Riechende Wunde
Trailsau
Mmmmmmhhhh, da scheint irgendwie der Wurm im großen ESK-Zankapfel zu sein.
Jedenfalls lässt sich m.E. mit fortschreitendem Trainingspensum ein kaum mehr überbrückbarer Niveauunterschied im ansonsten wegen seiner Nibelungentreue bekannten Eisenschweinkader feststellen. Hoffentlich, fallen diesem gruppendynamisch hochexplosiven Prozess nicht die eigentlichen Werte unserer an und für sich aussergewöhnlichen Radlertruppe zum Opfer.
Und deshalb will ich hier mal eine kleine Geschichte zum Besten geben, ohne aber Hoffnung auf Wege aus der Krise zu nähren.
Mag sein, dass hier nicht der geeignete Ort dafür ist (s. anderer Thread), aber ich habe mir solche Gedanken unabhägig von Jockels und Clemens Bericht auch am Sonntag mit Husten und meinem Freund Kettenraucher gemacht - hoffentlich ohne tatsächlichen Hintergrund.
Hier also die Story:
Wir sind für Sonntag verabredet gewesen, 1000 am G-Wood und ich war auch bereit, pünktlich dort einzuschlagen. Leider konnte ich Kettenraucher jedoch angesichts der kurzfristigen Verabredung am Vortag nicht mehr verbindlich erreichen. Zwar hatte ich seine Zusage, dass er nach durchzechter Nacht gegen 8 Uhr morgens bei mir durchklingeln wollte, aber es war dennoch sehr knapp.
Um 9.10 Uhr, ich war gerade dabei mich anzuziehen und hatte ihn bereits abgeschrieben, rief mein motivierter, aber hörbar kaputter Kollega an, um seine Teinahme zu bestätigen. Damit war die verabredete Zeit geplatzt - ich versuchte Husten zu erreichen, der wegen Arbeitsstress leider nur wenig Zeit hatte, um ein viertel Stunde länger herauszuschinden - geile Mailbox. Was tun, meinén Freund, der unbedingt fit für den Harz werden will, sitzen lassen oder Husten in der Kälte stehen lassen, in der Hoffnung, dass er wartet?
Okay, Mike abgeholt, ihn voll gehetzt und mit 170 Puls zum Schmetterlingsplatz gerast. Super Aufwärmphase ... Es half alles nix, erst kurz vor halb 11 Uhr traf ich Husten (1000 Dank Alter) und den unpassend gekleideten Titten-Menis samt coolem Sohnemann an besagtem Ort. 2 Minuten länger und Trailmaster wäre allein losgeprescht. Mehrmals entschuldigt und zu meinem Bedauern festgestellt, dass Menis echt nicht mitfahren konnte, (schade!!!!) dann gings los.
Mir wars gar nicht wohl, ohne Aufwärmen und mit hoffnugslos anaeroben Puls gleich abzugehen, Kettenraucher schien auch leicht überfordert, das vorgegebene Tempo von Husten halten zu können, aber wir hatten den armen Kerl immerhin fast 30 Minuten warten lassen. Ich pumpte wie ein Maikäfer, Mike gings nicht besser und irgendwie hatte ich bald das Bedürfnis zu fragen, ob Husten sich nicht irgendwie langweilte. Ich hab das dann eher diplomatisch in die Frage verpackt: "Sag mal, könntest Du noch mehr geben??", wohlwissend, dass er gekonnt hätte.
Aber Husten, lies uns nicht von der Leine, was mir nach gut einer Stunde dann endlich meine gewohnte Power im erträglichen Pulsbereich einbrachte. Manchmal muss man sich eben durchbeissen, ich brauche am Anfang immer ein wenig länger. Bei Mike gings dann auch langsam besser, aber er ist dieses Tempo und vor allem die Längen ohne Pausen noch nicht gewöhnt. Jedenfalls hatte ich ne Menge Überzeugungsarbeit bei ihm zu leisten, sich nicht bereits am S-Bhf Wannsee von uns zu verabschieden, sondern Hustens neue Trails gemeinsam mit mir zu erkunden.
