11.09.2017
(Tag 9)
"Tour de Non"
Überetscher Hütte - Monte Roen - Mendelkamm - St. Barbara - Preduia Wiesen - Amedeo Flowtrail - Castel Thun - Taio
45 Km, 4:05 Std, 52,3 Km/H Vmax, 681 Hm, 594 Tm, 9-22°C
Abenteuer des Tages: Sich die Kante geben
(RS: Sich die Kante geben, chihihi, wie lustig! Verstehta! Die Kante!!
)
Heute sind wir wieder eher entspannt aufgestanden, um dem Wetter mal ne Chance zu geben, sich zu verbessern. Gemäß unseres Hüttenwirts soll es ja auch besser werden...
Nun jut... Wir verabschieden uns erst mal lieb von unserer Hütten-Omi und Opi
RS: ..., was auch sehr herzig war. Ein bisschen komisch, aber schon herzig...
und fahren dann auch gleich los Richtung Monte Roen.
RS: Dem Dach der Tour! Das Panorama von dort ist das heutige große Highlight!
Kleiner wehmütiger Eintrag...
RS: Na zum Glück hab ich so klein geschrieben. ^^
(Hypothetisches Gespräch mit meinem fast Teeni-Sohn): Was ist daaas? Ein Geschicklichkeitsspiel? Die erste Playstation? Ein waaas? TELEFON? Du verschaukelst mich!
Tjaaa, was sagt uns die Aussicht... Schön? Oder schön wolkig?
Hach, es erfreut das Herz doch nichts mehr als eine Kreislauf-in-Schwung bringende Auffahrt, die dafür sorgt, dass du einen Blick für die Umgebung riskieren kannst, da du ja eh Schritt für Schritt dich den Hang hinaufquälst:
Hab mir inzwischen den Fahrradcomputer ans Bein gebunden... Am Rad ist der ja eh Quatsch
Merke: Kippt Schneckes Körper nach vorne ab, steigt der Winkel, und nicht zu knapp!
Oben angekommen empfängt uns die Wolkendecke, der Wind und hier und da sogar ne Aussicht:
Achja, außerdem empfangen uns diverse Gämse, die uns erst neugierig betrachten, bevor sie uns ihre Kehrseite (der Medaille) zeigen:
Ach, was lobte der Tourenbeschreiber doch die sensationelle Aussichten, die uns erwarten. Wir werden den Bericht irgendwann mal um die vielfältigen Formen des Nebels erweitern.

WENN dann die Wolken aufreißen, DANN ist es allerdings wirklich beeindruckend. Weit blickt das Auge ins Land und uns wird ganz schwindelig an den steilen Kanten, bei dem Versuch hinunter zu schauen.
RS: Ich zitiere aus der Tourbeschreibung: "Alles hat man im Blick von diesem Panorama-Aussichtspunkt: das zu Füßen liegende Etschtal, die Südtiroler Weinstraße, die Dolomiten-Gebirgszüge im Osten von der Sellagruppe bis zur Marmolada, den Alpenhauptkamm mit den Tuxer und Stubaier Alpen im Norden, die Brenta im Westen und das gesamte zu Füßen liegende Nonstal sowieso."
Besonders schön find ich angesichts unserer Lage: "Man kann es auch so sagen: Auf der heutigen Etappe erntet man die Früchte für die an den Vortagen erbrachte Leistung."
Ja ja... hat nicht sollen sein.... Die nächsten beiden Tage werden laut Plan nicht so spektakulär. Da brauchen wir nicht sooo unbedingt Sicht. Aber jetzt... wär schon schön... Petrus.. ich bin damit nicht einverstanden!
Da links unten ist das Rifugio der letzten beiden Nächte.
Irgendwann suchen wir uns dann einen Platz zum Frühstücken der halbwegs geschützt vor Wind ist und finden diesen auch. Hoffentlich hat der Geist des Betrauerten nichts dagegen:
Theoretisch sollte man hier einen unbeschreiblichen Rundumblick haben. Wir träumen, wie es wohl sein könnte...

