chris_f schrieb:
Wieso dreiviertel Stunde? Wieso auseinandernehmen? Eine Runde ums Rad laufen und gucken, ob Nummern an den Teilen sind, das geht doch in weniger als einer Minute, deshalb sollen sie ja dorthin, wo man sie direkt sieht. Auseinandernehmen braucht man bei einem Rad dazu überhaupt nichts. Guckt der Grüne schnell nach den Nummern, lässt sich den Fahrradpass zeigen, schaut noch eben, ob alle Nummern identisch sind (letze drei Ziffern abgleichen langt doch). Das geht genauso fix, als wenn ich Dich um ein Rad laufen lasse und du sollst mir schnell die wichtigsten Komponenten aufzählen. Brauchst Du doch keine dreiviertel Stunde, oder?
Dazu müsstest Du voraussetzen, dass derjenige auch nen Pass mitführt, was derzeit nicht vorgeschrieben ist. Auch ist nicht verbindlich geregelt, was in diesem Pass alles stehen soll (Minimum sicherlich Rahmennummer, Hersteller, Typ, Farbe). Bestehen auch nur die kleinsten Zweifel an der Echtheit des Passes, bist Du ohnehin auf elektronische Datenbanken angewiesen, die Du in der Regel obligatorisch abfragst. Also gesetzt den Fall der Pass ist z.B. nicht da, musst Du jede Individualnummer per Funk abprüfen. Da es noch zig andere Kollegen gibt, die per Funk kommunizieren, kann es schon mal paar Minuten dauern, bis Du an der Reihe bist. Hast Du also meinetwegen 10 Nummern, kannst Du 2 bis 3 durchgeben, warten auf ne Antwort, dazwischen wieder Funkverkehr, die nächsten 2 bis 3 Nummern, warten auf Rückantwort .... Also vielleicht siehst Du jetzt, dass es nicht ganz so schnell geht. Und wenn Du dann 3 bis 5 Leute anhältst, dann freut sich der letzte, der dann doch etwas länger ausharren muss. Mag sein, dass es keine dreiviertel Stunde dauert, aber in 1 bis 2 Minuten ist es auch nicht geregelt.
Das war jetzt noch simpel - gesetzt den Fall, derjenige hat keine Personalien bei - woher soll ich wissen wer derjenige ist und ob er womöglich gesucht wird ?! Das wird dann durchaus langwierig. Es wird ja nicht nur das Rad überprüft, sondern auch derjenige welcher, der es fährt oder schiebt.
Was nützt allein eine Rahmengravur, wenn der Rest am Rad geklaut ist, und der Besitzer so manches Teil noch in gutem Glauben erworben hat.
Ja, ich stimm Dir da zu, aber solange derartige Teile-Gravuren nicht sehr auffällig gestaltet sind, wird im Normalfall keiner auf die Idee kommen nach ihnen zu suchen.
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Man erleichtert, wenn es denn doch ein Depp stiehlt, die Arbeit der Polizei. Die stehen neben dem an der Ampel und sehen die Gravur auf dem Bremssattel, oder am Sattelrohr, oder sonstwo. Die halten den dann schnell an, und lassen sich den Fahrradpass zeigen. Dazu müssen Sie nichmal austeigen, oder gar das Rad umdrehen. Eine genaue Beschreibung des Rades an die Dienststelle durchzugeben, entfällt, falls ein Verdacht besteht. Schnell die Nummer durchfunken, aha geklaut, ende. Oder, aha nich geklaut gemeldet, aber wo ist der Fahrradpass zu der Nummer? Und was is schon dabei, so ein Stück papier mitzunehmen, wenn man fährt?
Bei ner Schwerpunktkontrolle ist das mit dem Anhalten unstrittig - da wird quasi jeder angehalten, soweit es möglich ist. Ansonsten ist die Kontrolle von Radlern meist davon abhängig, wie sie sich verhalten und fahren. Stichprobenkontrollen sind natürlich immer möglich.
Zum Fahrradpass hatte ich oben schon was geschrieben.
Es ist natürlich ein gewisser Aufwand. N Hunni wird die Gravur der Teile wohl kosten, aber wenn das System erst mal bekannt und einigermaßen verbreitet ist, ist das wohl die sicherste Art, sein Rad zu schützen.
Sicherlich lohnt ein derartiger Aufwand nicht für's Bahnhofsrad

. Für die Art der Codierung kann ja das Verfahren aus Landkreis, Gemeindeschlüssel, Straßenschlüssel, Hausnummer, Namens-Initialen angewendet werden. Selbst wenn die Nummer dann mehrfach in die Fahndung eingegeben wird, durch die Gegenstandsbeschreibung bleibt jede Nummer quasi individuell. Bei nem Verkauf kann die Herkunft ja durch den Verkäufer schriftlich belegt werden.