Bandscheibenvorfall: MTB mit hervorragender Federung

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Hallo,

gibt es MTB oder andere Fahrräder mit einer so guten Federung, dass man quasi im Straßenverkehr dahinschwebt? Wenn ja, welche sollte ich mir einmal ansehen? Ich habe einen Bandscheibenvorfall vor einem Jahr erlitten, wobei Schlaglöcher beim Autofahren immer wieder zu einer Verschlechterung des Zustandes führten, wenngleich alles ausgeheilt ist. Ich möchte aber unnötige Belastungen auf die Wirbelsäule ausschließen.

Ich brauche des Fahrrad, damit ich den öffentlichen Nahverkehr vermeiden kann für kurze Fahrten (5 bis 10 km).

Preislich wäre ich bereit, bis zu 10.000 EUR auszugeben.
 
In einem ähnlichen Faden hat sich ein Kollega mit Rückenproblemen gerade eben das Stumpjumper Expert geholt.
Dafür brauchst keine 10.000€ hinzublättern.
Mit einem zweiten Laufradlsatz mit entsprechender Bereifung hast Du einen breiten Einsatzbereich, je nach dem, was Dein Gesundheitszustand halt zulässt.
Neben einem guten Fahrwerk ist auch die Sitzposition auf dem Bike ein wichtiger Faktor, den es zu beachten gilt.
Evtl. davor Rücksprache mit Deinem Arzt/Orthopäden, welche Position Du auf dem Bike anstreben solltest.
 
In einem ähnlichen Faden hat sich ein Kollega mit Rückenproblemen gerade eben das Stumpjumper Expert geholt.
Dafür brauchst keine 10.000€ hinzublättern.
Mit einem zweiten Laufradlsatz mit entsprechender Bereifung hast Du einen breiten Einsatzbereich, je nach dem, was Dein Gesundheitszustand halt zulässt.
Neben einem guten Fahrwerk ist auch die Sitzposition auf dem Bike ein wichtiger Faktor, den es zu beachten gilt.
Evtl. davor Rücksprache mit Deinem Arzt/Orthopäden, welche Position Du auf dem Bike anstreben solltest.
Einen zweiten Laufradsatz braucht er bei der Absicht sicherlich nicht. Wahrscheinlich nicht mal ein MTB. Irgend ein Stadtrad mit breiten Reifen, damit möglichst geringer Reifendruck möglich ist. Federgabel vorne ist von Vorteil. Am besten gutes Fachgeschäft aufsuchen.
 
Um aber tatsächlich ernsthaft was zum Thema beizutragen:
Würde sagen, das Fahrradmodell ist tatsächlich erstmal zweitrangig. Ich würde so vorgehen:
Mal verschiedene Räder probesitzen, praktisch jedes Mtb ab 150mm Federweg reicht da locker aus. High-Pivot-Hinterbau wäre natürlich zu bevorzugen, der weicht nach hinten aus. Mein Vorschlag wäre da ein Kavenz VHP.
Tatsächlich ist aber die Geometrie um Welten wichtiger als das Rad an uns für sich. Hier sollte die Sitzposition schonmal möglichst perfekt sein.
Sattel würde ich Ergon SMS vorschlagen.

Fahrwerk würde ich ein Stahlfeder-Fahrwerk verbauen. Im Gegensatz zu Luft sind die schwerer und aufwändiger abzustimmen, haben aufgrund weniger Dichtungen aber ein besseres Ansprechverhalten.
Stahlfedergabel und Stahlfederdämpfer würde ich dann direkt zum Tuning schicken. Gabelbuchsen kalibrieren und beide Dämpfungen auf das Rad und maximalen Komfort abstimmen. Hier ist ja wohl der Vorteil, dass durch die Zweckentfremdung das Rad viel zu weich abgestimmt werden kann, da du ja wohl eher nicht damit springen oder verblockten Gelände fahren willst.

Laufräder am besten Pi Rope. Die haben Fäden als Speichen, filtert Vibrationen super


Dann Schwalbe Albert Radial Tubeless montieren und mit circa 1,5 Bar Luftdruck fahren.

