Anfängerfragen zum Thema Einspeichen

Registriert
24. März 2008
Reaktionspunkte
143
Moin zusammen,

habe mir die Woche das erste mal ohne jeglichen Vorkenntnisse das HR neu eingespeicht, weil die Bike Läden in meiner Umgebung einfach ne Katastrophe sind.

Die Felge war die gleiche, also habe ich die gleichen Speichen und Nabe benutzt (sind Stahlspeichen, die sollten noch ein wenig halten).

Habe nach der Methode "3Fach gekreuzt" eingespeicht (das scheint ja Standart zu sein), das hatt eigentlich alles ganz gut geklappt, hat nur ewig lang gedauert und einiges an Geduld abverlangt.

Mir sind nur ein paar Sachen aufgefallen, wo ich nicht weiß das es normal ist?

- Sind bei jeder Felge die Bohrungen links und rechts versetzt? Bei einer XR400 hatte ich echt Probleme die Versetzung zu erkennen und bin mir immer noch nicht sicher, ob ich jetzt das richtige Loch erwischt habe ;) Wenn dann ist das ne Sache von 1 - 2 mm ?

- Bei den Speichen die vekreuzt verlegt werden, haben die Speichen eine andere Länge als die anderen Speichen auf derselben Seite? Weil bei den gekreuzten Speichen sah man immer noch das Gewinde und gefühlt waren sie aber schon bombenfest gezogen.

- Ist es normal das manche Speichen beim festziehen schrecklich quietschen? Das Speichengewinde Ölen oder woran liegts?

- Die Speichen auf der rechten Seite sind ja kürzer als die auf der linken Seite. Allerdings war das nur 2mm oder sowas, so dass es echt schwierig war die Speichen auseinanderzuhalten zumal die auch noch leicht verformt waren manche.

- Im Internet gibt es meistens nur Anleitung für Felgenbremsen/Rennräder. Ist es schlimm wenn man so auch bei ner Disc Bremse einspeicht, bzw. was macht man bei Disc anders?

Die Speichen habe ich nach Gefühl festgezogen, habe Versucht die Antriebsseite etwas fester zu machen, als die Disc Seite. Probefahrt ist überstanden bin eigentlich ganz zufrieden.:D
 
Hört sich so an, als ob du das alte Laufrad komplett zerlegt hast :confused:
Normalerweise wird einfach nur die neue Felge neben die alte getaped und dann Speiche für Speiche rübergeschraubt, geht total fix und man verwechselt auch keine Speichen :D
Bisschen Fett auf die Speichengewinde schadet nie, um so mehr Kontrolle hast du dann bei der Feinjustierung.
 
Ja, so wollte ich es auch machen dann sind mehr allerdings alle Speichen rausgefallen und habs komplett neu aufgezogen ;). War aber auch ein guter Lerneffekt
 
Sind bei jeder Felge die Bohrungen links und rechts versetzt?
Bei einer guten Felge, ja.
Wenn nicht, werf die Felge weg.
Im Idealfall ist die Felge geöst und die Ösen sind leicht schräg nach außen gerichtet, außerdem sind sie bezgl. der Felgenmitte asymmetrisch angeordnet.

- Ist es normal das manche Speichen beim festziehen schrecklich quietschen? Das Speichengewinde Ölen oder woran liegts?
Ja. Fett ist immer gut. Früher wurde Leinöl benutzt, da es recht schnell verharzt, heute benutzen viele Profis auch Gewindesicherungen a la Loctite.

- Bei den Speichen die vekreuzt verlegt werden, haben die Speichen eine andere Länge als die anderen Speichen auf derselben Seite?

- Die Speichen auf der rechten Seite sind ja kürzer als die auf der linken Seite. Allerdings war das nur 2mm oder sowas, so dass es echt schwierig war die Speichen auseinanderzuhalten zumal die auch noch leicht verformt waren manche.
Die Speichenlänge hängt von der relativen Position der Nabenlochung, also axiale Flanschposition/ -höhe ab, damit die Felge auch schön mittig über der Achse rotiert.

