Bin ich hier richtig?

Terence88

Haberfeldtreiber
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Servus miteinander,

nach fast 5 Jahren auf dem MTB (AM-Fully) einschl. Alpencross/Stonemans usw. überlege ich mir langsam ein zusätzliches Rad zuzulegen.

Erst tentierte ich zu einem RR aber ich möchte ohne Probleme mal kurz über Forst- und einfache Waldwege fahren können, ohne jedoch auf Teerstraßen die Nachteile eines MTBfullys zu spüren.

Also... habe ich mir überlegt, mir zu Weihnachten (ist eh erst ab Oktober Lieferbar) folgendes Bike zu gönnen.
https://www.canyon.com/road/inflite/2019/inflite-cf-sl-7-0-race.html
oder doch ein...Canyon Grail CF SL 8.0??? Bin da beim Unterschied noch nicht so wirklich drinnen :p

Wie erwähnt, Idee war ein Rennrad das auch Forst- und Waldwege nicht stört, aktuell habe ich auch Erfahren das es Allroad-Rennräder gibt... nun ist so langsam die Verwirrung bei mir perfekt. (Da füllt man sich als klassischer MTBler der schnelle Rennradrunden auf Teer mit paar Wald-und Wiesenabschnitten fahren möchte dann doch deutlich überfragt.)

Aber da das notwendige Kleingeld nicht einfach so vom Himmel fliegt, überlege ich mir ernsthaft, inwieweit eine Anschaffung solch eines Bikes gegenüber einem Austausch auf zwei einfache Racereifen (2.25/2.4) auf meinem Fully so viel spürbar besser ist?

schon mal herzlichen Dank!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum solltest Du hier nicht rchtig sein?
Vielleicht hast Du auch schon diesen parallele Thema gesehen, wo teils ähnliches besprochen wird: https://www.mtb-news.de/forum/t/generelle-geometrie-diskussion-mtb-gravelbike.877081/
Also... habe ich mir überlegt, mir zu Weihnachten (ist eh erst ab Oktober Lieferbar) folgendes Bike zu gönnen.
https://www.canyon.com/road/inflite/2019/inflite-cf-sl-7-0-race.html
oder doch ein...Canyon Grail CF SL 8.0??? Bin da beim Unterschied noch nicht so wirklich drinnen :p
Das Inflite ist eher ein klassischer Crosser und das Grail ein moderneres Gravelbike. Klassische Crosser haben etwas schmälere Reifen (meist 33mm) und können oft auch nicht viel breitere. Dazu haben sie eine sportlichere wettkampfmäßigere Geometrie/Haltung, die für kurze Crossrennen passt, aber für längere Strecken/Touren eher unbequem ist (für jemand der vom MTB kommt und RR weniger gewöhnt ist noch mehr). Gravelbikes wie das Grail haben eine sanftere, aufrechtere Geometrie bzw. Haltung (für nicht RR Gewohnte aber immer noch sportlich&aerodynamisch) und haben und erlauben in der Regel etwas breitere Reifen zwischen 35 und 42mm, einige auch 50mm.
Die Grenzen bzw Übergänge sind aber fließend und viel Radhersteller haben auch nur eine "Crosslinie" im Programm, wo für den Einsteiger nur schwer zu erkennen ist, ob es eher eine Hardcore-Crosser oder eher ein Gravelbike ist. Meist geht es aber bei nur einer Linie eher in Richtung Gravelbike oder sanfter Crosser, also ein Mittelding aus beiden.
Das Caynon Grail hat einen sehr eigenwilligen Lenker, den man mögen muss. Ich persönlich finde ihn extrem dämlich, hab ihn auch mal kurz probiert.
Wie erwähnt, Idee war ein Rennrad das auch Forst- und Waldwege nicht stört, aktuell habe ich auch Erfahren das es Allroad-Rennräder gibt... nun ist so langsam die Verwirrung bei mir perfekt. (Da füllt man sich als klassischer MTBler der schnelle Rennradrunden auf Teer mit paar Wald-und Wiesenabschnitten fahren möchte dann doch deutlich überfragt.)
Was Du beschreibst sind genau die perfekten Einsatzgebiete für Gravelbikes/Crosser!
Aber da das notwendige Kleingeld nicht einfach so vom Himmel fliegt, überlege ich mir ernsthaft, inwieweit eine Anschaffung solch eines Bikes gegenüber einem Austausch auf zwei einfache Racereifen (2.25/2.4) auf meinem Fully so viel spürbar besser ist?
Kommt Dein Fully damit auch unter 9kg? Und fahr mal beide länger auf Aspahlt bei Tempo 35-40...
Auf der anderen Seite wird ein überzeugter oder federungsverwöhnter MTB-ler vielleicht sagen, fahr mal beide einen felsigen Trail bei 30 Grad Gefälle runter...
Für MICH ist es die perfekte Mischung für leichtes Gelände UND gute Wege und was im Gelände an Federung fehlt, wird zum Teil durch das geringe Gewicht ausgeglichen. Wo beim MTB die Federung alles ausbügelt aber auch ausbügeln muss, sind beim Gravel/Crossbike einfach etliche Kilo weniger da, die in das Schlagloch oder gegen den Ast oder Stein rummsen. Man muss aber kann dank des leichteren Rades auch mehr mit Fahrtechnik und Körpereinsatz ausgleichen als beim MTB. Aber natürlich auch nicht alles.
 
