Bericht Rothaarsteig

DerBergschreck

...fährt ohne Betäubung
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24. Oktober 2004
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Ort
Ostwestfalen
Mit dem Singlespeeder über den Rothaarsteig

Am vergangenen Osterwochenende habe ich das Traumwetter optimal genutzt und bin zusammen mit Ohropax den Rothaarsteig gefahren.

Freitag morgen sind wir mit der Bahn von Bielefeld nach Dillenburg angereist und haben uns gleich auf den Weg gemacht. In Dillenburg war der Weg auf unserer Karte wohl nicht aktuell, denn wir sahen nur mit einem schwarzen Quadrat übermalte Zeichen des Rothaarsteigs. Denen sind wir dann aber einfach gefolgt und waren nach wenigen Kilometern auf der richtigen Strecke. Die erste Halbtages-Etappe ging bis zum "Lahnhof" (http://www.gasthof-lahnhof.de) und war ca. 35 km kurz. Wir fuhren schön Feld- und Waldwege und einige schon recht knackige Wurzeltrails.

Am zweiten Tag war die Streckenzusammensetzung ähnlich und wir konnten mit einem Schiebeanteil von wenigen hundert Metern auch einen unerwartet grossen Teil der Strecke relativ flüssig fahren. Nach ca. 60 km erreichten wir unser Übernachtungsquartier in Hoheleye, wo wir zuvor aber noch der "Hoheleyer Hütte" (http://www.hoheleyer-huette.de) Kaffee und Kuchen zu uns nahmen.

Die dritte und letzte Etappe war die anspruchsvollste, aber auch schönste. Über den Kahlen Asten, den Langenberg und letztendlich hinunter ins Tal kamen teilweise alpine Gefühle auf - nicht zuletzt auch durch die "Hochheide Hütte" kurz hinter dem Langenberg (http://www.heidehuette.de) und die lange Abfahrt über die Wintervariante des Rothaarsteigs hinunter nach Bruchhausen.

Insgesamt haben wir wohl nur ca. 2 km der Strecke schieben müssen - das hätte ich wirklich nicht erwartet, wo mein Umbau auf Singlespeed doch erst zwei Monate zurücklag und ich kraftmässig meiner Meinung nach noch nicht so gut angepasst war. Fahrtechnisch gab es nur zwei kurze Stücke (ca. 50 m), wo wir aus Sicherheitsgründen kurz geschoben haben. Der angebliche 15 km lange Wurzeltrail, vor dem uns einige Fullyfahrer aus dem Bekanntenkreis gewarnt hatten, gehört ins Reich der Märchen und Legenden. Es gab aber mehrere kurze Wurzelsteige mit unter einem Kilometer Länge, die zwar ordentlich ruppig waren, sich aber mit etwas Fahrtechnik auch ohne Federung meistern liessen.

Trotz Osterwochenende waren deutlich weniger Wanderer unterwegs, als wir erwartet hatten. Es gab viele freundliche "Hallo"s und einige nette Gespräche. Negatives gegenüber uns MTBlern haben wir nicht erlebt. Kurz hinter dem Langenberg gibt es die einzige für Radfahrer gesperrte Strecke von ca. 2 km, für die aber eine Alternativroute ausgeschildert ist. Wir haben aber wohl das nur 15 cm kleine Schild übersehen und sind die Strecke trotzdem gefahren und wurden auch dort von Wanderern freundlich gegrüsst. Also alles blinder Alarm.

@Ohropax: Schreb doch auch noch 'n paar Zeilen zu unserer Tour... :-)

(Bilder folgen in den nächsten Beiträgen...)
 
