Bilanz mit Flat Pedals

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12. Januar 2019
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Bei meinem RR und CC Hardtail bin ich seit jeher Klickpedale gefahren und habe keine Probleme damit. Weder fühle ich mich eingeengt, noch bin ich bei einem Sturz je hängengeblieben. Gut, bei einem Sturz muss man auch Glück haben, vielleicht hatte ich bis jetzt eine Menge davon. Aber bei den Horrorszenarien von denen man von Zeit zu Zeit liest, frage ich mich, ob nicht eher die fehlende Einstellung und Wartung der Clickies der Grund für das Nichtlösen ist. Ich habe nie auch nur im Ansatz gemerkt, wie sich der Schuh vom Pedal gelöst hat. Man liegt am Boden und das Rad ist mehr oder weniger in der Nähe.

Jetzt habe ich mich letztes Jahr ins Abenteuer DH gestürzt. Bin intensiv am fahren (alleine 30 Parkbesuche dieses Jahr) und dort mit Flats unterwegs. Waren beim Gebrauchtkauf drauf und da dachte ich mal, versuchst es mit diesen. Anfangs noch mit groben Turnschuhen, jetzt stylisch mit 5/10.:cool:

Einzig, ich werde mit diesen Dingern nicht warm. Und zwar geht es um das Abheben des Fusses wenn ich es gar nicht will. Speziell das leidige Thema springen. Drops gehen erstaunlich gut – ok, keine hohen Dinger – so 1m und bis sich der Fuss lösen könnte, bin ich schon am Boden. Deshalb will ich das nicht überbewerten. Ein Roadgap sieht da sicher anders aus. Heutzutage kann man sich im Internet tausende Tipps über Sprungtechnik holen und irgendwie gleichen die alle einem Mantra, der Gebetsmühlenartig runter geleiert wird und offenbar ohne zu hinterfragen so akzeptiert wird. Und je länger ich darüber lese, desto unlogischer erscheinen mir die Argumente. Das ist auch der Grund für meinen Beitrag.

Ein Argument ist, das man immer möglichst locker und zentral auf dem Bike stehen soll. Locker und im Flow, alles easy, yo man. Ausser es geht ans Springen. Da ist fertig mit Flow, da muss man sich verkeilen, verspannen und verbiegen, ein Fuss hinten raus, der andere schiebt nach vorne als würde er einen Elfmeter treten oder unter Strom stehen und ohne vorgängigen Bunnyhop bis zur Verblödung geübt, musst du gemäss den Gurus schon gar nicht ans Springen denken.

Ich drehe die Argumentskette um. Wieso soll ich eine Kamasutra Verrenkung praktizieren, wenn es ein naheliegendes Instrument der Vereinfachung gibt? Das Klickpedal..! Es wird ja wohl einen Grund geben, warum man das Ding fabriziert hat. Diese Frage wird gar nie thematisiert. Klicks gibt es als Alternative zu den Flats, fertig. Aber das warum wird verschwiegen. Und bevor einer mit dem runden Tritt kommt, wir reden von DH. Wenn dort heute mittlerweile im WC ein Flatpedal Fahrer erwähnt wird, weil das die Ausnahme ist, sollte es doch auch zu denken geben. Bei mir ist es mittlerweile so, dass sich vor einer Kante schon der Magen zusammenkrampft, weil mein Gedanke mehr bei dem eventuell..! sich selbstständig machenden Fuss denn auf der Strecke ist. Eine gesunde Körperspannung ist ok, aber das kreiert eine Verkrampfung, die wenig Gewinnbringend ist.

Auch das Argument, dass man jederzeit den Fuss locker flockig zur Seite schieben kann, wenn es in der Kurve rutscht. Ich weiss ja nicht, wie das die Tester hinkriegen wollen, aber einen verkrallten 5/10 seitlich von den Pins zu schieben, gleicht einem Versuch auf eine noch warme, frisch geteerte Strasse zu stehen und sich auf einem gefrorenem See zu wähnen und gleich loszugleiten. Am Start bin ich jeweils froh, wenn die Füsse einigermassen schlau und gerade auf den Pedalen stehen, Stepptanz kannst du vergessen, da ist nix mit verschieben. Einmal drauf und der Fuss fühlt sich wie angenagelt. Ich behaupte sogar, auf ein Klickpedal kommt man schneller wieder und dann ist der Fuss wo er hin muss und fertig.

Zu guter Letzt fällt mir auch in allen Parks auf, dass viele auf Klicks fahren und das aber z.T. sichtlich unangenehm berührt zugeben. Man outet sich nach dem gängigen Bild, welches die Gurus vermitteln. Dass man ein Fahrer ist, der eben die „Bäisigs“, die „Schkills“ nicht hat. Dann bist du eben nicht der Checker, sondern nur der Looser. Dann noch ein Clip auf Youtube wie einer in Embryostellung über einen Hügel hüpft, damit ihm das Sch….pedal nicht von der Flosse fällt, mit aggressiver Rapmusik untermalt und das Selbstwertgefühl vieler hängt im Keller.

