back on track - Der Frosch beim Riderman

chubika

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der Frosch ist von seinem Abstecher zur Dackelschneiderfraktion gerade wieder zurueckgekehrt.
Erste Impressionen sind schon online.
Guckst Du: Riderman.

Bericht folgt morgen, wenns die Zeit zulaesst.

Ciao
Der Frosch
C.
 

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hallo chubika,

und natuerlich freu ich mich ganz besonders, dass ich dir als erster hier gratulieren darf!!!

bist ja immer fuer einen top platz gut!! :daumen:


bis bald und kette rechts!!

cheers,

der steinbeisser

ps: bist du bei der "jahres abschlusstour" dabei???? ich hoffe doch mal sehr...so als hausherr und "beholder"...kneifen gilt nicht!!!!
 
Tut mir leid, dass ich das völlig übersehen hatte! Da hast Du ja mal wieder ganz schön geglänzt! Gratuliere, Chubika!
 
Hallo,

ich mach das jetzt mal als Platzhalter fuer den Bericht.
Den gibbet morgen im Verlauf des Tages.
Muss ich wohl meine Fruehstueckspause etwas ueberziehen. Ist aber eh Schladi*.

Ciao
Der Frosch
C.


*[Beamtendeutsch]: Scheiblanger Dienstag
 
Hallo nochmal,

chubika schrieb:
...
ich mach das jetzt mal als Platzhalter fuer den Bericht.
...

Ja, ja. 720 min seit letzter Aenderung ueberzogen. Also neuer Beitrag faellig:


Die letzte Stufe im Unternehmen riderman 2005 zuendet am Freitag mit der Fahrt nach Bad Duerheim.
Das Wetter scheint diesmal mitzuspielen.

Nach halbwegs staufreier Fahrt schlage ich in Bad D. rechtzeitig zum WarmUp ein.
Andre M. - ich hatte ihn im letzten Jahr beim riderman kennengelernt - trifft ebenfalls gerade ein und nach einigen fragenden Blicken an der Akkreditierung - bist Du's, bist Du's nicht - grosses Hallo.
Das WarmUp verlaeuft diesmal halbwegs entspannt in herrlichem Sonnenschein und verspricht ein tolles Rennwochenende.
Auf dem abendlichen Weg in mein Quartier erreicht mich dann noch ein Anruf. Achim moechte mich einladen: Eine Gruppe ehemaliger Radsportgroessen (u.a. Jens Lehmann) startet am Wochenende eine Tour zum Brocken...
So ein f5#56!#. Muss ich doch glatt ablehnen.*

Am Samstag steht das Zeitfahren auf dem Programm. Startzeit 1301.
Nach ein wenig Warmfahren finde ich mich kurz vor meiner Zeit an der Startrampe ein. Namen werden aufgerufen und die Zeit verstreicht. Ich frage die junge Dame, welche Startzeit sie denn gerade verliest? 13:10Uhr. Prima, bin ich ja schon fast wieder zurueck. Ich darf mich dann auch gleich einreihen und habe kaum Zeit fuer Lampenfieber da geht es auch schon 3, 2, 1, los.
20km liegen vor mir, fliegen bei annaehernd HRmax vorbei, liegen hinter mir.
Wer hat bloss so eine Disziplin erfunden. 30min trampeln wie bekoppt. Beine brennen, Fuesse brennen, Sichtfeld wird merklich schmaler...
In Ermangelung eines speziellen Zeitfahrrades - oh was waren da fuer tolle Geschosse am Start zu bewundern - die Ellenbogen auf den Oberlenker gestuetzt und mit den Haenden die Bowdenzuege gegriffen. Die Schaltung dankt es mit rasseln und ich kontere mit der Feinjustierung. Dieses Spiel halten wir bis fast ins Ziel durch (Kostet mich bestimmt 3,45s). Nach 31:14,1 bin ich im Ziel. Platz 73 gesamt und Platz 14 bei den Alten Saecken (RMSII).
Und naechstes Mal ist mein Zeitfahrrad endlich fertig...
Jetzt noch schnell ein wenig ausrollen, Beine lockern. Statt Kaffee gibt es die Pastaparty und danach ab ins Quartier und beizeiten ins Bettchen.

