Achtung: Schwerer Fall Alpencross Planung

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Hallo Zusammen,

Ich wende mich hier mal hoffnungsvoll hilfesuchend an die Alpencross Community:

Derzeit bin ich dabei eine Route für mich und meine Freundin über die Alpen zu suchen, was sich aus einigen (teils typischen, teils untypschen) Gründen als schwierig erweist.

Die Eckdaten die wir anstreben sind:

- 7 Etappen
- Komplette Überquerung von Deutschland (Erreichbar mit Bayernticket) bis Gardasee
- Konditioneller Anspruch: Mittel - ca 1600hm im Schnitt (kann auch mal mehr sein, dann aber eher keine 1000 hm am Stück schieben/tragen)
- Schöne Trails bergab (bis S2 sollte kein Problem sein, S3 auch i.O., gelegentlich S4 auch ok. - da würde ich mich dann herausfordern und meine Freundin vmtl schieben (Hoffentlich lehne ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster...))
- Algemein hohes "Höhenniveau" also ein gewisser "hochalpiner" Anteil wäre toll, auch wenn das mit den Tageszielen und der gesamten Tourlänge vmtl schwer vereinbar ist.
- Eher keine Lifte/sonstige Verkehrsmittel
- Abgeschiedenheit
- Ich bin Fan von Hüttenübernachtungen, meine Freundin auch, möchte aber ab und an im Tal mit ein wenig mehr Komfort übernachten -> alle 2,3 Tage im Tal, sonst eher Hütten, denn wo kann man die Berge schöner erleben, als wenn man auf ihnen übernachtet??

Wir sind beide fahrtechnisch "relativ" fit (Für meine Freundin sind die durchschnittlichen Gardaseetrails, auch gesundheitlich angeschlagen, wie z.B. der Skull kein Problem) und haben entsprechende Räder. Bei mir würde es vmtl mein Canyon specki werden, meine Freundin (auch je nach erreichtem Konditionsstand und Trailanteil/Fahrtechnischen Anspruch) entweder ihr Cannondale Jekyl (enduro) oder Rize (AM-Marathon).

Tendenziell fallen mir da die üblichen Verdächtigen ein:

Marvin Route: eventuell nicht so abgeschieden, aber dafür mit geringen anpassungen im Zeitrahmen machbar
Joe Route: Schrofenpass als +m aber Schweiz (teuer) und teils recht heftige etappen
Heckmaier Route: Ganz nett - wie ist da der Trailanteil?
Albrecht: Scheinen mir wenig Trails zu sein, oder täusche ich mich?

Selbst bin ich die Trail Transalp 2014 geradelt: war ein absolutes Erlebnis, tolle Trails, aber leider nicht "ganz durch". Vinschgau kenne ich mich auch ein wenig aus, sonst aber auf den Alpenrouten wenig erkenntnisse, weshalb ich auf eure Tipps/Empfehlungen hoffe.
Hat evtl schon jemand mit seiner Freundin/Frau/Partnerin solche Erfahrungen gemacht?

Würde mich über Tipps, Erfahrungen, Anmerkungen zu den von mir genannten Routen usw. sehr, sehr freuen.

Gruß Julian
 
Teile der Heckmair-Route finde ich nicht ganz gelungen bzw. sinnvoll. Wie zum Beispiel der Passo di Campo. Teile davon sind auch nicht wirklich abgelegen. Ich würde euch empfehlen, mal die genannten Routen im Detail auf der Karte anzuschauen und euch die Sahnestückchen rauszupicken. Vielleicht gelingt euch ja eine gute Kombination.
 
Servus Julian,
du suchst die eierlegende Wollmilchsau :)
Bei den vier Touren, die du nennst (JOE, MARVIN, ALBRECHT, HECKMAIR) müsstest du jeweils Abstriche machen.

1. Bei JOE, ALBRECHT, HECKMAIR hast du bei 7 Tagen eher 2.000 HM pro Tag im Schnitt (manchmal auch über 2.500 HM, je nach Übernachtungsplanung)

2. zu den Trails bergab: die genannten Routen sind so gewählt, dass man mit durchschnittlicher Fahrtechnik (S1/S2) zurechtkommt. Wenn ihr S3/S4 als Herausforderung sucht, kommt ihr da nur selten auf eure Kosten (oder es ist so verblockt, dass gar nix mehr geht, wie bei HECKMAIR am Campo)

3. Höhenniveau: Wenn du in 7 Tagen über die Alpen willst, musst du zwangsläufig auch große Täler queren (Inn, Etsch, Eisack...). Bei einer Zielgröße von i. M. 1.600 HM/Tag wirst du auch oft den Tälern folgen müssen (nicht in der Talsohle, aber zumindest an den Hängen), weil du bei den hohen Übergängen einfach schnell mal 2.500 HM erreichst.