Oder er ist im Hinterhof. Am Bunny Hop üben. Vor den Blicken der Locals geschützt). Weil ohne Bunny Hop geht nichts im Leben – zumindest im Pin bewehrten nicht.

Nach diesem Text hasse ich die Flats noch mehr:crash::D
 
Bei meinem RR und CC Hardtail bin ich seit jeher Klickpedale gefahren und habe keine Probleme damit. Weder fühle ich mich eingeengt, noch bin ich bei einem Sturz je hängengeblieben. Gut, bei einem Sturz muss man auch Glück haben, vielleicht hatte ich bis jetzt eine Menge davon. Aber bei den Horrorszenarien von denen man von Zeit zu Zeit liest, frage ich mich, ob nicht eher die fehlende Einstellung und Wartung der Clickies der Grund für das Nichtlösen ist. Ich habe nie auch nur im Ansatz gemerkt, wie sich der Schuh vom Pedal gelöst hat. Man liegt am Boden und das Rad ist mehr oder weniger in der Nähe.

Jetzt habe ich mich letztes Jahr ins Abenteuer DH gestürzt. Bin intensiv am fahren (alleine 30 Parkbesuche dieses Jahr) und dort mit Flats unterwegs. Waren beim Gebrauchtkauf drauf und da dachte ich mal, versuchst es mit diesen. Anfangs noch mit groben Turnschuhen, jetzt stylisch mit 5/10.:cool:

Einzig, ich werde mit diesen Dingern nicht warm. Und zwar geht es um das Abheben des Fusses wenn ich es gar nicht will. Speziell das leidige Thema springen. Drops gehen erstaunlich gut – ok, keine hohen Dinger – so 1m und bis sich der Fuss lösen könnte, bin ich schon am Boden. Deshalb will ich das nicht überbewerten. Ein Roadgap sieht da sicher anders aus. Heutzutage kann man sich im Internet tausende Tipps über Sprungtechnik holen und irgendwie gleichen die alle einem Mantra, der Gebetsmühlenartig runter geleiert wird und offenbar ohne zu hinterfragen so akzeptiert wird. Und je länger ich darüber lese, desto unlogischer erscheinen mir die Argumente. Das ist auch der Grund für meinen Beitrag.

Ein Argument ist, das man immer möglichst locker und zentral auf dem Bike stehen soll. Locker und im Flow, alles easy, yo man. Ausser es geht ans Springen. Da ist fertig mit Flow, da muss man sich verkeilen, verspannen und verbiegen, ein Fuss hinten raus, der andere schiebt nach vorne als würde er einen Elfmeter treten oder unter Strom stehen und ohne vorgängigen Bunnyhop bis zur Verblödung geübt, musst du gemäss den Gurus schon gar nicht ans Springen denken.

Ich drehe die Argumentskette um. Wieso soll ich eine Kamasutra Verrenkung praktizieren, wenn es ein naheliegendes Instrument der Vereinfachung gibt? Das Klickpedal..! Es wird ja wohl einen Grund geben, warum man das Ding fabriziert hat. Diese Frage wird gar nie thematisiert. Klicks gibt es als Alternative zu den Flats, fertig. Aber das warum wird verschwiegen. Und bevor einer mit dem runden Tritt kommt, wir reden von DH. Wenn dort heute mittlerweile im WC ein Flatpedal Fahrer erwähnt wird, weil das die Ausnahme ist, sollte es doch auch zu denken geben. Bei mir ist es mittlerweile so, dass sich vor einer Kante schon der Magen zusammenkrampft, weil mein Gedanke mehr bei dem eventuell..! sich selbstständig machenden Fuss denn auf der Strecke ist. Eine gesunde Körperspannung ist ok, aber das kreiert eine Verkrampfung, die wenig Gewinnbringend ist.

Auch das Argument, dass man jederzeit den Fuss locker flockig zur Seite schieben kann, wenn es in der Kurve rutscht. Ich weiss ja nicht, wie das die Tester hinkriegen wollen, aber einen verkrallten 5/10 seitlich von den Pins zu schieben, gleicht einem Versuch auf eine noch warme, frisch geteerte Strasse zu stehen und sich auf einem gefrorenem See zu wähnen und gleich loszugleiten. Am Start bin ich jeweils froh, wenn die Füsse einigermassen schlau und gerade auf den Pedalen stehen, Stepptanz kannst du vergessen, da ist nix mit verschieben. Einmal drauf und der Fuss fühlt sich wie angenagelt. Ich behaupte sogar, auf ein Klickpedal kommt man schneller wieder und dann ist der Fuss wo er hin muss und fertig.

Zu guter Letzt fällt mir auch in allen Parks auf, dass viele auf Klicks fahren und das aber z.T. sichtlich unangenehm berührt zugeben. Man outet sich nach dem gängigen Bild, welches die Gurus vermitteln. Dass man ein Fahrer ist, der eben die „Bäisigs“, die „Schkills“ nicht hat. Dann bist du eben nicht der Checker, sondern nur der Looser. Dann noch ein Clip auf Youtube wie einer in Embryostellung über einen Hügel hüpft, damit ihm das Sch….pedal nicht von der Flosse fällt, mit aggressiver Rapmusik untermalt und das Selbstwertgefühl vieler hängt im Keller.