- Im Internet gibt es meistens nur Anleitung für Felgenbremsen/Rennräder. Ist es schlimm wenn man so auch bei ner Disc Bremse einspeicht, bzw. was macht man bei Disc anders?

Die Speichen habe ich nach Gefühl festgezogen, habe Versucht die Antriebsseite etwas fester zu machen, als die Disc Seite. Probefahrt ist überstanden bin eigentlich ganz zufrieden.:D
Bei einem felgengebremsten Rad wird der Nippelsitz beim Bremsen über Gebühr beansprucht, bei einem scheibengebremsten Rad der Nabensitz.
Allein schon wegen der Asymmetrie wird die Speichenspannung am Vorderrad links höher ausfallen müssen als rechts (bei Felgenbremse identisch), und am HR ist der Unterschied beider Seiten deutlich geringer.
DA beim Bremsen auch die Druckspeichen mal ordendlich ziehen dürfen, sind auch hier hohe Speichenspannungen empfehlenswert, insgesamt also eine deutlich höhere Spannung am HR links.
 
Dann übe mal weiterhin, und hinten auf der Antriebsseite, sind die Speichen kürzer und stehen steiler.
So hat es bei mir geklappt:

Defekte Felge tauschen und Laufrad (LR) zentrieren

Ab und an muss auch eine Felge dranglauben.
Entweder hat die zu viele Dellen oder einen Riss, usw., egal die Felge ist defekt und muss getauscht werden.

Zudem ist ein altes "abgeschriebenes" LR ein Ideales Übungsobjekt um das Zentrieren zu lernen.
Eine neue Felge und Nippel kosten nicht die Welt.
Allerdings sollte man schon ein wenig Erfahrung gesammelt haben beim LR zentrieren.
Meine Tipps dazu findet ihr weiter unten.

Im Internet findet man viele Anleitungen zu dem Thema, aber irgendwie vermisse ich da gewisse Details,
das "Gewusst wie", was einem den Erfolg bringt.
Versuch und Irrtum kosten viel Zeit und bringen viel Frust.
Um diese Lücke zu schliesen habe ich dieses hier geschrieben.

Zum neu Einspeichen gibt es auch genug gute Anleitungen und ist nicht das Thema hier.
Daher gebe ich hier meine Erfahrungen zum Zentrieren weiter.

Eine neu gekaufte Felge sollte den gleichen Innendurchmesser haben wie die alte, dann braucht man (meist) keine neuen Speichen.

Neue Nippel sollte man schon kaufen. Für den Einstieg beim zentrieren empfehle ich Messingnippel zu nehmen,
da man gerade am Anfang doch häufiger dran drehen muss und die halten da etwas mehr aus.


1. Schritt
Die Mitte finden.

Zuerst muss man die Mitte des Laufrades ermitteln.
Ein Zollstock hilft dabei.
Wenn das alte LR noch soweit in Ordung ist, kann man es als Muster verwenden.

Den Zentrierständer auf die Breite der Nabe einstellen.

Und wenn man keinen Mittenfinder hat, hilft ein Streifen Gewebeklebeband,
den man zwischen die Arme des Zentrierständers klebt.

Rechts und Links macht dann einen Strich (Kugelschreiber z.B.) auf des Klebeband am Rand des Zentrierständers.

Ich messe dann die Breite der Nabe (die ja gleich dem Abstand der beiden Arme des ZS ist)
und mache einen Strich in die Mitte auf dem Klebeband.

Dann messe ich ich die Breite (außen) der Felge aus
und zeichne die Breite der Felge (in die Mitte) auf das Klebeband.

Sonst stellt man den Mittenfinder so ein.

Jetzt kennt man die Mitte des LR und kann auch die neue Felge in diese Positon bringen.


