Abnehmen: Wie wirksam ist der Nachbrenneffekt? t

B

bettseeker

Guest
Meine Ausgangssituation ist ähnlich wie im Thread Kraftaufbau/Gewichtsreduktion. Ich würde gern bis zum Frühjahr ca 5 Kilo Gewicht abbauen. (Ich mach extra einen neuen Thread auf, um nicht zuviel durcheinander zu bringen.) Kraftmäßig bin ich zufrieden :D, wie Abnehmen im Prinzip funktioniert ist auch klar. Dass ich mein Ziel erreiche steht für mich ebenfalls fest. Interessieren würde mich rein die Frage, ob ihr den Nachbrenneffekt als zum Abnehmen geeignetes Mittel haltet.

Im Netz gibt es zum Nachbrenneffekt höchst widersprüchliche Angaben. Die einen halten ihn für total überschätzt, andere schreiben von einem erhöhten Stoffwechsel von ein bis zwei Tagen mit großem Kalorienmehrverbrauch. Langes GA-Fahren ist zum Abnehmen ohne Zweifel geeignet, aber im Winter nicht immer ohne weiteres machbar. Deshalb die Frage, wie sieht es mit intensiven Einheiten aus?

Meine bisherigen Erfahrungen:
Krafttraining:
1. sehr intensiv = scheinbar sehr hoher Nachbrenneffekt, löst allerdings starken Heisshunger aus, Speicher müssen unbedingt wieder gefüllt werden, da man sonst nach wenigen Einheiten platt ist.
2. mäßig intensiv (Zirkel- oder Meltdowntrainig) = ist zwar vom Kreislauf her im Moment anstrengend, aber nicht übermäßig belastend. Nachbrenneffekt = k. A.

Ausdauertrainig:
1. Bei sehr intensiven Einheiten ähnlich wie beim Krafttrainng = Speicher müssen gefüllt werden.
2. mäßig intensiv = ist machbar und zu verkraften, Nachbrenneffekt = k.A.

Unter kurzen Ausdauereinheiten (Rad) verstehe ich Einheiten von ca 90 Minuten Länge, inklusiv 15 Minuten einfahren und 15 Minuten ausfahren.
Die ca 60 Minuten selber z.B.:
Fahrtspiel, 2x 20 Minuten GA 2 oder 4x4 Minuten EB-Intervalle (alles gefühlsmäßig, ich könnte allerdings mit mit dem Pulsmesser mal wieder einen Max-Test machen und die Trainingsbereiche ableiten.)

Gibt es eurer Meinung nach geeignetere Formen und haben diese einen wirkungsvollen Nachbrenneffekt?
 
Ich würd mal behaupten das es sowas wie den Nachbrenneffekt wie er immer angepriesen wird nicht gibt. Abnehmen tut man nur wenn man mehr verbraucht wie man zu sich nimmt.
So Geschichten wie Krafttraining steigert den Nachbrenneffekt sind meiner Meinung nicht nachvollziehbar. Der Körper hat einfach durch den Muskelaufbau, durchs Krafttraining, irgendwann einen höheren Grundumsatz. Wenn ich jetzt immer noch das selbe an Energie zu mir nehme ist es klar das ich mehr abnehme.

Tendenziell zeigt mir meine Erfahrung das es Schwachsinn ist nachm Training nichts zu essen um den Nachbrenneffekt zu nutzen.

Würde mal sagen es gibt kein allgemeingültiges Verfahren was das beste ist. Das musst du einfach für dich selbst heraus finden. Ich komme zum Beispiel sehr gut mit Intervalltraining klar. Hab aber auch mittlerweile recht lange ausprobiert. Sowohl was Ernährung als auch Training angeht. Wobei beim Training eh ne wechselnde Belastung am besten ist. Halt nicht Wochen/Monate-lang das selbe machen.
 
