Ich habe über mehrere Jahre Carbonrahmen gefahren und kann bestätigen das es mit den ALU-Carbon Verbindungen Probleme gab und immernoch gibt,
ABER
ein echter Monocoque (aus einem Teil) ist um ein vielfaches (auch dauer-) haltbarer und auch schlagfester als ein Alurahmen und das bei weniger Gewicht. Das Problem ist halt das nicht alle Hersteller wirklich in der Lage sind die Vorzüge von Carbon auszunützen.
Beispiel: Ich bin mit einem Trek Y33 auf felsiger Abfahrt (Andrenalina am Gardasee) auf die Nase gegangen und hörte nur noch wie der große Carbonkörper laut auf Stein aufschlug. Ich war geschockt und dachte " nun ist ein Loch drin" aber nix war, lediglich der Lack angemackt. Hier hätten die meisten Alurahmen schon ne fette Beule gehabt.
Oder beim Sturz das klassische Umschlagen des Lenkers ans Oberrohr, hat beim CPXS 6060 (1500 gramm) zwar Macken im Lack hinterlassen, aber das Rohr hat es nicht interressiert. Auch hier wären die meisten Alurahmen schon eingedellt gewesen.
Der Grund für das Nichtmehrherstellen von Carbonrahmen liegt einfach an der sehr teuren Herstellung. Da werden Formen benötigt die soviel kosten wie eine kleine Eigentumswohnung, und das pro Rahmenmodell, also auch pro Rahmengröße innerhalb eines Modells.
Desweiteren brauchen Carbonrahmen 6 stunden (oder mehr) im Ofen bis das Epoxidharz völlig ausgehärtet ist und das ganze muß unter starkem Druck (damit jeglicher Lufteinschluß im Gewebe & im Harz ausgeschlossen wird) innerhalb des Rahmens und Unterdruck außen am Rahmen (innerhalb der Form) geschehen, also SEHR SEHR aufwendig. Um u.a. diese ganzen Kosten wieder reinzubekommen muß so ein Rahmen eben entsprechend teuer sein und dafür scheint die Kundschaft zu fehlen.
Mein Fazit: Carbon ist das beste Material für MTB Rahmen was es derzeit gibt, vorrausgesetzt es wird von kundiger Hand verarbeitet.
Nachteil: der Preis
