Also ist erschrecken per Fahrrad böse, erschießen mit Gewehr (was die überlebenden Artgenossen auch bis zu einem gewissen Grade verstören könnte) aber unbedenklich, was den Aufschreck-Faktor betrifft? Das ist doch ebenfalls nicht schlüssig. Bei regelmäßiger Nutzung gewöhnen sich Tiere durchaus an Gesellschaft und jedem, der bei halbwegs klarem Verstand ist, sollte es sich von selbst erschließen, dass man nicht querfeldein dort langballert, wo Mama Reh ihre Kitze zur Ruhe bettet. Aber kein Wildtier dieser Welt wird sich denken "oh, cool, ein Pfad, HIER lege ich mich jetzt mal hin
".
Im Gegenteil, eine Kanalisierung der (wie auch immer mobilen) Besucherströme würde es dem Wild ermöglichen, sich darauf einzustellen. Und da, wo schwere Maschinen über Wochen Rabatz veranstalten und den Lebensraum wegfräsen, würde eine Anschlussnutzung durch die Trailfee die Tiere wahrscheinlich auch nicht übermäßig verstören.
Man muss sich nur mal auf der Zunge zergehen lassen, dass sich hier Leute, die das Wild mit Futter anlocken um es an definierten Beschussschneisen totzuschießen, ernsthaft darüber aufregen, ein Fahrrad könnte das arme Tier erschrecken? Das grenzt doch schon an Perversion von Argumentationsketten. Ehrlicher wäre "erschreckt es nicht, sonst macht es mir das umbringen so schwer!", könnte aber in der öffentlichen Meinung auf weniger Gegenliebe stoßen als der reine Tierschutz als Feigenblatt. Und ich bin wahrlich nicht gegen Jagd und liebe Wildfleisch als Gericht. Aber ehrlich sollte man dabei bleiben.