2. Schritt
Umspeichen.

Mit einem Nippelspanner (Speichenschlüssel) die alten Nippel rundum Stück für Stück erst 1/4 dann 1/2 Umdrehung, immer weiter, aber nicht ganz, lösen.

Wenn sich die alten Nippel nur schwer lösen lassen ggf. über Nacht einen Tropfen Röstlöser zwischen Speiche und Nippel einwirken lassen.

Immer am Ventilloch beginnen, dann behält man die Übersicht.

Wenn alle Speichen lose sind, wird die neue Felge auf die alte gelegt, Ventilloch zu Ventilloch.
Ebenso darauf achten, das wenn die Speichenlöcher außermittig sind, das da ebenfalls die Ausrichtung mit der alten Felge übereinstimmt.

Dann die neue Felge mit Klebeband an der alten min. 4x rundum befestigen.
Die Speichenlöcher dabei frei lassen. ;)

Ist die neue Felge ist (z.B.) auf der rechten Seite, am Ventilloch beginnend, die erste Speiche die rechts außen ist, ganz lösen.

Die Speiche zum gleichen Loch in der neuen Felge führen.

Neuen Nippel, mit einem Stück Silkonschlauch zum halten, ein paar Umdrehungen auf die Speiche draufdrehen.
Ein Stück Gewinde auf der Speiche sollte noch sichtbar bleiben.

Erst alle Speichen ganz rechts zur neuen Felge wechseln.
Dann die nächsten (inneren) rechten rüber wechseln.
Die Linken (inneren) rüber.
Und zum Schluss die ganz linken.

Immer am Ventilloch beginnen...

Wenn das geschafft ist, die alte Felge von der neuen lösen.

Uuuups... aus dem wackligen Haufen soll jetzt ein funktionierendes LR werden?

Jetzt baut man das LR in den vorbereiteten ZS nach Schritt 1.

Das Klebeband klebt man, Markierungen beachten ;), möglichst dicht und waagerecht UNTER das LR.

Messuhren braucht man in dem Stadium noch nicht, die kommen ggf. ganz am Schluß zum Einsatz.


3. Schritt
Felge in die Mitte bringen. Höhenschlag und Seitenschlag grob ausgleichen.
Dieser Punkt wird in dem meisten Anleitungen die ich gefunden habe Stiefmütterlich behandelt.

Nun ist Ruhe und Geduld gefragt.

WICHTIG!
Beim Anziehen der Nippel zieht man auch IMMER die Felge in diese Richtung!
Bitte merken!

Wenn man also einen Speichennippel auf der rechten Seite anzieht, dann geht auch die Felge nach rechts (Seitenschlag).

Ebenso wird in dem Bereich die Felge näher zur Nabe gezogen, das ist wichtig wegen dem Höhenschlag.

Man MUSS beides zusammen beachten und bearbeiten!

Erst einmal zieht man die Speichennippel Stück für Stück weiter an.

WICHTIG! Die Felge ist dabei zur Mitte hin zu ziehen!
Das ist DAS 1. ZIEL!

Bei einem Hinterrad stehen die Speichen auf der Antriebsseite / Freilaufseite steiler und werden (meist) stärker gespannt.

Das Laufrad, immer wieder mal, drehen und sehen wo die größte Abweichung ist.
Muss die Felge z.B. nach links zur Mitte hin, die Nippel auf den Speichen der linken Seite mehr andrehen.
Wenn es nach rechts muss, die auf der rechten Seite.

Den Höhenschlag beachten!
Dort wo die Felge sich dem Klebestreifen nähert ist der größte Höhenschlag.

In diesem Bereich muss man beginnen!
Da hier die Speichenspannung am geringsten ist.

Hierbei ist zu beachten das man die Felge zur LR Mitte hin zieht!