Doch die Geschwindigkeit sank zunehmend, da wir eben locker machen mussten, die eine oder andere Müsli- und Kippenpause einlegten und zu allem Übel Mike vergessen hatte, sein Kettenblatt am Vorabend ordnungsgemäss zu fixieren. Es fehlten bereits drei von sechs Schrauben als meine Adleraugen dieses ernsthaften Problems gewahr wurden. Ab da konnten wir (es sollte so sein!!) eh nicht mehr hart und lange fahren, also leitete Husten uns wieder mit einigen Schmankerl zurück in die Zivilisation.
Ich konnte leider keine eingehende Stimmungslage bei unserem Leittier vornehmen, doch sicherlich war er nicht ganz auf seine Kosten gekommen. Erstmal gings mit erheblicher Verspätung los, dann sind wir sicherlich softer gefahren als er gebraucht hätte und letztlich musste er auch noch Rücksicht nehmen auf zwei Schwächere.
Und trotzdem habe ich nur schlechtes Gewissen wegen der doofen Warterei. Zum einen war angekündigt, dass auch weniger starke Teilnehmer dabei sind ... und ich kenn es eigentlich nicht anders. Bisher war immer jemand dabei, auf den wir warten mussten und ich fand das auch okay so. Mann, so habe ich auch angefangen und nur weil ich unbedingt dranbleiben wollte, kann ich heute lächelnd voreuch Pansen her fahren !!! Haha, kleiner Scherz, aber ich glaube irgendwie hats trotzdem allen Beteiligten Spass gemacht. Feines Ründchen, die Kilo- und Höhenmeter sind kaum der Rede wert, man hat sich halt mal wieder getroffen für zwei Stunden gemeinsamen Fahrradspass. Und das ist gut so!
Es war sehr nett mit Husten - wie immer eigentlich - und wenn man die Jahreszeit bedenkt, dann kann man m.E. noch nicht erwarten, dass alle so fit sind, wie die meisten ESK-Winterlager Absolventen. Und ihr hättet Kettenraucher hören und sehen sollen - stolz wie Oskar, dass er das Ding durchgebissen hatte und sehr angetan von Hustens fürsorglicher Rücksichtnahme! Da keimt bereits die Motivation und der Ehrgeiz fürs nächste Mal ... vielleicht sollten wir dem einen oder anderen noch ein paar Wochen geben, wenn wir nicht als elitärer Radsportkader in den ewigen Jagdgrüden eingehen wollen.
Wenn ich also mit ESKlern der ersten Stunde fahren will und dafür keine Frischlinge und mitteltrainierte Leute mehr mitfahren können, so fände ich das überaus Schade. Sicher ist der Sonntag bei einigen der langersehnte einzige Tag. Doch wenn nur noch ein Leistungsniveau zulässig ist, dann werden die Tage freudiger Gemeinschaft bald gezählt sein. Auch ich trau mich kaum, einer Jockelschen Runde der A Kategorie beizutreten ... was aber nicht heissen soll, dass ich gegen korrekt bezeichnete Leistungs-anforderung bin und ich euch das Recht auf Geheimtraining abspreche. Aber wenn ich irgendwann Sprüche unter dem Aufruf zum Sonntagsritt lesen muss, die Leute ausgrenzen, wenn sie nicht die und die Puls- oder Laktatwerte auf 50 Kilometer bei der und der Durchschnittsgeschwindigkeit erreichen, dann wäre ich sehr betrübt.
Nein, irgendwie gibts da keinen wirklichen Ausweg. Ideal wären zwei Gruppe für Sonntags, eine fährt die megaderben Eisenschweinpunkte ein, die andere hilft beim Aufbautraining, um auch im Spätsommer noch einige Reservisten in die Schlacht werfen zu können. Ich will ganz diplomatisch sein: ich kann beide Seiten verstehen, mich nervts auch manchmal, wenns nicht vorwärts geht und immer gewartet werden muss. Aber die Tage werden länger, man kann vielleicht abends unter der Woche nochmal die eine oder andere Runde drehen und am Wochenende kommt dann die lange Tour dran, wo man so ein bissl Rücksicht nimmt, dafür aber die Grundlagenausdauer trainieren darf.
Vielleicht sollten wir uns darauf einigen, Jockel einen großen Sack Kalk auf den Rücken zu binden, feine Löcher reinzustechen und ihn mit den übrigen Kranken losstechen zu lassen. Der gemütliche Anhang mit Zeit im Gepäck kann dann Genusstouren nach eigenem Ermessen radeln und findet trotzdem wieder in den heimischen Hafen.