4. keine Lifte o. ä.: find ich gut, füllt aber natürlich den HM-Konto

5. Abgeschiedenheit: siehe 3.

Jetzt musst du entscheiden, wo du abspecken willst. Weil ich ein ähnliches Anforderungsprofil wie du habe (bis auf S4 :anbet:), bin ich mittlerweile eher bei Rundtouren angelangt. Dort kannst du ganz gezielt "Highlights" miteinander verbinden und brauchst nicht unbedingt Strecke machen. Zudem sparst du einen vollen Tag für den Rücktransfer. Die Erfahrung, die Alpen mit eigener Muskelkraft bezwungen zu haben, sollte man unbedingt mal gemacht haben, aber die Freude darüber ist beim zweiten mal schon nicht mehr so groß...

Viel Spaß bei der Planung!
 
Hallo,

Also zum Trailanspruch war ich mit S4 vllt recht vollmundig. Das fahre ich auch nicht mehr durchgängig...
Aktueller Fixpunkt ist erstmal, dass ich entweder Mittenwald oder Oberstdorf als Startpunkt haben möchte.

Oberstdorf hätte den Schrofenpass als erste Highlight, weiß aber von da noch nicht so genau weiter.

Mittenwald würden wir vmtl relativ straight erstmal nach Seefeld und einen schönen Trail runter und von dort dann einen schönen Trail nach Zirl. (bin ich bei der Trailtransalp schon gefahren). Dann kann man schonmal das Inntal bequem queren.

Dann ist die Frage wohin weiter. Die Adolf Pichler Hütte habe ich gut in Erinnerung, führt dann allerdings schon zu über 2000hm an diesem Tag...

Dass wir Kompromisse eingehen müssen, das ist mir auch klar, will aber aus konditioneller Sicht wirklich erstmal defensiv planen.
Auch extrem anspruchsvolle nicht unbedingt ein KO Kriterium - was uns allerdings ein Graus ist, sind Asphaltabfahrten (Asphalt generell ungerne, aber bei Uphill zum Kräftesparen durchaus mal ok :) ) und lange forstautobahnen, das würde ich schon sehr gerne vermeiden...

Da es mir im Vinschgau auserordentlich gut gefällt, werde ich vmtl versuchen, dass wir da vorbeikommen. Eventuell vom Ötztal aus kommend über Similaun und Tascherjöchel...

Gruß Julian
 
Eventuell vom Ötztal aus kommend über Similaun und Tascherjöchel...
Wenn du gerne S3 bis S4 fährst, sind Similaun und Tarscher Joch genau das richtige für dich. Wobei die Abfahrt vom Tarscherjoch meistens durch eine große Menge lockerem Geröll schwierig wird. Es gibt aber auch ein bis zwei richtig geniale Schlüsselstellen:

ac15_0248.jpg
 
Tascherjoch sind wir diesen Sommer gefahren, similaun wollten wir eigentlich mit der Gletscherbahn hoch und dort übernachten... Haben aber viel zu lange vom Madritschjoch runter und das Schnalstal hoch gebraucht, als dass das noch schaffbar gewesen wäre.
Deshalb sind wir dann in Vernagt geblieben und haben dann das Joch gemacht.

Gefahren bin ich da allerdings tatsächlich nicht alles, auch durch viel Nebel/Regen und einem entsprechend feuchten Trail verursacht.
 
Wenn man mal den Gardasee außer acht lässt, dann kommt die Transalp Tirol von Appi den Anforderungen recht nahe. Der Schiebe-/Trageamteil ist allerdings sehr hoch und eigentlich würde ich die Strecke kaum jemandem empfehlen, aber bei den geforderten Kriterien: Es ist abgeschieden, 2x Hütte, alpin, S2/S3 Trails.
Der Start ist zwar offiziell Seefeld, aber ab Mittenwald ist das ja auch kein Ding. Wenn es unbedingt an den Gardasee gehen soll, dann kann man ab Meran noch eine Überbrückungs-Etappe dranhängen.
Roadbook und Track gibt es von Albrecht, Bericht habe ich selbst: http://alpen-biken.de/alpentour2013/index.html

Ich bin die Joe-Route übrigens als meine zweite Transalp gefahren und kann mich nicht erinnern, dass die Etappen heftig gewesen wären.
 
Hi,

Die Trans Tirol bin ich 2014 bereits (Mit freunden - ohne Freundin) gefahren (Hatten da jeweils die längeren Alternativen genommen und waren schwer begeistert).
Dieses Jahr, würden wir dann tendenziel lieber was. Du bist der von "Alpen-Biken"? Sehr interessant, deine Routen habe ich mir auch schon angesehen.
Ich denke ich werde mich bei der Routenplanung zum Teil auf deine, "Gletschersaus" und Schymiks Passdatenbank verlassen. Sehr schön finde ich, dass von den genanten Seiten zwei Leute mitlesen :)
 
Warum legst du dir denn nicht deinen Startpunkt fest (z. B. Mittenwald) und nimmst dir eine Karte zur Hand und planst? So fahren wir schon seit vielen Jahren unsere Transalps und kommen so immer ohne den "Mainstream" aus. So können wir unsere Etappen selber nach unseren Vorlieben planen und auch mal Abfahrten "teilen". Ich auf Trail runter und meine Begleitung auf Forststrasse runter.
 