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sehr schöne tour.
bin gestern auch auf den geschmack von längeren 1-tages-touren gekommen.

von minden aus an der weser entlang bis ca. 8 km vor hameln und dann hoch zur schaumburg.
von dort aus vorwiegend auf dem kamm zurück zum fernsehturm in porta, und dann wieder an der weser entlang nach minden.

die highlights waren eigentlich das kleine dorf unterhalb der schaumburg und der trailanstieg hoch zum klippenturm.

die tour wird auf jeden fall in der rennfreien zeit im juli wiederholt. (dann wohl auf 29".)
dann gehts auch mal morgens los, und auch bis hinter hameln und im berg zurück.


wie sah das denn bei eurer tour mit dem gepäck aus?
was nimmt man da so alles mit? wie viel gewicht ergibt das insgesamt?
 
Der angebliche 15 km lange Wurzeltrail, vor dem uns einige Fullyfahrer aus dem Bekanntenkreis gewarnt hatten, gehört ins Reich der Märchen und Legenden.

Hi,

wo soll denn laut des Fahrers dieser Trail sein?

Bin am Samstag auch auf dem Steig gewesen, aber nurn kurzes Stück...
Das Wetter ist wirklich genial.

Grüße,
Simon
 
wie sah das denn bei eurer tour mit dem gepäck aus?
was nimmt man da so alles mit? wie viel gewicht ergibt das insgesamt?

Mein Rucksack hatte fertig gepackt knapp 5 kg.
Radklamotten wasche ich abends in der Pension im Waschbecken aus und drehe sie durch 2-3 Handtücher zum trocknen. Über die Nacht im Schrank aufhängen und morgens ist alles top.
Ansonsten noch ne kleine leichte Garderobe für abends und Waschzeug und das wars dann auch schon:)
 
D'accord, bei so einer Tour hat man so 4-6kg auf dem Rücken, abhängig vom Trinkwasservorrat. Ich hatte überflüssigerweise noch ein Frotteehandtuch und einen Pullover dabei, letzterer war überflüssig, weil ich mich, schon bevor es draussen merklich kühl wurde, bettfertig gefühlt habe.

Die 2km Schiebeanteil waren auch darauf zurückzuführen, dass wir den weiteren Streckenverlauf und demnach die weiteren Anforderungen nicht kannten und auf Nummer sicher gehen wollten. Ohne Gepäck oder mit kürzerer Übersetzung hätte es auf Anhieb sicher ganz anders ausgesehen. Es verbleibt noch ca ein 1/2 km, den man auch mit Schaltung nicht gefahren wäre, erst recht nicht mit Gepäck.

Es scheint seitens der Mountainbiker auf jeden Fall noch Potential zur Verbesserung der Umgangsformen zu geben, denn viele Wanderer waren regelrecht überrascht, von Mountainbikern gegrüsst zu werden. Und damit meine ich nicht nur die jungen 'wilden' MTB-ler sondern auch die, von denen man angesichts des Alters mehr Selbstreflektion erwarten würde. Und ich glaube, dass die Konflikte mit dem zunehmenden Anteil der Fullface-Helm-Fahrer zusammenhängen, und zwar rein aus dem Grund des Fullface-Helm-Tragens. Irgendetwas psychologisches/soziales hinsichtlich Vermummung. Wir hatten auf jeden Fall nicht mal den Anflug eines Konfliktes, alles easy.

Die Tour war 1a, 60-80km sind als Tagesetappe mit Gepäck wohl gut angesetzt, darüber wirds sportlich. Nur bedingt lustig war das Nachglühen der Beine, sodass sich das abendliche Einschlafen etwas in die Länge zog. Kannte ich in dem Ausmass noch nicht.

Marcus
 
schön zu lesen... welche Übersetzung seid Ihr gefahren, sieht ja doch schon ganz schön bergig dort aus.

Was haben denn die Zimmer gekostet?... liegt ja mehr oder weniger auch bei mir um die Ecke, für nen Wochenendtripp genau das richtige.

Grüsse
 
Ich fahre auf 26x2.1 Bereifung genau 2:1, Andreas auf 28x2.4 die gleiche Entfaltung also ca 1.8:1.