So Geschichten wie Krafttraining steigert den Nachbrenneffekt sind meiner Meinung nicht nachvollziehbar. Der Körper hat einfach durch den Muskelaufbau, durchs Krafttraining, irgendwann einen höheren Grundumsatz. Wenn ich jetzt immer noch das selbe an Energie zu mir nehme ist es klar das ich mehr abnehme.


Der erhöhte Grundumsatz durch Muskelaufbau soll ebenfalls stark überschätzt werden, wenn man verschiedenen Quellen im Netz trauen kann.:eek: Auch hier gibt es höchst widersprüchliche Angaben. Vorstellen kann ich mir einen erhöhten Grundumsatz, wenn man vor Beginn des Krafttrainings eine sehr schlechte körperliche Verfassung hatte.

Ich betreibe seit mehreren Jahren neben dem Radfahren relativ intensives Krafttraining. Im Sommer etwas weniger, im Winter etwas mehr. Dieses Jahr habe ich das Winter-Krafttraining aus Zeitmangel und wegen des schlechten Wetters schon frühzeitig begonnen und bin relativ wenig Rad gefahren. Unter schweren intensivem Krafttraining verstehe ich Grundübungen wie Kreuzheben, Kniebeugen, Bankdrücken und Mehrgelenksübungen wie Klimmzüge, vorgebeugtes Rudern, Frontdrücken usw. Das alles mit Freihanteln und dem Ziel Kraft aufzubauen wie ein Ochse.:) Mehr Muskeln will ich auf keinen Fall aufbauen. Das wenige Radfahren dürfte kaum einen wesentlichen Einfluss gehabt haben.

Ich habe das jetzt ca.3 Monate so durchgezogen ( mit Regeneration zwischendurch) und festgestellt, dass ich in den Tagen nach dem Training in mich reinstopfen konnte was ich wollte, ohne zu- oder abzunehmen. Die Kraft konnte ich gut steigern, Muskelaufbau (Zeit zu kurz) oder Fettverlust konnte ich nicht feststellen.

Deshalb stellt sich hier für mich die Frage, ob das der viel zitierte Nachbrenneffekt (Kalorienmehrverbrauch durch beschleunigten Stoffwechsel) ist, oder ob die Speicher einfach derart geleert sind, dass sie kaum noch gefüllt werden können.
 
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Klar irgendwann gibts beim Grundumsatz ne Stagnation. Denke mal in meinem momentanen Zustand kann ich da auch nicht mehr viel machen. Aber als ich vor 4 Jahren mal angefangen bin und meine 100kg drauf hatte sah das ganze anders aus.

Das Training sieht bei mir eigentlich ähnlich aus. Gewichtsmäßig gabs dann auch irgendwann ne Stagnation bei mir. Runter gings dann nur nochmal durch ne weitere Umstellung der Ernährung. Wobei ich glaube das ich mittlerweile mehr esse und trotzdem noch weiter Gewicht verliere.
 
Wobei ich glaube das ich mittlerweile mehr esse und trotzdem noch weiter Gewicht verliere.


Ich finde das immer schwer einzuordnen. Ein wenig mehr Aktivität oder etwas intensiveres Training über einen längeren Zeitraum und man kann ein paar Kilo hin oder her nicht immer zweifelsfrei erklären.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Den Nachbrenneffekt, halte ich persönlich für überschätzt. Fakt ist, dass in der unmittelbaren Zeit nach dem Training die Aufnahme von Nährstoffen verbessert ist.

Zu dem Mehrverbrauch an Kalorien durch mehr Muskelmasse kann ich sagen, dass es nur logisch ist wenn mehr Muskeln auch mehr Kalorien verbrennen. Muskeln wollen doch mit Energie versorgt werden, und das auch dauerhaft. Muskeln schlafen schließlich nicht und benötigen immer eine kleine Menge an Energie. Daher ist es auch unwahrscheinlich, dass der Grundumsatz stagniert wenn weiterhin Muskelmasse aufgebaut wird.
Ich habe in Fachliteratur beispielsweise gelesen, dass ein Pfund Muskelmasse mehr, den Grundumsatz um ca. 100 Kalorien pro Tag erhöht.
 
