Anforderungen Reifentypen

Marc B

MTB Fan, Cycling & Einrad-Freak :-)
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23. Juli 2001
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Olsberg
Hi Leute,

eine Frage von einem Kollegen von mir:

Welchen speziellen Anforderungen im Gelände müssen folgende Reifentypen gerecht werden?

- All Mountain / Touren
- Dirt/Street
- Cross Country
- Downhill / Gravity
- All Terrain

Thanks für eure Meinungen!

Ciao,
Marc
 
Cross Country: Um im Rennsport ganz vorne mitzuspielen, zählte jede Zehntelsekunde. Hier zählt vor allem niedriger Rollwiederstand mit nur dem nötigsten Grip. Das, was man in der Kurve oder auf der Steigung/im Gefälle verliert, ist weniger, als was man auf der Strecke, vor allem am Berg wieder rausholt. Wenig Gewicht ist wichtiger als Pannensicherheit.
Typische Vertreter:
Schwalbe Racing Ralph
Maxxis Crossmark
Continantal Race King
 
Touren:
Hier zählt ebenfalls wenig Rollwiderstand, vor allem hinten. Jedoch sind Langlebigkeit des Reifens eben so wichtig wie eine gute Pannensicherheit. Auch hier schiebt/trägt man lieber mal eine Strecke, als zu viel Kraft auf der Strecke zu vergeuden.
Typische Vertreter:
Schwalbe Smart Sam
Maxxis Ranchero.
 
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All Mountain:
Hier will man auch schwierige Passagen eher fahren als tragen. Traktion bergauf ist daher ebenso wichtig wie eine gute Seitenführung auf auf lockerem Untergrund. Eine gewisse Geländetauglichkeit ist daher wünschenswert, ein erhöhter Rollwiderstand wird in Kauf genommen. Auf wenig Gewicht wird aber trotzdem wert gelegt.
Typische Vertreter:
Continental Mountain King
Schwalbe Nobby Nic
 
All Terrain / Enduro:

Die Reifen, die man auf einfach jedem Untergrund fahren können will. Also auch noch auf Asphalt. Aber auch im Matsch oder Schnee. Reifen, die nichts überragend können, aber alles einigermaßen gut. Die auch eine gute Pannensicherheit auf Dornen und Kanten mit sich bringen.
Typische Vertreter:
Schwalbe Fat Albert Evo
Maxxis Ardent
 
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In der Aufzählung vergessen:

Freeride:

Reifen, mit denen man normalerweise keinen Asphalt mehr fährt. Schwierigstes Gelände bergauf und bergab. Stabile Flanken sind ebenso wichtig wie hohe Durchschlagsfestigkeit. Guter Grip ist sehr wichtig, wobei es hier Spezialisten gibt für Trockenheit, Schlamm. Oder Kompromisse für alles. Oft werden besonders weiche Gummimischungen verwendet, insbesondere am Vorderreifen, um den Grip noch weiter zu erhöhen.
Klassische Vertreter:
Schwalbe Muddy Mary
Maxxis Highroller
Continental Rubber Queen
 
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Downhill/Gravity:

Reifen, mit denen man nicht mehr oder nur sehr kurz bergauf fährt. Gewicht und Rollwiderstand sind daher Nebensache. Antriebstraktion bergauf ist ebenfalls unwichtig. Durchschlagsfestigkeit, Seitenführung und Bremsgrip sind oberste Priorität. Zudem müssen die Reifen hervorragend dämpfen, dürfen nicht unruhig werden. Die Reifen haben sehr stabile (oft doppelte) Karkassen. Auch hier gibt es Spezialisten für alle Untergründe.
Typische Vertreter z.B. für trockenen Untergrund:
Maxxis Minion
Schwalbe Big Betty
Continental Kaiser
 
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Dirt:
Die Reifen brauchen kaum Profil, der Rollwiderstand ist unwichtig, auch Pannsicherheit ist nicht gefragt. Hier zählt geringes Gewicht, guter Grip durch eine griffige Gummimischung und der sogenannte "Bounce", das heißt die Schnellkraft, mit der der Reifen "flummiartig" ausfedert, um den Sprung zu unterstützen.
Klassische Vertreter:
KHE Table Top
Maxxis DTH
 
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Ich kann jetzt nur für den AM und Tourenbereich sprechen und auch da kann man es schwer verallgemeinern.

