ABS Bremsen

leFafnir

@fafnirfreeride
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Hallo Zusammen, habe heute den MTB Podcast gehört wo es um ABS Bremsen ging.

Kann mir die Funktion auf Omas Stadtmotorfahrad gut vorstellen, aber im "harten" Geländeeinsatz?

Am Motorrad auf der Straße ist ABS echt gut, aber viele Sport und Geländemaschinen haben keines.
(Beim Motorrad gibts auch Kurven ABS)
Mir ist beim MTB noch nie eine Situation untergekommen, wo mich so etwas gerettet hätte. Wenns über den Lenker geht, dann weiß das Vorderrad weggeht/ rutscht (Kurven ABS?).

Kann mir auch vorstellen, das hier die Wartung und Diagnose, sowie die Teile, wie beim Auto "teuer" ist.

Hat die schonmal jemand in echt probiert?
 
Um welchen Podcast geht es?

Dich rettet das ABS vielleicht nicht, aber definitiv den Wald. Zumindest wenn ich mir ansehe, wie viele Leute mit blockiertem Hinterrad die Wege hier im (Vor)Alpenland runterrutschen...
 
Komisch, keine meiner KTMs hat ein ABS gehabt, die Reiseenduros schon, aber Crosser und Enduros nicht.
Ich habe es auch im Gelände nie vermisst, momentan auch nur in Verbindung mit Gehhilfen grade auf den elektrischen Markt gekommen :ka:
 
Magura bietet die MT5 ABS nur in Kombination mit dem Bosch-Motor.
Da sich hier wenige Leute als E-Bike Fahrer outen wollen (Shitstorm), wäre es vielleicht sinnvoll, im E-Forum zu fragen
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte wissen, dass das Bosch ABS keine Pumpe hat.
Die Bremse wird geöffnet, der Bremshebel gibt stückweise nach => wenn das ABS länger regelt, muss man irgendwann neu ausholen.
Aber es funktioniert, sehr gut sogar.
Theoretisch fliegt man auch nicht übern Lenker - hab ich mich aber nicht probieren trauen :o

Beim Pedelec oder S Pedelec für den Stadtverkehr... warum nicht :ka:
 
Wann ist wer zuletzt wegen Bremsen über den Lenker gegangen?
Je nach dem wie du das meinst. Für einen Überschlag wegen Bremsen muss man sich schon anstrengen. Was aber schnell passiert ist, dass das Vorderrad wegen Bremsen wegrutscht: Man bremst bergab leicht und das Vorderrad rollt noch, dann ändern sich plötzlich die Gripverhältnisse (nasse Wurzel etc.), das Vorderrad blockiert und verabschiedet sich.

Ob ein ABS einem da helfen kann ist noch einmal eine andere Frage. Das müsste da vor dem Blockieren eingreifen.

Beim Pedelec oder S Pedelec für den Stadtverkehr... warum nicht :ka:
Das halte ich tatsächlich für eine sinnvolle Anwendung.
 
Natürlich macht ABS auf der Strasse Sinn, erst Recht für Ungebübte.
Bosch´s Schätzung halte ich sogar für konservativ. Effektiver wären aber bessere Bedingungen für Fahrräder im Verkehrsraum. Wenn Bosch sich dazu mal positionieren würde, hätte das viel Gewicht - aber wäre vermutlich nicht so umsatzfördernd (?). Obwohl ...., hm ... eventuell doch

Man könnte natürlich auch schreiben: "Wenn es keine Pedelecs gäbe, könnten jährlich bis zu 100 % aller Unfälle mit Pedelecs verhindert werden."
:bier:

Erdnah
 
Sinn des ABS ist, das man während des Bremsens noch lenken kann. Die Regelung ist auf festen Untergrund wie Asphalt "einfach", auf lockerem Untergrund schon schwieriger, in Kurven noch schwieriger,
 
"Wenn alle Pedelecs mit ABS ausgestattet wären, könnten jährlich bis zu 29% aller Unfälle mit Pedelecs verhindert werden."
Das halte ich sogar für halbwegs realistisch und nicht nur für Marketing.