Wir folgen der Kante eine Weile und befahren dann schöne Naturtrails, die meistens abwärts, hier und da aber auch aufwärts führen.
Also ich muss ja mal die Professionalität der "Touri-Kühe" loben. Wie selbstverständlich die ihre Postkarten-Positionen ungefragt hier einnehmen, ist sagenhaft:
So wie die sich an der Stange anstellt, war sie früher bestimmt mal ne Poledance-Kuh

Aber ich drifte wieder ab...
Wo war ich stehen geblieben? Mmmh..."Wir folgen der Kante eine Weile... und befahren dann schöne Naturtrails..." Ahja. Richtig!
"Machen Sie bitte hier ein Kreuz"
"Und hier auch nochmal"
Sehr zu empfehlen auf dieser ausgesetzten Tour ist der Gasthof "Zum Gaggadu".
Unerwartet aber nicht unerfreut standen wir plötzlich vor diesem gediegenen Etablissement:
Drei Holzsterne hat der wohl
Ich und mein Holz

(von den 257ers)
Schau ins Land
Und immer lautet das Motto: Volle Kante!
Unser Weg führt uns dann etwas weg von der Kante durch die Wälder, die den ab und zu durch den Wind zerrissenen Nebel brav für uns zusammen halten. Ähm... Dankeschön
Nach einer Weile überkommt uns dann diese vertraute Gefühl von oben: Es regnet!

Glücklicherweise finden wir eine lustige kleine Hütte/Unterstand um Schutz davor zu suchen.
Hier gibt es außer kleinen Gimmicks (Geocache?) auch ein Buch zum Eintragen. Machen wir natürlich...
Pferde müssen draußen bleiben
RS: Ja wir sind hier also in der Kuhleger-Schutzhütte. Die kam uns grad recht... wo's doch jetzt wieder... regnet.... Bis hierhin sind wir dem Kammweg 500 der Mendel gefolgt. Guter Wanderweg! Guuuter Wanderweg!
Es ist halt nur... feucht.. und.. neblig...
Und was schreiben die anderen so? Lustiges auf jeden Fall...
Da der Regen für uns ja inzwischen ein Vertrauter geworden ist, erkennen wir bald, dass ihm die Puste ausgeht und fahren weiter. Gevatter Regen ruft dafür aber seinen Verwandten, den Nebel, auf. Mannooo...
Trotzdem entgeht uns nicht unser Verfolger:
Tierischer Stalker
Irgendwo in Thailand?
Schnecke am Klagebaum... hat wohl ne Menge zu berichten
RS: Leider sollte dieses Bild d a s Bild unserer TdN werden....
Aber wenigstens ist das mit dem Nebel ab und zu auch mal stimmungsvoll, erschwert jedoch die Suche nach der Tour de Non Route. Diese wird nämlich durch kleine kreisförmige Sticker auf den Wegweisern ausgeschildert. Hier und da scheinen die zu fehlen oder ein Komiker hat einen anderen Sticker draufgepappt.
RS: Wie gesagt, wir machen's halt ohne GPS.
Auf der Route soll uns ja gemäß Tourenbeschreibung noch ein fantastischer Trail erwarten, den wir
vermutlich auch gefunden habe...
RS: Ham wir!:
Joaaa, ich sag mal, der ist ganz nett. Aber das Lobgedudel können wir jetzt nicht ganz nachvollziehen.
RS: Der Amadeo-Superflowtrail! Also der war ganz nice, fraglos. Allerdings waren unsere Erwartungen auch hoch. Aber Pipi in den Augen hatten wir nicht.
Später kommt dann aber noch ein Trail, den wir als spaßiger empfinden.
Wie das manchmal so ist.
RS: Genau, wie das manchmal so ist.
Da der Boden inzwischen recht aufgeweicht ist, sehen wir aus wie die Schweine, sodass wir standesgemäß dann auch am (Wasser-)trog unsere Bikes waschen.
...
10 min weitere Fahrt später merkt man aber nichts mehr davon.
RS: Moment mal! Langsam! Erstmal kommen wir zu den lieblichen Predaiawiesen, die uns die Räder und uns vollends einsauen.
