Änderung Forstgesetz Hessen

...dank für die lange Rede, bzw. die erhellenden Ausführungen. Stimmt man muss nicht immer vorauseilend sich, den Mountainbikern, die Ursache für Sperrungen oder anderen Ärger geben. Auch wenn dieser Schritt irgendwie immer nahe liegt. Allerdings sollte die Selbstkritik weiterhin aufrecht erhalten bleiben und wir sollten weiterhin mäßigend auf die schwarzen Schafe unter uns einwirken, sollten weiterhin ihr Tun kritisieren. Auch wenn das bei andern Gelegenheiten so nicht geschieht...
 
...dank für die lange Rede, bzw. die erhellenden Ausführungen. Stimmt man muss nicht immer vorauseilend sich, den Mountainbikern, die Ursache für Sperrungen oder anderen Ärger geben. Auch wenn dieser Schritt irgendwie immer nahe liegt. Allerdings sollte die Selbstkritik weiterhin aufrecht erhalten bleiben und wir sollten weiterhin mäßigend auf die schwarzen Schafe unter uns einwirken, sollten weiterhin ihr Tun kritisieren. Auch wenn das bei andern Gelegenheiten so nicht geschieht...

:daumen:

In der Politik und in vielen Verbänden wurden und werden solche Diskussionen nicht öffentlich geführt und auch in der DIMB haben wir da in der Vergangenheit einiges versäumt und manchmal mehr auf Gespräche und Überzeugungsarbeit in "Hinterzimmern" gesetzt, als uns gut getan hätte. Dies ist gerade hier in diesem Forum immer wieder kritisiert worden. Mittlerweile glaube ich persönlich, dass gerade die in unseren Reihen geübte Selbstkritik und die Transparenz unserer Diskussionen - jeder kann das hier oder auf FB mitverfolgen - einen wesentlichen Unterschied machen.
 
Die Trailrules sind eindeutig:

5. NIMM RÜCKSICHT AUF TIERE!

Weidetiere und alle anderen Tiere in Wald und Flur bedürfen besonderer Rücksichtnahme! Schließe Weidezäune, nachdem du sie passiert hast. Verlasse rechtzeitig zur Dämmerung den Wald, um die Tiere bei ihrer Nahrungsaufnahme nicht zu stören.

Ich hätte kein Problem mich daran zu halten; schliesslich ist zwischen Abend- und Morgendämmerung ausreichend Zeit für ne' knackige Tour.

Macht man halt dann jeweils 'ne halbe Stunde Pause; dann kann man auch 24h im Wald fahren.

Bliebe allein noch zu klären, ob's die bürgerliche, nautische oder astronomische Dämmerung sein soll. :D
 
Ich finde, dass das Thema viel zu sehr dramatisiert wird. Sicherlich hat das Nachfahren durch die neue Lampentechnologie zugenommen, aber hält sich doch in vertretbaren Grenzen. Im Winterhalbjahr trainiere ich gezwungenermaßen in der Dunkelheit (mein Arbeitgeber will mir einfach tagsüber nicht frei geben) und halte mich dann schon aus Sicherheitsgründen an die Waldautobahnen. Bei meinen Ausfahrten rund um Wiesbaden treffe ich nur selten andere Biker und die Tierwelt reagiert keineswegs panisch auf meine Beleuchtung. I.d.R. bleiben die Rehe usw. stehen oder machen nur ein paar Schritte weg vom Weg. Zwischen März und Oktober dürfte das Thema ohnehin keine Rolle spielen.
Wenn ich bei der Nachtfahrt jemanden treffe, dann ist das bestenfalls der Förster oder Jäger in seinem SUV, der die Waldautobahn entlangbrettert. Da ist eine gute Beleuchtung (über-)lebensnotwendig :)
Ich habe jedenfalls keine Lust mir auch noch den Sport im Winter verbieten zu lassen. Die Alternative wäre Training auf der Straße, wo man - selbst mit Monsterbeleuchtung - von einem blinden Autofahrer abgeräumt wird.
 