Natürlich hat der ideale AM/Tourenreifen wenig Gewicht und Rollwiederstand bei viel Grip und Pannenschutz, schön breit sollte er für den Komfort auch noch sein und mit den verschiedensten Untergründen klarkommen.

Da gibt es dann eben Allrounder (Nobby Nic/ Smart Sam/Mountainking/Ardent....den Albert würd ich auch noch dazu zählen) die alles ganz gut können, vom Gewicht her passabel sind ohne jetzt irgendwo besonders zu brillieren. Und wahrscheinlich sind diese Reifen besonders im AM touren Bereich gefragt, weil AM ja sowieso schon impliziert, dass man (fast) überall fahren will und auch im Rahmen einer langen Tour kommen einem eben die unterschiedlichsten Untergünde entgegen.

Trotzdem wählt jeder Fahrer den Reifen nach persönlichen Vorlieben und seiner Situation angepasst. Wer 15km über Asphalt radeln muß bevor er ins trockene Gelände kommt nimmt vielleicht eher den Sam, wer im gatschigen Wald wohnt wird eher noch zum Albert greifen, eher aber den Allrounder gegen einen Gatschreifen tauschen.

Leichtbauer werden auch im AM/Tourenbereich versuchen Gewicht zu sparen und dabei vielleicht ein bisschen auf Grip verzichten, ängstliche Panzerfahrer gehen mit dicken Kalibern in den Wald.

Kurz gesagt: Die wahl der Reifen hängt natürlich davon ab ob man Xc oder Downhill fährt, aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle, daher kann man nicht sagen was muß ein Reifen im AM Bereich können, sondern mit welchen Reifen will ein bestimmter Fahrer mit einem bestimmten bike eine bestimmte Strecke bei bestimmten Witterungsbedingeungen fahren.

Deswegen gibts ja auch sooooo viele Reifen
 
Wicked Will?

Also, im Trockenen bin ich eigentlich zufrieden mit der Betty gewesen, sobald es aber nass wird, kann man die vergessen. Da macht der Sampthing eine wesentlich bessere Figur.
 
Die Leute mag ich: Meckern, aber mit nichts besserem rüberkommen.
Welcher Reifen aus dem Schwalbe-Programm ist denn Deines Erachtens nach besser für Downhill bei trockenen Verhältnissen geeignet?

Vor erscheinen des Wicked Will hat Schwalbe gar keinen 'typischen DH Trockenreifen' im Angebot gehabt (MM ist eher kein typischer Trockenreifen). Die Betty ist als leichter Freeridereifen, der gut rollt, oft verwendet worden, aber im DH eher nicht.
 
Es gibt von der Betty eine leichtere Freeride- (ca. 900 g) und eine schwerere Downhill-Version (ca. 1200g). Du bist also offensichtlich der Meinung, daß die Downhill-Variante nicht für Downhill gedacht ist. Für welches Einsatzgebiet ist die "Downhill" -Variante denn Deiner Meinung nach im Programm?

Wir warten übrigens immer noch auf Deine bessere Version für "den Rest".
 
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Es gibt von der Betty eine leichtere Freeride- und eine schwerere Downhill-Version. Du bist also offensichtlich der Meinung, daß die Downhill-Variante nicht für Downhill gedacht ist. Für welches Einsatzgebiet ist die "Downhill" -Variante denn Deiner Meinung nach im Programm?

Ich meinte damit, dass die BB in der DH Version alles andere als oft verwendet wird und daher kein typischer DH Reifen ist.

Wir warten übrigens immer noch auf Deine bessere Version für "den Rest".

