Autopendler, die zu Pedelecpendlern mutiert sind

Wie viele ehemals Auto-, jetzt Pedelecpendler kennt ihr?

  • 0

    Stimmen: 70 54,3%
  • 1-2

    Stimmen: 46 35,7%
  • 3-4

    Stimmen: 9 7,0%
  • 5-9

    Stimmen: 2 1,6%
  • Mehr als 10

    Stimmen: 2 1,6%

  • Umfrageteilnehmer
    129

Lenka K.

franc-tireuse
Registriert
21. September 2004
Reaktionspunkte
4.128
Ort
1984
Am Rande der Diskussion um das Nichtaufladen von Fahhradbatterien auf DAV-Hütten würde mich interessieren, wie viele Leute ihr kennt, die früher mit dem Auto und jetzt konsequent mit dem Pedelec zur Arbeit fahren.

In München halte ich deren Anteil an Pedelecbesitzern für minimal, dafür sind es meist Freizeitradler, die jetzt umweltschädlich durch die Gegend (in der Ebene und in den Bergen) flitzen.
 
Ich persönlich habe einen Arbeitskollegen, der jetzt (sofern das Wetter für ihn passt, also nicht bei Regen oder Kälte), das Auto stehen lässt.
Bei uns sind aber auch im Prinzip keine Duschmöglichkeiten, so dass einige auf das Rad verzichten, weil sie sich logischerweise nicht verschwitzt den ganzen Tag ins Büro setzen wollen. Außerdem sind die Unterstellmöglichkeiten sehr bescheiden und ich persönlich würde dort auch kein Rad im Wert von über 1500€ stehen lassen wollen. Mein Arbeitskollege nimmt den Akku immer mit ins Büro, dann ist der Anreiz es zu klauen eh schon um einiges geringer :D (ordentliches Schloss ist eh Pflicht).

Die meisten Arbeitskollegen in unserer Abteilung haben einen einfachen Fahrtweg von über 30km, von dem her wird es dann eh schon schwierig, wenn man so kaum Rad fährt.
 
Ich haette 0-1 zu bieten.
Der Kollege faehrt manchmal Auto, manchmal 'Mamataxi', manchmal Pedelec und hat auch schon verschiedene echte Fahrraeder ausprobiert.

Sehr lachen mussten wir, als er neulich meinte auf dem Pedelec sei es ihm 'morgens zu kalt' (der Weg geht bergauf (1)).
Welchen Rat er bekommen hat, koennt Ihr Euch ja denken :lol:

Dusche gibt es, Fahrrad absperren ist unnoetig (Baden-Wuerttemberg, vgl. auch (1) und (2)).
Die Autofahrer kommen alle morgens 6:00 - 6:30 weil spaeter nix als Stau (2)

Ansonsten teile ich Lenkas Beobachtung: Pedelec ist Bequemlichkeit, nicht Auto-Ersatz.
 
Hallo, ich nehme ca. 2x die Woche das Pedelec für 20km/700hm uphill und kann vor der Arbeit duschen. Im Winter verzichte ich wegen Schnee- und Eisglätte sowie Kapazitätsproblemen beim Akku (288Wh) wegen der Kälte meist auf diese Fahrten und packe lieber die Langlaufski und Stirnlampe für die Feierabendrunde ins (E-)Auto. Was noch fehlt sind Möglichkeiten das Bike sicher anzuschließen (Bügel oder ähnliches). Mein Arbeitgeber beteiligt sich immerhin an JobRad.
cännondäler
 
Von meinen rund 100 Kollegen sind ganze 2 vom Auto aufs E-Bike umgestiegen. Interessant ist, dass beide in der Altersklasse knapp ü 50 sind - beide wollen so dem allmählich einsetzenden Verfall ihrer Körper entgegenwirken ;-). Es ist also kein Umstieg aus Umweltschutzgründen.
 
Als Rad- und Bahnpendler (im Winter mit dem Rad zum Bahnhof, im Sommer ein- bis zweimal pro Woche 65 km hin und zurück) ziehe ich eine Elektrifizierung eines meiner Räder in Betracht. Mein Arbeitsweg verlängert sich, da mein Arbeitgeber umzieht. Die Dauer der Bahnfahrt nimmt überproportional zu, ich muss mich auf noch viel mehr Verspätungen gefasst machen. 75-80 km täglich mit dem Rad (die neue Distanz) sind mir zu viel, aber mit elektrischem Rückenwind geht das. Ich würde nicht viel schneller fahren, aber ich wäre nicht verschwitzt, müsste nicht mehr duschen und könnte meinen Arbeitsweg besser kalkulieren. Hier schneit es nur sehr selten (ich habe einen Radsatz mit Spikereifen), und die Temperaturen gehen tagsüber meist nicht unter den Gefrierpunkt.

