Hallo miteinander,
nachdem es mein eigenes Winterprojekt nicht bis in den Winter geschafft hat, freue ich mich, dass mein Vater mir nun doch etwas Beschäftigung beschert, um durch die kalte und dunkle Jahreszeit zu kommen...
Kriterien im "Lastenheft" meines Vater sind:
Bezüglich des Rahmens gab es von meiner Seite (ich schreibe das völlig wertfrei und emotionslos) keine Möglichkeit zur Einflussnahme, mein Vater hat sich in das Falkenjagd Aristos GT Gravel verguckt. Den Rahmen bzw. das Rahmenset mit Gabel hat er auch bereits bestellt und schon zu Hause. Dazu wünscht er sich einen (Titan-)Vorbau sowie (Titan-)Lenker von Falkenjagd.
Ob der Rahmen überhaupt passt bzw. so hinzubiegen ist, dass er passt, ist dabei leider nicht sein Thema gewesen; über Rahmengeometrien macht er sich keinerlei Gedanken und hat da noch weniger Ahnung als ich - das hat er zu meiner Baustelle gemacht. Also habe ich mir die beiden vorhandenen Räder angeschaut, diese vermessen und dann mittels Bike-Stats herumgespielt, um den Rahmen bzw. das darauf basierende, künftige Rad so hinzubekommen/bestücken, dass es meinem Senior auch taugt.
Beide Räder meines Seniors weisen statt einer Sattel- dann doch eher eine deutliche "Lenkerüberhöhung" auf, was in Anbetracht des Alters meines Vaters aber wohl vollkommen in Ordnung geht. Die Distanz "Sattel zu Lenker vertikal" liegt bei ca. -7 cm, der Abstand bzw. die Distanz "Sattel zu Lenker horizontal" beträgt ca. 66 cm. Erfreulicherweise lassen sich diese Werte mit 3 cm Spacern unter einem Vorbau mit 11 cm Länge und 17° Steigung in Kombination mit dem 25er Riserbar von Falkenjagd realisieren.
Die weitere Planung bezüglich der Komponenten hat mein Vater in meine Hände gelegt und verlässt sich da auf mich. Damit das in keinem Fiasko endet, würde ich mich über den einen oder anderen aufmerksamen Mitleser hier und Korrekturen im Falle von Fehlern sehr freuen.
(Dass ich im Folgenden zu einem Händler verlinkt habe, resultiert nur aus dem Umstand, dass dort alle für mich relevanten Teile verfügbar und zumeist mit selbst gewogenem Gewicht angeben sind! Ich möchte hier weder für diesen Händler werben, bekomme dort keine Prozente und werde dort auch möglicherweise gar nicht kaufen!)
1. Antrieb
Bis dato fährt mein Vater an seinen Rädern eine Deore XT (Steppenwolf) bzw. Deore LX (Koga) Gruppe mit einem 3fach Kettenblatt vorne. Bei Shimano würde er wahrscheinlich gerne bleiben, vorne würde er aber auf 1fach umstellen wollen - da ich seine Räder warte, freut mich das sehr. Über den Ladezustand von Akkus möchte mein Vater sich keine Gedanken machen bzw. diesen im Blick behalten müssen, er wünscht sich daher weiterhin eine mechanische Schaltung.
Als Kurbel habe ich nun an eine Easton EC90 SL (schön leicht und sollte zum Hope T47 Innenlager kompatibel sein) mit einem passenden Garbaruk Kettenblatt (entweder in 44T oder 42T, je nachdem was in den Rahmen passt) gedacht.
Bei der Schaltung würde ich gerne im Sinne meines Seniors bei Shimano bleiben. Da es ein 1fach Setup werden, mein Vater aber dennoch eine gewisse Bandbreite weiter haben soll, wollte ich zu einer MTB Kassette mit XTR Schaltwerk greifen.
Hier bin ich mir am unsichersten, ob das so alles zusammenpasst und würde mich über Hinweise zu Fehlern/Fallstricken freuen.
2. Bremsen
Leicht und hübsch soll es ein, die Wahl ist da auf die HOPE XCR Pro X2 gefallen, hinten Flat Mount und vorne Post Mount.
Dazu gibt es dann ein Paar SRAM Centerline X, die sind leicht und optisch ganz hübsch. Alternativ stehen rote Scheiben von Hope im Raum.
3. Sitzbereich
Da an den beiden Rädern meines Vaters gefederte Parallelogrammsattelstützen verbaut sind, tendiere ich zur Ergon CF Allroad, damit er weiterhin etwas Dämpfung hat. Darauf soll ein Brooks Cambium C13 kommen.
