Auch die BSN scheint mir nicht unabhängig zu sein!

onkel

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27. November 2001
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Habe gestern abend mal die aktuelle Ausgabe angesehen. Auf der Titelseite ein fröhlicher Meridabiker, umseitig Meridawerbung.

Im Heft ein Interview mit Gunn-Rita Dahle - Merida!

Auf dem Poster ein Haufen fröhlicher Merida-Biker!

Und letzten Monat große Bilder von Merida-Fahrern. Zufall?

Mir ist es ja auch Wurscht, aber einige hier hatten geglaubt, die BSN würde unabhängig testen!
 
Da fällt mir ein, dass ich glaube, noch nie einen Merida-Test in der Bike oder MB gesehen zu haben.
 
Onkel, mein Freund,
Du bist doch ein aufgeklärter Mensch (das schließe ich aus Deinen überaus kenntnisreichen und oftmals sachdienlichen Kommentaren), wie kommst Du nur auf die Idee, daß in der Redaktion der BSN lauter, total unabhängige und vor allem kritische Leutchen sitzen, welche ihre vornehmste Aufgabe darin sehen, die Mountainbiker des Vertriebsgebietes mit Fakten zu versorgen? Die Zeiten sind ein für alle Mal vorbei.

Die Sache ist doch die: Du, ich, wir alle hier (Ausnahmen bestätigen die Regel) kaufen doch ständig irgendwelches Zeug, welches wir, wenn wir ehrlich sind, eigentlich nicht, oder noch nicht brauchen. Woher haben wir nur diesen Drang ständig das Teil XYZ haben zu wollen? Ganz klar, egal wie kritisch wir sind, die bunten Bildchen mit den, meist schon auf den ersten Blick zu durchschauenden, realitätsfernen Aussagen, machen uns scharf. Wir müssen dann raus und seien die Bedingungen auch noch so widrig, wir müssen den Sch... haben... ;)

Ich glaube, man muß in den Heftchen einfach nur bunte Prospekte sehen. Die können eben nur leben, wenn die Branche Umsatz bringt. Geht es der Branche schlecht, dann geht es auch den Heftchenmachern schlecht. Klar, es fehlen ja die Anzeigenkunden. Komischerweise sind die Wurstblätter aber nicht für umsonst zu haben, sondern kosten eigentlich ganz schön viel von der sauer verdienten Kohle, die unsereins unter der Woche ranschaffen muß.

Bei mir liegt auch oft das ganze Programm rum und meistens ärgere ich mich regelrecht darüber, wie man da verarscht wird. Teilweise widerspricht man sich sogar im Produkvorstellungsbereich selbst. Und erst die sogenannten MEGAtests (das Wort Mega ist seit alters her eigentlich nur als Prefix für das Wort Sch... zu gebrauchen). Wenn da wieder mal so ein "Artikel" aufkreuzt, in dem mal eben auf die Schnelle 156 Räder innerhalb von nur 4 Tagen "getestet" wurden... Na egal, Schwamm drüber.

Die BSN hat doch mittlerweile sowieso den absoluten Vogel. Nach deren Meinung müßte man ausschließlich Sauerstoffwasser trinken, Energieriegel essen und um alles in der Welt Dinge meiden, die wenig oder gar kein Geld kosten. Da werden kritiklos "Studien" veröffentlicht (zum Thema "Apfelschorle vs Sportgetränke") bei denen man gleich sieht, wer die in Auftrag gegeben hat. Da wird tatsächlich behauptet, mit Sauerstoff angereichertes Wasser bringe mehr als Blähungen (und das im Gegensatz zu den Aussagen einiger Fachleute) und dergleichen mehr. Ich meine, man kann solche Sachen ruhig mal schreiben, aber der rote Faden in den Blättchen ist eben Umsatz-Umsatz-Umsatz

Also ich werde demnächst wieder, aus lauter Trotz, auf die gute alte Klappstulle umstellen (derzeit sind die Touren so kurz, daß ich nichts zu essen brauche).

...so hier endet der Grundsatzartikel

:daumen: Onkel, wir sehen uns im Harz...
 
Jockel, ich wünschte, meine knappe Zeit ließe es zu, dir auch nur eine halb so ausführliche Antwort zu geben, wie du sie verdient hast.

Zunächst die Kurzantwort, dann noch ein paar Ausführungen meinerseits zu diesem Thema.

1) Ja, ja und nochmals ja! (J.A.) Ich sehe es ja ganz genauso, auch wenn ich nicht in der Lage bin, meine Konsequenzen daraus zu ziehen (nur bei der Ernährung setze ich konsequent auf Fleisch. :D ). Natürlich weiß ich, was ich davon zu halten habe, wenn sich das 5000 Euro-Bike bergauf "wie von selbst" fährt.
Aber wenn so ein Teil mir gefällt, halte ich es wie mit den Horoskopen: ich glaube an das, was mir gefällt.

2) Ich habe diesen Beitrag nur verfasst, weil in vorangegangenen Diskussionen über Bikezeitschriften viele Mitleser der Ansicht waren, die BSN wäre nicht auf der dunklen Seite der Macht.

