nicht zur Verfügung. D.h. man muß beim 10-er Ritzel von nur drei tragenden Ritzeln ausgehen.
Da kann sich auch Otto Normalo vorstellen, daß der dadurch bedingten höheren Belastung durch bessere Härtung und besseres Material Rechnung getragen werden muß oder unterbleibt.Bei der Festigkeit kommt noch ein weiteres Handikap hinzu: Da eine Kassette mit 11 Ritzeln verbaut wird, müssen sowohl die Kette, das Kettenblatt und die Ritzel schmaler werden. Viel mehr Platz für eine breitere Kassette ist ja nicht. Bisher liegt bei 135 mm Klemmweite die Mitte bei 67,5 mm und von dieser Mitte zur Nabenflanschmitte sind es 18 mm; dazu kommen die Kassettenbreite ~36 mm plus 9,0 mm Abstand Kassette-Flansch und ~4.5 mm Kassete zur Abschlußmutter außen; in Summa 67,5 mm. Die 18 mm Abstand bedingen nun schon einen steilen Speichenwinkel (mit der Folge einer hohen Speichenspannkraft). Das wird die Marketing-Strategen wenig kratzen: Das Problem haben dann die Laufradbauer ! Das alles ist nicht zum Nulltarif zu haben. so sehr ein 10-er Ritzel bei den Faltern im Hinblick auf eine große Entfaltung auch wünschenswert ist. Teure Formal "1" Technik im Alltag überlasse ich anderen.Die teure Kassette ( UVP 381,00 € ) resultiert offenbar aus dem Fertigungsprozeß (Frästeil aus dem Vollen). Das wird dann als CNC (= Hightec) Bearbeitung lanziert. Dabei kann man leicht erkennen, daß nicht überall, wo "CNC" draufsteht, Hightec drin sein muß. Man denke nur an die gerollten statt geschnittenen Gewinde. Da ist die spanabhebende Bearbeitung nur zweiter Sieger.MfG EmilEmil