Bei mir hilft zb systematisches Üben. Ich fahre ja nun seit 2 Jahren fast immer dieselbe Strecke. Und da geht noch immer was. Da und dort mal eine Stelle, wo ich die Bremse doch komplett offen lassen kann oder mal ne Kurve, die ich später anbremsen kann.
Am letzten Wochenende hatte ich ein ziemliches Tief. Das Fahren hat mir überhaupt keine Freude bereitet und ich war da wirklich am Zweifeln, wie es bei mir mit dem Sport weiter gehen soll. Hab' dann nach einer Lösung gesucht und bin am Dienstag die Strecke noch mal, aber deutlich impulsiver gefahren. Das war dann schon viel mehr nach meinem Geschmack.
Mountainbiken ist ein undankbarer Sport, aber alleine dadurch, dass ich am Dienstag wieder voll in die Pedale getreten habe, waren Geschwindigkeiten möglich, die mich wieder zum Lachen brachten. Ich müsste mich nur überwinden, weg mit der Faulheit und alles oder fast alles geben.
Die Spreu vom Weizen trennt sich durch die Motivation. Wer motiviert ist, jeden Meter Trail voll auszunutzen, wird belohnt werden. Ich kenne niemanden, der das volle Potential eines Trails ausnutzt. Nicht nur beim Treten. Alle paar Meter gibt's doch eine Welle, die zum Pushen genutzt werden kann und wenn eine Wurzel auftaucht: Bunny Hop. Usw usw.
Ich bin immer am Staunen, wenn jemand im Bikepark Runde um Runde runter spult. Das haben wir früher auch gemacht. Sechs, sieben Abfahrten an einem Vormittag. Gebracht hat das nichts, weil wir einfach so runter geeiert sind. Heute: Zwei Abfahrten zum Einfahren, eine Abfahrt Vollgas und eine zum Ausrollen. Die, die Vollgas gefahren sind, erkennst du daran, dass sie im Ziel zehn Minuten brauchen, um wieder auf ein normales Puls Niveau zu kommen.
In der Nähe haben wir einen sehr felsigen Trail mit wenig Gefälle (kann man in beide Richtungen fahren). Um den gut zu fahren, muss man alles geben. Also Treten, Pushen usw. Macht man das nicht, eiert man da halt mit uninteressanten Geschwindigkeiten und wenig Dynamik durch. Aber wenn man alles gibt, macht der richtig Laune und das ist eine echt gute Schule.
"Alles geben": Das Risiko fährt immer mit und die oberste Regel ist doch, Stürze zu vermeiden, Verletzungen sowieso. Sicheres Fahren ist ohnehin toll. Anders bekommt man zb in den Kurven keine Drifts über beide Räder hin. Steht man falsch am Bike, folgt der Abgang sogleich. Steht man sauber und sicher am Bike, kann's eigentlich fast unbegrenzt rutschen. Ich habe eine völlig banale Forstwegkurve auf einem meiner Transferstücke. Da teste ich immer, was mit guter Fahrtechnik noch alles an Grip da ist. Die Wanderer freuen sich immer, wenn ich da gefühlt viel zu schnell in die Kurve rein komme und dann doch sogar ohne Rutschen durch komme. Alles nur mit guter Schwerpunktlage und Blickführung.
Aber wie gesagt: Mountainbiken ist eigentlich ein undankbarer Sport. Keine Ahnung, warum das so trendy ist und warum ich mich gerade dafür entscheiden habe.