Ausdauertrainig:
1. Bei sehr intensiven Einheiten ähnlich wie beim Krafttrainng = Speicher müssen gefüllt werden.
2. mäßig intensiv = ist machbar und zu verkraften, Nachbrenneffekt = k.A.

Unter kurzen Ausdauereinheiten (Rad) verstehe ich Einheiten von ca 90 Minuten Länge, inklusiv 15 Minuten einfahren und 15 Minuten ausfahren.
Die ca 60 Minuten selber z.B.:
Fahrtspiel, 2x 20 Minuten GA 2 oder 4x4 Minuten EB-Intervalle (alles gefühlsmäßig, ich könnte allerdings mit mit dem Pulsmesser mal wieder einen Max-Test machen und die Trainingsbereiche ableiten.)

Gibt es eurer Meinung nach geeignetere Formen und haben diese einen wirkungsvollen Nachbrenneffekt?


Vielleicht hier noch als Ergänzung:
Als 1. "sehr intensiv" habe ich mal einfach "ballern bis der Arzt kommt" angenommen oder auch "mal richtig die Sau rauslassen", also das was man nicht ständig machen soll oder kann.
Die Einheiten unter 2. habe ich als mäßig intensiv bezeichnet, weil sie an Punkt 1 von der Belastung nicht rankommen, hier fahre ich im Winter mit etwas besserer Kontrolle drinnen, draußen eher nach Körpergefühl (natürlich nicht optimal).
 
Grundumsatz
Mehr Muskelmasse verbraucht mehr Kalorien, ich erinnere mich an einen Wert von 40kcal/kg. Das sind dann 14600kcal/Jahr, also fast 2kg Fett (weniger) im Jahr, bzw. kann man etwa 48 Cheeseburger oder 20 Döner zusätzlich im Jahr essen ;). Alles nur theoretisch, mehr Training zum Muskelaufbau bedeutet für viele auch mehr Hunger :(.

Nachbrenneffekt
Klar gibt es den. Und sicher nicht nur bei mir. Ich schätze ca. 50kcal/Sporttag. Bei 150 Sporttagen im Jahr sind das nochmal rund 24 Cheeseburger und 10 Döner :D. Woran merke ich das? Wenn ich morgens trainiere, dann habe ich warm im Büro (bei warmen Temperaturen im Sommer evtl. sogar schwitzen), wenn ich abends trainiere schlafe ich schlechter ein (Körper/Muskeln arbeiten, erhöhte Durchblutung, weniger Frieren bei niedrigen Temperaturen)

Woher die Erkenntnisse?
Wenn man vorher jahrelang kein Sport gemacht hat und dann etwas tut merkt man das besser als jemand der regelmäßig viel Sport gemacht hat. Genauso auch den positiven Grundumsatzeffekt durch Muskelaufbau. Es gibt aber auch wissenschaftliche Studien dazu ...
 
Geeignetere Formen (Deine Frage)
Ich denke der Effekt wird nicht wesentlich besser wenn Du statt einer Stunde z.B. zwei Stunden Ausdauer oder Krafttraining machst, aber eine Stunde mehr verbrennt halt viel viel mehr Kalorien als der Nachbrenneffekt. Zur Zeit sagt die Sportmedizin, dass hochintensives Krafttraining (z.B. HIT) und Ausdauer mit Intervalltraining (wie Dein 90 Minuten Training - das mir sehr gut gefällt) sehr effektiv ist. Mit ewig langen GA-Trainings habe ich keine Erfahrung, ich mag aber den Kalorienverbrauch und habe nach 50km aufwärts am nächsten Tag oft etwa 0,5kg weniger :)
 
Mit ewig langen GA-Trainings habe ich keine Erfahrung, ich mag aber den Kalorienverbrauch und habe nach 50km aufwärts am nächsten Tag oft etwa 0,5kg weniger :)


Ein, zwei Kilo Gewichtschwankung sind normal. Das hängt mit Magen/Darminhalt, gefüllte oder leere Glykogenspeicher und dem Wasserhaushalt zusammen. Das sieht auf der Waage zwar toll aus, hat aber mit richtiger Fettabnahme noch nicht viel zu tun.

