Darf man Alu-Bremsscheibenschrauben vertrauen?

Ich erwarte oder erhoffe mir gar nix von den Aluschrauben; bin gerade dabei einen neuen Laufradsatz aufzubauen und habe hier ein Päckchen trickstuff rumfliegen...... Wollte bloss wissen, ob ich sie verwenden kann, ohne Bauchschmerzen zu be..........
 
3x Alu 3xTitan/Stahl wäre bei nicht zu schwerem Fahrer vertretbar.

Magura MT8 kommen mit 6x Alu und scheinen auch zu halten (die Schrauben zumindest).
 
Hallo,

ich würde sagen das es kein Problem ist, wenn sie korrekt angezogen werden.

Die Scheibe wird im Prinzip durch die Pressung gehalten und indirekt von den Schrauben.
Ich weiß nicht genau ob es sich so nennt aber so lange keine Scherkräfte auf die Schrauben wirken, ist es herzlich egal aus welchen Material sie sind, solange sie genug ziehen können, ohne zu brechen.
 
Ich hatte nun ein Telefonat mit einem "Testfahrer", der seit Jahren Aluminium-Rotorbolts an verschiedenen XC Bikes verwendet.

Der Mann wiegt fahrfertig neunzig Kilo; Bremsscheiben vorne mindestens180 MM.

Evtl. hatte er eine Art "Ausnahmeglück"; im Fahrbetrieb ist ihm jedenfalls, selbst bei überhitzten Discs, nicht eine einzige Schraube gerissen!

Anzugsdrehmoment von 4 Nm für die Bolts wurde nicht überschritten, Magura Marta und -Luise in Betrieb, Bremsscheiben komplett aus Stahl.

Ich montiere die Scheiben deshalb jetzt mit den trickstuff aus Alu, die ich bei mir in der Kiste gefunden habe und habe dann fertig. Nice Weekend!
 
Tja, da ist sie wieder, die Voll-Kasko-Mentalität. :lol:

Nur die Voll-Kasko kann Dir auch keine zerstörten Knochen mehr zurückgeben. Das hast Du wohl irgendwie verdrängt? Wegen vielleicht 5 Gramm Ersparnis so ein Risiko, Tsss. :D
 
von prc (procraft) gibts auch schraubensätze mit je 3x titan und 3x aluschrauben in wunschfarbe eloxiert pro laufrad.

meine erfahrungen damit:
- sind nur bis 185 mm zugelassen, was aus den meisten angeboten dieser teile NICHT hervorgeht!
- die aluschrauben sollen max. mit 7 nm, die titanteile mit 9 mm angezogen werden. mit 7 nm brechen die aluschrauben beim lösen regelmäßig, die titanschrauben bei 9nm gelegentlich beim lösen. ich ziehe daher die aluschrauben nur noch mit 5 nm und die titanschrauben mit 8nm an, das hält auch mit der one und 180mm- discs bisher einwandfrei.
 
Wir geben folgende Vorsichtsregeln an (Zitat aus unserer Website):

...Durch die hochwertige Eloxierung sind die Schrauben bedingt korrosionsfest.

ACHTUNG: Bei diesen Bremsscheibenschrauben handelt es sich um ein Highend-Tuning-Bauteil mit eingeschränktem Einsatzbereich:

- Maximales Systemgesamtgewicht (Bike/Fahrer/Ausrüstung): 95 Kilogramm
- Maximale Bremsscheibengröße: 180 mm
- Nicht zugelassen für Downhill, Freeride, Enduro, Touren mit schwerem Gepäck.
- Um die Sicherheit in unklaren Grenzfällen zu erhöhen, kann die Scheibe am Vorderrad mit 3 Aluminiumschrauben und 3 Titan- oder Stahlschrauben montiert werden.
- Streusalzeinwirkung vermeiden!
- Nur mit hochwertigem, passgenauem Werkzeug arbeiten. Torx T20-Kopf!
- Max. Drehmoment: 4 Nm. Kalibrierten Drehmomentschlüssel verwenden. Regelmäßig Anzugsmoment prüfen.
- Mittelfesten Schraubensicherungskleber verwenden

Technische Daten:
Material:
- Al 7075 T6
- Dimension: M5 x 10,5
- Eloxierung: schwarz, gold
- Gewicht: 0,79 Gramm/Stück
- Benötigtes Werkzeug: Torx T20
- Anzugsmoment: 4 Nm

Zitat Ende.


Das sollte eigentlich abschreckend genug sein. Bei korrekter Handhabung funktionieren die Dinger aber problemlos. Ich (83kg Körpergewicht) fahre sie an meinem Allmountain mit 180/160er Scheiben und an meinem Rennrad mit 160/140. Der von uns gesponsorte Downhiller Daniel Gottschall (ca 70 kg) fährt sie seit einem Jahr mit 203/180.

Dennoch: Diese Schrauben sind mit Sorgfalt und Umsicht zu benutzende Tuningteile!

Klaus
 
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Nix für ungut, aber welche Vorteile sollen Aluschrauben an so einer Stelle haben?

Ein Gewichtsvorteil bei so einer mickrigen Gesamtmasse kann's wohl nicht sein. Dann kann's wohl nur noch die Psychologie sein: 'ich habe Aluschrauben'.
 