In dem Bereich wo die Abweichung ist, nun 3-4 Nippel max. 1/2-1/4 Umdrehung anziehen.
Man ermittelt den Punkt mit der größten Abweichung.
Das ist dort wo sich die Felge dem Klebeband am stärksten nähert.
Man merkt sich die Speiche (z.b. durch festhalten).
1-2 Speichen vor und 1-2 Speichen hinter dieser zieht man die Nippel auf der Seite an, wo die Felge hin soll!

Immer wieder das LR drehen und sehen wo die größte Abweichung ist!
Wechselweise Höhenschlag und Seitenabweichung prüfen und bearbeiten.

Wenn das nicht hilft ggf. auf der anderen Seite die Nippel EIN WENIG lösen.
Das kann passieren wenn man die Nippel zu weit auf die Speichen gedreht hat.

Wenn sich der Abstand zum Klebestreifen vergrößert hat diesen näher zur Felge hin wieder festkleben.
Das erleichtert das Prüfen.

Die Speichen haben nun schon Spannung.

Hat man das geschafft und die Felge befindet sich (grob, +-1mm) in der Mitte, muss man das LR abdrücken.

Bei neuen Speichen kann es erforderlich sein zwischendurch öfters mal abzudrücken, damit sich die Speichen setzen.
Abdrücken - siehe unten.

Nach dem Abdrücken kann man die Felge noch mehr zu Mitte hin zentrieren.

Nicht verzweifeln! Es hat bei mir auch nicht beim erstenmal geklappt.
Einfach die Nippel wieder etwas lösen und von vorne beginnen. ;)

Wichtig ist es die Felge zur Mitte hin zu bekommen.
Sonst passt ggf. der Reifen nicht in den Rahmen und schleift an den Sattelstreben.
... ;)


4. Schritt
Zentrieren, Speichenspannung angleichen
Ist das gleiche wie im dritten Schritt.
Ab hier kann man nun versuchen die Speichenspannung mit einem Tensiometer anzugleichen.

Hier genügt oft schon weniger als eine Viertel Umdrehung um eine deutliche Änderung zu bemerkten!

Weiterhin den Höhenschlag und Seitenschlag beachten und die Speichennippel entsprechend anziehen.
Auf die Mitte achten! Sollte jetzt aber kein Problem mehr sein.

Nicht ungeduldig werden, bis auf ca. 0,5mm kann man jetzt den Höhenschlag und Seitenschlag wegbekommen.
Je nach Speichenspannung, zwischendurch mal abdrücken.

Für viele Zwecke reicht ein so zentriertes LR schon aus! Wichtig ist dann eine möglichst gleichmäßig HOHE Speichenspannung zu erreichen!
Die MTB Reifen haben größere Toleranzen. ;)


5. Schritt
Der Feinschliff.
Weniger als 0,5mm Höhen- und Seitenschlag bekommt man mit blosem Auge kaum weg.
Hier helfen die Messuhren weiter. Auch sollte die Speichenspannung noch nicht "am Anschlag" sein.

Jetzt dreht man die Nippel nur noch ganz wenig und versucht so noch den Restschlag raus zu bekommen.



Das LR abdrücken.
Durch das Abdrücken setzen sich die Speichen, das heist sie nehmen ihre entgültige Postion ein.
Alten Lappen auf den Boden legen.

Das LR mit der Nabe auf den Boden legen.

Mit den Händen das LR rechts und links an der Felge festhalten.
LR waagerecht halten.
Kurz und kräftig auf die Felge drücken. Jetzt "klimpern" die Speichen.
Das ist das Zeichen das sich die Speichen setzten.

LR immer ein kleines Stück weiterdrehen und Kurz und kräftig auf die Felge drücken.
Bis es nicht mehr klimpert.

Dann das LR auf die andere Seite legen und das ganze dort wiederholen.
Bis es nicht mehr klimpert.
Fertig.
Dieses Abdrücken ist je nach Bedarf zu wiederholen.

++++++
Ja, das hat schon eine Weile gedauert. Hat aber viel Spaß gemacht.
Mein selbstgebauter Zentrierständer.

http://www.sudibe.de/articles/wheelbuilding/wheelbuild_d.html
http://www.wikipedalia.com/index.php?title=Laufradbau
 
Moin !