Lange GA-Einheiten am besten als mehrwöchigen Block, sind meiner Meinung nach gut geeignet um Gewicht abzubauen. Man muss zwar auch seine Kohlehydratspeicher wieder füllen und genügend Eiweiss zu sich nehmen, kann aber ein leichtes Kaloriendefizit ganz gut vertragen. Natürlich muss man auch auf genügend Regeneration achten um sich nicht platt zu fahren.

Noch einleuchtender ist es für mich, dass man bei intensivem Intervalltraining, oder Krafttr. (z.B. dein HIT), die Speicher entsprechend wieder füllen muss, um überhaupt dieses Training auf Dauer durchstehen zu können. (Ohne Kohlehydrate kein intensives Training) Natürlich kann man auch hier nicht vollkommen unkontrolliert alles in sich reinstopfen.

Wie schaffen es aber z.B. Boxprofis in der unmittelbaren Kampfvorbereitung mit großen Teilen hochintensivem Training ordentlich Gewicht abzubauen? (Fast alle Boxer haben sonst gut 6-7 Kilo mehr.)
Boxer oder auch Sprinter (Leichtathletik) werden meistens als Paradebeispiel für das Abnehmen mit intensivem Training und damit im Zusammenhang, auch mit dem Nachbrenneffekt genannt. (Auf BB-Seiten auch gerne "Fettschmelze" genannt.)
Natürlich sind das Profis, die an umfangreiches und intensives Training gewöhnt sind, aber natürlich auch noch auf die entsprechende Ernährung achten müssen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Im Prinzip stehen Bodybuilder (besseres Beispiel als Boxer, die treten manchmal auch fettig an) ihre Trainingsintensität nur mit Doping durch (schnellere Regeneration). Bodybuilder müssen zum Wettkampf extrem wenig Fett am Körper haben. In vielen Sportarten werden zeitweise Mittel eingenommen um mit verstärktem Training und Diät das Fett "wegzuschmelzen", geht halt viel einfacher mit Doping. Reiche und Prominente nutzen sogar Wachstumshormone und Testosteron (sowie Chirurgie) zur Verschönerung.

Die Ernährung von sauberen Leistungssportlern und deren Trainingsintensität sind für mich vorbildhaft :cool:. Die müssen ja auch weniger zu sich nehmen als sie verbrauchen um abzunehmen, aber ohne Doping müssen die noch disziplinierter sein.

Ich selbst habe in drei Jahren nun 20kg abgenommen und trotzdem meine Muskelmasse um 1kg erhöht. Das Verhältnis zum Gesamtgewicht somit stark verbessert, und ich hatte mal 21kg Fettgeschwabbel mehr an mir :eek:. Daher finde ich Dein Thema auch hochinteressant. Ich möchte halt noch 19kg weg :eek:.

Die Ernährung und mit Abstrichen das Training sind für mich der Schlüssel des Erfolges von Leistungssportlern. Ausgewogene kalorienarme Ernährung, genug Eiweiße, kaum Ausrutscher (Buffet, Alkohol, Süßes, ...) so muss es dann wohl sein. Zusätzlich genug gutes Training. Hab z.B. große Angst vor Verletzungen, hat ich schon zwischendurch, ruckzuck ein paar Kilo drauf (sowas wie "Essen statt Training").

Und dann die Ausnutzung der besten Trainingmethoden. Ich denke die Mischung aus langen Touren, kurz und knackig, Ausgleichstraining (auch Dehnung, Koordination) und Krafttraining (auch kurz und knackig, soweit nach Verletzung noch möglich) machts. Ich bin schon im Mittelalter und brauche EISERNE DISZIPLIN :D


Aber zurück zum Nachbrenneffekt. Ich versuche nie mehr als ein Tag Pause einzulegen, damit es "immer nachbrennt". Dann versuche ich immer abwechselnd zu belasten. Immer wieder neue Muskeln ansprechen. Das gilt sicher für Leistungssportler und für mich als REHA-Sportler.