Die beste Version fuer 'den Rest' ist: einfach _nicht_ darauf hoeren, was irgendjemand im Internet, einer Zeitschrift, ... von sich gibt und Reifen _selbst_ ausprobieren. Dann kommt man mit der Zeit drauf, welche Eigenschaften einem selbst wichtig sind - Reifen sind _dermassen_ subjektiv, dass es einfach keinen Sinn hat. Wie du siehst, stimme ich ja schon nicht mit deiner Wertung, was bei einem DH-Reifen wichtig ist, ueberein.
 
Aha. Also Deine Meinug ist: Einfach mal je einen Satz Reifen für CC/AM/Enduro/Tour/Freeride/Downhill/Dirt kaufen, am besten jeweils von verschiedenen Herstellern, und dann selber testen? Super Idee. Die 2000 Euro kann eigentlich doch jeder mal investieren.
Das Thema hier geht darum, welche Reifentypen wofür gut sind, und was sie unterscheidet. Nicht welcher Reifen im einzelnen wie oft verwendet wird oder wie veraltet er ist. Thema verfehlt, sechs, setzen!
Mal echt jetzt: Wenn Du nichts zu sagen hast, laß es doch einfach...
 
Aha. Also Deine Meinug ist: Einfach mal je einen Satz Reifen für CC/AM/Enduro/Tour/Freeride/Downhill/Dirt kaufen, am besten jeweils von verschiedenen Herstellern, und dann selber testen? Super Idee.

Nein. Man verwendet mal den, der am Rad oben war und sieht, was einem daran stoert. _Dann_ faengt man an, sich nach einem neuen umzusehen und einen, den man sich ausgesucht hat, zu testen.
Im Ernst: Reifen sind _die_ wichtigste Komponente des gesamten Rades, vorher sollte man am Rahmen, der Gabel, ... sparen. Wobei man Reifen, die gerade 'in' sind, eh leicht wieder weiterverkaufen kann, wenn sie einem nicht gefallen.

Das Thema hier geht darum, welche Reifentypen wofür gut sind, und was sie unterscheidet.

Eben. Und das einzige, was einen DH-Reifen ueblicherweise von einem Nicht-DH Reifen unterscheided, ist die Dicke der Karkasse.
Alles andere sind Eigenschaften, die fuer manche wichtiger und fuer manche weniger wichtig sind, aber nicht charakterisierend fuer DH-Reifen (bei anderen Anwendungsgruppen (ganz abgesehen von der sowieso unscharfen Trennung dieser untereinander) ist die Charakterisierung noch _viel_ ungenauer bis nicht vorhanden, weswegen eben eine solche IMHO keinen Sinn hat).

Nicht welcher Reifen im einzelnen wie oft verwendet wird oder wie veraltet er ist. Thema verfehlt, sechs, setzen!

Mit dem Argument ist ein 3.0er Gazza oder ein Highroller Semislick auch ein typischer DH-Reifen.

Mal echt jetzt: Wenn Du nichts zu sagen hast, laß es doch einfach...

Ich hatte ja eigentlich auch nicht vor, etwas zu sagen *schulterzuck*
 
All Terrain / Enduro:

Die Reifen, die man auf einfach jedem Untergrund fahren können will. Also auch noch auf Asphalt. Aber auch im Matsch oder Schnee. Reifen, die nichts überragend können, aber alles einigermaßen gut. Die auch eine gute Pannensicherheit auf Dornen und Kanten mit sich bringen.
Typische Vertreter:
Schwalbe Fat Albert Evo
Maxxis Ardent

All Terrain und Enduro über einen Kamm zu scheren, halte ich etwas für gewagt... :o
 
Streitets euch nicht!

Tombrider hat mit seiner Einteilung sicher einen guten Start gemacht, ob jetzt irgendwer einen der genannten Reifen lieber in einer anderen Sparte sehen will ist doch eigentlich wurscht.

R.C. hat natürlich auch recht wenn er sagt dass Reifen etwas super subjektives sind und jeder für sich selbst harausfinden muß mit welchem Reifen er in welchen situationen zurechtkommt.
 
