Die technische Liebhaberei und das exzessive Kauf- und Schrauberverhalten ist doch eher ein eigenständiges Hobby - denn mit Rad*fahren* hat das alles nichts mehr zu tun. Es geht ums *haben wollen*, damit glänzen, auf sich aufmerksam machen wollen. Dickes Haus, dickes Auto, dickes Fahrrad.
Da für solche teuren Anschaffungen immer ein Vollzeitjob (evtl. auch noch mit Überstunden) notwendig ist, ist Zeitmangel ein daraus folgendes Symptom. Und die Bikepresse versteht es immer wieder, den Leuten einzureden, dass man seine wenige und deshalb wertvolle Zeit nur durch möglichst hochwertige Technik optimal ausnutzen kann.
Ich persönlich bin aus diesem Kreislauf schon vor vielen Jahren ausgestiegen und arbeite in Teilzeit und kann deshalb auch im Winter bei Tageslicht schöne Touren fahren, wenn andere Berufstätige bei der Arbeit sind und von ihrem Hobby nur träumen können.
Mein einfaches ungefedertes Rad war schon bei seiner Fertigstellung rein technisch "veraltet" und ich muss daher nicht jeder technischen Neuerung hinterherhecheln. Witzigerweise hat sich ein solch einfach ausgestattetes Rad beim Fahren in diversen Gruppen mit modernen Rädern noch nie als der Hemmschuh entpuppt, als das die Bikepresse es einordnen würde.
So habe ich zwar weniger Geld, aber viel Zeit, um mein Hobby auszuüben. Und für mich ist *diese* Zeit, die einzige, die zählt.