(...) Anderes Beispiel: Mein Papa ist noch nie mit dem Auto auf Arbeit gefahren, der war immer mit dem Rad unterwegs, egal bei welchem Wetter, bis er in Rente ging. Er hatte aber auch nur ca. 5km und keine nennenswerten Hm.
Das war bei meinem Vater genauso bzw. der Weg war noch kuerzer.
Bei Regen hat er statt Fahrrad Regenschirm & Trenchcoat benutzt.
Aber das ist leider immer seltener moeglich.
In meiner Heimatstadt ist es so, dass die Wohnungen in der Naehe der Bueros heute alle von Rentnern blockiert sind - Die Leute aus der Generation meiner Eltern, die heute in Rente sind und vor 30 Jahren dort gearbeitet haben.
Die jetzige Arbeitnehmergeneration findet deswegen keine bueronahen Wohnungen (manche wollen vll auch Haus mit Garten, k. A.) und so steht jetzt neben dem Buerogelaende ein fuenfstoeckiges Parkhaus. Zu Zeiten meines Vaters gabs das nicht, denn da waren Bueros und Wohnbloecke daneben noch neu und es wohnten die Arbeitnehmer drin. Die kamen zu Fuss oder mit dem Rad.
Eine eindeutige gesellschaftliche Fehlentwicklung.
Fuer meine Begriffe muss der 'Umzug in einen ballungszentrumsfernen Altersruhesitz' mittelfristig zum Standard werden, so wie es 'mit 18 den Fuehrerschein machen' mal war bzw. in laendlichen Regionen immer noch ist.
Sonst gibt es IMHO fuer Wohnungsnot (mit der Folge steigende Mieten), Verkehrschaos und ueberlange Pendelstrecken keine Loesung.
Frueher sind die alten Leute halt viel schneller weggestorben. Da das infolge des medizinischen Fortschritts nicht mehr so ist, muessen sie halt weg-ziehen.
Alternativ koennte noch die Industrie die alten Standorte aufgeben und in
die Regionen umziehen, wo die Leute in den Jahren davor alle weggezogen sind und die jetzt veroeden.
Das wird moeglicherweise sogar eher passieren ... die Wirtschaft reagiert schneller als die Gesellschaft
Aber das ist hier vll Off-Topic