Oder er ist im Hinterhof. Am Bunny Hop üben. Vor den Blicken der Locals geschützt). Weil ohne Bunny Hop geht nichts im Leben – zumindest im Pin bewehrten nicht.

Nach diesem Text hasse ich die Flats noch mehr:crash::D

Warum fährst du denn Flats, wenn du mit Clicks glücklich bist? :confused:
 
Es wird ja wohl einen Grund geben, warum man das Ding fabriziert hat.
Natürlich. Aber es ist tatsächlich ein völlig anderer als du jetzt denkst. Das du den Kontakt zu den Pedalen verlierst liegt einfach an deiner schlechten Fahrtechnik bzw. den fehlenden Skills in diesem Bereich. Und auch die Pro-Biker die mit Clickies fahren besitzen diese Skills. Die könnten auch alle mit Flats fahren ohne den Kontakt zu verlieren.
 
Habe ich auch keine Sekunde angezweifelt. Wie gesagt, mir geht es um die Umkehrung der Argumente.

Anstelle von "Lern erstmals richtig mit Flats, dann kannst du auch mit Klicks" könnte man doch auch sagen, "Lerne mit Klicks und ohne dauernd an den Halt der Füsse zu denken verlierst du schneller die Angst und du kannst nachher auch Flats fahren"(wenn man möchte).

Klickpedale als Hilfsmittel, als Werkzeug, nichts anderes. Ich sehe den Grund nicht ein, warum man sich angeblich mit Klicks einen schlechten Fahrstil aneignen sollte. Das ist auch eines der Mantras, welches bei den Gurus immer fällt und vom Anfänger verlangt wird, dies vorbehaltslos glauben zu müssen.

Wenn man entspannter ist, fällt man auch weniger - meine Theorie...
 
kannst nachher auch Flats fahren"
Nö, garantiert nicht. Denn wenn man es gewohnt ist das die Clicks die Füße auf den Pedalen halten dann hat man mit Flats definitiv erstmal ein Problem. Genauso hat man ein Problem wenn man von Flats aufs Clicks umsteigt und vergisst das man erst ausklinken muß bevor man absteigen kann.
 
Habe ich auch keine Sekunde angezweifelt. Wie gesagt, mir geht es um die Umkehrung der Argumente.

Anstelle von "Lern erstmals richtig mit Flats, dann kannst du auch mit Klicks" könnte man doch auch sagen, "Lerne mit Klicks und ohne dauernd an den Halt der Füsse zu denken verlierst du schneller die Angst und du kannst nachher auch Flats fahren"(wenn man möchte).

Klickpedale als Hilfsmittel, als Werkzeug, nichts anderes. Ich sehe den Grund nicht ein, warum man sich angeblich mit Klicks einen schlechten Fahrstil aneignen sollte. Das ist auch eines der Mantras, welches bei den Gurus immer fällt und vom Anfänger verlangt wird, dies vorbehaltslos glauben zu müssen.

Wenn man entspannter ist, fällt man auch weniger - meine Theorie...

Warum Flat -> Klick und nicht andersrum? Weil die Flat-Fahrtechnik dir auch auf Klicks helfen kann. Klickst du, so unwahrscheinlich es auch sein mag, mal in der Luft aus und kannst dich nicht mehr halten, kann das z.B. zum Problem werden. Was könnte ich von Klicks auf Flats übertragen? Ziehen beim Treten geht, aber nur begrenzt. Und sonst?
Den Bunny Hop können schätze ich nur wenige Flat-Fahrer (bekomm es auch nicht hin xD). Grade der ist aber ein gutes Beispiel, warum einem die richtige Technik auch auf Klicks weiterhilft, aber das hast du von den "Gurus" bestimmt schon gehört/gesehen :D

Entspannt sein hilft immer. Geht aber auch auf Flats :D
Beide Systeme haben ihre Berechtigung.
 
Der Witz ist ja, dass ich als Teenager sogar an einigen lokalen BMX Rennen teilgenommen habe. Da wurde auch gehüpft und gesprungen, aber ohne viel darüber nachzudenken. Die Füsse hat man auf die Pedale gestellt und fertig. Damals gab es noch gar keine Klicks nur Körbchen bei den RR. Mit dem Trialfahrrad konnte ich über ein quer liegendes 200lt Ölfass hüpfen, da wusste ich noch gar nichts von Bunny Hop.
Jetzt, im gereifteren Alter, denkt man eher ans Aua und blockiert sich über Massen. Irgendwie ist alles weg und nur noch in der Erinnerung. Vermutlich war die Pause dazwischen zu lang.

Naja, der Kurs für nächsten Frühling ist schon geplant. Wäre doch gelacht, wenn man das nicht in den Griff kriegen sollte...
 
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