Zit:

- Bei den Speichen die vekreuzt verlegt werden, haben die Speichen eine andere Länge als die anderen Speichen auf derselben Seite? Weil bei den gekreuzten Speichen sah man immer noch das Gewinde und gefühlt waren sie aber schon bombenfest gezogen.

Das hört sich in meinen Ohren alles nicht so an, als ob die Speichen korrekt eingespeicht wären. In einem normalen Laufrad, das 3fach gekreuzt eingespeicht ist, ist JEDE Speiche 3fach gekreuzt. Dein weiteres Text hört sich auch nicht so an, als ob Du die verschiedenen Speichenlängen exakt unterschieden hättest.

Ergo:
Ich fürchte, Du hast zur Zeit ein Laufrad, in dem die Speichen irgendwie alle drin sind.
Das Einspeichen von Laufrädern ist keine Geheimwissenschaft, aber "ohne jeglichen Vorkenntnisse" (Zit.) wird so ein Laufrad selten so wie es sein sollte.

Schau Dich mal nach einer genauen Anleitung um, wie mal einspeicht. Unterscheide genau die verschiedenen Speichenlängen und versuche es dann vielleicht noch einmal von vorn. Dann sollten auch alle Nippel einer Seite (annähernd) gleich weit auf die Speichen gedreht sein. Vorausgesetzt, daß sind einigermaßen vernünftige Speichen. (Stahlspeiche ist nicht gleich Stahlspeiche).

Gruß
Sam
 
Also, ich glaube, Du solltest mal eine Anleitung zum Laufradbau genau durchlesen. Vieles wurde ja schon gesagt.
Die Speichen habe ich nach Gefühl festgezogen, habe Versucht die Antriebsseite etwas fester zu machen, als die Disc Seite. Probefahrt ist überstanden bin eigentlich ganz zufrieden.:D
Das Hinterrad ist stark asymmetrisch, d.h. der Flansch mit den Speichenlöchern ist auf der Antriebsseite näher bei der Felge als auf der gegebüberliegenden Seite. Die antriebsseitigen Speichen müssen also steiler stehen. Daher haben die antriebsseitigen Speichen eine deutlich höhere Spannung als die gegenüberliegenden. Hier geht es nicht um das Gefühl, sondern die Spannung ergibt sich automatisch, wenn man die Felge mittig zentriert. Es gibt Zentrierlehren um die Mittigkeit zu prüfen oder man macht es mit dem Zollstock. Praktischer und genauer ist natürlich die Zentrierlehre. Teure Zentrierständer kann man auch so einstellen, daß man automatisch mittig zentriert.

Hier sieht man eine Zentrierlehre im Einsatz:
http://img.dooyoo.de/DE_DE/orig/1/6/7/2/3/1672340.jpg
 
Erstmal danke für alle Antworten!!!

Moin !

In einem normalen Laufrad, das 3fach gekreuzt eingespeicht ist, ist JEDE Speiche 3fach gekreuzt.

Ist das so? Ich habe mir 3-4 Anleitungen durchgelesen, die nach 3fach gerkeuzt eingespeicht haben, da war es bei ALLEN allerdings so, dass nur jede 2. Speiche (pro Seite) verkreuzt verlegt wurden. Die können doch nicht alle falsch sein?

z.B. die hier: [nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=BUXYUzQgDAI"]Fahrradtechnik - Einspeichen - YouTube[/nomedia]

Mein Voderrad vom Händler wurde auch so eingespeicht ?! Oder reden wir nur einfach aneinander vorbei ;)

Ansonsten denke ich schon das ich die Speichen unterscheiden konnte es war halt nur nicht ganz einfach. Eine Zentrierlehre habe ich auch, das war schon ungefähr mittig ;)

Habe jetzt ca. 80 KM runter, auch einige Trails und bin ganz stolz und zufrieden, das Rad dreht sich immer noch rund. Da ich es auch nur kurz abgedrückt habe, ist geplant es bald nochmal neu zu zentrieren, evtl. auch nochmal neu einspeichen und diesmal die Gewinde fetten.

