Carbonlenker oder besser Alu?

Welches Lenkermaterial sollte ich wählen?

  • Carbon

    Stimmen: 29 53,7%
  • Alu

    Stimmen: 25 46,3%

  • Umfrageteilnehmer
    54
Hallo zusammen!

Nachdem hier einige Aussagen bezüglich der Dauerfestigkeit von CFK-Bauteilen in den Raum (bzw. das Forum) gestellt wurden, möchte ich auch mal meinen Senf dazu abgeben:
Grundsätzlich wird ein CFK-Bauteil über die maximal zulässige Dehnung dimensioniert. Der Wert der zulässigen Dehnung wurde empirisch, d.h. über Dauerbelastungsversuche ermittelt. Der Begriff Dehnung beschreibt die Längung eines Gegenstandes im Verhältnis zur belasteteten Bauteillänge.
Bei CFK gilt z.B. ein Wert von etwa 3/1000, d.h, ein Stab von 1000mm Länge darf sich maximal um 3mm längen. Daraus lässt sich bei gegebener Last der Querrschnitt des Bauteils errechnen.
Desweiteren können CFK-Bauteile sehr wohl auf Druck belastet werden! Hier greift allerdings eine zusätzliche Dimensionierungsgrenze, die s.g. Knicklänge. Diese gibt an, wie lange ein unversteiftes Bauteil bei gegebener Last sein darf, ohne zu beulen. Bei einem Lenker wäre die Stelle des Beulens im Bereich der Einspannung zu suchen. Bei druck von oben auf den Lenker würde dieser auf der druckbelasteten Unterseite einbeulen, wenn die Wandstärke zu gering wäre.
Fernab all dieser theoretischen Dimensionierungskriterien spielt aber auch die Fertigungsgenauigkeit eine entscheidende Rolle.
Bei CFK-Bauteilen ist die innere Qualität von entscheidender Rolle. So können sich z.B. beim Aushärten Poren (kleine Luftbläschen) im Laminat bilden, die von aussen mit blossem Auge nicht zu erkennen sind. Darüber hinaus kommt es immer wieder zu Delaminationen im Lagenaufbau, die auch nicht mit blossem Auge erkennbar sind. Diese qualitätsmindernden Effekte können nie ausgeschlossen werden und müssen folglich bei der Dimensionierung berücksichtig werden.
Deshalb ist es eigentlich vielmehr die Qualitätskontrolle bzw. die Bauteilprüfung, die über das Gewicht des entgültigen Bauteils entscheidet: kann das Bauteil ultraschall geprüft werden und somit der Porengehalt und evtll. Delaminationen erkannt werden oder ist aus Kostengründen eine solch aufwendige Prüfung nicht möglich?! Im Flugzeugbau werden so z.B. sämtliche CFK-Bauteile von Hand oder durch Grossanlagen US-geprüft um den Porengehalt und evtll. Delas zu messen und zu lokalisieren. Erst durch diesen hohen Standard der Qualitätssicherung ist es möglich, die Bauteile sehr leicht zu bauen. Das kostet allerdings auch eine Menge Kohle. Diese Menge Kohle ist aber keiner von euch bereit für einen Lenker auszugeben. Und genau aus diesem grund ist ein CFK-Lenker auch immer ein Tanz auf der Rasierklinge, denn er soll möglichst leicht sein, zuverlässig sein und nach Möglichkeit nichts kosten ;-).
Ein fahrradspezifisches Problem stellt dann noch die ungewisse Ausführung der Krafteinleitung dar. Ansich schon ein hochkomplexes Thema ist sie beim MTB durch eine Vielzahl von Vorbauten fast schon Russisches Roulett. Der beste Kompromiss sind in meinen Augen Lenker, die mittig einen Alueinsatz aufweisen, an dem beidseitig zwei CFK-Rohre aufgesteckt und verklebt sind.
 
alles gut und schön aber das mit mitte alu und zweicarbon teile ausen ran gefällt mir nicht du solltset nicht vergessen das du zwischen diesen teilen immer eine 3.element brauchst ansonsten genau korrodiert dir dein alu weg, und das zweite ist du hast keine faser-kraftübertragung, nach welchem ultraschal verfahren meinst du im bad oder oder wasser? du solltest nicht vergessen das wen du das carbon ins wasser reintust dies sich mit feuchtigkeit voll saugen kann und die sauch im flugzeugbau unakzebtabel ist(z.B. bei wärme kann dieses wasser sich ausdehnen und schäden anrichten)
 
also dass mit dem alustück in der mitte und carbon aussen find ich auch net so doll...
gibt doch lenker bei denen ne aluhülse im kern steckt und das cfk-eben drumrum laminiert is...sollte doch eigentlich halten, und tuts ja auch, is ja nicht so dass die teile ständig brechen würden, oder?!