Neben dem Nachbrenneffekt halte ich das Training des Fettstoffwechsel für sehr wichtig. Ich meine damit nicht das Training im Fettstoffwechselbereich. Erst nachdem ich den trainiere habe ich keinen Heißhunger mehr. Ich gehe ohne Frühstück oder vor dem Abendessen trainieren, d.h. mit Hunger in das Training, nur Wasser trinken (keinerlei Kohlenhydrate), Training dann eher locker und möglichst lange (bei mir bis zwei Stunden) frühestens 30 Minuten bis eine Stunde nach dem Training etwas essen. Bei mir guter Effekt, obwohl ich dazu nur einmal die Woche komme (meist Samstagmorgen). Außerdem esse ich nur noch dreimal am Tag, zwischendurch ganz selten etwas Obst und noch seltener Kaloriengetränke (Alkohol, Säfte). Effekt: Kaum noch Heißhunger, mein Körper ist es gewöhnter Durststrecken durch eigene Mittel (Fettstoffwechsel) zu beheben und nicht durch Heißhunger sofort Nahrung zu verlangen.
 
Mir geht es eigentlich nicht so sehr um das Abnehmen, sondern mehr aus reinem Interesse um die Frage ob der Nachbrenneffekt so wirkungsvoll ist wie behauptet, und wieso kommt es überhaupt zum Nachbrenneffekt. Normal sollte es doch reichen, ähnlich wie beim langen GA-Training, die verbrauchten Kalorien und Nährstoffe zu ersetzen. Das dies nur theoretisch so genau möglich ist, ist mir schon klar, nur wieso verbraucht der Körper darüber hinaus noch jede Menge Energie? (angeblich sogar bis zu zwei Tage lang)
 
Ich bin überzeugt vom Nachbrenneffekt. Dazu muss man nur ein bisschen rechnen:

Ein Kilo Fettgewebe erzeugt ca. 30'000kJ. Bei einer Tretleistung von 200W und einem Wirkungsgrad von 25% muss man also ca. 10h kurbeln, um ein kg Fettgewebe zu verbrennen. Und das wohlgemerkt, ohne ein einziges J Kohlenhydrate zu verbrennen und nicht zuletzt, ohne ein einziges J Energie aufzunehmen, d.h. kein isotonisches Getränk, gar nix. Es scheint aussichtslos, auf diesem Weg Fett abzubauen...

Wir nehmen aber zum Glück nicht (nur) beim Training ab, sondern hauptsächlich danach. Beim Trainieren leeren wir unsere Kohlenhydratspeicher. Da der Körper normalerweise nach dem Training nicht tot ist, sondern weiterlebt, braucht er auch weiterhin Energie (Stichwort Grundumsatz). Diese bezieht er dann aus Fett, inbesondere im Schlaf, wenn der Insulinspiegel tief ist. Wir können die KH-Speicher nicht genug schnell auffüllen, ausser wir schütten sehr viel Traubenzucker, oder anderes Zeugs mit hohem glykämischem Index in uns rein.

Somit ist auch klar, welches Training den grössten Nachbrenneffekt hat. Jenes, bei dem die Kohlenhydratspeicher am radikalsten geleert werden. Meine persönliche Erfahrung bestätigt das, weshalb ich im anderen Thread bereits auf HIT-Training hingewiesen habe.
Dazu kommt noch die Verarbeitung des Trainingsreizes, die auch viel Energie braucht.

Der Haken daran, der Heisshunger steigt auch...
 
Ich bin überzeugt vom Nachbrenneffekt.

