Alpenüberquerung mit Klassikern?

mat2u

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Hammersbach
Guten Morgen,

will mir einen Kindheitstraum erfüllen - nein kein Klein Bike;) sondern eine Alpenüberquerung.
Es wird nicht die bereiteste und auch nicht die allersteilste Stelle werden aber dennoch ist man und Bike ja ein paar Tage unterwegs.
Stellt sich uns neben der Route, ich vertraue da mal voll auf meinen Freund der Dr. der Geographie ist ;) , der individuellen Ausrüstung usw. natürlich die Frage des Bikes.
Sollte man das wirklich mit 10 Jahren alten Bikes machen?
Halten die das (noch) aus?
Würde man eine Federgabel benötigen?
Was wenn mit eine 11 Jahre alte Futurshock ausläuft (auf einem Gipfel versteht sich...)
Sollten man doch lieber ein modernes Bike (Fully mit Scheibenbremsen usw. ) nehmen...
Immerhin sind ja auch schon vor mehr als zehn Jahren Leute mit ungefederten Bikes mit 18 oder 21 Gängen über die Alpen gefahren - von Hannibal und seinen Elefanten mal ganz zu schweigen...
Hat das von Euch schon mal jemand gemacht?
Vielleciht kennt jemand auch eine tolle Passage.

Viele Grüße

Matthias
 
Moin Matthias,

ich war ´99 bei der Trans Alp von Mittenwald nach Riva dabei. Damals war ich mit meinem ´93er RM Blizzard mit Manitou3 unterwegs. Die Federgabel war ganz angenehm, aber kein Vergleich zu den Bikes die sonst so mitgefahren sind. Kreuzschmerzen waren an der Tagesordnung, aber die hatten auch Teilnehmer mit Fullys.
Wenn Du Dich auf Deinem Klassiker wohlfühlst, dann zeig ihm mal die Alpen, dafür wurden die Bikes ja mal gebaut.

Gruß Seibi

Und hinterher gibt´s dann :bier:
 
Moin!

Der Jörg (j.o.e.r.g.) fährt jedes Jahr gleich mehrmals mit seinen Ritcheys über die Alpen, teils starr. Die Frage ist vielmehr: Traust du dich mit Luftdämpfern ins Gebirge?:D

Steinhummer
 
Hallo Steinhummer,

so kann man das natürlich auch sehen;)
Mir ist schon klar, was nicht dran ist kann auch nicht kaputt gehen.
Mit dieser Einstellung müsste ich mein Klein Pinnacle (ungefedert und mit einer kompletten XT 21 Gangdaumenschaltung ) nehmen.
Doch wo bleibt da auch nur der Hauch von Komfort?
Quält es sich nicht mit 27 Gängen viel besser die Berge hoch und mit einer tollen Federung wieder runter?
Bin doch keine 20 mehr :(
Ich werde Jörg mal daruf ansprechen - danke schon mal.

Gruß

Matthias
 
Naja die Alpenüberqueerungen haben ja nicht erst mit dem Aufkommen der Fullies begonnen - was heute Classic ist war damals State of the art und hopp über die Berge!
Ich bin mal beim Grand Cristalp mit einem harten YETI mitgefahren und irgendwann mit Handgelenkschmerzen fast in einen Gebirgsbach gesprungen - aber 10 Jahre später sind das die besten Stories am Lagerfeuer ... !

Natürlich ist es angenehmer mit Fully und Co. aber ich würde es trotzdem auf die Harte machen!

phaty
 
also ich kann mich noch recht gut an die schmerzenden Handgelenke erinnern - meine erste AÜ war 1992 auf einem Marin Team Issue mit Starrgabel (Heckmair-Route).
Das Kreuz war auch reichlich strapaziert (600mm Oberrohrlänge bei 17" Rahmen)

Bei aller Klassikliebe - das würd ich nicht mehr machen wollen.

Und zum Thema Luft: meine Mz XC500 hat 1994 auch eine AÜ überlebt, genauso wie 8 Tage Dolomiten.
Allein das zusammen waren 30000Hm, wider Erwarten problemlos. Auch die Mag21 vom Spezl hielt sich wacker.
Nur meiner 93er Manitou II hätt ichs wirklich nicht zumuten wollen - die war nach einer Stunde Regen/Schlamm schon am Ar.ch

Und erst letztes Jahr bin ich mal O'dorf-Klosters mit dem Hardtail geradelt - das - die letzten Jahre gewöhnte - Fully hab ich dabei nicht sonderlich vermisst.

Fazit: gute Gabel mitnehmen und viel Spass!
 