Vielen herzlichen Dank für die ausführliche Antwort jodi2, dann werde ich mich auch mehr in den Bereich in Gravelbike umschauen.

Ich möchte halt Tagestouren (überland neben den Hauptstraßen und paar Forstwegen) zwischen 50-100km absolvieren ohne jetzt auf eine RR Position zu wechseln, da ich auch vermutlich damit erstmal gar nicht klar komme und weiterhin 80% MTB fahren möchte.

Dann wäre das Canyon von oben wohl etwas zu aggressiv... naja ich vermute ich muss es eh testen :P
 
(...) Wie erwähnt, Idee war ein Rennrad das auch Forst- und Waldwege nicht stört, aktuell habe ich auch Erfahren das es Allroad-Rennräder gibt... nun ist so langsam die Verwirrung bei mir perfekt. (...)
Ja, nicht nur bei Dir :D

'Frueher' war das mal so, dass es kaum Raeder mit Rennlenker und breiteren Reifen gab, allein schon weil es dafuer kaum brauchbare Bremsen gab. Dann hat die UCI im Cross-Rennsport die Scheibenbremsen freigegeben und ein paar Jahre danach setzte eine Entwicklung ein, da gibts quasi kein Halten mehr: Taeglich kommen neue Buzzwords in Umlauf und bald kennt sich keiner mehr aus.
Ich ehrlich gesagt auch nicht.

Bei 'Gravel vs Crosser' weiss ich vll grad noch, dass ein Crosser gern mal auf die im Wettkampf erlaubten 33mm eingeschraenkt ist und kaum mehr Reifenfreiheit bietet, sowie ein entsprechend ausgeformtes Oberrohr hat, dessen Unterseite gut auf der Schulter aufliegt beim Tragen, dazu 'wettkampforientierte' Geometrie.
Gravel dann eher andersrum: Breitere Reifen moeglich, u. U. Komfortgeometrie.
Ich hab ein Rad (Genesis Vagabond, Bilder siehe Album), das heisst ab Werk entweder Monstercross (weil es ein Crosser ist mit monstroes breiten Reifen) oder aber 29" Drop Bar MTB, weil man es auch als 29er MTB mit Rennlenker anschauen kann. Dieses Rad dient bei mir zu dem von Dir angesprochenen Einsatzzweck. Also Gravel :D :D

Ergo sollte man sich IMHO von diesen Begrifflichkeiten nicht zu sehr verwirren lassen.
Evtl. mal ein paar Bikes Probe fahren und lieber beim Haendler vor Ort kaufen.
Etwas, was Dir passt und Spass macht.

Das verlinkte Modell kostet 2.000 - Wenn Du das ausgeben willst und kannst, OK.
Um auf einer ausgedehnten Runde ueber Nebenstrassen und Feldwege zu entspannen, tuts aber ganz klar auch ein Rad fuer 600 bis 800.
Das wiegt dann halt ein kilo mehr und duerfte einen Alurahmen haben statt Carbon.
Ich kenn ja Deine Ambitionen nicht - 'Kosten' hast Du angesprochen, 'Wettkampf' aber nicht ...
 