Weckerklingeln um 0610.
Der Sonntagmorgen empfaengt mich mich blauem Himmel. Auf dem Weg nach Bad D. naessen zwei Regentropfen die Autoscheibe. Das bleibt aber vorerst das einzige von oben.
Das Programm des eigentlichen Riderman-Rennens wurde dieses Jahr ein wenig gestrafft. Maximal stehen 150km auf dem Programm. Dafuer ist die Startzeit auf humane 1000 gerutscht. Trotzdem ist es zum Warmfahren noch sehr kalt. Und wenn man schon mal die Gelegenheit hat, im ersten Startblock zu stehen, dann sollte man auch rechtzeitig da sein, um nicht auch noch diese Gruppe komplett vor sich zu haben. Also 0920 in die Startaufstellung und dann warten, warten, warten... (Naja, 2xPP ist auch noch angesagt.) Fast schon wie ueblich moechte man sagen, finden sich Leute, die trotz Startblock D auf der Nummer so kurz vor X noch ueber die Gitter in den Block A draengeln und dies mit deutlichem Stinkefinger legitimieren.
Die Nervositaet steigt deutlich. 1000 und auf geht es. Jetzt nur schoen vorsichtig, keinen Sturz riskieren. In der erstn Runde wirk das Rennen nicht gewonnen - aber vielleicht verloren??? Ja vorn dabei bleiben sollte man schon. Langsam nimmt das Feld Geschwindigkeit auf. Zum Glueck wird halbwegs vernuenftig gefahren wenn auch immer wieder versucht wird vor Kurven von hinten in die Luecken reinzubremsen. Aus Bad D. raus geht es leicht den ersten Huegel rauf, das Feld beginnt sich zu sortieren und unser Stinkefinger ist laengst nach hinten verschwunden. Vorn faehrt Joerg Ludewig als Gast mit. Das Tempo ist ungleichmaessig. Nach tw. scharfen Attacken werden wieder die Beine baumeln gelassen. Diese Wellen verschaerfen sich jedoch im Feld und man muss schwer kaempfen, um auf dem welligen und winkligen Kurs nicht reissen zu lassen. Dann nach ca. 15km zum ersten Mal die Steigung nach Oefingen. Vor mir geraet jemand aus dem Tritt, strauchelt, stuerzt. Eine Flasche rollt durch den Pulk und bringt Verwirrung, aber so halbwegs geht alles gut. Das Motto heisst dranbleiben. Oben beginnt auf einer 2km langen und schnellen Abfahrt schon die Anfahrt auf das Ziel.

Und genau das ist der Knackpunkt beim Riderman. Man hat keinen Ueberblick und kaempft in jeder Runde mit Leuten, die sich schon im Schlusssurt befinden. Trotzdem muss man dranbleiben.

Ich merke wieder, dass ich in der Abfahrt Probleme habe das Hinterrad zu halten und muss anschliessend heftig um Anschluss kaempfen, wie schon erwaehnt, mit einer Spitzengruppe, die sich schon im Zielspurt befindet.
Zumindest befinde ich mich in guter und anfangs starker Gesellschaft. Andre M. und auch Local Willy Hassler sind in meiner Gruppe und kurz vor der Hirschhalde haben wir zur Spitzengruppe aufgeschlossen. Rassend geht es jetzt nach Bad D. zur ersten Zieldurchfahrt. Sprint der ersten Sportler und das verbleibende Feld muss sich neu finden und sortieren.
Naechste Runde, gleiches Spiel. An jeder Ecke wird gehetzt. An jedem Berg dranbleiben, weil man die Loecher nicht mehr zugefahren kriegt. Wieder nach Oefingen hoch, wieder beginnt fuer einige der Schlussspurt ,wieder reisst mir auf der Abfahrt das Feld weg, wieder habe ich furchtbar dicke Beine das Loch zuzufahren.
In der dritten Runde klappt das etwas besser. Dafuer laesst mein Begleiter Andre reissen und auch Willy H. ist weg. Highspeed von der Hirschhalde runter: 82,5km/h.
Nach der Rundendurchfahrt jetzt wieder das Feld finden und das Spiel beginnt von vorn. An Huegel im ersten Ort merke ich, dass die Oberschenkel verdaechtig nah am krampfen sind. Die Abfahrt bringt zwar etwas Entspannung, ich trinke und nuckel noch schnell ein Gel, habe aber irgendwie das Gefuehl mittlerweile einen Klops im Bauch zu haben. So richtig besser wird das nicht.
Bei der Anfahrt zur Oefinger Steige rollt ploetzlich Joerg Ludewig** neben mir. Ich rufe nach einem Fotografen (natuerlich keiner da auf weiter Flur), was ihm ein Grinsen entlockt.

