Als ich mich gegen 16 Uhr 30 von meiner Firma auf den Weg zum Startpunkt machte, wäre ich am liebsten noch in der kuscheligen Halle geblieben und hätte weitergearbeitet.......und das soll schon was heißen
5 Grad und leichter Nieselregen: Also Spitzenverhältnisse
Als ich dann mit der Fähre übersetzte war dann auch schon zu erkennen, das der Winter noch nicht ganz aus den sieben Bergen verschwunden war. Schimmerten doch immer wieder kleine Schneefetzten zwischen den Bäumen hindurch.
Das die ganze Geschichte allerdings so enden würde, daran hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht zu glauben gewagt.
Aber dazu später mehr.
Am Startpunkt im Nachtigallental fanden sich dann auch tatsächlich 4 Verrückte ein:
Oli, mein Brüderchen Thomas, Jörg und meine Weichlichkeit.
Da ich bis kurz vor der Tour garnicht genau wusste, wo die Runde überhaupt hinführen sollte, brachte mich Oli mit seiner Überlegung das er keine Probleme damit hätte heute ein wenig Grundlagentraining am Rhein zu machen auf die Idee diesem grossen Strom ein wenig taleinwärts zu folgen.... allerdings dann doch nicht bis Koblenz, welches als Ziel in Olis Kopf herumspukte.
So ging es also getreu nach dem Motto: "Wir sind zum WP Punktesammeln hier- mit Spass hat das überhaupt nichts zu tun" auf dem Radweg am Rhein entlang nach Bad Honnef. Hier folgte dann aber auch schon der erste Trail. Der Leinenpfad führt von Bad Honnef bis Unkel immer direkt am Rhein entlang. Normalerweise ist dieser Pfad per Bike nicht zu empfehlen, da dieser wirklich nur handtuchschmale Trail absolut keinen Gegenverkehr zulässt- wenn wirklich Welcher aufgetaucht wäre, hätten wir wohl umkehren müssen
Aber bei dem Sauwetter war natürlich Niemand unterwegs.
Man sollte allerdings noch erwähnen, das es nicht immer geregnet hat.
In Unkel war dann das Einrollen zu Ende: Es ging auf steilem Pfad hoch Richtung Erpeler Ley:
Im Bild zu erkennen ist, das Jörg einen riesen Spass hat endlich mal einen richtigen Berg hoch zu fahren:
Oben ging es als erstes über das Hochplataou um dann die Erpeler Ley zu erreichen. Hier gab es bei anbrechender Dunkelheit dann einen feinen Ausblick auf den Rhein
Hallo....ich sagte....einen feinen Ausblick auf den Rhein......nagut, denkt euch einfach mal die zwei hässlichen Vögel im Vordergrund weg....dann passt das schon.
Auf glitschigem Trail ging es dann hinunter nach Kasbach. Hier folgte dann die Suche....nein, nicht nach dem Sinn des Lebens, sondern nach dem Einstieg zum Trail hoch nach Ockenfels.
Tja, im Dunkeln sieht die ganze Sache ein wenig anders aus.....dunkler halt.
Nach ein paar Fehlversuchen ging es aber dann doch hoch nach Ockenfels zu dem kleinen kriegerischen Bergvolk, wo wir einem Kumpel einen kurzen Besuch abstatteten.
Es folgte ein kleines Highlight: An der Hangkante verlief der extrem schmale Trail über lange Wellen wieder hinunter nach Kasbach. Im Hellen macht dieses Teil schon richtig Spass.
Es folgte die lange Fahrt durch das Kasbachtal. Hier ersuchten uns schon die ersten Vorboten des Grauens, was uns noch erwarten sollte.
Wasser....in allen Formen: Mal als Eisplatte, mal als Pappschneefläche, mal als Schneematschfütze.....zumeist also in gefrorener Konsistens
Nach Überquerung der Landstrasse begann der Kampf: Der Aufstieg zum Auge Gottes:
Das Bild ist zwar nicht besonders gut.....zeigt aber doch sehr gut die Beschaffenheit des Untergrundes.
Es war sehr Interessant hier vorne zu fahren weil man hinter bzw. neben sich immer wieder die Lichtkegel hin und her springen sah, weil niemand es schaffte den Lenker gerade zu halten. Immer wieder sackte das Vorderrad ein.....nagut es war nicht nur ein einsacken: Es war ein wegschmieren, abrutschen, festhängen, rumeiern, abdriften uswusw.
Oben gab es dann ein kleines Naturschauspiel zu erleben:
Ein Eiskristall in Form eines Rades:
Am Auge Gottes wurde dann einstimmig beschlossen
nicht weiter auf der Höhe zu bleiben, sondern direkt wieder den Abstieg zu beginnen.
Dieser belohnte dann zumindest ein bischen die Quälerei.
Vorbei an der ehemaligen Barbarahütte ging es auf schönem Trail wieder hinunter nach Bad Honnef.
Hier endete die Tour dann wieder mit Ausrollen am Rhein.
Die Daten: 36,35 km 510 hm
Mit dabei waren:
Lüni
Scottti
daywalker74
Handlampe