Hi zusammen,

nachdem Marc freundlicherweise diesen Thread für mich eröffnet hat, möchte ich mich auch kurz zu Wort melden.
Ich benötige im Prinzip die Angaben für einen Artikel den ich über Reifen machen möchte.
Natürlich wird jeder für sich selber entscheiden welchen Reifen er fährt oder welchen er in die Ecke feuert.

Aber die Reifenhersteller gehen ja letztendlich auf den Verwendungszweck ein und ziehen hier auch entsprechende Kriterien heran.
Der Bericht soll letztendlich eine Hilfestellung sein, damit man in dem Dschungel aus Reifen eine grobe Orientierung hat.

Für mich als Freizeitbiker ist die Reifenwahl nicht ganz so wichtig, da ich meistens nur im Wald unterwegs bin und nicht in einem Bikepark.

Vielen Dank auf jeden Fall schon mal für die ganzen Meldungen....ich sehe schon, dass wird noch ne Menge arbeit sein, bis der Artikel mal fertig ist.....

Grüße

Lefdi
 
Individuel:= ich fahre TOUREN/leichte Downhill Touren ca, 80-150km, steil berg hoch bis 25% und heftige verblockte, steile Treels hinab, spitzkehren, stufen, felsen, wurzeln und stellenweise "verdammt" steil bergab..sprünge und alles was dazu gehört,

daher sollen meine Tourenreifen: Optimalen Seitenhalt am Vorderrad, Breit mind 2,5 Maxxis, Rollwiederstand egal, hauptsache perfekter grip bergab

hinten soll er einiger maßen rollen und guten pannenschutz bieten, 2,35 Maxxis

Nach vielem Testen: hat sich folgenes herrausgestellt

VR: Minion F 2,5 1ply = sehr guter Seitenhalt, super grip
HR: Minion F 2,35 2ply = rollt angenehm gut u perfekter pannenschutz, ok wiegt einiges aber das kann man als training sehen. Aber gerade im Winter ist der Pannenschutz bei mir sehr wichtig, da ich bei jeden wetter meine Touren fahre u es doch schon häufig zum platten kommt mit 1 ply, daher 2 ply, weil bei -10 grad habe ich nicht wirklich lust nen schlauch zuwechseln,Gins....

wenns sommerlicher wird fahre ich hinten einen larsen tt, rollt perfekt, pannenschutz eher zuvernachlässigen, für mich im sommer

daher spare ich an reifen (gewicht) nichts ein, lieber an anderen parts, aber die reifen, müssen heben, immer und überall, daher Seitenhalt/Bremsgrip/Pannensicherheit ganz ganz wichtig...auf anspruchsvollen touren
 
Eben. Und das einzige, was einen DH-Reifen ueblicherweise von einem Nicht-DH Reifen unterscheided, ist die Dicke der Karkasse.
Alles andere sind Eigenschaften, die fuer manche wichtiger und fuer manche weniger wichtig sind, aber nicht charakterisierend fuer DH-Reifen (bei anderen Anwendungsgruppen (ganz abgesehen von der sowieso unscharfen Trennung dieser untereinander) ist die Charakterisierung noch _viel_ ungenauer bis nicht vorhanden, weswegen eben eine solche IMHO keinen Sinn hat).

Nochmal: Die Frage war nicht, wodurch sich welche Reifen im einzelnen wie unterscheiden. Sondern welche Anforderungen normalerweise an einen DH-Reifen gestellt werden. Die Anforderung an einen Enduro- oder Freeride-Reifen ist ganz klar auch eine hervorragende Traktion bergauf. Eine Anforderung, die im DH-Bereich nicht benötigt wird. Zwar kann man den Maxxis Highroller, der als DH-Reifen konstruiert wurde, auch als 1Ply Freeride-Reifen kaufen. Muß dann aber eine geringere Traktion bergauf in Kauf nehmen! Weswegen Maxxis den Advantage im Programm hat, der genau diese Anforderung erfüllt.
Bei Continental sind die DH-Reifen Der Kaiser und Rainking soweit ich weiß überhaupt nicht als FR-Reifen mit leichterer Karkasse erhältlich.
 
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