Das Lustige hier beim Rif. Predaia ist, dass mir, als ich davor steh, auffällt, dass ich hier doch schon mal war! 
Schaut mal in unseren AX-Bericht von 2010 rein (und zählt mal, wie oft ich da die rote Jacke an habe!!!!!!!111!!): https://www.mtb-news.de/forum/t/das-alpencrossmaerchen-2010.484459/page-2#post-7592197
Damals sind um ~Mitternacht übers Grauner Joch................
Aber zurück zum Hier und Jetzt.
Okay, okay, aber daaaann sahen wir aus wie die Schweine...
Matsche und...
... Pampe.
(Sieht jetzt nicht so dramatisch aus, wurde aber mehr und auf 'nem Alpen-X empfinde ich das als nerviger, vor allem wenn der Antrieb mahlt und knirscht)
RS: Wir waren wirklich eingesaut. Und keine Sau wird uns glauben, dass wir die Malga Vervor fast verpasst haben! Wir standen förmlich davor, trotzdem haben wir sie absolut nicht gesehen! Der Nebel hat sie so eingehüllt, dass wir das Haus erst 50(!!)m davor gesehen haben.
Nichtsdestotrotz machen die meisten Trails richtig Spaß, trotz oder wegen der rutschigen Wurzeln. Das Wetter und der Nebel sorgen allerdings dafür, dass wir uns schweren Herzens entscheiden, die Tour de Non zu verlassen. Wir visieren als grobe Richtung das Castle Thun an und wollen dann der Reihe nach alle Dörfer abklappern, um eine Unterkunft zu finden.
RS: Moment, Moment, nicht so schnell. Also erstmal sind wir von der Malga gesehen wieder ein Stück runter, weil wir zu hoch gefahren sind. Dann sind wir der MTB-Strecke gefolgt. Ich glaub, das war alles noch TdN.
Vorher aber noch dieses und jenes:
Pause machen ist mal wieder angesagt.
Ohh, was ist denn das? Eine Höhle?! Eine Kletterhöhle...
Und für die Detailfreunde mal in extragroß... Man beachte die "Bank" oben!
Tziss! Darum habe ich die Route nicht ge"rotpunktet"! Ich habe ja noch meinen Rucksack an.
Und sonst so? Alles beim Alten!
Nebel von Hinten:
Nebel von Vorne:
Nebel eigentlich überall:
Ach Mensch... und so verabschieden wir uns langsam von der Tour de Non, die sich uns, wenn man ehrlich ist, nicht eröffnet hat. Und darum, lieber
@beuze1 und
@Grins3katze können wir euch auch gar nicht viel zur Tour sagen.
Wir denken schon, dass sie sich lohnt, den die Trails SIND toll und die Aussicht vermutlich immer großartig da man ja an der Kante entlang fährt und tief in die Ebene schauen kann, wenn, ja wenn das Wetter mitspielt.
Aber uns war das leider nicht vergönnt.
Aber noch sind wir ja nicht zu Hause und es geht weiter auf vier Rädern Richtung Unterkunft.
RS: Nicht so schnell, nicht so schnell!
Kharma: Wat denn nu schon wieder?
RS: Dann (ich weiß nicht mehr, wann "dann" war ^^) führt ein Pfad rechts rein. Der war ganz cool und nicht so technisch schwierig wie gedacht. War etwas eng für breite Lenker ( worüber ich nur grinsen kann
).
Kharma nicht! *grummel*
Ich musste ganz schön doll/viiiiel bremsen. Wer lange keine Felgenbremse gefahren ist, weiß nicht, was ich mein. ^^ Und die hintere Bremse zieht sich auch noch soo schwer. -.- Aber alles machbar!! Kein Herzkasper!
Und das war also der Castel-Thun-Steindingstrail.
Hier gibt es einen kleinen Zwischenstopp um unsere Routenplanung mit der Realität abzugleichen. Und Essen geht ja auch immer irgendwie.
Castle Thun mit Anwesen
Castle Thun ohne Anwesen
Wenn man auf ein Schloss möchte, sollte man sich wenigstens ordentlich kleiden, oder?