Wir sehen uns im Harz (und gucken dann ganz scharf auf die ans Bike geschraubten Komponenten des anderen um uns gut zu fühlen).:daumen:
 
jockel! ich muss dir widersprechen, wenn du schreibst: "Die Zeiten sind ein für alle Mal vorbei."! ich begründe das mit meiner innigst fleissig gehegten hoffnung, dass das sfdw-projekt in der nächsten zeit früchte hervorbringen wird und dann auch solche missstände, wie kommerziell begründete mtb-zeitungen von dannen gehen! als streng in askese lebender radler kann ich euch leider nicht in euren bemühungen unterstützen, bin aber doch eifrig auf der suche nach anderen möglichkeiten, um meinen teil beizusteuern!

momme!
 
Original geschrieben von momme
...ich begründe das mit meiner innigst fleissig gehegten hoffnung, dass das sfdw-projekt in der nächsten zeit früchte hervorbringen wird...
Mhmm, daran habe ich noch garnicht gedacht. Man könnte natürlich die gesammelten Werke des ESK als eine Art "Gartenlaube" für Biker rausbringen. Das würde dann aber ein absolutes Highend-Periodika werden, so mit allem Drim und Dran. Hochglanzpapier wie die einschlägig vorbestraften Kunstmagazine und mit einem herrlich modernen Layout, von dem man astreine Kopfschmerzen bekommt. Fein, fein... werde das mal anregen :lol:

:bier: (>soll Apfelschorle sein!) nach Hannover
 
warum lesen dann fast alle die bunten heftchen, wenn sie doch
"so teuer" und so einseitig, werbeeinnahmensabhängig u. dergl. sind.
es kann doch nicht sein, dass man etwas kauft und dann darüber schimpft, obwohl man vor dem kauf bereits wusste, welcher tendenz das mag (kommerziell) nachläuft....

ich lese die hefte mit vergnügen und teilweise zur unterhaltung, andererseits um "zwischen den zeilen zu lesen", sowohl die deutschen als auch die amerikanischen hefte testen letztendlich die gleichen waren + kommen zu extrem unterschiedlichen ergebnissen.
während die amis reine praxistests (über lange zeiträume) machen, die für das produktimage sehr negativ ausgehen können, (interessanterweise haben die aber noch einen höheren werbeanteil als deutsche mags.... ) - herrscht hierzulande der drang nach pseudowissenschaftliche messmethoden + dann möglichst keinen verletzen, der werbung schaltet,.... da kann nicht viel rauskommen.

dass jeder krämer seine ware gelobt wissen will + sich das auch was kosten lässt, wer kann´s verdenken....

wer ist schon unabhängig + ohne vorurteile???????????????
schliesslich ist jede persönliche preferenz bereits der grund eines vorurteils.....

es ist alles chimäre aber mich unterhalt´s....
 
@büffel: Klar, ich freue mir ja auch nen Kullerkeks, wenn ich so ein Magazin kaufe. Aber trotzdem ist´s nicht gut, wenn Tests auf seriös getrimmt sind und zufällig der beste Anzeigenkunde die Nase vorne hat. Das ist einfach Pfui.
 
Halte von den Magazinen nichts, Punkt
Wer sie kauft ist selber schuld. Das einzige mag was ich nur bedingt und unter Vorbehalt empfehlen kann, ist das Dirt-Mag
aus UK. Um wirklich etwas über Produkte erfahren zu können sind ja die Fohren da. Hier geht es zwar jew. nur um eine einzelne Erfahrung, aber wenn mich ein Teil interessiert, will ich halt wissen, welche Probleme es mit ihm gibt und nicht wie super-
toll es ist (je nach Anzeigenschaltung)
 
...jetzt muß ich mal meinen senf zum thema bike-zeitschriften loswerden.

wenn ich mir ein neues bike oder aktuelle parts kaufen will muß ich mich ja irgendwo informieren.

erste möglichkeit: der händler um die ecke. zwei bikemarken im schaufenster und fette marken-aufkleber an der tür. ob der mich unabhängig berät???

zweite möglichkeit: internet-suchmaschinen. suchbegriff "mountainbike" = 456.466 treffer! klasse! welche der seiten bieten unabhängige beratung???

dritte möglichkeit: testzeitschriften wie "stiftung warentest" oder so. einmal im jahr werden da ca. sechs bikes in irgendwelche rüttelmaschinen geschnallt und anschließend von namenlosen nicht-bikern bewertet. bringt mir das was???

vierte möglichkeit: bike-magazine. hier werden die bikes und parts in der regel sehr ausführlich beschrieben und von bikern getestet. die technischen daten (z.b. gewicht, steifigkeit etc.) können sehr gut miteinander verglichen werden (hier wird sicherlich nicht gemogelt, denn die magazine gehören bei den herstellern zur pflichtlektüre - falschangaben würden hier mind. zu einer richtigstellung in der nächsten ausgabe führen!)
vorsichtig muß man aber bei den "kauftipps" sein. hier kann ich so manchen tipp (gerade bei komplettbikes) nicht nachvollziehen.
letztendlich bieten mir diese magazine wichtige informationen, die mir beim einkaufen helfen. und wer einen sattel kauft der von bike empfohlen wurde ohne vorher eine probefahrt zu machen ist halt selber schuld!!!

danke für eure aufmerksamkeit...
 