Also technische Bedenken hätte ich da nicht, zumal 10 Jahre für ein Fahrrad ja kein Alter sind.
Wenn man überlegt, was bei klassischen Autorennen über die Pisten geprügelt wird, da sind 50 Jahre alte Fahrzeuge eher die Regel, als die Ausnahme.

Gruß
Raymund
 
Original geschrieben von phatlizard
Naja die Alpenüberqueerungen haben ja nicht erst mit dem Aufkommen der Fullies begonnen - was heute Classic ist war damals State of the art und hopp über die Berge!
Ich bin mal beim Grand Cristalp mit einem harten YETI mitgefahren und irgendwann mit Handgelenkschmerzen fast in einen Gebirgsbach gesprungen - aber 10 Jahre später sind das die besten Stories am Lagerfeuer ... !

Natürlich ist es angenehmer mit Fully und Co. aber ich würde es trotzdem auf die Harte machen!

phaty

Hallo phaty,

die Alpenüberquerung wird sicher ohnehin von Erzählung zu Erzählung härter und abendteuerlicher :D
da brauch ich mir dann sicher kein knüppelartes Bike zu geben.
Richtig hart wäre natürlich ein Singelspeeder - aber leider hab ich keinen davon ;)
Also 27 Gänge und Ferderforke stehen schon mal fest :lol:

Gruß

Matthias

Bin ja ganz ehrfurchtig dass schon so viele von Euch über die Alpen gebiked sind!
 
ich muß dich toppen:

12x cristalp:
91+92+94+95+96+97+98+99+00+01: starr
93: amp
02: sid sl

langdistanz, versteht sich ;-)
 
Hallo Jörg,

meine erste Frage - wie lang ist denn "Langdistanz"
Kann wer eine schöne - nicht die allerschlimmste - Route empfehlen?
Toll wären natürlich auch Quellen wo man Karten, Unterkünfte usw. findet.

Wo startet man?
Wo schläft man?
Wo schläft das Bike?
Wie kommt man wieder zurück zum Auto?
Wieviel Zeit muss man einplanen?
Begegnet man anderen?

Gruß

Matthias
 
Original geschrieben von j.ö.r.g

02: sid sl

Ich darf zitieren:

"Doch auch Jörg wird älter. Und bequemer. Für die Transalp-Challenge baute sich Jörg ein Ritchey Plexus auf - mit gebogenen Sitzstreben für mehr Komfort und - man höre und staune - einer SID-SL-Federgabel."

Ja was war denn da los?Ich hoffe, dass war ein Ausrutscher, oder? ;)

Nimm halt Lenkergriffe, dann brauchst du auch keine SID:lol:

Gruß Koko
 
Original geschrieben von mat2u


Richtig hart wäre natürlich ein Singelspeeder - aber leider hab ich keinen davon ;)

Naja das würde sogar ich dann für bescheuert halten!!! :D

Langdistanz beim Grand Cristalp war 1989 135km ... 16 km Abfahrt ins Ziel oder so ... nie wieder!!!

phaty
 
bin '95 (zu nass) und '97 (zu heiss) mitgefahren - und habe die Judy SL (die schöne gelbe) als sehr komfortabel empfunden

die Luftpumpe ist mir vor dem Ziel trotzdem aus dem Halter geflogen (war das einzige Mal überhaupt)

die Gabel mit Stahlfedern ist eigentlich ganz passabel gewesen - sogar mit leerem Dämpfer.... zuletzt anno '01 bei zwei Wochen Teneriffa
 
@ koko: nicht alles, was in der Zeitung steht stimmt ;-) Die ersten vier TAC-Etappen 2002 war die Logic drin. Und die SID ist mittlerweilen nach gerade Mal 8 Marathons übern Jordan. Die Logics sind allesamt noch ganz........

@mat2u: grc = 4600hm/131km
nach meinem HAC4 zu urteilen bringt die SID bei von Jahr zu Jahr schlimmer werdenden Schlußabfahrt 10mins - verglichen mit starrer Logic. Ansonsten fällts nicht ins Gewicht, ob mit oder ohne Federung fährt - rein zeitmäßig.

@phaty: 2001 hats einer aus Basel mit nem FloriWiesmann-SSP versucht. Ich hatte Mitleid, er schob den letzten Berg =~10km rauf. Mit Getriebe hätte er vielleicht ne tolle 8-Stundenzeit gehabt.
Nönö, in den Alpen ist SSP nicht so geeignet - weil einem die Bandbreite fehlt.


:-)

Jörg, der gestern wieder 120km/3000 mit einer Logic analysierte.
 
