Biken in den Harburger Bergen

Vgl. hierzu eben den Bikepark: Hier werden von professioneller Seite Strecken und Bauten zur Verfügung gestellt. Die Verantwortung der Betreiber ist also direkt gegeben.
Und trotzdem gibt es sie noch.
Ich denke hier könnten Klagen Erfolg haben, wenn der Betreiber seiner Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen ist. Also wenn er z.B. weiß, dass ein Feature beschädigt ist, den Streckenabschnitt aber nicht sperrt oder das Feature repariert. Allerdings handelt der Bikepark-Betreiber auch aus kommerziellem Interesse. Ein Förster hat so eine Pflicht sicher nicht.
 
Ich denke hier könnten Klagen Erfolg haben, wenn der Betreiber seiner Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen ist. Also wenn er z.B. weiß, dass ein Feature beschädigt ist, den Streckenabschnitt aber nicht sperrt oder das Feature repariert. Allerdings handelt der Bikepark-Betreiber auch aus kommerziellem Interesse. Ein Förster hat so eine Pflicht sicher nicht.
Genau, wenn der Betreiber seiner Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen ist. Dieser ist er aber NICHT NICHT nachgekommen, wenn einen voll funktionstüchtigen Kicker in den Wald montiert und auf das Geländer links rechts und am Absprung verzichtet.

Die Gefahr des Bikepark Betreibers der sich nicht kümmert wäre definitiv nennenswert.
 
Ich fühle mich nicht in Stande, die Haftungsrisiken für den Forst seriös zu beurteilen - es kommt immer auf die Umstände des Einzelfalls an. Es ging mir nur darum auf das Risiko der Inanspruchnahme hinzuweisen - und das kann man m.E. nicht von vornherein allgemein ausschließen. So bescheuert das auch ist.

Edith: geshapte Elemente sind nicht waldtypisch, würde ich annehmen. Dazu kommt die Frage der Aufklärung des Bikers durch den Verkehrssicherungspflichtigen (Hinweis auf walduntypische Gefahren/Elemente etc.). Die Rechtsprechung ist da voller Tücken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit dem Argument könnte man den ganzen Wald sperren. Außerdem wären die MTBler ja dann nur auf ausgewählten Strecken unterwegs. Es müsste natürlich von einem Experten geprüft und sichergestellt werden, dass das die Tiere noch genug Rückzugsmöglichkeiten haben. Eine saisonale Sperrung der Trails zur Brutzeit und wie immer das bei Wild heißt könnte ich mir auch vorstellen. Abgesehen davon würde ich (ebenfalls Laie) davon ausgehen, dass sich Tiere eher in dicht bewachsenen Gebieten aufhalten, die mit dem MTB weniger spaßig zu befahren sind.

Also ist erschrecken per Fahrrad böse, erschießen mit Gewehr (was die überlebenden Artgenossen auch bis zu einem gewissen Grade verstören könnte) aber unbedenklich, was den Aufschreck-Faktor betrifft? Das ist doch ebenfalls nicht schlüssig. Bei regelmäßiger Nutzung gewöhnen sich Tiere durchaus an Gesellschaft und jedem, der bei halbwegs klarem Verstand ist, sollte es sich von selbst erschließen, dass man nicht querfeldein dort langballert, wo Mama Reh ihre Kitze zur Ruhe bettet. Aber kein Wildtier dieser Welt wird sich denken "oh, cool, ein Pfad, HIER lege ich mich jetzt mal hin :)".

Im Gegenteil, eine Kanalisierung der (wie auch immer mobilen) Besucherströme würde es dem Wild ermöglichen, sich darauf einzustellen. Und da, wo schwere Maschinen über Wochen Rabatz veranstalten und den Lebensraum wegfräsen, würde eine Anschlussnutzung durch die Trailfee die Tiere wahrscheinlich auch nicht übermäßig verstören.

Man muss sich nur mal auf der Zunge zergehen lassen, dass sich hier Leute, die das Wild mit Futter anlocken um es an definierten Beschussschneisen totzuschießen, ernsthaft darüber aufregen, ein Fahrrad könnte das arme Tier erschrecken? Das grenzt doch schon an Perversion von Argumentationsketten. Ehrlicher wäre "erschreckt es nicht, sonst macht es mir das umbringen so schwer!", könnte aber in der öffentlichen Meinung auf weniger Gegenliebe stoßen als der reine Tierschutz als Feigenblatt. Und ich bin wahrlich nicht gegen Jagd und liebe Wildfleisch als Gericht. Aber ehrlich sollte man dabei bleiben.
Rund um den P-R-S ist ja so viel Publikumsverkehr, dass man als Biker wahrscheinlich tatsächlich kaum Tiere zusätzlich aufschreckt.