Wir nehmen aber zum Glück nicht (nur) beim Training ab, sondern hauptsächlich danach. Beim Trainieren leeren wir unsere Kohlenhydratspeicher. Da der Körper normalerweise nach dem Training nicht tot ist, sondern weiterlebt, braucht er auch weiterhin Energie (Stichwort Grundumsatz). Diese bezieht er dann aus Fett, inbesondere im Schlaf, wenn der Insulinspiegel tief ist. Wir können die KH-Speicher nicht genug schnell auffüllen, ausser wir schütten sehr viel Traubenzucker, oder anderes Zeugs mit hohem glykämischem Index in uns rein.
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Danke! Ich glaube das liefert eine einleuchtende Erklärung. Besonders gefallen hat mir die Aussage, dass der Körper nach dem Training weiterlebt, auch wenn ich manchmal einen anderen Eindruck habe.:D

Dazu passend fällt mir gerade das Nachschwitzen nach dem intensiven Schwimmtraining von früher ein. Trotz duschen, abtrocknen und Kälte draußen war es oft so, dass man noch gut eine halbe Stunde ordentlich geschwitzt hat. Das zeigt eigentlich auch deutlich, wie intensiv der Körper "nacharbeitet".
 
Ich bin überzeugt vom Nachbrenneffekt. (...) Meine persönliche Erfahrung bestätigt das, weshalb ich im anderen Thread bereits auf HIT-Training hingewiesen habe.
Kannst Du mir den Thread mitteilen, würde mich interessieren. Danke.
Das bestätigt auch mein Gefühl und meine Messungen auf der Waage, dass wenn ich meine Kohlenhydratspeicher voll geleert habe und dann noch trainiere
...Ich gehe ohne Frühstück oder vor dem Abendessen trainieren, d.h. mit Hunger in das Training, nur Wasser trinken (keinerlei Kohlenhydrate), Training dann eher locker und möglichst lange (bei mir bis zwei Stunden) frühestens 30 Minuten bis eine Stunde nach dem Training etwas essen...
der Nachbrenneffekt am Größten ist.
 
Ich habe im anderen Thread nur auf HIT-Training hingewiesen. Nicht wie man es macht. Dazu findest Du im Internet einiges. Im Wesentlichen sind es einfach 30s Intervalle mit maximal möglicher Leistung.
 
Ich habe im anderen Thread nur auf HIT-Training hingewiesen. Nicht wie man es macht. Dazu findest Du im Internet einiges. Im Wesentlichen sind es einfach 30s Intervalle mit maximal möglicher Leistung.
Mich hätten Erfahrungen anderer interessiert, ich habe Bücher (z.B. von Gießing) und Internet dazu gelesen und es selbst erfolgreich über ein Jahr durchgezogen. Erstaunliche Kraftzuwächse innerhalb kurzer Zeit, trotz Abnahme des Körpergewichts. Dann hatte ich einen Sturz und vorläufig aus (die Maus) mit HIT. Nun nehme ich mir nur noch einmal die Woche die Beine und Bauch+unterer Rücken vor ...
 
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Wir nehmen aber zum Glück nicht (nur) beim Training ab, sondern hauptsächlich danach. Beim Trainieren leeren wir unsere Kohlenhydratspeicher. Da der Körper normalerweise nach dem Training nicht tot ist, sondern weiterlebt, braucht er auch weiterhin Energie (Stichwort Grundumsatz). Diese bezieht er dann aus Fett, inbesondere im Schlaf, wenn der Insulinspiegel tief ist. Wir können die KH-Speicher nicht genug schnell auffüllen, ausser wir schütten sehr viel Traubenzucker, oder anderes Zeugs mit hohem glykämischem Index in uns rein.

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Hört sich sehr einleuchten an ist aber glaube nicht der Nachbrenneffekt im eigentlichen Sinne gemeint. Das ist für mich wieder mehr sonne Geschichte mit mehr verbrauchen als zu sich nehmen.