Mein Rad ist geeignet für einen Umbausatz auf Mittelmotor. Es ist hier ziemlich flach, beim heutigen Arbeitsweg habe ich etwa 400 Höhenmeter hin und zurück, der neue hat nicht viel mehr, bloß eine längere Strecke durch die Stadt.

Würde ich nun auf das Bahnabo verzichten, könnte ich auch eine Kilometervergütung bekommen (ich wohne in Belgien), die meine Investition innerhalb etwa eines Jahres zurückerstatten würde.

Will ich bei gutem Wetter richtigen Sport betreiben, nehme ich einfach das andere Rad und dusche im Büro.

Ich muss mir das ganze noch ausrechnen und die neue Strecke abfahren, um zu sehen, ob mein Vorhaben realistisch ist.

Persönlich kenne ich niemanden der vom Auto aufs Pedelec gewechselt hat, aber es fällt mir auf, dass es immer mehr schnelle E-Bikes gibt auf meiner "Langstrecke". Da die Staus rundum Brüssel mittlerweile biblische Ausmaße angenommen haben, liegt es nahe, dass sich auch ehemalige Autofahrer unter ihnen befinden. Ich kann das auch aus dem rustikalen Verkehrsverhalten einiger Speedpedelec-Fahrer ableiten :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat zwar (fast) nix mit Pedelecs zu tun,aber ich kenne die täglichen Verleihzehlen von Mieträdern in München und kann sagen das es ne ordentliche Menge ist die mit dem Fahrrad pendeln
 
... Es ist also kein Umstieg aus Umweltschutzgründen.

Die Sinnhaftigkeit dieser Begründung würde ich eh in Frage stellen. Meist wird das Pedelec ja zusätzlich zu andere Fahrzeugen angeschafft, dessen Herstellung ja schon einen nicht unerheblichen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Ich denke dass die Vorteile durch den Betrieb diesen Malus nur schwer wieder ausgleichen können....
 
Hallo, ich nehme ca. 2x die Woche das Pedelec für 20km/700hm uphill und kann vor der Arbeit duschen. Im Winter verzichte ich wegen Schnee- und Eisglätte sowie Kapazitätsproblemen beim Akku (288Wh) wegen der Kälte meist auf diese Fahrten
Ich habe jetzt selber keine Erfahrungen mit E-Bike-Akku im Winter, sondern nur die Empfehlung des Händlers im Ohr, als er meiner Frau das E-Bike im Hochsommer verkauft hatte: "Im Winter, also unter 5°, nehmen Sie den Akku rein, damit er durch die Kälte keine Kapazität einbüßt. Während einer Fahrt im Kalten verliert er kaum etwas, weil während der Entladung genügend Wärme produziert wird, so dass er auch acht Stunden lang genutzt werden kann." Mangels Temperaturen haben wir da noch keine Erfahrung und werden zumindest auch in näherer Zeit keine sammeln, da sie zu Fuß zur Arbeit geht. Zumindest lagert der Akku derzeit bei Zimmertemperatur. Da würde mich schon interessieren, ob die Aussage des Verkäufers zutrifft.
 
Ich habe jetzt selber keine Erfahrungen mit E-Bike-Akku im Winter, sondern nur die Empfehlung des Händlers im Ohr, als er meiner Frau das E-Bike im Hochsommer verkauft hatte: "Im Winter, also unter 5°, nehmen Sie den Akku rein, damit er durch die Kälte keine Kapazität einbüßt. Während einer Fahrt im Kalten verliert er kaum etwas, weil während der Entladung genügend Wärme produziert wird, so dass er auch acht Stunden lang genutzt werden kann." Mangels Temperaturen haben wir da noch keine Erfahrung und werden zumindest auch in näherer Zeit keine sammeln, da sie zu Fuß zur Arbeit geht. Zumindest lagert der Akku derzeit bei Zimmertemperatur. Da würde mich schon interessieren, ob die Aussage des Verkäufers zutrifft.

die aussage trifft zu. bin letzte woche mit dem e karren meiner holden zur arbeit gefahren und wo ich bei wärmeren temperaturen 25 km gefahren bin,bis der erste balken weg war,waren es bei temperaturen um 0 grad nur noch 17 km.bei gleicher fahrweise und einstellung.
 
Wenn mein Arbeitgeber bei der Dienstradgeschichte nicht so restriktiv wäre, würde ich nun auch auf Arbeit fahren. Verkehr in und um Stuttgart ist die Hölle. Daher bin ich recht früh unterwegs.

Meine Strecke wäre einfach nur 35km, aber mit vielen Hm, das mag ich ohne Duschmöglichkeiten nicht machen.