Man(n) ist ja schließlich kein ungehobelter Klotz.
Puh... geht so
Nun, sie versucht es zumindest energisch
RS: Ich hab mir die Stulpen ausgeklopft...
Und ab zum Hofe
Lag es am fehlendem Tuxedo? Auf jeden Fall blieben uns die Tore verschlossen.
Dann eben nicht *schmoll*
SO! Ab JETZT verlassen wir die TdN und fahren nicht nach Sporminore, sondern gleich gen Norden, Richtung Cles. Denn die Etappe morgen sei eh eine "Fleißaufgabe". Vielleicht lassen wir die einfach aus.
Hier ist auch alles zu... Pfff
Okay. DAS hier...
...ist
Eusebio Francesco Chini, und der Grund, warum ich ihn fotografiert habe, ist das Größenverhältnis des Indianer und des Padres zu dem er hinaufschaut, welches ich als etwas anmaßende westliche Darstellung empfinde.
Aaaaber, wenn man sich den Wiki-Artikel durchliest, war der Mann wohl echt ne dufte Type, der für die Darstellung sicherlich nichts kann.
Und das hier hielt ich erst für ein Stadion, entpuppte sich dann aber als große, also sehr große Ansammlung von Obstkisten, für den Plantagenbetrieb:
...
Uuuuund daaas hier...
bin nur ich^^:
RS: Guck(t) mal, Schatten!!!
Irgendwann, nachdem wir erstaunlich viele (gefühlte) Tiefenmeter gemacht haben (müssten), finden wir in Taio ein B&B, zwischen den ganzen Apfelplantagen ganz gut versteckt. Mit einer netten, aber an sich nur italienisch sprechenden Frau.
RS: Also DIE Geschichte möcht ich aber noch kurz anreißen. Erstmal Notiz für mich: Der Frau eine Dankeskarte zukommen lassen.
Wir jedenfalls so: *klingeln*
Innerhalb von einer Sekunde: Die Tür geht! Eine Frau steht da, bittet uns offensichtlich rein. Wir schauen uns an (schließlich wollten wir ja nur fragen, ob wir bleiben können). Ok, gehen wir halt rein, ohne zu sagen, was wir eigentlich wollen.
Sie so: Blablabla. (oder was heißt bla auf italienisch?
)
Wir: English?
Sie: Ah!
Und geht. Holt sie einen Dolmetscher? Nein, ein Tablet! Um, ein Übersetzungsprogramm?
Sie: "Irina?"
Dann wussten wir nicht, ob sie mit uns oder dem Gerät redet und redet. Wir haben nicht mal mehr die Sprache erkannt. 
Fazit: Sie dachte, dass wir jemand wären, der bei Ihr eine Unterkunft gebucht hätte! 
Nein, wir haben nicht gebucht. Würden aber gern bleiben.
Ok, kein Problem.
Wir haben kurz über den Preis verhandelt (also mit Zettel und Stift). Und schwupps, standen wir in unserem Zimmer! Schnell und unkompliziert und unerwartet. Mit Terasse, Regen und Sonnenuntergang.
Wir gehen noch einmal (!) einkaufen, waschen wieder unserer Sachen und versuchen den Regen und die Aussicht auf unserer großen Terrasse zu genießen.
Ich esse ungern auf nüchternen Magen
Haben wir da zwei Einkaufstüten zu stehen UND das gesamte Fensterbrett ist voller Lebensmittel??
Also wir haben voll fett eingekauft. Und dann hab ich genau einen Joghurt gegessen. Aber dafür n halben Liter!
Heimkino in 4D
Also ich muss wirklich noch mal erwähnen, dass die Tiefenmesseranzeige meines Fahrradcomputers Stirnrunzeln bei mir verursacht. Da ich einen barometrischen Compi besitze, liegt es vielleicht daran?! Auf jeden Fall sind wir "tiefer" gefahren...
Aber sei es drum.
Am Ende bleibt wie immer:
Regen!
Nun denn... Morgen ist ein neuer Tag,
an dem ich langsam gar nicht mehr denken mag.
Ich hör ständig nur noch vom Regen, so'n Quark!