So sollte das dann schon sehr nahe an nen fliegenden Teppich kommen

"The european bike project" hat da mal "Projekt Magic Carpet" gebaut.
https://fotos.mtb-news.de/p/2574953
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schon gesagt wurde,
1. jedes beliebige Fully mit um die 130mm-160mm Luftfahrwerk wird super komfortable sein, wenn du das Fahrwerk sehr weich einstellst. Da hast du quasi freie Wahl.
2. Sitzposition ist wichtig. Da wir nicht wissen können, wann und wo du Schmerzen hast, must du hier probieren. -> Fachhandel.
Ich vermute, dass eine aufrechtere Sitzposition angenehmer sein wird. Hier kannst du mit eine höheren Vorbau (schau mal bei ergotec) und Riserlenker (da gibt es viele) bei jedem Rad noch viel Höhe gewinne.
3. Wenig Luftdruck im Reifen.

Damit sollte viel Möglich sein, und die Wahl des Rades spielt eine untergeordnetet Rolle. Wenn es kein E-MTab sein muss, solltest du unter 2000€ glücklich werden.

Gruß xyzHero
 
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Ich vermute, dass eine aufrechtere Sitzposition angenehmer sein wird. Hier kannst du mit eine höheren Vorbau (schau mal bei ergotec) und Riserlenker (da gibt es viele) bei jedem Rad noch viel Höhe gewinne.
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Sehe ich anders. Bin zwar weder Arzt noch Orthopäde, habe aber selbst schon zwei Vorfälle in Bereich der Lendewirbel hinter mir. Um so aufrechter man sitzt, um so mehr staucht alles was das Fahrwerk nicht schluckt die Wirbelsäule. Wenn man ein Teil des Gewichtes und der Schläge über die Arme abfedern kann, um so weniger geht auf den Rücken. Zu sehr nach vorne gebeugt ist dann natürlich auch wieder nicht so dolle. Und je nach betoffener Bandscheibe(n) ist die optimale Postion anders und eh sehr individuell. Ich höre es leider immer wieder, dass aufrecht (auf dem bike) sitzen Rückendschonend sei. Ich weiss nicht wer sich das ausgedacht hat.
Ich verstehe auch nicht wofür es 150mm Federweg braucht :ka:. Das Fahrwerk muss sensibel auf kleine Schläge reagieren und super absprechen. 120 mm reichen bei dem Einsatz vollkommen aus.Tendenziell sind die Geometrien der bikes so, dass man mit zunehmendem Federweg aufrechter sitzt. Von daher hilft nur Probefahren, um zu schauen was am besten passt. Das grösste Problem wird sein einen Händler zu finden, der bereit ist, die Fahrwerke jeweils halbwegs vernüftig abzustimmen. Schlecht abgestimmt fühlt sich auch das beste Fahrwerk 💩 an.
Aber das wichtigste ist nach wie vor ein gute Rücken- und Bauchmuskulatur um den Rumpf zu stärken.
 
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Aber das wichtigste ist nach wie vor ein gute Rücken- und Bauchmuskulatur um den Rumpf zu stärken.
Bevor seitens Physio das nicht erledigt ist, braucht man kein Fully - da lässt man Radeln besser sein.

Ich habe zwei-drei BSV über die Jahre gehabt (mindestens), am schlimmsten wurde es als ich beruflich stark eingespannt war und fast nur noch Fully fuhr.
Sprich: Stress und viel Sitzen, und nach Feierabend Tempobolzen mit Rennrad und MTB Fully. Hüftbeuger verkürzt, schiefer Rücken wegen Mausarm und Autofahren, usw..
Als ich dann 2013 wegen LWS BSV kurz vor Not-OP war, hat mich meine Physio wieder auftrainiert (selbst Radlerin, selbst mal BSV gehabt). Ging über 1.5 Jahre, dann war meine Rumpfmuskulatur fit genug, und ich genug gedehnt.

Davon abgesehen reicht für Pendeln ein Treckingrad mit zB vorn einer guten Gabel (also keine Suntour), und einem plüschigen Sattel (zB Wittkopp Medicus, schwört ein Freund drauf). Federung hinten, das braucht es für Stösse die man nicht mit Armen und Beinen abfangen kann oder will, und die über 5cm sind. Aber auch so etwas gibt es im Treckingbereich. SUV Bikes etc..
 