Wenn ich das richtige Verstanden habe dann ist die Speichenspannung auf jeden Fall korrekt wenn die Nabe genau in der Mitte der Felge sitzt und der Rest ist egal?

Was ich mich allerdings noch frage, wie kürzt man eigentlich eine Speiche? Weil das Gewinde ist doch schon drauf und das kann man ja schlecht mit abschneiden? Oder wird das Gewinde auf die Speiche erst nachträglich hinzugefügt und wenn ja wie? Und die Speichen habe ja diese Biegung an der Flansch Seite, wird die mitgemessen?
 
Ja das ist so. Jede Speiche kreuzt 3 andere. Es gibt neben den klassischen x-fach gekreuzten Einspeichmustern noch ganz exotische Sachen, wo das dann nicht so ist, aber das ist was für Fortgeschrittene.

Ich habe mir das nochmal angeschaut und habe doch gesagt das wir einander vorbeireden: Beim Einspeichen selber drückt man nur jede 2. Speiche hinter anderen Speichen durch. Beim fertigen Produkt kreuzt dann tatsächlich jede Speiche 3 andere. Ist mir noch nicht aufgefallen ;)
 
Wenn ich das richtige Verstanden habe dann ist die Speichenspannung auf jeden Fall korrekt wenn die Nabe genau in der Mitte der Felge sitzt und der Rest ist egal?
Die Felge muß mittig sein. Du kannst natürlich die Speichen insgesamt fester oder lockerer anziehen. Die richtige Speichenspannung ist ein Thema für sich.

Was ich mich allerdings noch frage, wie kürzt man eigentlich eine Speiche?
Man kauft Speichen in der passenden Länge - i.d.R. gibt es diese.
 
Erstmal danke für alle Antworten!!!
Was ich mich allerdings noch frage, wie kürzt man eigentlich eine Speiche? Weil das Gewinde ist doch schon drauf und das kann man ja schlecht mit abschneiden? Oder wird das Gewinde auf die Speiche erst nachträglich hinzugefügt und wenn ja wie? Und die Speichen habe ja diese Biegung an der Flansch Seite, wird die mitgemessen?

Moin !

Gewinde werden in der industriellen Serienfertigung in aller Regel gewalzt oder gerollt. Siehe auch zB : http://shop.reidl.de/docs/Gewindeherstellung.pdf
Das Anbringen des Gewindes dürfte in der Speichenherstellung einer der letzten Arbeitsgänge sein.

Wir sprechen hier ja von den Basics des Einspeichens und da werden keine Speichen gekürzt. Man kauft jeweils die benötigte Länge.
(In Spezialfällen, wie zB sehr ungewöhnliche Speichenlängen, kürzt man auch mal Speichen. Dann muß das Gewinde nachbearbeitet werden.)

Die Speichenlänge einer gekröpften Speiche mißt Du, indem Du das geköpfte Ende einer Speiche über das Ende eines Stahllineals hakst. Die Innenseite der Köpfung liegt also am Lineal an. Das Gewindeende liegt dann auf der Linealskala und dort liest Du die Länge ab.

Noch etwas:
Du schreibst da: "Wenn ich das richtige Verstanden habe dann ist die Speichenspannung auf jeden Fall korrekt wenn die Nabe genau in der Mitte der Felge sitzt und der Rest ist egal?"

Im Prinzip sieht ein Laufrad, dessen Nabe und Felge korrekt ausgerichtet sind, wie ein Laufrad aus. Der Rest ist aber eben nicht egal. Im Rest steckt die eigentliche Kunst und Schönheit des Laufradbaus, denn dieser Rest bestimmt letztlich (neben der Auswahl der einzelnen Laufradkomponenten) die Stabilität, Belastbarkeit und Dauerhaftigkeit des einzelnen Laufrades.