Wir sind '95 auf der Heckmair-Route gefahren 4 1/2 Tage. Ich mit dem CinderCone und MZ XCR (35 mm Federweg), mein Kumpel mit dem SBike (das mit dem Diamantrahmen) und Starrgabel. Canti-Bremsen versteht sich.
Und das ging prima.
Die Frage ist eher: mit wem fährst Du?
Wenn alle deine Kumpels ein Fully mit Federweg satt fahren, wird das ziemlich hart für Dich. Da versucht man dann doch immer dran zu bleiben und Du bist einfach auf den Abfahrten ziemlich schnell geplättet. Ich erinnere mich düster, wie ich bei ähnlicher Gelegenheit (ich Gammel-Fully, Kumpel neue Maschine) bei der dritten Abfahrt des Tages mangels Konzentration ziemlich würdelos auf die Betonkante einer Brücke aufgeschlagen bin und der Westalpen-Cross nach 4 Tagen zu Ende war.
Trotzdem würde es mich auch noch mal reizen vielleicht sogar mit dem Kona loszugehen. Dem Rad trau ich das allemal noch zu. Aber nur, wenn das mit dem Rest der Truppe zusammenpasst. 3 Freerider und ein Klassiker sind gefährlich.

Und wenn Du gehst: Reportage nicht vergessen!:D

reiner
 
Also ich ziehe mal ein erste Fazit für mich.
Ein altes Bike, guter Zustand vorausgesetzt, ist allemal ok um es ein paar Tage duch die Berge zu bolzen - wir werden uns sicher mehr quälen und sind älter als 10 oder 11;)
Eine Ferdergabel oder ein modernes Fully kann ggf. den frühzeitigen Unfalltod wegen Konzentrationsschwäche verhindern - kann muss aber nicht...
Ein Bergrennen wollten wir nicht daraus machen, eine Fotodokumentation schon, wir nehmen beide zwei ältere Leica Spiegelrefex mit (wenn schon Klassik dann richtig)
Angepeilter Termin: diesen Spätsommer
Teilnehmer: 2 (inkl. mir)
Bikes: ? derzeit nur Klassiker, keine Fullys bisher vorhanden.
Dauer: 5 Tage


Ich freu mich schon drauf!

Gruß

Matthias
 
hallo,
ich bin 93 mit einem 89er scott pro mit gerader starrgabel von oberstdorf nach riva gefahren (heckmaier-route), das ging sehr gut. 94 bin ich damit christalp gefahren, da war ich immer froh wenns wieder bergauf ging, für längere abfahrten mit grobem untergrund im forcierten tempo ist eine gerade starrgabel doch etwas heftig. macht man sowas auf dauer, hat das vermutlich handgelenke in rinderknie-dimensionen (incl. fell) zur folge. also, falls du keine downhill-bestzeiten knacken willst, geht das mit einem starren klassiker in technisch einwandfreiem zustand ohne probleme.
gruss ali
 
mit nem Trek 970, Treckingrucksack, Zelt und Verpflegung die Heckmaier-Route gefahren... mein einziger Luxus war ein NGirvin-Flexstem und dicke Reifen...

...meine letzte Alpenüberquerung (Sommer 2001) hab ich mit meinem 96er Altitude gemacht...mit ner 99er SC-Carbon...danach hatte der Rahmen 2 Risse...mit dem Brodie würde ich sowie jederzeit machen, nachdem der ja mit modernen Teilen (CrossMass USTund Fox Float RLT) "verschandelt" ist...

Den Christalp bin ich nur einmal mit meinem AMP-Fully Gefahren (ich glaub 1993)...

Grüße

Alex
 
Original geschrieben von panzer-oddo
hallo,
ich bin 93 mit einem 89er scott pro mit gerader starrgabel von oberstdorf nach riva gefahren (heckmaier-route), das ging sehr gut. 94 bin ich damit christalp gefahren, da war ich immer froh wenns wieder bergauf ging, für längere abfahrten mit grobem untergrund im forcierten tempo ist eine gerade starrgabel doch etwas heftig. macht man sowas auf dauer, hat das vermutlich handgelenke in rinderknie-dimensionen (incl. fell) zur folge. also, falls du keine downhill-bestzeiten knacken willst, geht das mit einem starren klassiker in technisch einwandfreiem zustand ohne probleme.
gruss ali

Hallo Panzer-Oddo

Du kriegst jetzt erstmal eine Runde Applaus für den geilsten IBC-Member Name des Monats!

:bier:

phaty

P.S.: Habe gerade erfahren, daß ich den Cristapl 89 gar nicht gefahren bin, weil es den damals noch garnicht gab ... !
Da seht ihr mal wie hart ich war - Rennen fahren die es garnicht gibt! Nee war dann 1990!
 