Aber die neueren Trails rund um den Hasselbrack führen ja ehrlicherweise schon ganz schön ins Unterholz...
 
Ich habe schon öfter Rehe in den HaBes getroffen. So richtig aufgeschreckt wirkten die nicht. Neugierig geschaut und dann 2 lässige Hopser ins Gebüsch.
 
Edith: geshapte Elemente sind nicht waldtypisch, würde ich annehmen. Dazu kommt die Frage der Aufklärung des Bikers durch den Verkehrssicherungspflichtigen (Hinweis auf walduntypische Gefahren/Elemente etc.). Die Rechtsprechung ist da voller Tücken.
Der Förster legt diese Elemente aber nicht an. Da könnte ich mir höchstens einen Rechtsanspruch z.B. gegenüber dem HaBe MTB e.V. vorstellen. Ich bin kein Rechtsexperte, aber auch hier wird es sicher eine gewisse Rechtssicherheit geben, sonst könnte man einen solchen gemeinnützigen Verein nicht sinnvoll betreiben. Der HaBe MTB ist ja bei weitem nicht der einzige Verein dieser Art. Spontan fallen mir der MTB Siegerland e.V. (Flowtrail Siegen) und der Home Trail Krefeld e.V. ein. Bei den beiden ist es sogar so, dass sie eine zusammenhängende Anlage angelegt haben. Und das sind nur zwei Vereine, bei denen ich schon auf den Trails gefahren bin. Über Deutschland verteilt gibt es sicher noch mehr.

Aber die neueren Trails rund um den Hasselbrack führen ja ehrlicherweise schon ganz schön ins Unterholz...
Zumindest bei den Trails die ich kenne war das sehr unterschiedlich. Bei manchen war in der Tat mal ein Gebüsch dabei. Andere gingen durch relativ offenen Wald, wo bis auf untenherum kahle Bäume nichts stand.

Ich habe schon öfter Rehe in den HaBes getroffen. So richtig aufgeschreckt wirkten die nicht. Neugierig geschaut und dann 2 lässige Hopser ins Gebüsch.
In den HaBe habe ich in der Tat noch nicht viele Rehe getroffen. In anderen Wäldern schon, aber die waren meist sehr entspannt (wenn nicht gerade wild kläffende Hunde in der Nähe waren).

Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass das mit Jungtieren blöd ist. Wenn die Mutter dauert wegrennen und ihr Junges zurück lassen muss, ist das sicher nicht ideal. Nicht umsonst gibt es im Wald (je nach Bundesland) eine saisonale Leinenpflicht für Hunde. Daher fände ich eine eine zeitliche Sperrung der Trails in entsprechenden Gebieten durchaus legitim.
 
Die Rehe denen ich bisher begegnet bin, machten immer einen sehr entspannten Eindruck
sind zwei drei Schritte weiter gehopst und haben dort dann weiter nach Futter im Boden geschaut.

Tatsächlich habe ich es schon mitbekommen wie ein Schäferhund einem erwachsenen Tier hinterher gejagt ist an der Jumpline in Heimfeld.

Das wird die blöden Förster leider nur alles nicht interessieren. Die gucken nur auf ihre eigenen Interessen.
 
Der Förster legt diese Elemente aber nicht an. Da könnte ich mir höchstens einen Rechtsanspruch z.B. gegenüber dem HaBe MTB e.V. vorstellen. Ich bin kein Rechtsexperte, aber auch hier wird es sicher eine gewisse Rechtssicherheit geben, sonst könnte man einen solchen gemeinnützigen Verein nicht sinnvoll betreiben.

Das wird richtig sein. Aber Rechtssicherheit für den Forst / Pächter / Verkehrssicherungspflichtigen setzt eben eine entsprechende Vereinbarung voraus. Diese gibt es derzeit nicht - und die vom Forst im Rosengarten anscheinend abgelehnt wird.

Dementsprechend ist es - aus Sicht des Forstes - nur konsequent, die Gefahrenquellen zu beseitigen. Auch wenn das Ergebnis für die MTBer total kacke ist.
 
Tatsächlich habe ich es schon mitbekommen wie ein Schäferhund einem erwachsenen Tier hinterher gejagt ist an der Jumpline in Heimfeld.