Von allem das Beste nur für euch, euer RieWu.
Jedenfalls lässt sich m.E. mit fortschreitendem Trainingspensum ein kaum mehr überbrückbarer Niveauunterschied im ansonsten wegen seiner Nibelungentreue bekannten Eisenschweinkader feststellen. Hoffentlich, fallen diesem gruppendynamisch hochexplosiven Prozess nicht die eigentlichen Werte unserer an und für sich aussergewöhnlichen Radlertruppe zum Opfer.
Und deshalb will ich hier mal eine kleine Geschichte zum Besten geben, ohne aber Hoffnung auf Wege aus der Krise zu nähren.
Mag sein, dass hier nicht der geeignete Ort dafür ist (s. anderer Thread), aber ich habe mir solche Gedanken unabhägig von Jockels und Clemens Bericht auch am Sonntag mit Husten und meinem Freund Kettenraucher gemacht - hoffentlich ohne tatsächlichen Hintergrund.
Hier also die Story:
Wir sind für Sonntag verabredet gewesen, 1000 am G-Wood und ich war auch bereit, pünktlich dort einzuschlagen. Leider konnte ich Kettenraucher jedoch angesichts der kurzfristigen Verabredung am Vortag nicht mehr verbindlich erreichen. Zwar hatte ich seine Zusage, dass er nach durchzechter Nacht gegen 8 Uhr morgens bei mir durchklingeln wollte, aber es war dennoch sehr knapp.
Um 9.10 Uhr, ich war gerade dabei mich anzuziehen und hatte ihn bereits abgeschrieben, rief mein motivierter, aber hörbar kaputter Kollega an, um seine Teinahme zu bestätigen. Damit war die verabredete Zeit geplatzt - ich versuchte Husten zu erreichen, der wegen Arbeitsstress leider nur wenig Zeit hatte, um ein viertel Stunde länger herauszuschinden - geile Mailbox. Was tun, meinén Freund, der unbedingt fit für den Harz werden will, sitzen lassen oder Husten in der Kälte stehen lassen, in der Hoffnung, dass er wartet?
Okay, Mike abgeholt, ihn voll gehetzt und mit 170 Puls zum Schmetterlingsplatz gerast. Super Aufwärmphase ... Es half alles nix, erst kurz vor halb 11 Uhr traf ich Husten (1000 Dank Alter) und den unpassend gekleideten Titten-Menis samt coolem Sohnemann an besagtem Ort. 2 Minuten länger und Trailmaster wäre allein losgeprescht. Mehrmals entschuldigt und zu meinem Bedauern festgestellt, dass Menis echt nicht mitfahren konnte, (schade!!!!) dann gings los.
Mir wars gar nicht wohl, ohne Aufwärmen und mit hoffnugslos anaeroben Puls gleich abzugehen, Kettenraucher schien auch leicht überfordert, das vorgegebene Tempo von Husten halten zu können, aber wir hatten den armen Kerl immerhin fast 30 Minuten warten lassen. Ich pumpte wie ein Maikäfer, Mike gings nicht besser und irgendwie hatte ich bald das Bedürfnis zu fragen, ob Husten sich nicht irgendwie langweilte. Ich hab das dann eher diplomatisch in die Frage verpackt: "Sag mal, könntest Du noch mehr geben??", wohlwissend, dass er gekonnt hätte.
Aber Husten, lies uns nicht von der Leine, was mir nach gut einer Stunde dann endlich meine gewohnte Power im erträglichen Pulsbereich einbrachte. Manchmal muss man sich eben durchbeissen, ich brauche am Anfang immer ein wenig länger. Bei Mike gings dann auch langsam besser, aber er ist dieses Tempo und vor allem die Längen ohne Pausen noch nicht gewöhnt. Jedenfalls hatte ich ne Menge Überzeugungsarbeit bei ihm zu leisten, sich nicht bereits am S-Bhf Wannsee von uns zu verabschieden, sondern Hustens neue Trails gemeinsam mit mir zu erkunden.
Doch die Geschwindigkeit sank zunehmend, da wir eben locker machen mussten, die eine oder andere Müsli- und Kippenpause einlegten und zu allem Übel Mike vergessen hatte, sein Kettenblatt am Vorabend ordnungsgemäss zu fixieren. Es fehlten bereits drei von sechs Schrauben als meine Adleraugen dieses ernsthaften Problems gewahr wurden. Ab da konnten wir (es sollte so sein!!) eh nicht mehr hart und lange fahren, also leitete Husten uns wieder mit einigen Schmankerl zurück in die Zivilisation.
