Die Momentanpol Umfrage

DIE AUF DEN MODELLHAFTEN HINTERBAU AUSGEÜBTE KRAFT

  • LÄSST DEN HINTERBAU EINFEDERN (A)

    Stimmen: 42 48,3%
  • LÄSST DEN HINTERBAU AUSFEDERN (B)

    Stimmen: 23 26,4%
  • LÄSST DEN HINTERBAU UNVERÄNDERT (C)

    Stimmen: 22 25,3%

  • Umfrageteilnehmer
    87
hi RooXman,

kannst du bitte mal ein foto von deinem lego-modell posten.

ich glaube, daß du genau dem irrtum aufgesessen bist, den ich mit diesem thread überhaupt erst ausräumen wollte.



mein gebautes modell federt nämlich in der gezeigten situation ganz eindeutig aus. ich habe zusätzlich zwei verschiedene rechnerische ansätze für meine vermutung ausprobiert und komme mit beiden auf identische zahlen, was ich einfach mal als bestätigung meines ansatzes ansehe.

die von der beschriebene kraft-gegenkraft situation ist in meinem modell dadurch gelöst, daß der durch den kettenzug eingebrachten kraft mit hilfe eines zusätzlichen nylonfadens entgegengewirkt wird, der für die bodenhaftung des reifens steht. somit bleiben in meinem modell nur mehr die vertikal wirkenden kräft über, welche sich, mangels einer geeigneten gegenkraft, in einer bewegung des hinterbaus äussern. in "echt" sähe das dann so aus, daß der dämpfer in dem maße komprimiert oder entlastet würde bis wieder kräftegleichgewicht herrscht.

wenn man jedoch den reifen fest mit dem hinterbau verbindet, die gegenkraft also auch von diesem aufgenommen werden muss, gilt das von dir beschriebene szenario, eine kraft wie in meiner skizze würde ein moment in richtung einfedern erzeugen. ein derartiger ansatz wäre aber nicht korrekt, da der hinterreifen ja frei drehbar an der achse hängt. das wäre praktisch so, als ob du dich im stand aufs bike setzen würdest, die hinterbremse fest ziehst und dann in die pedale steigst.

mein modell gilt natürlich nicht nur für eine statische situation, sondern auch (mit manchen einschränkungen) für den "echtbetrieb", denn die tatsache daß sich der reifen dreht, ändert nichts an den einwirkenden kräften und ihrer richtung.

mein ansatz stützt sich übrigens auf die überlegungen innerhalb dieser seite (damals vom herrn tyrolens gepostet):
http://www.mtbcomprador.com/pa/english/

grüsse, hannes
 
In der Praxis ist es so, dass ein Hinterbau, wie er von Dir gezeichnet wurde, unter Kettenzug einfedert und zwar deutlich. In der Praxis kommt natürlich noch ein Drehmoment des Hinterrads auf den Boden dazu, welches das Vorderrad entlastet und die Federung durch mehr Gewicht auf dem Hinterrad einfedern lässt.
Dein System entspricht nämlich in etwa dem Spezialized FSR System und bei diesem System ist diese Einfedern ganz klar beobachtbar.
Zudem behaupte ich, dass in den theoretischen Überlegungen auch irgendwo ein Fehler drin ist (auch ohne den Faktor Drehmoment auf den Boden), denn es scheint mir doch komisch, dass beim Ziehen an der Kette der Hinterbau ausfedert und dadurch die Kette zwischen Kettenblatt und Ritzel hinten länger wird, wenn ja an eben dieser gezogen wird. Ich habe gerade keine Lust mir alles selbst in allen Einzelheiten theoretisch zu überlegen, da ist nur dieses Gefühl, das mich selten im Stich gelassen hat...
Dein Modell entspricht auch nicht den Tatsachen, da das Hinterrad nicht fest mit dem Rahmen und der Rahmen nicht fest mit dem Boden verbunden ist.
Gruss
Dani
 
Das muss ich bestätigen.... auf dem link sehe ich eine skizze des Rahmens, den die typen da nehmen. deren hinterbau ähnelt mehr einem parallelogramm. ganz im gegensatz zu deinem. bei deinem prizip muss dir das so gesehen noch deutlicher werden! je spitzer die winkel, desto deutlicher wirken kettenzug etc. an deren rahmen kann man erkennen, dass die kettenlinie über dem drehpunkt liegt--->fsr prinzip. mal von der kettenspannung abgesehen und wenn ein dämpfer da wäre, würde es irgendwie federn, wenn der fahrer nicht tritt. keine frage. aber beim reintreten federt es ein.

greetz
 
hallo dani,

in meinem modell geht es ausschliesslich um die wechselwirkungen zwischen rahmen und hinterbau durch kettenzug. weitere faktoren wie das von dir angesprochene anfahrwippen (squat) sind nicht berücksichtigt.
genau diese faktoren sind es auch, und das möchte ich nochmals betonen, die einen hinterbau mit kettenlinie durch den momentanpol durchaus gut oder sehr gut werden lassen können, denn ein solcher hinterbau hat immer ein gewisses, vielleicht sogar das richtige, maß an "anti-squat" mit eingebaut.

