Die Buchen in Essen

Jetzt sollen eben einfach die Gesetze für die Sicherungspfliche "Fahrlässigkeit" rausnehmen, d.h. sie müssen nicht gegenüber fahrlässiger Benutzung (was das Biken dann zB wäre) haften.

Wäre dann allen geholfen?
 
IMHO überreagieren hier die Verantwortlichen. Danach dürften in einem Wald mit Waldautobahnen auch kein Baum mehr stehen oder es dürfte keine Alleen mehr geben, denn auch hier kann ein Ast runterfallen.
 
Mal abgesehen davon ,das der Artikel voller Laienfehler steckt (wie so oft....) klingt es so als ob die Biker das Abholzen fordern würden. Diese bösen, bösen Biker....
 
Ich habe es eben auch in der WAZ gelesen. Ich bin zwar nur Tourenfahrer, aber auch eigenverantwortlich für die Gefahr in die ich mich im Wald begebe. Mir macht immer nur Sorgen wohin solche Geschichten führen können.
Ich fahre 2-3 mal die Woche von Krefeld nach Essen per MTB. Das gefährlichste an der Strecke sind die letzten 3 Kilometer durch den Straßenverkehr in Essen Kupferdreh.

Grüße Thomas
 
Was passiert mit den Pilzesammlern im Herbst. Werden wegen denen auch Bäume gefällt?
Das ganze ist doch blos wieder eine Kampagne gegen MTB Fahrer.
 
In dem Artikel wird die Rechtslage verkürzt und in der Konsequenz auch falsch dargestellt, denn der Grundsatz "auf eigene Gefahr" wird hier vollkommen ausgeblendet.

In § 14 Abs. 2 BWaldG liest sich das wie folgt:

Die Benutzung geschieht auf eigene Gefahr. Dies gilt insbesondere für waldtypische Gefahren.

Noch deutlicher liest sich § 60 BNatSchG:

Das Betreten der freien Landschaft erfolgt auf eigene Gefahr. Durch die Betretungsbefugnis werden keine zusätzlichen Sorgfalts- oder Verkehrssicherungspflichten begründet. Es besteht insbesondere keine Haftung für typische, sich aus der Natur ergebende Gefahren.

Last but not least ist auch das Landesforstgesetz NRW in seinem § 2 Abs. 1 mehr als eindeutig:

Das Betreten des Waldes geschieht insbesondere im Hinblick auf natur- und waldtypische Gefahren auf eigene Gefahr. Zu den natur- und waldtypischen Gefahren zählen vornehmlich solche, die von lebenden und toten Bäumen, sonstigem Aufwuchs oder natürlichem Bodenzustand ausgehen oder aus der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Waldes entstehen.

Wenn also das Abholzen von Bäumen mit angeblichen Verkehrssicherungspflichten begründet wird, findet dies weder in den gesetzlichen Regelungen noch in der Rechtsprechung eine Grundlage. Bisher haben die deutschen Gerichte unisono in allen in der Rechtsprechungsdatenbank Juris dokumentierten Entscheidungen Ansprüche von Wanderern, Reitern oder Mountainbikern (Radfahrern) wegen angeblicher Verletzungen von Verkehrssicherungspflichten im Wald, darunter teilweise sogar sehr tragische Fälle, unter Berufung auf den Grundsatz "auf eigene Gefahr" abgewiesen. Auch Urteile des OLG Köln bestätigen dies.

Eine entsprechende Stellungnahme mit Darstellung der Rechtslage und Angebot, diese auch vertiefend zu erläutern, ist von der DIMB an die WAZ-Redaktion versandt worden. Abzuwarten bleibt, ob das aufgenommen wird.....
 
Hallo Helmut ;)
In den Auszügen wird aber doch immer von natur- oder waldtypischen Gefahren gesprochen. Evtl. sind die Förster ja der Meinung, dass sich Gefahren, die aus einer angelegten Strecke resultieren, nicht zu o.g. Gefahren zählen lassen und eine erhöhte Verkehrssicherungspflicht zur Anwendung kommt.

@lordpoldy: Ich kenn die Strecke zwar nicht, das Gebiet um dass es geht ist aber jetzt nicht wirklich riesig groß als dass man tagelang rumirren müsste wenn man mit dem Rad dort unterwegs ist. Erhöhtes Aufkommen wird die Situation aber wohl nicht zwingend verbessern.
 
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In den Auszügen wird aber doch immer von natur- oder waldtypischen Gefahren gesprochen. Evtl. sind die Förster ja der Meinung, dass sich Gefahren, die aus einer angelegten Strecke resultieren, nicht zu o.g. Gefahren zählen lassen und eine erhöhte Verkehrssicherungspflicht zur Anwendung kommt.
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Damit ließe sich der Abriss von gebauten Hindernissen begründen; ein Baum stellt aber wohl schon eine waldtypische "Gefahr" da ;)
 
Das ist wohl richtig. Der Baum an sich :D gehört zum Wald :D und ist einen waldtypische Gefahr.
Die Frage ist daher, warum sollen die Bäume dort gefällt werden. Sicher nicht wegen der paar Vögel die sich darunter stürzen. Die müssen als Ausrede herhalten.
 
Die Frage ist daher, warum sollen die Bäume dort gefällt werden. Sicher nicht wegen der paar Vögel die sich darunter stürzen. Die müssen als Ausrede herhalten.
Da gehen wir sicherlich überein, genau das befürchte ich nämlich auch.

Das ist wohl richtig. Der Baum an sich :D gehört zum Wald :D und ist einen waldtypische Gefahr.
Und hier könnte man ja ansetzen. Wenn dort eine Strecke gebaut wurde könnte man sicherlich in Hinblick auf ein Naturschutzgebiet die Strecke rückbauen, was wohl in 99,9% aller derart gelagerten Fälle geschehen würde. Oder aber man versucht eine Nutzungsänderung her zu leiten und sagt, durch die Strecke ist dies kein "Wald" mehr, sondern was weiß ich Spielfläche, Freizeitfläche, Vergnügungspark, denk dir selbst was aus und schon muss man dort nicht mehr mit waldtypischen Gefahren rechnen und es besteht eine erhöhte Verkehrssicherungspflicht. Nur, auf eine solche Änderung würde wohl niemand hinarbeiten der den Wald erhalten möchte.
 
Das Beispiel zeigt aber doch wieder sehr gut wie inkompetent manche Journalisten sind und wie oft fadenscheinige bzw. falsche Argumente sich bis in die Medien durchboxen können.

Eigentlich wirklich schade. So etwas müsste fast schon wie "üble" Nachrede strafbar sein. Dann würde vielleicht mal wieder richtig recherchiert.
 
Erschreckend finde ich die fachliche Inkompetenz von Medien und Politikern. Wie hoch ist dann erst das mangelnde Fachwissen zu Themen, bei denen ich/wir als Bürger die offensichtlichen Fehler nicht erkennen?
 
Bei dem Käseblatt wundert mich gar nichts mehr! In den letzten Jahren hat diese Zeitung allgemein stark abgebaut...

Aber gerade die WAZ hetzt die Bevölkerung ja schon seit Jahren gegen MTB fahrer auf! Jedes mal ist der Artikel schlecht recherchiert... Schon allein die Tatsache das sie seit Jahren davon ausgehen das "Dirt Biker" (Freerider/ Downhiller gemeint) pubertierende Problemkinder sind... ist mehr als peinlich
 
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