4. Laufradsatz
Hier besteht noch Unsicherheit. Aktuell gibt es bei Hunt ordentlich Preisnachlass, das HUNT 40 Carbon Gavel Wheelset ist in meinen Augen sehr attraktiv im Preis.
Da mein Vater sich rote Akzente wünscht, wäre aber auch ein Laufradsatz mit roten Hope Naben ziemlich hoch im Kurs. Die Felgen sollten aus Carbon sein, gerne auch ein bisschen höher (35-40 mm), das Gewicht sollte bei maximal 13xx Gramm und der Preis nicht über 1300 Euro liegen. Natürlich reden wir hier dann von einem individuellen Aufbau.
Auch hier würde ich mich über Ratschläge/Empfehlungen freuen.
Auf seinem "schnellen Rad" (Steppenwolf) fährt mein Senior aktuell zufrieden den WTB Byway, den ich dann ggf. auch für das neue Rad ins Auge fassen wollen würde.
Mein Ziel ist es, mit dem Aufbau - inkl. Pedale - am Ende bei ca. 8,5 Kilo auszukommen und so die erhofften "knapp unter 10 Kilo" meines Vaters noch ein gutes Stück zu unterbieten.
Über den Fortgang des Aufbaus werde ich hier berichten, eine Zusammenstellung in Gänze folgt, ebenso wie die ersten Bilder des Rahmens (auf den bzw. dessen Qualität ich sehr gespannt bin, live und in Farbe habe ich ihn nämlich auch noch nicht gesehen).
Ich hoffe, dass ich hier einen einigermaßen unterhaltsamen Aufbauthread bieten kann und freue mich auf rege Teilnahme.
Gruß
Der Obi
nachdem es mein eigenes Winterprojekt nicht bis in den Winter geschafft hat, freue ich mich, dass mein Vater mir nun doch etwas Beschäftigung beschert, um durch die kalte und dunkle Jahreszeit zu kommen...
Mein Vater ist für seine > 75 Jahre ein ziemlich fitter Geselle, der einige tausend Kilometer im Jahr auf dem Rad runterspult. Dabei nutzt er zwei Räder: ein fast 20 Jahre altes Koga Miyata und ein ca. 10 Jahre altes Steppenwolf. Das erste Rad fällt unter die Kategorie Touren- oder Reiserad, das zweite läuft unter der Kategorie Crossrad. Beide Räder sind solide aber einfach, was sich auch im Gewicht niederschlägt: das Koga reißt die 17 Kilo deutlich, das Steppenwolf liegt bei um die 15 Kilo.
Neben seinen üblichen kleineren Touren (variieren je nach Zeit und Lust zwischen 25 bis 50 Kilometern Streckenlänge) mehrfach pro Woche, die mein Vater i.d.R. alleine im Ruhrgebiet fährt, sind wir auch regelmäßig in einer Vater & Sohn Konstellation sowie einer größeren Familiengruppe (inkl. (m)eines Onkels und weiterer Cousins) unterwegs.
Lange bevor Bikepacking total hip & fancy wurde, sind mein Vater und ich jedes Jahr auf eine längere (zumeist zweiwöchige) Tour mit Gepäck aufgebrochen und haben auf diesem Wege so einige Länder Europas mit dem Rad bereist. Das ist leider Vergangenheit, geblieben ist aber seit über 25 Jahren eine alljährliche, gemeinsame Woche im Breisgau; neu hinzugekommen ist seit ca. 10 Jahren ein verlängertes Tourenwochenende mit oben genannter Familientruppe.
War ein Schnitt um die 25 km/h vor ein paar Jahren noch eine Selbstverständlichkeit, ärgert sich mein Vater nun, dass solche Leistungen für ihn auf kürzeren Touren mit erheblichen Mühen verbunden bzw. auf längeren Strecken (> 75 km) kaum noch erreichbar sind. Selbstverständlich treiben wir Jüngeren meinen Vater nicht, doch das stimmt ihn sehr unzufrieden und kratzt an seinem Ego. Unweigerlich ist da natürlich das Thema E-Bike aufgekommen. Mein vier Jahre älterer Onkel hat vor zwei Jahren auf ein solches umgesattelt und versucht meinen Senior seitdem "auf die dunkle Seite der Macht" zu ziehen. Das Ego meines Vaters auf der einen sowie der Unmut, bei einem i.d.R. sackschweren E-Bike auch immer auf die Motorunterstützung angewiesen zu sein, auf der anderen Seite haben in ihm jedoch den Wunsch nach einem neuen "Bio-Bike" aufkommen lassen. Während mein Vater bis dato, obwohl er so viel und gerne fährt, sehr bescheiden stets ein einfaches Rad von der Stange gekauft hat, konnte er sich nun erfreulicherweise dazu durchringen, sich ein schönes, neues Rad zu gönnen - ohne allzu sehr auf den Euro zu schauen.