Schau mal auf meine Homepage, da findest Du noch ein paar Anregungen
Zum Beispiel eine bis an den Gardasee verlängerte ttt oder den HannibalX...
Richtig traillastig ist auch mein 2005er cross...
 
Es gibt ein Tarscher Joch vom Vinschgau ins Ultental und ein tarschl Joch vom Schnalstal ins Vinschgau. Das Zweite ist ziemlich heftige Schlepperei. Dafür seilbahnfrei und ziemlich einsam...Dafür kannst am Ende noch den Propain Trail dran hängen :)
.
 
Lertzteres sind wir gefahren bzw. gelaufen :D Leider ist das Wetter katastrophal geworden und wir haben den Propain Trail nicht rangehängt (wohl auch wegen Unwissenheit)...

Hompage werde ich gleich mal in Augenschein nehmen. Danke!

Julian
 
Holla,

habe jetzt ein paar updates, wie ich bisher geplant habe, bzw. was sich mir an möglichkeiten gezeigt hat soweit
Die Schweiz wird zwar durchquert, allerdings nur relativ kurz und an einem Tag:

Tag 1: Oberstdorf - Schrofenpass - Konstanzer Hütte 1980hm, 58km
Tag 2: Konstanzer Hütte - Heilbronner Hütte - Ischgl - Heidelberger Hütte 1610hm, 47km
Tag 3: Fimberpass - Val D'uina - Schliningpass - Schlining (Übernachtung im Tal) 42km 1670hm

Dann die Überlegung wie im Vinschgau weitermachen, es würde sich hier vmtl anbieten, das Tal zu nutzen und mal ein wenig strecke zu machen...

Gruß Julian
 
Vinschgau raus nach Meran ist nicht so sinnvoll. Ich fand bisher sämtliche Strecken, die ich von dort bis zum Gardasee gefahren bin, eher mäßig interessant. Du musst auch viel Strecke machen. Einzig das Rabbijoch hat mir wirklich gut gefallen.
Was spricht gegen die Joe-Variante übers Stilfser Joch?
 
Hm, die bisherige Planung ist dann aber doch eher Mainstream und nicht wirklich abgeschieden. Was nicht heißen soll, dass der Fimbapass und das Val d´Uina nicht toll sind. Aber ihr werdet dort sicher ziemlich vielen Leuten begegnen, abgeschieden ist was anderes. Die Abfahrt vom Schlienig Pass ist auch nicht sonderlich trailig.
 
Hmn....
Madritschjoch - sehr genial, da War ich vergangenen Sommer, allerdings fällt mir da keine sinnvolle Möglichkeit ein, von dort nach Süden zu kommen. Jemand da eine Idee?

Dass das recht mainstreamig ist, da ist wohl etwas drann, wenn ich es recht überlege. Die uina Schlucht fände ich nur doch sehr spannend.

Ich merke blos, dass die ganzen abgeschiedenen Routen nicht so einfach mit meinen Plänen vereinbar sind...

Abgeschieden, das war vor allem die Trailtransalp Tiro, ich denke dieses Level werden wir nicht erreichen. Vor allem, da es für meine Freundin der Transalpeonstieg ist werde da manche Kompromisse zu machen sein.
 
Holla,

habe jetzt ein paar updates, wie ich bisher geplant habe, bzw. was sich mir an möglichkeiten gezeigt hat soweit
Die Schweiz wird zwar durchquert, allerdings nur relativ kurz und an einem Tag:

Tag 1: Oberstdorf - Schrofenpass - Konstanzer Hütte 1980hm, 58km
Tag 2: Konstanzer Hütte - Heilbronner Hütte - Ischgl - Heidelberger Hütte 1610hm, 47km
Tag 3: Fimberpass - Val D'uina - Schliningpass - Schlining (Übernachtung im Tal) 42km 1670hm

Dann die Überlegung wie im Vinschgau weitermachen, es würde sich hier vmtl anbieten, das Tal zu nutzen und mal ein wenig strecke zu machen...

Gruß Julian
Ich persönlich würde die Hüttenübernachtungen meiden, den der Schlaf ist sehr wichtig, das permanente Schnarchen und das lfd. Klospringen in der Nacht.
daher empfehle ich euch:
Haus Sattelkopf, direkt an der Einfahrt zum Verwalltal
Bodenalpe
Uina würde ich auslassen und meinen obenerwähnten Vorschlag näher analysieren bzw. anschauen!
 
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