Alter Wein in neuen Schläuchen bzw. alte Federgabel in Neurad - Wieso?

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Hallo zusammen,

da ich nun kurz vor der 40 bin und mit Knieproblemen zu kämpfen habe, liebäugle ich mit einem E-Bike und zwar dem Canyon Spectral:ON CF 8. Der Preis und auch die Ausstattung passen für meine Ansprüche soweit sehr gut, jedoch war ich etwas verwundert über die verbaute Fox 36 Rhythm, welche aus dem Modelljahr vor 2020 zu sein scheint. Fox hat mittlerweile schon zwei Updates der 36 herausgebracht (auch bei der Rhythm), zuletzt Ende letzten Jahres mit u.a. geänderter Krone. Bei besagtem Spectral handelt es sich auch um die 2023er Version, alle anderen Komponenten scheinen topaktuell zu sein.
Aus Neugierde bin ich dann mal in den nächstgrößeren Bikeladen und habe dort festgestellt, dass dort auch noch jede Menge Räder ausgestellt sind, welche wie das Spectral über eine "alte" Fox 36 verfügen (gut zu erkennen an der eckigen Gabelbrücke, den fehlenden Druckausgleichsventilen usw.).

Habe Canyon daraufhin mal angeschrieben, weshalb sie an deren Bike eine Gabel verbauen, von der es mittlerweile schon zwei neuere, verbesserte Modellgenerationen gibt, aber ich vermute stark, dass sie sich zu den genauen Gründen ausschweigen werden. Nun wird hier vermutlich keiner wissen, was bei Canyon da hinter den Kulissen genau vorgeht und weshalb sie ausgerechnet diese Gabelgeneration verbaut haben, aber eventuell gibt es dafür ja ganz handfeste Gründe.

Man hat ja zum Beispiel bei der Generation vor MY 2023 viel über knackende Gabelkronen in diversen Foren gelesen. Wäre es vielleicht möglich, dass Fox die Generation mit knackender Krone komplett ausgemustert hat und diverse Hersteller nun deshalb aus Kundensicht eine zweifach "veraltete" Gabel verbauen, weil die neueste Generation zu teuer oder schlichtweg nicht ausreichend lieferbar ist und es die vorherige Generation einfach nicht mehr gibt?

Und würdet ihr mit all den aktuellen, versprochenen Verbesserungen der 2023er Gabel (leichter, steifer, neuer Airshaft, Druckausgleichventile, verbesserte Schmierung der Dichtringe usw.) noch zu der alten Gabel greifen oder vielleicht lieber auf das 2024er-Modell des Spectrals warten? Ich meine, die Fox 36 war ja seit jeher immer eine gute Gabel und auch über die Grip-Kartusche der Rhythm hat man nur gutes gelesen, auch wenn sie weniger Potent ist wie die Grip2.

Ich weiß, zumindest Frage Nr. 1 ist sehr spekulativ, aber eventuell hat's hier ja den ein oder anderen Branchenkenner, der genauere Gründe wissen könnte...
 
Um doch noch etwas zu antworten: Die Hersteller nehmen ja Fahrradteile in großen Mengen ab. Deswegen sind die verbauten Teile manchmal Extraauflagen. Das heißt, der Gabelhersteller X fertigt für Fahrradhersteller Y 20000 Gabeln in einer Version (technische Innereien, Lackierung, Material) an, die der Fahrradhersteller möchte.
Und manchmal gehen sicher auch Restbestände am Block günstig an einen Hersteller. - Was weg ist, ist weg.

Es gibt auch von Rockshox Sonderausgaben von Federgabeln, die es so einzeln nicht zu kaufen gibt.
Und die Fahrradbranche ist nicht die einzige, wo es solche Bräuche gibt.
 
Ja, nur sind die anderen Töchter oftmals nicht so billig! 😁

Man bekommt ja immerhin noch einen kompletten Carbonrahmen.

Aber gut, ich werd entweder damit leben oder mich woanders umschauen.
 
Was bei einem E-Bike doch vollkommen egal ist ob der Rahmen ein 1/2 kg mehr wiegt . Und das Gewicht ist doch der einzige Vorteil gegenüber einem Alurahmen. :ka:
Hm ja, prinzipiell hast du vollkommen recht. Aber nachdem ich es erst neulich in Finale geschafft hab, mein Bike seitlich die Böschung runter zu knallen, war ich beim hochtragen schon froh über jedes Kilo, welches es nicht mehr gewogen hat.

Wobei für solche Spielchen ein E-Bike wahrscheinlich immer zu schwer ist, egal ob 21 oder 26 kg. Außer man hat ein so eine Ultralight-Variante von einem E-Bike.

Schauen wir mal, hab noch viel Bedenkzeit bis ich überhaupt Zugriff auf JobRad hab und mir somit so einen überteuerten Hobel leisten kann...
 
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So, auch auf die Gefahr hin, so langsam mit dem Thema Federgabel zu nerven - ich habe mich zwischenzeitlich dazu entschieden, das Bike trotzdem zu bestellen, auch wenn die Gabel "veraltet" ist. Die restliche Ausstattung des Bikes gefällt mir sehr gut und ich denke, nur weil die 36 nicht topaktuell ist, performt sie deswegen ja nicht automatisch schlecht. Und ich musste schnell feststellen, dass andere Bikes mit ähnlicher Ausstattung gerne deutlich mehr kosten.

Jedoch kam mir dann der Gedanke, was ist, wenn die Gabel in den nächsten Jahren zum (großen) Service muss oder kaputt geht? Daraufhin habe ich mal Fox direkt angeschrieben und folgende Antwort erhalten:

Hallo Herr XXX,

die Gabel ist auf jeden Fall, Baujahr vor 2023.

Wir halten in der Regel Ersatzteile für 5 Jahre vor.
Somit können wir einen Gabelservice, mindestens bis 2025 gewährleisten.

Mit freundlichen Grüßen / Best regards,
Bxxx Dxxx
Customer Service Representative

Zum Vergrößern anklicken....

Wie seht ihr das? Läuft man da dann wirklich Gefahr, dass man nach 2025 im Falle eines Falles auf der Gabel liegen bleibt, wenn sie mal kaputt geht? Aber zumindest Service-Kits (Staubabstreifer, Öle usw.) sollte es doch im Handel noch länger geben als nur 5 Jahre, oder nicht?
 
Wie seht ihr das? Läuft man da dann wirklich Gefahr, dass man nach 2025 im Falle eines Falles auf der Gabel liegen bleibt, wenn sie mal kaputt geht? Aber zumindest Service-Kits (Staubabstreifer, Öle usw.) sollte es doch im Handel noch länger geben als nur 5 Jahre, oder nicht?
Du könntest einfach Mal schauen was es für eine noch ältere Fox an Ersatzteilen gibt....

Ich nehme an, dass es Fox weniger um ein Servicekit (mit Dichtungen usw.) als um größere Ersatzteile geht, welche man meist finanziell schon nicht bei Fox selbst ersetzen möchte. Also z.B. eine Gabelkrone.
 
Ja, das macht Sinn. Und sollte je was aufwendigeres kaputt gehen wie z.B. die Standrohre, kann man ja immer noch ne gebrauchte 36er oder 38er kaufen
 
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