Neben seinen üblichen kleineren Touren (variieren je nach Zeit und Lust zwischen 25 bis 50 Kilometern Streckenlänge) mehrfach pro Woche, die mein Vater i.d.R. alleine im Ruhrgebiet fährt, sind wir auch regelmäßig in einer Vater & Sohn Konstellation sowie einer größeren Familiengruppe (inkl. (m)eines Onkels und weiterer Cousins) unterwegs.
Lange bevor Bikepacking total hip & fancy wurde, sind mein Vater und ich jedes Jahr auf eine längere (zumeist zweiwöchige) Tour mit Gepäck aufgebrochen und haben auf diesem Wege so einige Länder Europas mit dem Rad bereist. Das ist leider Vergangenheit, geblieben ist aber seit über 25 Jahren eine alljährliche, gemeinsame Woche im Breisgau; neu hinzugekommen ist seit ca. 10 Jahren ein verlängertes Tourenwochenende mit oben genannter Familientruppe.
War ein Schnitt um die 25 km/h vor ein paar Jahren noch eine Selbstverständlichkeit, ärgert sich mein Vater nun, dass solche Leistungen für ihn auf kürzeren Touren mit erheblichen Mühen verbunden bzw. auf längeren Strecken (> 75 km) kaum noch erreichbar sind. Selbstverständlich treiben wir Jüngeren meinen Vater nicht, doch das stimmt ihn sehr unzufrieden und kratzt an seinem Ego. Unweigerlich ist da natürlich das Thema E-Bike aufgekommen. Mein vier Jahre älterer Onkel hat vor zwei Jahren auf ein solches umgesattelt und versucht meinen Senior seitdem "auf die dunkle Seite der Macht" zu ziehen. Das Ego meines Vaters auf der einen sowie der Unmut, bei einem i.d.R. sackschweren E-Bike auch immer auf die Motorunterstützung angewiesen zu sein, auf der anderen Seite haben in ihm jedoch den Wunsch nach einem neuen "Bio-Bike" aufkommen lassen. Während mein Vater bis dato, obwohl er so viel und gerne fährt, sehr bescheiden stets ein einfaches Rad von der Stange gekauft hat, konnte er sich nun erfreulicherweise dazu durchringen, sich ein schönes, neues Rad zu gönnen - ohne allzu sehr auf den Euro zu schauen.
Kriterien im "Lastenheft" meines Vater sind:
- Titanrahmen
- möglichst leicht (unter 10 Kilo)
- möglichst bis/unter 6000 Euro
Bezüglich des Rahmens gab es von meiner Seite (ich schreibe das völlig wertfrei und emotionslos) keine Möglichkeit zur Einflussnahme, mein Vater hat sich in das Falkenjagd Aristos GT Gravel verguckt. Den Rahmen bzw. das Rahmenset mit Gabel hat er auch bereits bestellt und schon zu Hause. Dazu wünscht er sich einen (Titan-)Vorbau sowie (Titan-)Lenker von Falkenjagd.
Ob der Rahmen überhaupt passt bzw. so hinzubiegen ist, dass er passt, ist dabei leider nicht sein Thema gewesen; über Rahmengeometrien macht er sich keinerlei Gedanken und hat da noch weniger Ahnung als ich - das hat er zu meiner Baustelle gemacht. Also habe ich mir die beiden vorhandenen Räder angeschaut, diese vermessen und dann mittels Bike-Stats herumgespielt, um den Rahmen bzw. das darauf basierende, künftige Rad so hinzubekommen/bestücken, dass es meinem Senior auch taugt.
Beide Räder meines Seniors weisen statt einer Sattel- dann doch eher eine deutliche "Lenkerüberhöhung" auf, was in Anbetracht des Alters meines Vaters aber wohl vollkommen in Ordnung geht. Die Distanz "Sattel zu Lenker vertikal" liegt bei ca. -7 cm, der Abstand bzw. die Distanz "Sattel zu Lenker horizontal" beträgt ca. 66 cm. Erfreulicherweise lassen sich diese Werte mit 3 cm Spacern unter einem Vorbau mit 11 cm Länge und 17° Steigung in Kombination mit dem 25er Riserbar von Falkenjagd realisieren.