Bosch´s Schätzung halte ich sogar für konservativ. Effektiver wären aber bessere Bedingungen für Fahrräder im Verkehrsraum.
Ja und nein. Die Infrastruktur für Fahrräder ist sehr verbesserungswürdig. In manchen Städten mehr, in manchen weniger, aber überall gibt es viel Luft nach oben. Es gibt aber auch eine signifikante Anzahl von Personen, die von der Antriebskraft ihres Mofas überfordert sind. Als Panikreaktion wird dann potenziell voll in die Bremse gegriffen. Hier hilft dann tatsächlich ein ABS.

Sinn des ABS ist, das man während des Bremsens noch lenken kann.
Genauer gesagt, dass die Seitenführungskräfte weiterhin übertragen werden können. Beim Auto betrifft das nur die Lenkung. Beim Zweirad kommt zusätzlich hinzu, dass das Rad nicht zur Seite wegrutscht und man sich nicht auf die Nase legt.
 
Komisch, keine meiner KTMs hat ein ABS gehabt, die Reiseenduros schon, aber Crosser und Enduros nicht.
Ich habe es auch im Gelände nie vermisst, momentan auch nur in Verbindung mit Gehhilfen grade auf den elektrischen Markt gekommen :ka:
Weil es aufgrund der geringen Stückzahl bei Sportenduros nicht installiert werden braucht. Bei Crossern, die auf abgesperrten Geländen bewegt werden isses eh egal.
ABS auf losen Untergrund? Das ist auf allen Zweirädern, die sich auch abseits des Asphaltes bewegen, abschaltbar, aus Gründen.
Stimmt is abschaltbar. Trotzdem funktioniert es auch auf losem Untergrund.
 
Bosch Aussage:
"Wenn alle Pedelecs mit ABS ausgestattet wären, könnten jährlich bis zu 29% aller Unfälle mit Pedelecs verhindert werden."
Was passiert denn in diesen Fällen? Rutscht das Vorderrad weg? Bei guten breiten Reifen passiert das doch auf Asphalt nicht, da geht das Hinterrad hoch. Ok, vielleicht wenn man mit 40km/h voll reinlangt.
Rennradler ballern mit 70-100km/h Berge runter, gibt es da oft Probleme? Ich weiß es wirklich nicht.
Ein verpflichtendes Fahrtraining wäre wohl sinnvoller, da werden dann auch einige 80 Jährige ausgesiebt, so leid es mir für diese Menschen tut.
Ich habe nichts dagegen, gebraucht hätte ich es aber noch nicht. Wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin sieht die Sache anders aus, da bin ich auch schon mit 2 blockierten Rädern in einen Transporter gerutscht, der mir die Vorfahrt genommen hat. ABS hätte mir in dem speziellen Fall aber auch nichts gebracht.
 
Was passiert denn in diesen Fällen? Rutscht das Vorderrad weg? Bei guten breiten Reifen passiert das doch auf Asphalt nicht, da geht das Hinterrad hoch. Ok, vielleicht wenn man mit 40km/h voll reinlangt.
Natürlich habe ich keine Details darüber wie die Unfallanalysen (Auswertung der Unfallzahlen und Unfallabläufe) durch Bosch erfolgte. Was ich mir aber vorstellen kann:

Radfahren an sich ist ein ziemlich komplexe Angelegenheit da Zweiräder vereinfacht gesagt kein stabiles Fahrverhalten haben (gegen über 4 Rädern). Dazu kommt das vermutlich 99% der Radfahrer nicht die Radbeherrschung im Grenzbereich hat wie die Forenelite hier.
Wenn das Vorderrad blockiert (moderne Bremsen, selbst günstige sind schon recht stark) verliert es eben die Seitenführung und rutscht weg (z.b. nasse Straße, Schotter). Der gewöhnliche Radler tut sich dann schwer das zu kontrollieren und legt sich hin. Klassiker sind hier die Gelegenheits E-Biker die nach der Hüttentour auf Schotterwegen abfahren.
Und wenn der Grip gut genug ist (starke Verzögerung) und der gewöhnliche Radler nicht mit der Bremsleistung vertraut ist (sprich richtige Gewichtsverlagerung) geht er eben schnell über den Lenker.
Kann mich da an einen Fall erinnern wo eine Mitbewohnerin ungefragt mein altes Stadtrad ausgeliehen hat (Bremsen waren gut eingestellt). Die hat wohl nicht mit einer gut funktionieren Bremse gerechnet und hat bei einer Schreckbremsung einen sauberen Abflug über den Lenker gemacht (dabei ohne Helm)

Also ja, für den gewöhnlichen Radler sicherlich ein Sicherheitsgewinn (was allerdings auch die Anschaffungs- und Unterhaltskosten für so ein Rad deutlich erhöhen wird).
 