Die Geschichte mit Fett im Schlaf abbauen kann ich allerdings nur bestätigen. Dafür muss man allerdings auch darauf achten was man abends zu sich nimmt. Seitdem ich angefangen habe nach der Warrior Diet zu essen die ja mit auf diesem Prinzip, sowie einigen anderen die hier auch schon genannt wurden, basiert, habe ich relativ viel Fett verloren. Wenn mein Unfall nicht gewesen wäre hätte ich auch definitiv mehr Kraft aufbauen können. So bin ich leider immer noch etwas hinter meinem Plan.
 
Ich traue es mich kaum, in einem Fahrrad-Forum zu posten, aber diese Thematik ist sehr großer Bestandteil
diverser Low-Carb-Philosophien (Logi, Schlank im Schlaf, Atkins dürfte die bekannteste sein...)

Wie ich das verstanden habe, und ich bin kein Gastro-Enterodingsbums:
Um Fett zur Energiegewinnung bereitzustellen, muss der Körper das Hormon Glukagon bereitstellen.
Das ist der Gegenspieler des bekannten Insulin, das gebraucht wird, um Glukose im Blut (Kohlehydrate/Zucker) abzubauen.
Es wird nur ausgeschüttet, wenn kein Bedarf an Insulin herrscht, bzw. kein Insulin im Blut ist.
Werden Kohlehydrate aufgenommen, steigt der Insulinspiegel an, um sie abzubauen und zu verwerten.
Als eine Art Schutz vor Überzuckerung (gefährlich), wird stets ein wenig mehr Insulin als nötig ausgeschüttet.
Folge ist ein Hungergefühl, häufig auch Heißhunger auf Schokolade o.ä. nach dem Essen.
Wenn der Körper daran gewöhnt ist, die durch Belastung geleerten Kohlehydratspeicher wieder durch Kohlehydrate aufzufüllen,
schüttet er bereits während des Trainings Insulin aus, um die gewohnten Kohlehydrate schnell wieder zu verwerten, daher die
Heißhungerattacken nach dem Sport.

Darüber hinaus ist der Abbau von Kohlehydraten für den Körper einfacher um die Speicher wieder aufzufüllen und die Muskeln
zu regenerieren, als der Abbau von Fett. Das heißt, solange Kohlehydrate zur Verfügung stehen, werden diese auch mit Hilfe
von Insulin verwertet. Mehr noch, jedes überschüssige Kohlehydrat wird als Fett für schlechte Zeiten eingelagert. Um Fett
zur Energiegewinnung heranzuziehen, ist jedoch Glukagon notwendig, das nur bereitgestellt wird, wenn kein Insulin da ist.

"Schlank im Schlaf" (nur als Beispiel!) setzt hier an, indem es die Kohlehydratzufuhr ab mittags verhindert oder völlig
einstellt, damit während der Regenerationsphase im Schlaf Glukagon ausgeschüttet werden kann. Der Körper wird so mit
Energie aus Fetten wieder regeneriert. Der Zustand nennt sich "Ketose" (http://www.ketoforum.de/alles-ueber-die-ketose/16522-was-ist-ketose.html),
ich vermute, dass dies mit "Nachbrenneffekt" gemeint ist.

Ich habe vor einer Weile mit "Freestyle-Low-Carb" (braucht ihr nicht googlen, ich versuche einfach frei Schnauze Kohlehydrate
zu vermeiden) angefangen, weil ich durch den Insulinüberschuss nach Kohlehydratzufuhr nach dem Mittagessen auf der Arbeit
so krass ins "Suppenkoma" gefallen bin, also so müde war, dass für ne Stunde erstmal kaum noch was ging.
Inzwischen bin ich den ganzen Tag fit, habe aus Versehen (war nicht nötig, und nicht mein Ziel) noch 2-3kg Fett abgebaut und-
das fand ich überraschend, bin sowohl beim Laufen als auch beim biken deutlich leistungsfähiger geworden.
Wenn ich mich bei einem 10-12km Lauf vorher über Tempi von 5:10 Minuten/km beim Laufen gefreut habe, liege ich nun bei etwa
4:45-4:50 Minuten/km ohne mehr oder anders zu trainieren.
Ich meine auch gelesen zu haben, dass der Kohlehydratstoffwechsel Sauerstoff zur Reaktion braucht (Stichwort aerober Bereich).
Es klingt bescheuert, aber ich muss weniger atmen als früher, beim Laufen oder am Berg...