Ich konnte leider keine eingehende Stimmungslage bei unserem Leittier vornehmen, doch sicherlich war er nicht ganz auf seine Kosten gekommen. Erstmal gings mit erheblicher Verspätung los, dann sind wir sicherlich softer gefahren als er gebraucht hätte und letztlich musste er auch noch Rücksicht nehmen auf zwei Schwächere.
Und trotzdem habe ich nur schlechtes Gewissen wegen der doofen Warterei. Zum einen war angekündigt, dass auch weniger starke Teilnehmer dabei sind ... und ich kenn es eigentlich nicht anders. Bisher war immer jemand dabei, auf den wir warten mussten und ich fand das auch okay so. Mann, so habe ich auch angefangen und nur weil ich unbedingt dranbleiben wollte, kann ich heute lächelnd voreuch Pansen her fahren !!! Haha, kleiner Scherz, aber ich glaube irgendwie hats trotzdem allen Beteiligten Spass gemacht. Feines Ründchen, die Kilo- und Höhenmeter sind kaum der Rede wert, man hat sich halt mal wieder getroffen für zwei Stunden gemeinsamen Fahrradspass. Und das ist gut so!
Es war sehr nett mit Husten - wie immer eigentlich - und wenn man die Jahreszeit bedenkt, dann kann man m.E. noch nicht erwarten, dass alle so fit sind, wie die meisten ESK-Winterlager Absolventen. Und ihr hättet Kettenraucher hören und sehen sollen - stolz wie Oskar, dass er das Ding durchgebissen hatte und sehr angetan von Hustens fürsorglicher Rücksichtnahme! Da keimt bereits die Motivation und der Ehrgeiz fürs nächste Mal ... vielleicht sollten wir dem einen oder anderen noch ein paar Wochen geben, wenn wir nicht als elitärer Radsportkader in den ewigen Jagdgrüden eingehen wollen.
Wenn ich also mit ESKlern der ersten Stunde fahren will und dafür keine Frischlinge und mitteltrainierte Leute mehr mitfahren können, so fände ich das überaus Schade. Sicher ist der Sonntag bei einigen der langersehnte einzige Tag. Doch wenn nur noch ein Leistungsniveau zulässig ist, dann werden die Tage freudiger Gemeinschaft bald gezählt sein. Auch ich trau mich kaum, einer Jockelschen Runde der A Kategorie beizutreten ... was aber nicht heissen soll, dass ich gegen korrekt bezeichnete Leistungs-anforderung bin und ich euch das Recht auf Geheimtraining abspreche. Aber wenn ich irgendwann Sprüche unter dem Aufruf zum Sonntagsritt lesen muss, die Leute ausgrenzen, wenn sie nicht die und die Puls- oder Laktatwerte auf 50 Kilometer bei der und der Durchschnittsgeschwindigkeit erreichen, dann wäre ich sehr betrübt.
Nein, irgendwie gibts da keinen wirklichen Ausweg. Ideal wären zwei Gruppe für Sonntags, eine fährt die megaderben Eisenschweinpunkte ein, die andere hilft beim Aufbautraining, um auch im Spätsommer noch einige Reservisten in die Schlacht werfen zu können. Ich will ganz diplomatisch sein: ich kann beide Seiten verstehen, mich nervts auch manchmal, wenns nicht vorwärts geht und immer gewartet werden muss. Aber die Tage werden länger, man kann vielleicht abends unter der Woche nochmal die eine oder andere Runde drehen und am Wochenende kommt dann die lange Tour dran, wo man so ein bissl Rücksicht nimmt, dafür aber die Grundlagenausdauer trainieren darf.
Vielleicht sollten wir uns darauf einigen, Jockel einen großen Sack Kalk auf den Rücken zu binden, feine Löcher reinzustechen und ihn mit den übrigen Kranken losstechen zu lassen. Der gemütliche Anhang mit Zeit im Gepäck kann dann Genusstouren nach eigenem Ermessen radeln und findet trotzdem wieder in den heimischen Hafen.
Von allem das Beste nur für euch, euer RieWu.