Also zuvor sollte ich vielleicht sagen, dass ich das Torque und das Spindrift beide schon Probe gefahren bin, beide als 29er, aber leider auch beide in Carbon statt Alu. Ich persönlich wollte aber auf jeden Fall 29er Laufräder und einen Alu-Rahmen.
Warum mir das Torque besser gefällt als das Spindrift:
-Geometrie. Ich bräuchte bei beiden Bikes Rahmengröße L und Reach und horizontales Oberrohr beim Torque passen besser zu meiner Körpergröße. Der Reach-Wert und die horizontale Oberrohrlänge des Spindrift sind in Größe L für mich eher kürzer als ich es gerne hätte. Speziell da ich plane eine 190mm Gabel einzubauen, was Reach und HTT verkürzt. Außerdem bin ich ein Fan von flachen Lenkwinkeln. Insgesamt passt die Geometrie des Torque besser zu meiner Größe und meinem Einsatzzweck.
-Stabilität. Der Carbonrahmen des Spindrift hat meiner Meinung nach relativ viel Flex. Mehr als mir an einem Freeride Bike lieb ist, mit dem ich des Öfteren im Bikepark bin. Flex ist natürlich nicht gleichbedeutend mit geringer Festigkeit. Es ist gut möglich, dass der Carbonrahmen klaglos alles mitmacht. Und es ist auch möglich, dass der Alu-Rahmen alles klaglos mitmachen würde, ohne schlapp zu machen. Aber ich will's eben nicht riskieren. Beim Torque würde ich mir dagegen um Stabilität keine Sorgen machen. Nicht nachdem Thomas Genon das Torque bei der RedBull Rampage gefahren ist.
-Komplexität. Ich schraube selbst und mag's so einfach wie möglich und so komplex wie nötig.
-Preis und Ausstattung. 3000€ sind meine selbst gesteckte Obergrenze. Mehr will ich nicht ausgeben. Und zu dem Preis wird es beim Spindrift sehr schwierig, was Sinnvolles zusammenzubauen. Den Spindrift-Rahmen kann man zwar einzeln für 1300€ inkl. Versand kaufen, aber bis man das Rad dann mit vergleichbaren Teilen aufgebaut hat, liegt man definitiv über den 2800€ die Canyon für das Torque 29 AL 5 verlangt.
-Fahrwerk. Das Federbein des Torque ist länger. Es hat die metrische Länge für DH Bikes (250 mm) und in Kombination mit dem leicht geringeren Federweg ergibt sich ein sehr niedriges Übersetzungsverhältnis. Das wiederum sorgt für niedrigere Federraten trotz größerem Luftvolumen und damit für ein lineareres Verhalten des Federbeins und eine größere sinnvolle Bandbreite an Dämpfereinstellungen. Geometrische Progression haben beide Hinterbauten genug - man könnte beide sinnvoll mit einem Stahlfederbein fahren. Außerdem könnte man vielleicht statt den serienmäßigen 70mm Hub im Federbein des Torque die Begrenzer entfernen und 72,5mm oder 75mm Hub verbauen um so zusätzlichen Federweg zu gewinnen. Was die Performance angeht schenken sich die beiden nicht viel. Ich könnte denke ich beide so abstimmen, dass sie zu meinen Vorlieben passen. Aber wenn das Canyon die selbe Performance mit einem simpleren System erreicht, ist mir das lieber.
-Reifenbreite. In den Hinterbau des Spindrift passen
Reifen mit 2.6" Breite nur sehr knapp.
Ich will das Spindrift aber auf keinen Fall schlechtreden - es ist ein sehr gelungenes Gesamtpaket und ein tolles Bike. Das Torque passt aber denke ich besser zu mir und meinen persönlichen Vorlieben.
Blöde Sache. Na hoffentlich kommt es dann noch vor dem Urlaub an...