Die Reaktion der Tierwelt kann ich im Raum FFM-Stadtwald zu 100% bestätigen. Wildschweine und Rehe sind rund um die Einflugschneise extrem relaxed beim Umgang mit MTBlern. Bei Rund 20 Nachtfahrten in der Gegend seit November bin ich auf 18 dieser ca 20km Runden auf Rotten von Wildschweinen gestossen. Manchmal auf mehrere. Dem hören sagen sollen die ja auch eher mir gegenüber renitent werden als das die panisch sind. Konnte sogar schon beobachten wie die sich nicht mal von der Böschung der Strassenbahn wegbewegen wenn die heranrauscht.
 
Eben. Im Winter wird's um 17:00 duster - da schlag ich mich sicher nicht im Feierabendverkehr mit (anderen) gestressten Menschen rum, die Abstand für überflüssig halten. Man muss ja nicht jeden noch so winzigen Trail fahren oder stundenlang quer durch den Wald biken - aber komplett auf 'artgerechtes' Mountainbiken verzichte ich sicher nicht, nur weil's dunkel ist...
 
Bei meinen Ausfahrten rund um Wiesbaden treffe ich nur selten andere Biker und die Tierwelt reagiert keineswegs panisch auf meine Beleuchtung. I.d.R. bleiben die Rehe usw. stehen oder machen nur ein paar Schritte weg vom Weg. Zwischen März und Oktober dürfte das Thema ohnehin keine Rolle spielen.

Das mag damit zusammenhängen, daß geblendete Tiere erstmal erstarren, da sie einfach nix mehr sehen. Daher wird auch Autofahrern geraten, abzublenden und zu hupen, falls z.B. ein Reh auf der Straße auftaucht. Abblendlicht ermöglicht die Flucht und die Hupe verscheucht sie dann.
 
Naja, inzwischen sieht man auch tagsüber immer mehr Rehe.
Die Verhaltensweise der Rehe ist die gleiche wie in den Abendstunden, man wird nur kurz angeschaut. Evt. traben sie paar Meter weiter.
Die Rehe haben gelernt das sie abseits von Wegen in Sicherheit sind.
Wenn sie auf Wegen stehen, traben sie paar Meter bis sie in der Böschung sind.

Rehe sind eigentlich keine Nachttiere und keine Waldtiere.
Dazu hat der Mensch sie durch die intensive Bejagung gemacht.

Tiere lernen sehr schnell, wo, von wem und wann ihnen Gefahr droht.
Nicht ohne Grund gibt es in Berlin Wildscheine ;)

ray
 
Tiere lernen sehr schnell, wo, von wem und wann ihnen Gefahr droht.
Erklär das den vermalledeiten Rehen die mir und der Nachbarschaft den Garten kahl fressen. Fußballtröte bringt nix, Schreien und winken auch nicht. Die sind teilweise ne halbe Stunde später wieder da...

Ich glaub ich stell mal mein MTB in den Garten. Dann fallen sie bestimmt vor Schreck sofort tot um und ich bekomme meine Hecke in Form eines Rehrückens zurück:)
 
...wieso? Das bestätigt doch die Aussage Rehe wüssten genau wo ohne Gefahr droht - von Dir offensichtlich nicht. Sind eben ganz schön clever...
 
Nach Schätzungen werden in Deutschland jährlich mehr als 100.000 Kitze von Mähmaschinen verstümmelt oder getötet (National Geographic 03/2013)
Wenn diese LKW-großen Landmaschinen bei den Tieren keinen Fluchtreflex auslösen, werden es wohl kaum Radfahrer schaffen. Davon abgesehen gibt es im Wald natürlich nicht nur Großwild, sodass jegliche menschliche Existenz einen Störfaktor darstellt. Ich bezweifle allerdings, dass der zusätzliche Stress durch ein paar Nachtbiker nennenswerte zusätzliche Effekte hervorruft.
 
Wenn diese LKW-großen Landmaschinen bei den Tieren keinen Fluchtreflex auslösen, werden es wohl kaum Radfahrer schaffen. Davon abgesehen gibt es im Wald natürlich nicht nur Großwild, sodass jegliche menschliche Existenz einen Störfaktor darstellt. Ich bezweifle allerdings, dass der zusätzliche Stress durch ein paar Nachtbiker nennenswerte zusätzliche Effekte hervorruft.

Du solltest Rehe nicht mit Kitzen gleichsetzen. Die Kitze flüchten nicht, da sie keine Chance gegen ihre Feinde hätten. Dadurch, dass sie keinen "Eigengeruch" haben, schleicht der Fressfeind am Kitz vorbei ohne es zu bemerken.

