Carbon Lenker mit Flex

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Wir können uns jetzt noch über die Anisotropiewerte unterhalten.

Das könnten wir tatsächlich machen. Sollten wir aber auf eine PN-Kommunikation beschränken. Wenn dann aber wie von @Crimson_ ~2cm Verformung ins Spiel gebracht werden, dann würde ich hier eher von einer Fehlkonstruktion mit eklatanten Steifigkeitsproblemen sprechen. Vetrauen könnte ich solch einer Kombi (auch hinsichtlich Betriebsfestigkeit) nicht. Der F99 ist ja auch nicht grad eine Ausgeburt von Steifigkeit. Ich empfinde die Nachgiebigkeit im Wiegetritt z.B. als sehr unangenehm. Aber wem es gefällt...
 
Hat nur knapp zwei Rennsaisons gehalten und wurde dann intakt verkauft. Habe jetzt auch nicht von massenhaft gebrochenen KCNC Lenkern oder F99 Vorbauten gelesen.
Am Starrbike merkt man den Unterschied von 200g OS Lenker gegen 107g 25.4er extrem. Vielleicht sollte man im Wiegetritt auch nicht versuchen den Lenker abzureissen.
 
Das könnten wir tatsächlich machen. Sollten wir aber auf eine PN-Kommunikation beschränken. Wenn dann aber wie von @Crimson_ ~2cm Verformung ins Spiel gebracht werden, dann würde ich hier eher von einer Fehlkonstruktion mit eklatanten Steifigkeitsproblemen sprechen. Vetrauen könnte ich solch einer Kombi (auch hinsichtlich Betriebsfestigkeit) nicht. Der F99 ist ja auch nicht grad eine Ausgeburt von Steifigkeit. Ich empfinde die Nachgiebigkeit im Wiegetritt z.B. als sehr unangenehm. Aber wem es gefällt...

Durch eine geschickte Anordnung der Lagen kann Einfluss darauf genommen werden, in welche Richtung der Lenker flexen "darf" und in welcher Richtung er eher steif sein soll. Natürlich nur in den physikalisch möglichen Grenzen.

Es ist ja nicht so, dass sich solch ein Lenker wie Gummi anfühlt, er hat halt bei Belastungen die Eigenschaft zu flexen, was durchaus angenehm sein kann. Ein Lenker kann sich auf dem Prüfstand bei entsprechender Last problemlos 20mm oder mehr "verbiegen". Bei einem hochwertigen Lenker habe ich bzgl. Haltbarkeit keine Bedenken. Das größte Problem sind die Klemmstellen Lenker/Vorbau sowie Griffe/Schalthebel. Dort sollte man sich auf alle Fälle an die Herstellerangaben halten.

Ich selbst fahre 3 Carbonlenker: 1 x CB Cobalt 11, 1 x RITCHEY WCS Trail Carbon und 1 x SCHMOLKE TLO.

Die Unterschiede sind schon spürbar, mir persönlich gefällt der TLO am besten. Mit meinem Gewicht ist er weder im harten Wiegetritt ( ich habe nicht so viel Kraft, ihn aus dem Vorbau zu reißen... ), noch in den Abfahrten wirklich überfordert.

Geschmäcker und Empfindungen können sehr unterschiedlich ausfallen. Von einer "Fehlkonstruktion" würde ich bei keinem reden, sie sind halt unterschiedlich.
 
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Durch eine geschickte Anordnung der Lagen kann Einfluss darauf genommen werden, in welche Richtung der Lenker flexen "darf" und in welcher Richtung er eher steif sein soll.
Da erzählst Du mir nix neues ;-). Nur geht "komfortabler Flex" und steif im Wiegetritt nicht zusammen! Außerdem sprach ich bei den ~2cm nicht vom Prüfstand sondern habe den user Crimson_ zitiert, der dieses Maß ins Spiel brachte. Trotzdem bleibe ich bzgl. Betriebsfestigkeit skeptisch, wenn man sieht, wie viele Lenker und Sattelstützen in Tests mit Bruch durchfallen... Nebenbei bemerkt, ich fahre auch ausschließlich schwarze Plastelenker... Weiterhin denke immernoch, dass wir diese Diskussion auf die PN verlegen sollten.
 
Um noch mal was zum Thema beizutragen: die Tune Turnstange soll wohl "viel" Flex haben.

Warum per PN, ist doch nicht all zu sehr offtopic.

Übrigens hat gianty die 20mm schon vor mir ins Spiel gebracht.
 
Ich habs es auch gad gelesen. 20mm sind ne Menge Holz! Das wird dann aber sehr schwammig. Im Sitzen mag es noch gehen, aber im Wiegetritt? Bei der Turnstange war doch auch etwas mit einem nicht bestandenen Test...
 