Anderes Beispiel: Mein Papa ist noch nie mit dem Auto auf Arbeit gefahren, der war immer mit dem Rad unterwegs, egal bei welchem Wetter, bis er in Rente ging. Er hatte aber auch nur ca. 5km und keine nennenswerten Hm.
 
Ich kann leider nur "0" anklicken. Dafür gibt es aber mind. zwei Arbeitskollegen, die ich im Laufe meines Jobs zum Umstieg von Auto bzw. ÖPNV auf's Rad (die Dinger ohne Motor :D) motivieren konnte.
Der Aha-Effekt war da, als beide Kollegen merkten, dass mit dem Rad Warte- und Gehwegzeiten auf dem Arbeitsweg wegfallen, so dass das Fahren mit Auto oder ÖPNV nur noch einen geringen Zeitvorteil hat. Dem gegenüber haben sie beiden unabhängig von einander berichtet, dass ein höherer Erlebnisgewinn (Radfahren als Freizeit), mehr Souveränität im Straßenverkehr (kein Stehen im Stau, mehr "Handlungsfreiheit"...) und die Freude an der Bewegung zugenommen haben. Beide fahren so rund 8 km einfache Strecke im Flachland.
 
zwei Arbeitskollegen, die ich im Laufe meines Jobs zum Umstieg von Auto bzw. ÖPNV auf's Rad (die Dinger ohne Motor :D) motivieren konnte.
Super! :daumen:

Es bestätigt auch, dass es einen Motor als Motivationsschub für den Umstieg aufs Rad gar nicht braucht! Und ist eigentlich das, was ich mit dieser Umfrage zeigen wollte :).
 
Es ist wie mit allen Umfragen, Studien, Statistiken: Schau wer sie gemacht hat und mit welcher Zielsetzung und du kennst das Ergebnis!
 
Vor allem die Zielgruppe ist wichtig und die wurde hier definitiv verfehlt. Würde die gleiche Umfrage im Nachbarforum stehen, dann wäre das Ergebnis sicher komplett anders.
 
(...) Anderes Beispiel: Mein Papa ist noch nie mit dem Auto auf Arbeit gefahren, der war immer mit dem Rad unterwegs, egal bei welchem Wetter, bis er in Rente ging. Er hatte aber auch nur ca. 5km und keine nennenswerten Hm.
Das war bei meinem Vater genauso bzw. der Weg war noch kuerzer.
Bei Regen hat er statt Fahrrad Regenschirm & Trenchcoat benutzt.

Aber das ist leider immer seltener moeglich.

In meiner Heimatstadt ist es so, dass die Wohnungen in der Naehe der Bueros heute alle von Rentnern blockiert sind - Die Leute aus der Generation meiner Eltern, die heute in Rente sind und vor 30 Jahren dort gearbeitet haben.
Die jetzige Arbeitnehmergeneration findet deswegen keine bueronahen Wohnungen (manche wollen vll auch Haus mit Garten, k. A.) und so steht jetzt neben dem Buerogelaende ein fuenfstoeckiges Parkhaus. Zu Zeiten meines Vaters gabs das nicht, denn da waren Bueros und Wohnbloecke daneben noch neu und es wohnten die Arbeitnehmer drin. Die kamen zu Fuss oder mit dem Rad.

Eine eindeutige gesellschaftliche Fehlentwicklung.
Fuer meine Begriffe muss der 'Umzug in einen ballungszentrumsfernen Altersruhesitz' mittelfristig zum Standard werden, so wie es 'mit 18 den Fuehrerschein machen' mal war bzw. in laendlichen Regionen immer noch ist.
Sonst gibt es IMHO fuer Wohnungsnot (mit der Folge steigende Mieten), Verkehrschaos und ueberlange Pendelstrecken keine Loesung.
Frueher sind die alten Leute halt viel schneller weggestorben. Da das infolge des medizinischen Fortschritts nicht mehr so ist, muessen sie halt weg-ziehen.
Alternativ koennte noch die Industrie die alten Standorte aufgeben und in die Regionen umziehen, wo die Leute in den Jahren davor alle weggezogen sind und die jetzt veroeden.
Das wird moeglicherweise sogar eher passieren ... die Wirtschaft reagiert schneller als die Gesellschaft :aetsch:

Aber das ist hier vll Off-Topic :D
 
@nightwolf

Hmm ... vielleicht sollte deine Signatur "Refuges bla bla, Rentner nicht heissen?" :spinner:

Wir schieben die alten Leute einfach in die leerwerdenden Randgebiete ab und gut ist? Irgendwie stehe ich dann doch lieber im Stau ...

Dass seitens der Politik zu wenig gegen die wirtschaftliche Zentralisierung -- und für die Stärkung der Provinz -- getan wird, steht aber ausser Frage!
 
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