Ich (83kg Körpergewicht) fahre sie an meinem Allmountain mit 180/160er Scheiben und an meinem Rennrad mit 160/140. Der von uns gesponsorte Downhiller Daniel Gottschall (ca 70 kg) fährt sie seit einem Jahr mit 203/180.

Dennoch: Diese Schrauben sind mit Sorgfalt und Umsicht zu benutzende Tuningteile!

Klaus

Das ist interessant. Mit 83kg Körpergewicht + ca 12kg Fahrrad (schätze ich mal) wärst du ja schon an der Grenze.
Euer Downhiller bewegt sich ja sowohl außerhalb des Einsatzbereichs als auch außerhalb der vorgegebenen Bremsscheibengröße.
Fahrt ihr die Schrauben denn in Kombination mit Stahl/Titan? Was wäre denn korrekte Handhabung, wenn man gegen einige Parameter (von euch vorgegeben) dann verstößt? Ist ne reine Interessenfrage, ich fahre selber nichts was Leichtbau auch nur ähneln würde.

Nix für ungut, aber welche Vorteile sollen Aluschrauben an so einer Stelle haben?

Ein Gewichtsvorteil bei so einer mickrigen Gesamtmasse kann's wohl nicht sein. Dann kann's wohl nur noch die Psychologie sein: 'ich habe Aluschrauben'.
Mir fällt noch immer nur ein: coole eloxfarben. Ich meine das durchaus ernst, weil sonst fällt mir wirklich nichts ein.

Jedes Gramm zählt... bei den CClern und - noch viel extremer - den Rennradlern ist es halt so.

CCler - ok. Aber Downhill und AM (ich schätze mal eher Freizeitrad?)
Ich meine, mir ist egal was Leute sich dranschrauben, aber mich interessiert das wirklich...
 
Mir ist gerade Langweilig.

Bei 4NM zieht eine Schraube etwa 4000N, die Titan Schraube etwa 7000N. Die Bremsscheibe wird also mit einer Kraft auf die Nabe gedrückt die etwa einem darauf parkenden Kleinlaster entspricht. Die Bremsscheibe (durchmesser spielt keine Rolle ) würde ein Drehmoment von 1000NM halten. Bei 90kg Fahrzeuggewicht erzegt der Reifen im falle eine Vollbremsrung (Hinterad in der Luft) etwa 600NM Drehmoment. Bei einer Landung mit 2G (1200NM) macht man aus den Alu Schrauben also Kleinholz.

Bin kein Maschinenbauer, falls ich mich verrechnet habe bitte melden.

(Angenommener Reibwert Bremsscheibe-Nabe 0,19, Reifen-Straße 1, 26" Raddurchmesser, 44mm Lochkreis)
 
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€dit: Hat sich nach googlen erledigt. Hätte nicht gedacht, dass eine blöde, kleine M5er-Schraube so viel Vorspannkraft aufbringen kann.
 
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Im Tabellenbuch steht 4790N für 4.5Nm, kann also nicht so weit daneben liegen. 4Nm x 2PI / 0,0008m = 31400N. Bei einem Wirkungsgrad von 0.13 ergibt das 4082N
 
€dit: Hat sich nach googlen erledigt. Hätte nicht gedacht, dass eine blöde, kleine M5er-Schraube so viel Vorspannkraft aufbringen kann.

Anzugs- bzw Lösedrehmoment:

T= F*(d2/2 * tan(α ± ρ') ± μk * rk)

+ für Anziehen
- für Lösen

mit

T: Anzugs/Lösedrehmoment
F: Axialkraft
d2: Gewindeflankendurchmesser
α: Steigungswinkel
ρ': = arctan ( μ / cos (β/2)) (Reibwinkel)
β: Flankenwinkel
μk: Reibungszahlauf Reibfläche
rk: ≈ (da+di)/4 (Reibradius)

Einsetzen dürft ihr selber
 
es gibt noch nen alpha-a-Faktor bei Handanzugsverfahren von 1,6, es gibt noch einen Kraftverlust durch Setzen der Schraube, Reibbeiwerte bei Schrauben sind üblicherweise µ=0,10 (womit die Auflage der Scheibe auf der Nabe nicht mit dem doppelten gerechnet werden sollte), zumindest sollte man vom schlechtesten Wert ausgehen. Dann sollte man nicht davon ausgehen, dass alle Schrauben gleich tragen.

So gerechnet macht es ganz schnell Puff und die Sicherheiten sind im Keller. Ich halte Alu für hochbedenklich an dieser Stelle, ich würd es niemandem empfehlen oder verkaufen. Besserwisser gibts immer, was bringt mir eine Schraube die ich nach zweimaligem Montieren ausbohren muss wegen der lächerlichen 2 Gramm Ersparnis? Da bringt Doping ja noch mehr, gell Lance.

€dit: Hat sich nach googlen erledigt. Hätte nicht gedacht, dass eine blöde, kleine M5er-Schraube so viel Vorspannkraft aufbringen kann.

siehe oben - das relativiert sich ganz schnell...
 
Also das mit dem Gewicht verstehe ich ja auch nicht. Die Knochenschrauben und -platten die man sich im schlimmsten Fall einhandelt, sind doch viel schwerer... :lol:
 
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