Das wird die blöden Förster leider nur alles nicht interessieren. Die gucken nur auf ihre eigenen Interessen.
Ja in der Tat. Zumindest um die KH ist ganzjährig Leinenpflicht. Ich weiß nicht genau, wie das in anderen Gebieten ist. Mir ist das ehrlich gesagt auch ziemlich egal, solange die Hunde gut hören. Aber auch die nicht gut erzogenen Hunde scheinen keinen zu interessieren...

Das wird richtig sein. Aber Rechtssicherheit für den Forst / Pächter / Verkehrssicherungspflichtigen setzt eben eine entsprechende Vereinbarung voraus. Diese gibt es derzeit nicht - und die vom Forst im Rosengarten anscheinend abgelehnt wird.

Dementsprechend ist es - aus Sicht des Forstes - nur konsequent, die Gefahrenquellen zu beseitigen. Auch wenn das Ergebnis für die MTBer total kacke ist.
Das ist natürlich sehr bequem für den Förster. Anstatt einer Vereinbarung zuzustimmen beruft man sich auf die Rechtsunsicherheit und sperrt deswegen die Trails.

Andererseits bin ich mir als Leihe nicht sicher, ob sich aus §30 NWaldLG überhaupt eine Verkehrssicherungspflichtigen für den Förster ergibt. Zumindest bei einem halbwegs naturbelassenen Trail handelt es sich aus meiner Sicht um natur- oder waldtypische Gefahren, für die eine Haftung ausgeschlossen ist. Bei Kickern oder Sprüngen sieht das anders aus. Hier wäre eventuell eine Ausweisung des Weges als MTB-Strecke erforderlich. Mit der Argumentation hätte es aber gereicht die Sprünge zurückzubauen.
 
Ich könnt mir schon vorstellen, dass ein Waldbesitzer irgendwie haftbar gemacht werden könnte, wenn er einen Trailbau toleriert, jemand bei Benutzung der Trails zu Schaden kommt und dann jemand gesucht wird, der dafür heranzuziehen ist. Wenn man es darauf anlegt wohlgemerkt.
 
Ich denke, das kann man mit eine Beschilderung wie auch um die KH lösen. Wenn jemand unbedarft mit seinem 50kg E-Stadtrad auf einen Trail fährt (auch wenn es einer ohne künstliche Elemente ist), dann könnte diese Person doch überrascht sein, weil die Schwierigkeiten nicht dem entsprechend, was man auf einem normalen Waldradweg erwarten kann.

Ohne Beschilderung könnte man daraus eventuell einen Haftungsanspruch ableiten, weil entsprechende Gefahen nicht vorhersehbar sind. Anders sieht das aus, wenn Äste oder Bäume auf Wegen und auch Trails liegen, weil man im Wald mit so etwas rechnen muss.

Das bringt uns wieder auf die Kompromissbereitschaft der Forstverwaltung zurück: Ein paar Trails erlauben, Schilder aufstellen, fertig. Daher greift das Argument der Gefahren auf Trails in der aktuellen Situation, aber kann nicht gegen die Legalisierung von Trails verwendet werden.
 
Ich denke, das kann man mit eine Beschilderung wie auch um die KH lösen. Wenn jemand unbedarft mit seinem 50kg E-Stadtrad auf einen Trail fährt (auch wenn es einer ohne künstliche Elemente ist), dann könnte diese Person doch überrascht sein, weil die Schwierigkeiten nicht dem entsprechend, was man auf einem normalen Waldradweg erwarten kann.

Ohne Beschilderung könnte man daraus eventuell einen Haftungsanspruch ableiten, weil entsprechende Gefahren nicht vorhersehbar sind. Anders sieht das aus, wenn Äste oder Bäume auf Wegen und auch Trails liegen, weil man im Wald mit so etwas rechnen muss.
...
Hmmm... also wenn der Kicker nicht hinter einem Vorhang versteckt ist, dann ist sowohl dieser, als auch die Wurzeln vorher schon ein Grund sich die Hollandradfelge zur verbeulen. Ich würde mal sagen die kommen garnicht bis zu der ersten wirklichen Gefahr.

Aber ich glaube die Haftungsunsicherheit ergäbe sich erst bei gebauten Sachen, weil es dann einer Instandhaltung bedarf.

Außerdem glaube ich, dass die Regelung im Bereich Haake ziemlich sicher sehr intensiv rechtlich geprüft wurde, bevor die Stadt dieser Regelung zugestimmt hat. Es muss also möglich sein.