Allerdings scheinen Rehe auch bei uns noch darauf zu warten ob man denn noch ein paar Leckerchen verliert.
 
Wollte nochmal nachfragen, ob mit dem neuen Waldgesetz denn auch eine Vereinfachung der Genehmigungsverfahren für MTB-Strecken einhergeht.
Hi Frank!
Darauf hatte wohl noch keiner geantwortet...

Mit dem neuen Gesetz kommen tatsächlich ein paar Vereinfachungen:
- Waldbesitzer müssen (legal zustande gekommene) Streckenausweisungen für z.B. MTBer dulden.
- Die Singletrails sind jetzt perse nicht mehr als Strecken ausgeschlossen. Dies stellt eine Verbesserung zur bisherigen Situation dar, in der die Genehmigungsbehörden das bisherige (unklar definierte) Forstgesetz sehr restriktiv angewandt haben.

Weitergehende Wünsche nach Reduzierung von Genehmigungshürden für den legalen Streckenbau wäre in anderen Gesetzen zu verankern (wie z.B. Bauordnung oder Naturschutzgesetz). Diese wurden im Rahmen der Waldgesetznovelle jedoch nicht behandelt.
 
Danke Thomas für die Klarstellung...das ist auf jeden Fall schonmal eine Verbesserung.:)
Streckenbau Projekte werden es in Zukunft also weiterhin schwer haben.:heul:
 
Hast ja auch viel dafür getan, dass es so bleibt :daumen:
Meinst du tatsächlich, dass es so positiv für uns ausgegangen wäre, wenn sich alle so verhalten hätten wie du?
 
Ich wusste die ganze Zeit das irgendjemand fehlt. Es wollte mir nur der Name nicht einfallen. Naja, nicht so wichtig.....
 
Info aus dem Hessischen Landtag:

das Waldgesetz steht in der 21. KW zur Abstimmung an...

Ich will ja nicht ungeduldig klingen aber mit der Geschwindigkeit bei der in Deutschland simple Gesetze beschlossen werden werden ich China ganze Städte erdacht und fertiggestellt! :D
Aber egal, Hauptsache es geht mal los!
 
Ich will ja nicht ungeduldig klingen aber mit der Geschwindigkeit bei der in Deutschland simple Gesetze beschlossen werden werden ich China ganze Städte erdacht und fertiggestellt! :D
Aber egal, Hauptsache es geht mal los!
Das hat Vor- und Nachteile.
Nur dadurch, dass es in D so lange dauert, hatten wir überhaupt die Gelegenheit etwas mitzureden. Und da andere auch mitreden wollen, dauert es halt länger.
Wäre es wie in China, hätten wir längst die 2m Regel in Hessen.
 
Verdammt..!

Hab das hier zum Teil mitverfolgt.. Aber jetzt steht nen Umzug nach Hessen an! Da werd ich hier wohl wieder öfter vorbeischauen!

Bener
 
Wenn diese LKW-großen Landmaschinen bei den Tieren keinen Fluchtreflex auslösen, werden es wohl kaum Radfahrer schaffen. Davon abgesehen gibt es im Wald natürlich nicht nur Großwild, sodass jegliche menschliche Existenz einen Störfaktor darstellt. Ich bezweifle allerdings, dass der zusätzliche Stress durch ein paar Nachtbiker nennenswerte zusätzliche Effekte hervorruft.

Sorry, lese Deinen Beitrag eben erst.

Die Reaktion von wildlebenden Tieren ist nicht an die Größe eines sich nähernden Objektes gebunden. Ich bin beruflich 'mal auf einem Betonweg mit einem PKW in ein Gebiet gefahren, wo der Große Brachvogel brütet (Horloffaue bei Echzell / Wetterau). Das hat keins der Viecher gestört, aber schon beim Öffnen der Autotür waren alle in der Luft.

Besonderer Stress wird dann ausgelöst, wenn Tiere einen "Feind" erst spät erkennen und damit keinen geordneten Rückzug antreten können, sondern in Panik flüchten müssen. Die frühe Feinderkennung ist besonders ein v.a. im Winter bei knappem Nahrungsangebot und noch mehr bei zusätzlich tiefem oder/und harschigem Schnee aus energetischen Gründen ein lebenswichtiges Kriterium.
 
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