Original geschrieben von phatlizard

P.S.: Habe gerade erfahren, daß ich den Cristapl 89 gar nicht gefahren bin, weil es den damals noch garnicht gab ... !
Da seht ihr mal wie hart ich war - Rennen fahren die es garnicht gibt! Nee war dann 1990!

:lol: GRÖÖÖÖHL :lol:

Der Beitrag des Monats. :D

In erfürchtigem Respekt vor sämtlichen Trans/Crist/...-Alp Finishern
DocSnyder
*packtnichtmehralsSchwäbischeAlp* ;)
 
bin vor zwei jahren das letzte mal mit meinem altitude durch die alpen geradelt. würd ich jetzt nicht mehr machen, auch wenn ich meinem rocky sonst noch alles zumute.
du mußt bedenken, daß du da mit 10 kilo rucksack unterwegs bist und das nochmal extra aufs material schlägt. federforke würde ich empfehlen.
hab mir vor zwei jahren ne alu-taiwan-bombe mit scheibe zusammengebastelt, da is es dann wirklich wurscht obs mal drei tage regnet oder schneit (alles schon erlebt). mein rocky ist mir dafür wirklich zu schade.

für marathons ist das rocky allerdings immernoch meine erste wahl. erst am wochenende hats den dolomiti superbike ohne murren gemeistert und ich hatte nie das gefühl, daß die sl ti an ihre grenzen stößt.

zwecks routenwahl für die transalp, versuchs mal mit "traumtauren transalp" von ulrich stanciu. hab damit selber noch keine erfahrungen gemacht, aber da ist ne cd mit genauer routenbeschreibung drin. muß im august ne überquerung daraus führen, dann weiß ich mehr.

Bert
 
Tja, auch noch mein Senf dazu: Auf dem Scalettapass (ich vollgefedert unterwegs) traf ich vor 3 Jahren einen komischen Kauz (der sah schon von weit her so richtig retro aus, à la Tinker Juarez) welcher ein steinaltes Ritchey durch die Berge getreten hat:

- als er losfuhr habe es schon geregnet, meinte er, er fuhr trotzdem los
- er machte sich ernsthaft Gedanken darüber wo er denn seinen Schlafsack ausrollen sollte, obwohl die Wetterprognosen eher düster waren (es gibt doch auch gemütliche Unterkünfte....)
- er fuhr mit Cantis und 21 Gängen, schien von nichts anderem zu wissen
- das einzig zeitgemässe war sein Powerbar, auf dem er zufrieden herumkaufte wie andere auf einem Entrecote

Mein Fazit: Um starr durch die Alpen zu holpern muss man ein ziemlicher Idealist und harter Knochen sein. Nur Classic-Fan zu sein genügt da noch bei weitem nicht. Vollgefedert hat man sicher mehr davon, und dass die Luftelemente nicht halten ist heutzutage eh nur mehr eine Story aus vergangenen Tagen...

So long...
 
Wir sind gerade durch die Alpen und hatten 2 Hardtails mit V-Brakes und 3 Fullies mit Scheiben in der Gruppe.
Ich mußte leider feststellen, daß man mit den Hardtails zwar im Mittelgebirge noch Spaß haben kann, aber in den Alpen waren die Jungs mit Vollfederung und vor allem mit Scheibenbremsen definitiv im Vorteil... :(
 
Hallo zusammen!
Ich bin 2001 mit meinem 93 Zaskar über die Alpen gefahren.(Kochel am See- Torbole / 640km 21350hm)
Wir waren zu 6 und hatten sehr verschiedene Räder. Alles hatte so seine vor und Nachteile. (Gewicht, Komfort etc.)
Abschliesend lässt sich aber sehr gut Zusammenfassen:
Man sollte nur das fahren was man zur not im Gelände selbst reparieren kann. Wir hätten fast einen ganzen Tag durch Bremsendefekt (Scheibe) und anschliesende Suche im ganzen Dorf nach passendem Bit verloren. Bei solchen Sachen sieht es sebst in Bikeshops dünn aus. Und ein Bowdenzug+Bremsgummis sind im Rucksack wesentlich leichter als Ersatzklötze und Entlüftungszeugs.

UND:

Wer langsamer fährt sieht mehr!!!!:bier:
 
wie weiter ober schon geschrieben mußte ich diese woche für die uni eine kleine (nur 4 tage) alpenüberquerung guiden. und, wie solls auch anders sein, zwei wochen vorher entdeck ich den riss in meiner touren-alubombe. ersatz war natürlich in der kürze nicht zu bekommen, also mußte ich kurzerhand auf bewährtes material zurückgreifen und siehe da, man braucht keine federgabel für die transalp! die ritchey logic forke im serotta verrichtete zuverlässig ihren dienst.
ist übrigens ne herrliche gegend dort zwischen radstadt und millstädter see.
 

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