zum Weiterlesen:
www.low-carb-forum.de
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe vor einer Weile mit "Freestyle-Low-Carb" (braucht ihr nicht googlen, ich versuche einfach frei Schnauze Kohlehydrate
zu vermeiden) angefangen, ...
Inzwischen bin ich den ganzen Tag fit, habe aus Versehen (war nicht nötig, und nicht mein Ziel) noch 2-3kg Fett abgebaut und-
das fand ich überraschend, bin sowohl beim Laufen als auch beim biken deutlich leistungsfähiger geworden.
Wenn ich mich bei einem 10-12km Lauf vorher über Tempi von 5:10 Minuten/km beim Laufen gefreut habe, liege ich nun bei etwa
4:45-4:50 Minuten/km ohne mehr oder anders zu trainieren.
www.low-carb-forum.de


Eine ähnliche Erfahrung habe ich auch mal gemacht, als ich mehrere Kilo abnehmen wollte bzw. habe. Obwohl ich Kohlehydrate weitestgehend vermieden habe, war ich auch im einigermaßen intensivem Ausdauerbereich recht leistungsfähig.
Erklären kann ich mir das nur so, dass der Körper sich ziemlich schnell an die wenigen Kohlenhydrate gewöhnen kann und auch durch den Fettstoffwechsel überraschend gute Leistungen erzielt werden können, selbst wenn man vorher kein gezieltes Fettstoffwechseltraining gemacht hat, sondern wie in meinem Fall eher mit mittlerer Intensität trainiert hat. (Damals noch Schwimmen und Laufen.)
 
Hmmmm ...

Ich denke der Nachbrenneffekt tritt unabhängig der Ernährungszusammensetzung, der Tageszeiten der Nahrungsaufnahme, der Trainingsmethode und-art auf. Vermutlich spielen diese Punkte aber eine Rolle bei der Stärke des Effekts.

Der Nachbrenneffekt hat meiner Meinung etwas mit dem Gesamtorganismus zu tun. Nach einigen Minuten intensiver Bewegung, der Puls sollte schon mal 140 und mehr erreichen und die Muskeln mal "brennen", sind die Muskeln besser durchblutet, der Körper macht sich bereit für Höchstbelastung. Definitiv werden auch etliche Hormone und andere Körperveränderungen gegenüber Ruhezustand aktiviert. Die Auslastung und Gesamtbelastung während des Trainings spielt dann sicher eine wesentliche Rolle.

Aber letztendlich braucht der Körper anschließend noch Zeit um wieder in den Ruhezustand zurückzukehren. Muskeln fangen an sich zu regenerieren. Alles in allem dauert das -je nach Härte des Trainings- Tage. Der Brenneffekt ist am Anfang (erste Stunde nach dem Training) sicher deutlich höher als am Tag danach.

Übrigens wird ein regelmäßiger Sportler den Effekt nicht so gut feststellen, da er es nicht anders kennt. Ein jahrelanger Faulenzer -wie ich- merkt das allein am Nachschwitzen und am "Arbeiten" der Muskeln. Außerdem wachsen in den ersten Jahren nach Trainingsabstinenz mehr Muskeln als nach jahrelangem Training, auch hier eine Erhöhung des Grundumsatzes.
 
Folgende zwei Denkanstöße:

Nachbrenneffekt steigern durch Morgens-Nüchtern-Training, dann etwas Eiweiß und so wenig KH wie nur möglich essen.

Im Schlaf nachverbrennen - ja ist möglich. Aber dann ausreichend schlafen. Kein höheres Säugetier schläft so wenig wie der Mensch. Warum wohl?
 
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