Wir hatten im Lahnhof Einzelzimmer zu 34€ incl Frühstück und in einer Pension nahe Kahler Asten 25€ incl Frühstück. Da kann und will man nicht meckern. Wenn man sich jedoch keine Zeit zum Suchen nimmt, zahlt man in beliebten Gegenden ruckizucki das doppelte. Aber Andreas hatte da gut vorgearbeitet :)

Grüsse
 
Gut war auch das Frühstücksbuffet im Hotal am Kahlen Asten für EUR 9,50 inkl. Getränke. Wir sind zum Schluss noch mit dem Rucksack am Buffet vorbei gegangen und hatten danach Proviant für den Rest des Tages:D
 
Danke für den schönen Bericht! Seid Ihr am letzten Tag bis Brilon gefahren? Wie lange war Eure Fahrzeit an dem Tag?
 
Bei Wohnort Almke ist doch der Harz viel näher - oder biste umgezogen?

Harz ist gleich um die Ecke, aber absolut überlaufen und kenn ich schon in und auswendig. Bin grad dabei den Elm zu erkundigen, halbe Stunde mit dem Rad, da lohnt das übernachten wenig.

Dachte mal an eine Tour zum ausspannen und dabei nicht 5 Std. im Auto oder Zug zu sitzen, da wär das doch ideal.

Grüsse Hans

Edit: 2:1 klingt für meine Verhältnisse ok, obwohl ich immer noch mit SSP kämpfe, hab letzte Woche einen Kumpel mitgenommen, gut trainiert der Junge, hab ihn eins von meinen SSP gegeben 36/14, nach 20 Kilometer sagt er lass uns umdrehen, ich kann nicht mehr.
 
Hallo Warduck,
ich kenne die Topographie bei euch nicht, habt ihr viel steile Rampen? Warum ist dem Jungen schon nach 20km die Puste ausgegangen? Wobei 36/14 auch nicht ohne am Berg ist. Ich fahre 32/16 bei uns im vorderen Odenwald, ist die Topographie mit euch vergleichbar?

Gruss rmfausi
 
Hi, ich wohne 16 Kilometer östlich von Wolfsburg, dem höchsten Punkt von Wolfsburg, die Anstiege sind nicht unbedingt knackig aber jetzt zum Beispiel Richtung Osten permanter Anstieg über 20 Kilometer und mehr, also immer Richtung Himmel, das kann dann, wenn du sonst 24 bis 30 Gänge fährst, richtig in den Beinen weh tun, hatte ich am Anfang auch, der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier, mittlerweile hab ich mich schön dran gewöhnt, aber einer der zum ersten Mal SSP fährt hat erstmal Schmerzen. Fahr jetzt drei SSP und mittlerweile wird die Übersetzung auch schon kleiner. Aber im Harz oder richtig in den Bergen, glaube ich, das ich momentan noch bei über 2:1 abkacken würde. Grüsse Hans
 
Danke für den schönen Bericht! Seid Ihr am letzten Tag bis Brilon gefahren? Wie lange war Eure Fahrzeit an dem Tag?

Wir sind an der Ecke "Borbergs Kirchhof/Karolingischer Ringwall" die Zufahrtsstrecke nach Olsberg runter gefahren, weil die Bahn erst ab Bestwig fuhr und Marcus das letzte Stück bis Brilon als langweilig in Erinnerung hatte.

Fahrzeit? Keine Ahnung, weil wir keinen Tacho dabei hatten. Die Etappe muss von Hoheleye aus so um die 60 km lang gewesen sein.

Noch 'h Hinweis: oberhalb von Elleringhausen gibts zwei Varianten des RHS, eine davon ist die Klettersteigvariante und die sollte man tunlichst meideen, weil man da sein Rad dauernd tragen muss.
 
Edit: 2:1 klingt für meine Verhältnisse ok, obwohl ich immer noch mit SSP kämpfe, hab letzte Woche einen Kumpel mitgenommen, gut trainiert der Junge, hab ihn eins von meinen SSP gegeben 36/14, nach 20 Kilometer sagt er lass uns umdrehen, ich kann nicht mehr.