...übrigens habe ich mir, genau wegen dir, den "Vagabunden" ins Haus geholt und was soll ich sagen -> "ich liebe es". :daumen:

https://www.mtb-news.de/forum/t/rides-of-the-day.213328/page-117#post-15395995

Ok, als Fatty Fahrer bin ich sicher keine gute Referenz, aber für mich (und meine Reisepläne) ist es perfekt, Danke für den Tip. :anbet:

ciiaooo

ps.ab morgen mittag radel ich über potsdam, brandenburg, tangermünde, hamburg, timmendorfer strand, wismar nach rostock :lol::lol::lol:
 
Haha dann krieg ich beim naechsten Genesis Bike sicher Rabatt, das 2016er Vagabond ist ja bereits mein zweites nach dem 2012er Croix de Fer.
Ein T-Shirt und ein Bierglas hab ich ja schon gekriegt :D

An manchen Streckenabschnitten meiner Berlin-Reise waere das Vagabond auch das bessere Rad gewesen ...

Gute Fahrt! :daumen: :D
 
>Ich möchte halt Tagestouren (überland neben den Hauptstraßen und paar Forstwegen) zwischen 50-100km absolvieren

Das klingt eher näher am Rennrad bzw. nach Rennradlenker.

>ohne jetzt auf eine RR Position zu wechseln, da ich auch vermutlich damit erstmal gar nicht klar komme und weiterhin 80% MTB fahren möchte.

Der Rennlenker ist wohl einer der größten Unterschiede, aber "gar nicht klar kommen" kann ich mir "gar nicht vorstellen" ;-) Der Rennlenker hat ja viele bzw. mehr Positionen und mit Händen oben hinten ist es extrem bequem und mit oben vorne auf den Bremsgriffen ist es immer noch beqeum und mit viel Kontrolle. Probier doch mal irgendwo ein paar Meter auf einem Rennrad mit eher aufrechter Geomtrie um einen besseren Eindruck zu bekommen.
Klar ist ab einer gewissen Schwierigkeit des Geländes und Gefälles sicher eine gerade supersteifer MTB Lenker besser. Aber mal ein paar km auf guten Wagen (nicht nur Asphalt, auch gute Waldwege) Strecke machen, da macht die unteren Haltung im Rennlenker einiges aus und gerader MTB-Lenker erscheint einem dann bald nicht mehr bequemer sondern (für solchen Fälle) eher wie eine Scheunentor.

>Dann wäre das Canyon von oben wohl etwas zu aggressiv... naja ich vermute ich muss es eh testen

Wie gesagt ist es schwer die "Aggressivität" der Haltung auf einem Rad genau vorherhzusagen, weil bei den Geomtrieangaben jeder ein wenig sein eigenes Süppchen kocht. Am besten geht eine "Prognose" heute wohl mit den Werten/dem Quotienten Stack durch Reach (je kleiner der resultierende Wert, desto aggressiver), aber leider geben nicht alle Hersteller diese Werte an und Canyon hat stattdessen anders gemessene Werte Stack+ und Reach+, die man dann nicht mehr einfach mit anderen Herstellern vergleichen kann.
Aber da Canyon eben einer der Hersteller ist, die explizit eine Gravel UND eine (Race)Cross Serie haben, dürfte der Unterschied da klar sein. Und innerhalb eines Herstellers kann man die Geomtriedaten natürlich ganz gut vergleichen.

Wegen Gewicht würde ich, wenn es das Brieftasche erlaubt, nicht zu billig gehen. Unter 1000 Euro fährt's auch, aber ein Gewichtsunterschied von 1-2kg am Rad (also ein 11 oder 9kg Rad) oder leichte/schwere Laufräder merkt man deutlich, auch ohne Profi zu sein und der Fahrspaß ist dann einfach nochmal spürbar größer und es zischt einfach nochmal besser, gerade bergauf. Umso billiger/schwerer, desto geringer der Unterschied und der "Wow-Effekt" zu anderen Rädern. Wenn man gar kein anderes hat, ok, aber wenn doch...
Mal aufs Wandern übertragen: Eine Alpenwanderung macht viel Laune, aber mit 8kg Tagesrucksack noch mehr als mit 20kg Tourenrucksack..
Mag - zurück zu den Rädern - bei Gewicht und Reifenbreite vielleicht auch etwas anders sein, wenn man auch öfter mehrtägige Touren mit rel. viel Gepäck vorhat.
 
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