Ich hätte auch gesagt, bevor du viel Geld ausgibst, such dir einen guten Physio und baue deinen Rumpf auf.
Wenn das Fahrrad doch unbedingt sofort sein muss, erst eins aussuchen, auf dem dich wohl fühlst. Einige Shops bieten auch Bikefitting an. Ein guter Experte kann auf effizient aber auch auf komfortabel anpassen.
Ein gut eingestelltes und gewartetes Mittelklassefahrwerk wird besser funktionieren, als high end ohne Ahnung. Reifen mit guter Eigendämpfung bringen auch sehr viel.
 
Ich würde für maximalen Komfort (es geht ja überhaupt nicht um den Einsatz als Mountainbike), ein günstiges Fatbike mit profilarmen Reifen sowie gefederter Sattelstütze hernehmen.

Mit sehr geringem Reifendruck absorbieren die Reifen auch die kleinsten Schläge, welche auch ein Fully aufgrund der Trägheit der ungefederten Masse nicht wegnehmen kann.

Bei 5-10km ist der Rollwiderstand dann auch egal. Wenn man ganz unfit sein sollte gäbe es dann noch das gleiche in Elektrovariante.
 
Sowas halt :awesome:

1762678701241.png


https://www.staterabikes.de/p/hercules-nos-fs-suv-2.2-shimano-steps-ep800-630wh-221005000641
 
Dachte eher an so ein Teil und dann noch eine gute gefederte Sattelstütze rein, Reifen auf 0.5 Bar oder weniger aufpumpen und fertig ist das Ding. Ein gutes MTB ist das natürlich überhaupt nicht, aber darum gehts ja auch nicht :)
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Schon einmal danke für die Rückmeldungen. Ich möchte noch ein paar Angaben zu mir ergänzen.

Ich bin 32 Jahre alt, 196 cm groß, momentan 96 kg. Bandscheibenvorfall L5/S1 sowie Bandscheibenvorwölbung L4/L5 im Dezember 2024, ausgelöst durch Beinpresse. Der Bandscheibenvorfall hat sich mittlerweile komplett aufgelöst, die Bandscheibenvorwölbung hat sich komplett zurückgezogen. Seit Dezember 2024 mache ich intensiv Physiotherapie. Im März 2025 habe ich wieder mit dem Krafttraining begonnen, allerdings nun ausschließlich mit dem eigenen Körpergewicht. Da kommen seitdem circa 14 Stunden in der Woche zusammen, die ich für Dehn-, Physio- und Kraftübungen aufwende.

Nun bin ich im September durch ein Schlagloch gefahren, welches mir die Hinterachse des Autos zerstört hat. Glücklicherweise hat nur das Auto Schaden genommen. Allerdings wurde der Nerv dabei offensichtlich gereizt, sodass ich seitdem wieder massive Schwierigkeiten hatte und vom Autofahren Abstand genommen habe. Die Autos, die solche Unebenheiten wegbügeln, sind für mich nicht alltagstauglich. Das Fahrrad soll das Auto also ersetzen, weshalb dann doch nur ein E-Bike in Frage kommt. Es wird dann vorkommen, dass ich auch einmal längere Strecken fahren werde.

Ich hatte mir hier schon ein paar Themen durchgelesen. Dabei ist als Antwort auf eine ähnliche Frage hängegeblieben, dass eine vernünftige Federung schon so viel Kosten würde, wie ein Nutzer bereit gewesen wäre, für das ganze Fahrrad zu zahlen (circa 4.000 EUR). Vielleicht bekommt man für weniger Geld etwas Vernünftiges. Ich will mir später dann aber nicht noch einmal Vorwürfe machen müssen, wenn dann doch mal ein Schlag durchgeht und ich dann wieder über Wochen mehr oder weniger nichts vom Leben habe.
 