Die weitere Planung bezüglich der Komponenten hat mein Vater in meine Hände gelegt und verlässt sich da auf mich. Damit das in keinem Fiasko endet, würde ich mich über den einen oder anderen aufmerksamen Mitleser hier und Korrekturen im Falle von Fehlern sehr freuen.
(Dass ich im Folgenden zu einem Händler verlinkt habe, resultiert nur aus dem Umstand, dass dort alle für mich relevanten Teile verfügbar und zumeist mit selbst gewogenem Gewicht angeben sind! Ich möchte hier weder für diesen Händler werben, bekomme dort keine Prozente und werde dort auch möglicherweise gar nicht kaufen!)
1. Antrieb
Bis dato fährt mein Vater an seinen Rädern eine Deore XT (Steppenwolf) bzw. Deore LX (Koga) Gruppe mit einem 3fach Kettenblatt vorne. Bei Shimano würde er wahrscheinlich gerne bleiben, vorne würde er aber auf 1fach umstellen wollen - da ich seine Räder warte, freut mich das sehr. Über den Ladezustand von Akkus möchte mein Vater sich keine Gedanken machen bzw. diesen im Blick behalten müssen, er wünscht sich daher weiterhin eine mechanische Schaltung.
Als Kurbel habe ich nun an eine Easton EC90 SL (schön leicht und sollte zum Hope T47 Innenlager kompatibel sein) mit einem passenden Garbaruk Kettenblatt (entweder in 44T oder 42T, je nachdem was in den Rahmen passt) gedacht.
Bei der Schaltung würde ich gerne im Sinne meines Seniors bei Shimano bleiben. Da es ein 1fach Setup werden, mein Vater aber dennoch eine gewisse Bandbreite weiter haben soll, wollte ich zu einer MTB Kassette mit XTR Schaltwerk greifen.
Hier bin ich mir am unsichersten, ob das so alles zusammenpasst und würde mich über Hinweise zu Fehlern/Fallstricken freuen.
2. Bremsen
Leicht und hübsch soll es ein, die Wahl ist da auf die HOPE XCR Pro X2 gefallen, hinten Flat Mount und vorne Post Mount.
Dazu gibt es dann ein Paar SRAM Centerline X, die sind leicht und optisch ganz hübsch. Alternativ stehen rote Scheiben von Hope im Raum.
3. Sitzbereich
Da an den beiden Rädern meines Vaters gefederte Parallelogrammsattelstützen verbaut sind, tendiere ich zur Ergon CF Allroad, damit er weiterhin etwas Dämpfung hat. Darauf soll ein Brooks Cambium C13 kommen.
4. Laufradsatz
Hier besteht noch Unsicherheit. Aktuell gibt es bei Hunt ordentlich Preisnachlass, das HUNT 40 Carbon Gavel Wheelset ist in meinen Augen sehr attraktiv im Preis.
Da mein Vater sich rote Akzente wünscht, wäre aber auch ein Laufradsatz mit roten Hope Naben ziemlich hoch im Kurs. Die Felgen sollten aus Carbon sein, gerne auch ein bisschen höher (35-40 mm), das Gewicht sollte bei maximal 13xx Gramm und der Preis nicht über 1300 Euro liegen. Natürlich reden wir hier dann von einem individuellen Aufbau.
Auch hier würde ich mich über Ratschläge/Empfehlungen freuen.
Auf seinem "schnellen Rad" (Steppenwolf) fährt mein Senior aktuell zufrieden den WTB Byway, den ich dann ggf. auch für das neue Rad ins Auge fassen wollen würde.
Mein Ziel ist es, mit dem Aufbau - inkl. Pedale - am Ende bei ca. 8,5 Kilo auszukommen und so die erhofften "knapp unter 10 Kilo" meines Vaters noch ein gutes Stück zu unterbieten.
Über den Fortgang des Aufbaus werde ich hier berichten, eine Zusammenstellung in Gänze folgt, ebenso wie die ersten Bilder des Rahmens (auf den bzw. dessen Qualität ich sehr gespannt bin, live und in Farbe habe ich ihn nämlich auch noch nicht gesehen).
Ich hoffe, dass ich hier einen einigermaßen unterhaltsamen Aufbauthread bieten kann und freue mich auf rege Teilnahme.
Gruß
Der Obi
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