Gruß
Sam
 
Wenn du des Englischen mächtig bist, dann lohnt sich das hier. Das ist IMHO die einzige Abhandlung über Laufradbau, die noch regelmäßig aktualisiert wird. Version 6 steht auch bald an.

Du kannst dir natürlich auch den gut abgehangenen [ame="http://www.amazon.de/Die-Kunst-Laufradbaus-Gerd-Schraner/dp/385681440X"]Schraner[/ame] zulegen oder such mal im Netz nach "Jobst Brandt" "bicycle wheel", der hat auch mal was darüber geschrieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
OK, danke!

Ich denke mal Übung macht den Meister, im Winter hat man ja für sowas Zeit.

Moin !

Grundsätzlich hast Du recht mit der Übung. Allerdings ist es letztlich so, daß im privatem Bereich in aller Regel nicht so viele Laufräder benötigt werden, daß man auch eine gewisse Stückzahl erreicht um den Meistergrad zu erreichen. Da wird man es über einen Gesellen nicht hinausbringen. Dazu gehört dann aber schon handwerkliches Geschick und das Interesse, sich auch theoretisch mit der Technik zu befassen.
Aber auch die Laufräder eines begabten Laiens werden bei sachgerechter Komponentenauswahl so gut werden können, daß ein Laufrad letztlich erst durch Verschleiß von Nabe oder Felge ausfällt und bis dahin nur Freude bereitet.

Gruß
Sam
 
Ja mit dem Gesellengrad wäre ich schon voll zufrieden :D. Ich will auch nicht den perfekten LRS der Welt bauen, sondern nur unabhängig von Fahrradläden sein und vernünftig damit fahren können. Und auch mal ein Rad ohne Probleme nachzentrieren können. Außerdem hat es mir viel Spaß gemacht, also warum nicht :D.

Das Buch aus der UK kostet ja Geld, das schreckt mich momentan noch etwas ab.
 
Moin !

Meiner persönlicher Favorit an Buch:

Jobst Brandt, The Bicycle Wheel/Das Fahrrad Rad
Avocet (ISBN 0-9607236-6-8), englische Ausgabe, $14.95
Vertrieb der deutschen Ausgabe (ISBN 0-9607236-4-1) :
GROFA (Großhandel fuer Fahrradteile GmbH)
Otto-Hahn Strasse, D 65520 Bad Camberg,
Tel 0 64 34 / 20 08 - 0, Fax 0 64 34 / 20 08 - 250
E-Mail des Autors: [email protected]

(Angaben über die ISBN Nr ergoogled)

Ich kenne aber nur einen Ausschnitt der einschlägigen Literatur und in dem Buch paart sich für für meinen Geschmack der praktische Teil recht gut mit der Theorie.
Das war für mich sein Geld wert.

Gruß
Sam

Edit:
Der Schraner ist auch zu gebrauchen, hat aber IMHO einige Schwächen, gerade auch in der Theorie. Außerdem verliert er sich gelegentlich in Anekdoten. Wenn jemand mit einem Laufradsatz ein besonderes Rennen gewinnt, dann könnte es auch ein wenig am Fahrer liegen, aber manch einem mag eventuell gerade dieser Stil gefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
9 Pfund unglaublich!

Eine Frage zu den Buch von Roger Musson. Ich halte mich immer noch an den Artikel in der legendären tour Sonderheft Velowerkstatt Heft Nr. 1 vom Altmeister Smolik. Irgendwie hat es der drauf gehabt, Dinge verständlich zu beschreiben.

Ich habe im Netz bisher keine vergleichbar gute Beschreibung gefunden.

Wie ist das mit dem Buch?
 