Es ist halt nur so, dass wenn man nicht will... DANN WILL MAN EINFACH NICHT:wut:
 
Hmmm... also wenn der Kicker nicht hinter einem Vorhang versteckt ist, dann ist sowohl dieser, als auch die Wurzeln vorher schon ein Grund sich die Hollandradfelge zur verbeulen. Ich würde mal sagen die kommen garnicht bis zu der ersten wirklichen Gefahr.
Ich hatte eine potenzielle Situation im Kopf, wo ein rüstiger E-Biker fröhlich mit 25km/h auf einen Trail düst, weil er ihn für einen normalen Waldweg, dann vor dem ersten leicht abschüssigen Stück nicht mehr bremsen kann und mit einem dreifachen Überschlag zügig am Fuße des Hangs ankommt.

Außerdem glaube ich, dass die Regelung im Bereich Haake ziemlich sicher sehr intensiv rechtlich geprüft wurde, bevor die Stadt dieser Regelung zugestimmt hat. Es muss also möglich sein.
Davon gehe ich auch stark aus.
 
So, kleines Update zum Kontakt mit Medien: Es gab einen Anuf der Lüneburger Redaktion des NDR, die wiederum die Forstverwaltung angesprochen haben soll. Der Paul-Roth Stein soll von "Vandalen umgestossen" worden sein, die Forstarbeiter
wären es nicht gewesen ( lol ). Die offiziellen (Wander-) Wege sollen frei von Ästen sein, die anderen werden wohl als Rückewege
oder jedenfalls als nicht-offizielle Wege angesehen, wo die Äste liegen gelassen werden.
Anfang November kommt vielleicht noch ein Kontakt mit dem Abendblatt zustande, aber ich habe da wenig Hoffnung, dass man
die andere Seite zum Dialog bekommt. Schade, die Schlagzeile: "Naziförster stossen Denkmal eines jüdischen Turners vom Sockel"
hätte mir gut gefallen. Wobei es natürlich für beide Annahmen keinerlei Beweise gibt (-;
 
Danke für das Update! Den Stein finde ich tatsächlich weniger kritisch. Mich hätte aber ein Statement dazu interessiert, dass MTBler für die Zerstörung der Natur verantwortlich gemacht werden und dann von offizieller Seite mit schwerem Gerät eine viel größere Verwüstung angerichtet wird.

"Äste liegen lassen" ist ja auch ein schlechter Witz. Da werden gesunde Bäume gefällt um Verbote durchzusetzen. Da kann man auch etwas Gutes drin sehen: Anschließend brauchen sich MTBler keine Sorgen mehr machen, wenn man über Wurzeln fährt. Die Bäume sind ja schon tot.
 
Guter Artikel ! Leider haben "wir" das selbst versemmelt. Wenn ich an die Frequentierung der Trails links runter Richtung Hasselbrack
denke, trifft es das nur zu gut. Ich glaube auch, dass die Forstverwaltung ihr Vorgehen, bezüglich der "Holzgewinnung", immer fundiert erklären kann, bzw. es auch gar nicht muss. Dass das im Einklang steht mit viel Bodenzerstörung, wird wohl dabei in Kauf
genommen. Auch hierzu ein interessanter Artikel:
https://naturwald-akademie.org/waldwissen/wissenschaft-und-politik-fuer-den-wald/holzernte/Hier gerade der Absatz zur "Vermeidung von Bodenschäden" !
Im Bereich der südlichen Umgehung zum Paul-Roth kann man das ja bestens sehen. Fette Spuren alle Abfahrten hoch, minimale
Baumentnahme, eigentlich nur als Alibileistung, falls da mal Nachfragen kommen. Ansonsten ist nicht zu verstehen, warum hier für die paar Streichhölzer eine solch massive Bodenzerstörung stattgefunden hat.
Da lobe ich mir doch den Paul-Roth Stein. Das ist ein fester Bezugspunkt, von vielen Menschen mit unterschiedlichen Freizeitaktivitäten gerne besucht und nun liegt er da. Und wenn ich die massiven Spuren rechts, links und dahinter sehe,
da sollte sich die Forstverwaltung schämen, dass als die Tat von Vandalen darzustellen. Und wenn es dazu dient, hier eine
Öffentlichkeit zu erreichen, wird hoffentlich der Unterschied klar, was MTB-Reifen in 10 und mehr Jahren nicht zustande gebracht
haben, aber der Einsatz dieser Maschinen.
Der Turnerbund von 1816 zeigte sich auf jeden Fall dankbar, dass "man" sich um das Denkmal bemüht zeigt. Im Staatsarchiv gibt es wohl noch Material zur Person. Ich werde schauen, ob man damit nicht einen guten Aufhänger hat, um den öffentlichen Diskurs zu
verstärken.

ride on
 

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