Oefinger Steige - es kommt was ich schon befuerchtet hatte. Die erste Rampe geht gerade noch. doch an der zweiten faehrt der Krampf boese in beide Beine. Da geht nicht mehr viel. Dicker Gang und Wiegetritt loest zumindest den Krampf fuers erste, weiter geht es jetzt aber nur noch mit Kette links (39/23). Das Begleitfahrzeug hinter dem Spitzenfeld schiebt sich zwischen mich und das Feld. Ich leide. Oben habe sicher ein fuchtbar schmerzverzerrtes Gesicht und 30m Rueckstand zum letzten Fahrer. Das wars. Ich verabschiede mich hier schon geistig aus der Spitzengruppe. Nach der langen Abfahrt ist mein Rueckstand auf 300m angewachsen. Blick zurueck nichts zu sehen von einem Verfolgerfeld.
Eine Entscheidung muss her! Alleingang bis zur naechsten Rundendurchfahrt und dann halt nach 100km mit halbwegs guter Zeit und vernuenftigem Ergebnis ins Ziel? Warten auf eine Verfolgergruppe und die geplanten zwei weiteren Runden fahren, aber auch mit der Moeglickeit noch weiter durchgereicht zu werden.

Ich nehme die zwei langen Anstiege zur Hirschhalde in Angriff. Schnell noch ein letztes Gel und dann Feuer was noch geht. Ich hangele mich von einem ueberrundetem Fahrer zum naechsten. Und immer wieder der Blick zurueck - ins Leere - da kommt noch lange keiner. Mit 3min Rueckstand auf die Spitzengruppe erreiche ich das Ziel ordne mich in die linke Spur und fahre durchs Ziel.

Ergebnis: 10. Platz ueber 100km und 3. Platz in der Altersklasse RMSII.
Das mag zwar recht gut klingen, aber angesichts meiner Zielstellung nagt der Ergeiz doch schon sehr und laesst mich nicht ganz zufrieden auf das Ereignis Riderman 2005 zurueckblicken.

Lange nach meiner Zieldurchfahrt, ich bin schon seit einiger Zeit beim Ausrollen, kommt eine kleine Gruppe, zu der auch Andre M. gehoert. Ich springe schnell nochmal ran, klaere A. ob seines fragenden Blickes auf und frage noch ob er noch Getraenke fuer die letzten Runden braucht. Dann lasse ich die Gruppe ziehen.

Siegerehrung und der Frosch darf aufs Podest. Habe mich auch richtig schoen gemacht und das ESK-Trikot uebergezogen. Vielleicht/Hoffentlich taucht noch irgendwo ein Foto auf.

Kleine Nachlese:
Der Tag danach.
Bevor ich meine Zelt im Schwarzwald ganz abbreche goenne ich mir noch eine kleine, entspannte Runde ueber den Feldberg. Leider total im Nebel. Nicht wirklich entspannend. Eine Baustellenampel zwingt zum Halten und ich wundere mich, dass das Rad so seltsam rollt, eben das nicht tut. Erster Blick nach hinten verraet, Bremse schleift! Zweiter Blick: Katastophe! Mein Hinterrad eiert mit einer Amplitude von ca. 15mm. Soweit geht auch die Bremse nicht auf. Hatte ja schon befuerchtet, dass soetwas kommen muss angesichts der Geschwindigkeitschwellen in der Innenstadt von Bad Duerrheim. Da wo die Pkws auf Schrittgeschwindigkeit runtergebremst werden, poltern wir mit Racetempo 40 drueber.
Das schleifende HR hat mich im Rennen sicherlich 2,4486Watt gekostet und jetzt nochmal 60EUR fuers Einspeichen und die neue Felge, bei der alten ist jedes zweite Speichenloch angerissen...

Ciao
Der Frosch - in Vorbereitung auf riderman 2006
C.


*Nicht bloss der Teufel scheisst auf die grossen Haufen.
**In inem Interview nach dem Rennen erklaert J. unter anderem, er wollte waehrend dem Rennen mal Sonne schnuppern, aber es waren immer zwei oder drei Leute an seinem Hinterrad. Soviel noch zum Thema Tempoverschaerfungen.
 
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