Beim fertigen Produkt kreuzt dann tatsächlich jede Speiche 3 andere. Ist mir noch nicht aufgefallen ;)
D.h., bislang hast Du Dich noch nicht wirklich mit der Thematik beschäftigt und hast wirklich ohne irgendeinen Schimmer losgelegt. Fein.
Hab ich auch mal, ich hab mir aber ein Blatt papier geschnappt und versucht, das für mich seinerzeit wesentliche zeichnerisch zu fixieren. Und danach hab ich erstmal meinen Fahrradfritzen für blöd erklärt wegen seiner sogenannten "Dreifachkreuzung", für mich waren die Speichen nur einfach gekreuzt, weil nur einmal "unterfädelt", nur im "Schattenwurf" sehen sie dreifach gekreuzt aus...

Seis drum..fürs erste empfehle ich Dir die Seite vom ADFC :ADFC-Werkstatt-Einspeichen
Eine Warnung vorweg, da steht was von neutralen Speichen, das ist nicht korrekt, das sind "Druckspeichen", neutrale Speichen gibt es nur am Vorderrad.
Mit der Lektüre der Seiten und sehr viel Try&Error wirst Du ein LR zusammen bekommen, welches halbwegs rund läuft und welches Du einige Male nachzentrieren müssen wirst.

Wenn Du dann noch nicht entmutigt bist und noch weiter an der Thematik interessiert bist kannst Du Dir folgende Seiten anschauen:
Radtechnik, da gibt es auch ein Kapitel über Laufräder
Da findest Du erst einmal soviel geballte Information (und selbstverständlich Verweise auf weitere Info Quellen), dass sich fürs erste ein Buch erübrigt. Mit dem Verständnis des dort versammelten Wissens solltest Du bei entsprechendem handwerklichem Geschick dann sogar Laufräder mit asymetrischer Lochung und eigenwilligen Straight Pull Naben ohne weitere Spezialliteratur kreieren können, bis dahin wird's aber noch a bisserl dauern..;)
 
Se lohnt aber, ein wirklich gut gspeichtes Laufrad macht viele Tausendkilometer Freude.

Guckst Du hier:

http://www.rst.mp-all.de/eisp.htm

Viel Spass

OK, gute Anleitung, habe auch alles so gemacht bis auf Abbildung 7. Ich habe die 1. Speiche auf der anderen Seite (linke Seite) nicht fallen lassen und nicht da eingespeicht wo sie liegen geblieben ist, sondern links neben der erste 1. rechte Speiche. Im Nabenflansch habe ich sie auf der 1. von rechts gegenüberliegende Seite durchgesteckt. Nach meinem Verständnis ist das zwar nicht optimal, sollte jetzt aber auch nicht so schlimm sein.

Ansonsten heute wieder unterwegs gewesen läuft immer noch prima :D. Die Woche wirds aber auf jeden Fall nachzentriert.
 
D.h., bislang hast Du Dich noch nicht wirklich mit der Thematik beschäftigt und hast wirklich ohne irgendeinen Schimmer losgelegt. Fein.

Naja, ich habe mir alle Anleitungen angeschaut die ich finden konnte. Nur irgendwann ist der Punkt halt mal angekommen an dem man einfach anfangen muss. Alle graue Theorie bringt irgendwann auch nichts mehr. Und so machts doch eigentlich am meisten Spaß, wenn man sich ständig steigert.
 
fürs anordnen der speichen wenn 32 stück und 3 fach gekreuzt finde ich gibt es keine bessere anleitung als die im anhang!

bei den anderen ist zu viel theorie dabei. hab auch zuerst alles mögliche gelesen und trail&error probiert. dann hab ich mir die mal angesehen .... und ahhhh eh alles so einfach!

:daumen:

das is ja letztendlich das schwierige. zentrieren und gleichmäßig spannen ist anfangs einfach nur geduldssache und später dann gefühlssache ....


meine meinung!
 

Anhänge

Es gibt keine Druckspeichen!
Alleine durch die Konstruktion kann eine Speiche keine Druckbelastung aufnehmen!


Nur mal am Rande :rolleyes:
 
Zurück