, wenn dann doch mal ein Schlag durchgeht und ich dann wieder über Wochen mehr oder weniger nichts vom Leben habe.
Dann bleibt nur noch, äußerst aufmerksam fahren, und zwar ständig, immer und überall.
Je größer das Loch, umso härter muß die Federung sein um das abzufangen.
Die ist dann aber auch die übrigen 99% des Weges so hart.
Keine Ahnung, ob es für Räder progressive Federn für deinen Fall gibt.
 
Es gibt kein Fahrrad was derartige Schlaglöcher dir wegbügeln kann!!!

Also, wenn sich dein BSV "aufgelöst" haben sollte (ja ich weiß soll es geben), dann wäre ja ein Reiz auf den Nerv (welchen?) nicht mehr möglich.

Bei mir reicht aus, das 17kg Radl anzuheben, um wieder 1-2 Tage einen tauben Vorfuß links zu haben.

Es gibt kein Rad, das gefedert dir ein Schlagloch wegbügelt, wenn du so darauf sitzt, wie du in einem Auto sitzt.
Aufgrund der Sitzhaltung in einem Auto sind schon viele Stuntleute nach so Filmszenen wo Luftsprünge gemacht wurden mit Schrauben und Blechen versteift worden! BTW, es gibt durchaus Autos die so Schlaglöcher wegbügeln, ob RAM oder Citroen DS.

Du solltest dir also zunächst eine entsprechende Sitzhaltung auf dem Rad angewöhnen. Lenker tief aber nicht zu tief, möglichst langer Reach (500-530!!!) und steiler (!!!) Sitzwinkel.

Da ist die Qualität der Federung (also Fox bzw RockShox gesetzt) zweitrangig.
 
Ich hatte mir hier schon ein paar Themen durchgelesen. Dabei ist als Antwort auf eine ähnliche Frage hängegeblieben, dass eine vernünftige Federung schon so viel Kosten würde, wie ein Nutzer bereit gewesen wäre, für das ganze Fahrrad zu zahlen (circa 4.000 EUR). Vielleicht bekommt man für weniger Geld etwas Vernünftiges. Ich will mir später dann aber nicht noch einmal Vorwürfe machen müssen, wenn dann doch mal ein Schlag durchgeht und ich dann wieder über Wochen mehr oder weniger nichts vom Leben habe.
Die Qualität der Federung hat auf das was du willst keinen Einfluss. So wie es sich für mich anhört brauchst du einfach viel Federweg, der im Notfall (Schlagloch übersehen) den Schlag dämpft.
 
Die Autos, die solche Unebenheiten wegbügeln, sind für mich nicht alltagstauglich. .
schade dass Citroen die hydro nicht mehr baut. Mein Xantia wäre genau die Karre für Dein Problem gewesen.

Ps: die die angefragte Anwendung imho gar kein Rad.
Schon betreffend eines dieser elenden Elektroscooters überlegt?
Da könntest Du Schläge doch viel besser (selbst) wegschlucken, mit Beinen und Körper.

Wenn Rad stimme ich der Meinung mit der echten Feder (statt des Luftfederbeins) hinten voll zu. Hat weniger Losbrechmoment und schluckt daher viel sanfter.
Du könntest da ja sogar eine ein klein wenig zu weiche Feder nehmen, dann noch "besser"
 
Ich fürchte, dass das Vorhaben so nichts wird. Die Federungen hängen gerade am Hinterbau ja auch massiv mit den Kinematiken zusammen. Und die sind im Prinzip alle so ausgelegt, dass eine sehr spezifische Kennlinie entsteht. Deswegen geht es nicht, einfach die Federung weicher zu machen, weil du dann einen Sag von ca. 40 oder 50 % brauchst, und kommst dann langsam in die stärker werdende Progression (egal ob vom Dämpfer oder von der Kinematik).

Ich habe in grauer Vorzeit (Ende 90er Jahre) einige Liegeräder gesehen, die die Anforderung vom TE sehr viel besser erfüllen würden als die MTB-Federungen. Es waren sehr einfache Elastomerklötze, teilweise 30 cm hoch, brutal weich, und das über einen langen Federweg. Ob es die aber noch gibt, weiß ich nicht, ich bin aus der Szene raus.
 
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