Original geschrieben von mauntenbeiker
...jetzt muß ich mal meinen senf zum thema bike-zeitschriften loswerden.

wenn ich mir ein neues bike oder aktuelle parts kaufen will muß ich mich ja irgendwo informieren.

erste möglichkeit: der händler um die ecke. zwei bikemarken im schaufenster und fette marken-aufkleber an der tür. ob der mich unabhängig berät???

zweite möglichkeit: internet-suchmaschinen. suchbegriff "mountainbike" = 456.466 treffer! klasse! welche der seiten bieten unabhängige beratung???

dritte möglichkeit: testzeitschriften wie "stiftung warentest" oder so. einmal im jahr werden da ca. sechs bikes in irgendwelche rüttelmaschinen geschnallt und anschließend von namenlosen nicht-bikern bewertet. bringt mir das was???

vierte möglichkeit: bike-magazine. hier werden die bikes und parts in der regel sehr ausführlich beschrieben und von bikern getestet. die technischen daten (z.b. gewicht, steifigkeit etc.) können sehr gut miteinander verglichen werden (hier wird sicherlich nicht gemogelt, denn die magazine gehören bei den herstellern zur pflichtlektüre - falschangaben würden hier mind. zu einer richtigstellung in der nächsten ausgabe führen!)
vorsichtig muß man aber bei den "kauftipps" sein. hier kann ich so manchen tipp (gerade bei komplettbikes) nicht nachvollziehen.
letztendlich bieten mir diese magazine wichtige informationen, die mir beim einkaufen helfen. und wer einen sattel kauft der von bike empfohlen wurde ohne vorher eine probefahrt zu machen ist halt selber schuld!!!

danke für eure aufmerksamkeit...


Da hat mal einer einfach nur Recht!

Sorry das ich alles Quote aber er spricht mir aus dem Herzen. Anderes Problem diese scheiss Zeitschrift die ja eigtl. schon gut ist, hat es sich zur Angewohnheit gemacht nur noch Fullys zu testen. Deswegen auch nächstes mal ein Leserbrief von mir!
 
was mir bei diesem thema durch den kopf geht: seit dem ich hier mitlese beginne ich auch von bikeparts zu träumen, die mich in den anschaffungskosten einige wochen um meine existenzmöglichkeit bringen würden.
ich les auch gern fachzeitschriften (egal wofür - momentan top alpin zeitschriften) und beginn mir dinge einzubilden, die eher für wochenendshobbysportler mit zu viel geld am konto gedacht worden sind.

einfach das wissen, daß mensch sich unnötig mit "minderwertigen" teilen herumplagt, schafft dieses abstruses kaufbedürfnis. meine hofer (bei euch aldi) fleecejacke um 30 euros steht denen um 150 euros aus dem alpingeschäft nicht wirklich um 120 euros nach. tja, trotzdem ist wohl letztere die gewünschte oder auch nicht - stammen ja alle aus fragwürdigen produktionsbedingungen (ich werd immer mehr OT).

gerade beim radeln kommts mehr auf kondition und geschicklichkeit als aufs rad an. ich fahr momentan ein ein 500 euro (neupreis!) rad, daß aber alles aushält und mit mir immerhin im letzten halben jahr zwischen 4 und 5 tausend-kilometer gefahren ist (ok, maximal 1000 davon im gelände). für ein rad, daß ein bisserl weniger wiegt und ein bisserl besser federt das 10 fache zu bezahlen ist eigentlich ziemlich abstrus - und trotzdem bekomm ich den frust, wenn ich in der stadt oder am berg jemanden damit rumgurken sehe. tja, wir alle sind eben total manipuliert :-) .
 
...klar sind die beinmuskeln bergauf wichtiger wie das bike - aber darum geht es hier ja nicht

wenn du die letzten 15 jahre ohne bikelektüre ausgekommen wärst, würdest du wahrscheinlich auf einem klapprad durch die wälder ziehen. du hättest gar nicht mitgekriegt, dass da jemand ein bmx-rad in großformat erfunden hat und das ding mountainbike getauft hat.

und ein bisschen träumen kann doch nicht schaden - wenn ich in der auto-motor-und-sport einen bericht über den ferrari modena lese zücke ich ja auch nicht gleich das scheckbuch.

und noch ein satz zum bikeklamotten-kauf. habe am anfang auch einfach zu noname-billigteilen gegriffen. doch nach einiger zeit hat sich das meistens gerächt (z.b. beim zweiten mal anziehen meiner langen bikehose naht aufgerissen!)
gerade hier habe ich durch die fachlektüre wertvolle tipps erhalten - klar - immer etwas teurer, aber dafür brauche ich das teil auch nur einmal zu kaufen.

...in diesem sinne...:cool:
 
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