Auf dem Rad kommt man den Wildschweinen, Rehen und anderem Getier inzwischen erstaunlich nahe. Wenn die sich nicht in die Enge getrieben fühlen, bleiben Rehe auch schon mal in 2 m Entfernung stehen. Auch Dachs und Hase bleiben manchmal am Wegesrand sitzen. Bei Wildschweinen habe ich mich nicht so dicht vorbeigetraut, sondern gewartet, bis sie von dannen gezogen sind. Hirsche sind deutlich scheuer. Die sind weg, sobald sie Sichtkontakt haben oder Witterung aufnehmen.
Die Ergebnissen der letzten Treibjagden passen eher zur Unruhe der Forstarbeiten: Im Herbst 2017 waren es im südlichen Siebengebirge noch über 70 Wildschweine und viel Beifang. Im anschließenden Winter gab es vor der Jagd schon größere Holzeinschläge, entsprechend war das Ergebnis (unter 20). Seit dem Sommer höre ich auf dem Weg zur Arbeit fast jeden Morgen die Kettensägen, was sich diesen Winter (Dezember 2019) ebenfalls im Jagdergebnis widerspiegelt. Auf der benachbarten Rheinland-Pfälzer Seite ist hauptsächlich weiter oben am Asberg gerodet worden, rund um das Auge Gottes ist es noch verhältnismäßig ruhig. Dort war die Strecke bei der fast gleichzeitig durchgeführten Treibjagd im Dezember 2019 dreimal so groß, wie auf der anderen Seite der Landesgrenze.
Wobei in den alten, verwilderten ehemaligen Wein- und Obstgärten das Wild durchaus rausgetrieben werden dürfte, nur schießen kann man in Ortsnähe halt nicht, sondern muss warten, bis die Tiere weit genug vom der Bebauung weg sind.