[Freitag - Fortsetzung von dem und Ergänzung von dem]
Gestern habe ich beim Etang de Bonnecombe mein Zelt aufgeschlagen. Es hat viele Camper, wegen der Transhumance (≈ Alpaufzug) vom Samstag, sowie ein paar zeltende Weitwanderer des Chemin de Saint-Guilhem. Der Etang ist einer der wenigen windgeschützten Ecken der Aubrac, es zieht aber immer noch ordentlich, und so sind die seetypischen Zeltprobleme (Feuchte und Mücken) entschärft. Dafür geben die Frösche die ganze Nacht Vollgas
Ein paar Kühe sind schon oben und finden mich und mein Velo sehr interessant. Ich finde die Aubrac-Rasse wunderschön, aber auf mich zukommende Mütterkühe sind nicht so ganz meins...
Das Interesse verfliegt aber schnell, ufff
Zwei Arten Gehörnte auf einem Bild:
Revier des rot-blauen Gehörnten:
Lac de St-Andéol
Lac de Born:
In Montgros kehre ich ein und rede mit dem Wirt und einer Jakobswanderin. Die Aubrac ist die kommenden Wochen praktisch ausgebucht, wegen der Transhumance und vor allem auch wegen des Jakobswegs...
Ich folge dem Jakobsweg. Vor 14 Jahren bin ich hier mit meiner Frau in einem wilden Schneesturm durchgewandert; dieser hat uns veranlasst, der Strasse zu folgen. Dieses Mal lasse ich mir den Wanderweg von Nasbinals nach Aubrac (dem Ort) nicht entgehen.
Ab Pascalet ist ein Veloverbot signalisiert, daher schiebe ich die nächsten Kilometer. Der Abschnitt ist unglaublich schön!
Motorisierte Narzissenblütenernte:
Velos werden mit Eseln, Pferden und Hunden in den gleichen Topf geworfen - nur mit einer Lastkuh dürfte man durch
In der Siedlung Aubrac gehts mir wie in
Sestriere nach der Assietta: auf eine wunderschöne, ruhige Landschaft folgt ein krasser Touristenrummel, mit Cars, Porschetreffen, usw...
Ich flüchte nach St-Chély-d'Aubrac runter und finde mit Mühe etwas zu essen. Durch den Wald...
...und an letzten Aubrac-Ausblicken vorbei...
...komme ich an den Lot:
Der Wechsel von den Hochebenen des Massif Central in die Täler bekommt mir nicht so gut: es ist unglaublich heiss, und die Versorgung mit Essen ist anders: in den einsamen Gegenden bin ich es mir gewohnt immer zuzuschlagen, wenn sich die Gelegenheit ergibt; hier unten überfordert mich der Überfluss. Die Mischung von vielen Touristen und wenig Schlaf (
) ist auch nicht so das... Und der Lot ist auch nicht so erfrischend.
Das einzige, was ich bei dieser Tour im Nachhinein bereue: hier nicht für
@Stefan090801 zugeschlagen zu haben! Falls jemand mal in der Gegend weilt: Épicerie MG in Estaing (sowieso ein Tipp, denn der Verkäufer ist unglaublich nett und hilfsbereit!).
Die Fahrt dem Lot entlang ist noch sehr gesittet, aber der Aufstieg in der prallen Sonne nach Golinhac bringt mich arg an meine Grenzen
Wie gesagt, verpflegungsmässig nicht der beste Tag, viel Chips und Schokolade, was zusammen mit der Hitze den einen oder anderen unangenehmen Moment auf der Toilette ergibt. Aber egal, denn ich habe wenigstens eine Toilette - denn zum Glück habe ich hier aufs Wildzelten verzichtet
So, lassen wir diesen krisenbehafteten Nachmittag hinter uns und widmen uns dem wunderschönen Abend:
Und ab ins Bett
Hier nochmals die
Karte.
Le Puy-en-Velay – Rocamadour: Tag 1 - 2 - 3 (a) - 4 - hier (a) - 6 (a) - 7 - Bonus