Ich denke dass, auch wenn man gut trainiert ist, eine Eingewöhnungszeit für SSP erforderlich ist. Denn an das Drücken des an den Steigungen zu grossen Ganges muss man die Muskulatur erst gewöhnen. So fährt man das mit Schaltung ja nicht freiwillig (sonst hätte man ja keine Schaltung;))
 
Hi, ich wohne 16 Kilometer östlich von Wolfsburg, dem höchsten Punkt von Wolfsburg, die Anstiege sind nicht unbedingt knackig aber jetzt zum Beispiel Richtung Osten permanter Anstieg über 20 Kilometer und mehr, also immer Richtung Himmel, das kann dann, wenn du sonst 24 bis 30 Gänge fährst, richtig in den Beinen weh tun

Also wenn ich mir mal diverse Landkarten ansehe, kommt östlich von Wolfburg doch gar nichts bergiges. Wo sollen denn da über 20 km die Höhenmeter her kommen?

aber einer der zum ersten Mal SSP fährt hat erstmal Schmerzen.

Habe ich vor dem Umbau auf SSP auch immer abschreckend gelesen und konnte es nach dem Umbau überhaupt nicht nachvollziehen. Irgendwann kriege ich die Kurbel nicht mehr rum - aber Schmerzen habe ich dann nicht wirklich. Wenn der Muskel keine Leistung mehr bringt, fahre ich eben langsamer oder die "Schiebeschwelle" sinkt.
 
du musst bei Königsluther gucken... das ist von hieraus durch den Wald 4-5 Kilomter, da ist der Elm, natürlich ist das nicht wie bei euch "Berge" aber doch schon gut Steigungen, auf der anderen Seite von der A2, siehst du ja auf der Landkarte, sind kurze Steigungen dabei, die ich erst einma geschaft habe, im ersten Gang!!!.

Muss aber sagen: ich bin Exil-Ostfriese und bin nicht oft in den Bergen die ihr meint, da gehen unsere Eindrücke bestimmt ganz schön auseinander.

Im anderen Thread hab ich schon geschrieben, lasst uns hier ein SPP-Treffen machen und selbst wenn nur 15 Mann kommen, Spass wird hier ohne Ende sein.
 
du musst bei Königsluther gucken... das ist von hieraus durch den Wald 4-5 Kilomter, da ist der Elm, natürlich ist das nicht wie bei euch "Berge" aber doch schon gut Steigungen, auf der anderen Seite von der A2, siehst du ja auf der Landkarte, sind kurze Steigungen dabei, die ich erst einma geschaft habe, im ersten Gang!!!.

Ich glaube gerne, dass es auch im Elm fiese Steigungen gibt - man sollte die kleinen Berge da nicht unterschätzen.

Im anderen Thread hab ich schon geschrieben, lasst uns hier ein SPP-Treffen machen und selbst wenn nur 15 Mann kommen, Spass wird hier ohne Ende sein.

SSP Treffen fände ich interessant. Königslutter ist für mich auch einigermaßen gut zu erreichen. In welchem Thread hast du das denn geschrieben?
 
Ich mach mal einen Extra-Treffen-Thread auf. Vielleicht bekommen wir ja ein paar Mann zusammen, Almke liegt ja recht zentral und ist super zu erreichen für Ost und West, Süd ich natürlich ein bissel weit weg.
Grüsse Hans
 
hihi, hab hier auf den fred grade nur drauf geklickt weil ich rotarschteig gelesen hab...
 
Wir sind den kompletten Rothaarsteig letztes Wochenende in drei Tagen gefahren, inklusive der langen Westerwaldvariante und der 2 km langen Klettervariante. Die Tour war absolut genial, kann ich nur jedem empfehlen (ausgenommen die Klettervariante, das ist mit bis zu 24% Steigung und vielen Schiebepassagen nur für hartgesottene). Wir sind am ersten Tag 60 km gefahren, dann am zweiten Tag 75 bis Hoheleye. Am letzten Tag dann runter nach Brilon.
 
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