Bremsenhersteller hassen diesen einen Trick!
Ich darf mal ne Verschwurbelungstheorie aufstellen:

Ich habe schon oft gehört (und teilweise gesehen), dass Bremsen „zu stark“ sein sollen.
Wenn jemand von seinen ausgelutschten cantilevern an der Stadtschlampe das erste mal auf eine gute Scheibenbremse umsteigt, kannst du ihm 10x sagen, er solle sich bitte vorsichtig an den Bremsdruck herantasten - es endet meist in irgendwelchen ungewollten Akrobatiken auf/ über dem Lenker.

Diese Leute sind dann für Scheibenbremsen verbrannt. Da die meisten E-bikes mit Scheibenbremsen kommen, ist das Produkt damit auch für diesen potentiellen Kunden verbrannt.

Wenn ich als Hersteller nun eine Bremse anbieten kann, bei der du „garantiert“ nicht über den Lenker fliegst, ist mein Fahrrad somit wieder im Rennen.

🤓☝🏻 🔜 💰💵🤑
 
Ich habe schon oft gehört (und teilweise gesehen), dass Bremsen „zu stark“ sein sollen.
Ich wette das auch viele aktive MTBler unterschätzen wie stark die Bremsen (bei gutem Reifengrip) sind wenn man mal beherzt zu packt da die wenigsten mal ans Limit gehen.
Einfach mal mit zwei (statt mit einem) finger voll die Bremsen ziehen.
 
Mir reichte da kürzlich eine Schreckbremsung (als mir einer die Vorfahrt nahm) mit meiner MT5 mit 1-Finger Hebel. Trotz sofortiger Gewichtsverlagerung und Einsatz beider Bremsen kam es zu einem ansehnlichen hohen stoppie direkt vor dem Kotflügel des Autos.
Was war ich froh , das ich die Balance halten konnte. Hätte weh tun können(mir und meinem Bike)
 
Ein Punkt der mir noch eingefallen ist, für die 45km/h Dinger braucht es ja einen Rollerführerschein, die gibt es allerdings beim Autoführerschein mit dazu. Wenn man nun nie auf einem Roller gesessen hat, sich mit 70 so ein Ding holt, na halleluja. Allerdings sieht man die Dinger ja kaum...
 
Ich glaub manchen hier ist nicht ganz klar, was ABS ist. Das steht für Anti Blockiersystem und verhindert blockierte Räder. Also kein Rutschen.
Das hat ohne Zusatzfunktionen erstmal nichts mit „nicht über den Lenker fliegen“ zu tun.

Fürs Gelände ist das natürlich Blödsinn, denn da ist ein Blockieren ja je nach Situation gewünscht für besseren Grip durch einen aufstauenden Keil des Bodenmaterials.

Für die ganzen E-Bike Renter im Straßenverkehr bei nasser Straße und Laub bestimmt sinnvoll.
 
Ich glaub manchen hier ist nicht ganz klar, was ABS ist. Das steht für Anti Blockiersystem und verhindert blockierte Räder. Also kein Rutschen.
Die meisten wissen sehr wohl was ein ABS macht. Ein blockierter Reifen verliert nun mal die Möglichkeit Seitenführungskräfte zu übertragen. Beim Auto mag das unkritisch sein (mit 4 Rädern rutsch es einfach stabil über die Vorderräder), bei einem Zweirad kann das aber schnell zu einem kritischen, isntablien Fahrsituation führen.

Das hat ohne Zusatzfunktionen erstmal nichts mit „nicht über den Lenker fliegen“ zu tun.
Dann nen die "Hinterrad Abheberegulung" einfach ein Zusatz-Assistenssystem das das Bosch ABS als Gesamt-System bietet.
 
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