haben wir hier denn niemanden der evtl. selbst mit dem material arbeitet und teile fertigen könnte?

würde glatt ne vorbau-lenker-kombi mit 560mm breitem, 6° gekröpftem lenker, 100mm langem und 0° vorbau

da gäbs auch das problem mit der vorbauklemmung net mehr
 
Das Thema Korrosion ist sicherlich berechtigt. Bei einer Klebeverbindung spielt dies jedoch keine Rolle, da kein direkter Kontakt zwischen CFK und Alu zustande kommt.
Ultraschallprüfung wird i.d.R bei grossen, flächigen Bauteilen im Wasserbad (Swimmingpool" durchgeführt. Bei geometrisch komplexen Oberflächen wird mir Hand mittels Spüliflasche und Handprüfkopf geprüft. So z.B. bei Landeklappenschalen des Airbus A320.
Meine Meinung zum geteilten Lenkeraufbau war vielleicht ein wenig voreilig: es muss abgewogen werden, ob die Kerbwirkung des Vorbauflansches tatsächlich so erheblich festigkeitsmindernd ist.
Nichtsdestotrotz liegt die grosse Serienstreuung bei MTB-CFK-Lenkern ursächlich in der fehlenden US-Prüfung begraben und weniger an der Dauerfestigkeit des eigentlichen Materials..
 
da ich am dienstag wider im betrieb(luftwerft) hab werd ich mal nach schauen in der kunststoffwerstoff was sich noch besser trift hab nächsten wochen kl-srm, so weit ich weis werden tragflächen mit honey-comp kern überwiegend mit mobilm röntgen gescheckt ,



so ein lenker mit alu kern hab ich auch ist mir aber irgend wie zu schwer aber wenn du intresse hast kann ich preiswert abgeben da ich sowieso nur straße fahre hab das teil gehollt vielleicht 100km fahren und das rad zu lacken auseinander genommen seit dem steht es noch in teilen falls du intresse hast also

mit vorbau und lenker kombiie hatte mal magma brobiert aber erfahrungen hab ich damit auch nicht
 
das magma teil kenn ich....fand ich früher schon geil und finds immer noch saugeil, aber is leider kein headset und damit unbrauchbar....irgend n rennradteileanbieter hat sowas auch für rennräder im programm aber 500€:eek:

hab auch n lenker mir alu-kern...wiegt 118gr. also das geht
 
du meinst das teil von deda, bei ebay ist gerade ein magma nur es ist 1 1/8" und es wird anscheinend von unten ausm steuerrohr montiert würde zu meinen bike sehr schön passen nur brauch1 1/4" und hab carbongabel die unten keine bohrung besitzt ,
der lenekr den gerad dran hab ist der extra hohe n icht flach, nicht normal hoch(easton sondern dh höhe mal sehen werd wahrscheinlich aus wechseln
 
Also ich fahre auf meinen GT STS den Riser von LP COMPOSITES,is recht leicht,aber vor allem "flext" das Teil deutlich weniger wie n vergleichbarer Lenker aus ALU (is steifer-).Das grösste PROBLEM beim Carbon ist die Belastung der Fasern-die sollten nur in einer richtung belastet werden-Beim lenker ist das nur an den griffen,welches sich aufm VORBAU auswirkt!-und das ist nunma das grosse Problem.Manche Hersteller verstärken den Bereich zusätzlich mit ner ALU hülse was meiner Meinung nach ein grosser Fehler ist-denn Carbon kann so die Kraft nur noch weniger durch die Fasern Verteilen,-und die Alu hülse macht es zu einer grösseren SCHWACHSTELLE.
Bei meinen LP Lenker ist zusätzlich zu dem KohlefaserAramid ein recht hoher Anteil an Kevlar/Spectra faser dabei (Gelblicher Faden).
Ich Hab das Teil von mountainbikes.net -kostenpunkt ca.115euro

CARBON bleint nichtsdestotrotz DAS material der ZUKUNT,aber
NUR wenn es richtig Verarbeitet wird und KONSTRUIERT!!!
 
Karbon ist ein Material, dass ein hohes Maß an Technikverständnis des Benutzers erfordert. Da an Fahrräder die meisten Anbauteile geklemmt sind, sind mittelfristig Kerbwirkungen nicht vermeidbar. Aber genau da wird die Sache richtig gefährlich.

Ansonsten ist der Gewichtsvorteil durch das mitführen eines Drehmomentschlüssel sehr fragwürdig.:p

Macht man sich Gedanken über Preis und Langlebigkeit ist das Thema entgültig vom Tisch.

Und das ganze wegen 16 Gramm gegenüber einen Ritchey WCS Lenker

Heinz
 
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