Hab das gerade noch mal mit einem KCNC 720er Lenker und ~95g Vorbau versucht. 10mm Flex (links Zug, rechts Druck) bekomme ich hin - fühlt sich aber an wie Torsion des Vorbaus/Klemmung. Die Durchbiegung nach unten (beide Seiten Druck) dürfte auch so im Bereich von 10mm liegen.
Ist jetzt natürlich nicht akademisch ;) Wenn ich im Wald bin und fahre dürfte ich das aber kaum erfühlen.
 
Die 20mm bezogen sich auf das, was solch ein Teil KANN ohne auf Dauer kaputt zu gehen. Welche Werte in der Praxis erreicht werden, habe ich noch nicht nachgemessen. Dazu müssten die Kräfte am Lenker genauer erfasst werden. Das ist sehr aufwändig und hängt u.a. vom Gewicht des Bikers und dem Fahrstil des Bikers ab. Hinzu kommt noch, dass die Belastungen im Feld niemals die gleichen sind wie auf dem Prüfstand.

Gerade bei Carbon kommt es auf die Qualität der eingesetzten Fasern, der Kunststoffmatrix und der Verarbeitung an. Teile an Formel 1 Autos halten auch......wobei man je nach Belastung auch ALLES kaputt machen kann.

Wir können das alles berechnen, es stellt sich nur die Frage, ob die Berechnungen die Praxis genau abbilden können. Ich behaupte: NEIN.
Die Anisotropiewerte sind nur die halbe Wahrheit, es kommt wie oben beschrieben auf viele verschiedene Faktoren an. Eine Berechnung kann lediglich eine Tendenz aufzeigen. Die realen Kräfte können ganz erheblich schwanken und sich in Art und Richtung sehr schnell ändern. Das kann man nicht zuverlässig berechnen. Von daher werden gewisse Annahmen getroffen, die durchaus sehr hoch ausfallen können, da immer mit einem Sicherheitsaufschlag gearbeitet wird.

Jetzt wollen wir hier keine Diskussion bis in die Tiefen einer Entwicklung betreiben. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein hochwertiger Lenker keinerlei Probleme macht, auch wenn er auf den ersten Blick "windig" erscheint. Allerdings möchte ich schon wissen, WOHER er stammt. Nicht alles was aus Fernost kommt ist schlecht, aber es gibt auch dort gute und schlechte Qualität.

Bei MCFK oder den bisher genannten Firmen habe ich vollstes Vertrauen. Wenn ein Lenker in einem Laborversuch bricht, sagt das noch lange nichts über die generelle Qualität oder über die in Serie hergestellten Bauteile aus. Da es Handarbeit ist, kann jeder Lenker etwas anders ausfallen. Laborversuche dienen u.a. dazu, die Grenzen einer Belastbarkeit herauszufinden. Die dort eingesetzten Methoden müssen nicht der realen Praxis entsprechen ( können sie auch nur sehr bedingt ).
 
Oh, das Thema Dauerfestigkeit fasse ich hier nicht an. Da gibt es genügend aktuelle Forschungen. Bei MCFK hab ich weniger Vertrauen. Die Werbung mit FEM-berechnetem Vorbau und dann diese Geometrie mit engen Radien. Neenee...

Teile an Formel 1 Autos halten übrigens nur etwas mehr als ein paar Rennen. Wenn überhaupt... Das ist hier nicht der anzusetzende Maßstab.

Wir können das alles berechnen
... Wer ist wir? Gibt es da genauere Infos?
 
Fahre Easton EC90 Flat mit 720mm und 9Grad, 132 Gramm nachgewogen, Flex spürbar - wie soll es auch anders sein bei Breite und Gewicht sowie meinen 85 Kg.
 
Hi. Ich bin mir nicht sicher, ob das Taubheitsgefühl mit dem Gerüttel zu tun hat. Da haben Lenkerbreite, Neigung des Lenkers nach hinten und oben sowie Sitzposition und Griffe mehr Einfluss.
Carbon hat in Längsrichtung der Faser eine sehr gute und dauerhafte Flexibilität. Alu ist da eher schlecht. Insofern ist deine Überlegung, auf Carbon umzusteigen, nicht schlecht. Syntace Carbon Lenker sind zum Downhill gemacht und daher sehr dick. Ich fahr einen und habe abends nach einem Bikeparkbesuch schmerzfreie Handgelenke im Gegensatz zu meinen Kumpels mit Alulenker. Kann aber auch am Fahrstil oder der Federgabel, Reifen, Reifendruck usw. liegen.
Bei den Rennrädern gibt es extra welche, die flexibler sind. Da sind dann alle Komponenten darauf abgestimmt: Reifen, Felge, Gabel, Vorbau und Vorbaulänge, Lenker und Lenkerbreite, Griffe, Rahmen, Sattelstütze, Sattel und die Hinterradstreben, denn die Schläge kommen auch von hinten. Alles ist da auf einem gewissen Flex ausgelegt, sodass du stressfrei Kopfsteinpflaster fahren kannst.
Mir sind solche Ausrichtungen bei HT mit Starrgabel nicht bekannt.
Gruss und viel Spaß Andi
 
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