Dani schrieb:
In der Praxis ist es so, dass ein Hinterbau, wie er von Dir gezeichnet wurde, unter Kettenzug einfedert und zwar deutlich.

der radius meines modellhaften ritzels ist so gewählt, daß selbst mein fsr einen gewaltigen pedalrückschlag hätte. nachdem pedalrückschlag bekanntlich immer gleichbedeutend mit verhärtung des hinterbaus beim treten ist, werte ich das als weiteres indiz für die richtigkeit meiner aussagen. ausserdem weiss ich aus eigener erfahrung, daß mein fsr in der kleinsten übersetzung schon etwas pedalrückschlag hat (=verhärtung, obwohl kettenlinie über dem momentanpol).

Dani schrieb:
Zudem behaupte ich, dass in den theoretischen Überlegungen auch irgendwo ein Fehler drin ist (auch ohne den Faktor Drehmoment auf den Boden), denn es scheint mir doch komisch, dass beim Ziehen an der Kette der Hinterbau ausfedert und dadurch die Kette zwischen Kettenblatt und Ritzel hinten länger wird, wenn ja an eben dieser gezogen wird.

da musst du mich mißverstanden haben, denn das habe ich sicher nirgendwo behauptet, ausserdem sehe ich ja an meinem gebauten modell, daß der rote faden in zugrichtung wandert!

Dani schrieb:
Dein Modell entspricht auch nicht den Tatsachen, da das Hinterrad nicht fest mit dem Rahmen und der Rahmen nicht fest mit dem Boden verbunden ist.

verstehe ich nicht, in meinem modell ist weder das hinterrad fest mit dem rahmen noch der rahmen fest mit dem boden verbunden, wie gesagt: nur wechselwirkungen zwischen rahmen und hinterbau.

abschliessend noch eine bemerkung. landläufig gilt ja ein hinterbau mit drehpunkt im tretlager und ritzeln gleicher grösse als frei von antriebseinflüssen. ist jetzt zwar ein eingelenker, aber auch in diesem modell verläuft die kettenlinie deutlich über dem drehpunkt, und dennoch kommt kein moment in einfederrichtung zustande. wenn man nun die pfadnormalen nimmt wie sie in im unteren teil meiner zweiten skizze grün eingezeichnet sind und auf dieses beispiel anwendet, sieht man erneut, daß an meinen überlegungen was dran sein muss.

und noch was: ich habe nie behauptet, daß mein hinterbau in der praxis nicht einfedern würde, es geht mir ausschliesslich um die aussage, daß der kettenzug ein einfedern nicht begünstigt, sondern durch verhärtung des hinterbaus eher verhindert. was die restlichen faktoren mit dem hinterbau anstellen, ist eine andere frage.

@RooXman
poste doch bitte mal ein foto von deinem lego-modell

grüsse, hannes
 
igorion schrieb:
und noch was: ich habe nie behauptet, daß mein hinterbau in der praxis nicht einfedern würde, es geht mir ausschliesslich um die aussage, daß der kettenzug ein einfedern nicht begünstigt, sondern durch verhärtung des hinterbaus eher verhindert. was die restlichen faktoren mit dem hinterbau anstellen, ist eine andere frage.

so hatte ich das auch verstanden, die Frage war ja auch genau so gestellt.

gruß
fone
 
zum pic: ich hab keine digicam ;)

aber eins noch: studier erstma maschinenbau und fang in mechanik III an die grundsätze der dynamik zu verstehen. dann kannst du auch dieses konstrukt einmal selbst nachrechnen und beweisen.:eek: Als leihe hat man es da etwas schwerer auf anerkennung zu stoßen :daumen:
 
RooXman schrieb:
zum pic: ich hab keine digicam ;)

aber eins noch: studier erstma maschinenbau und fang in mechanik III an die grundsätze der dynamik zu verstehen. dann kannst du auch dieses konstrukt einmal selbst nachrechnen und beweisen.:eek: Als leihe hat man es da etwas schwerer auf anerkennung zu stoßen :daumen:


das war aber jetzt nicht sehr nett!

leute wie dich hab ich im berufsleben schon oft genug kennengelernt. es ist bekanntlich nicht alles gold was glänzt, auch nicht immer ein fertiges maschinenbaustudium und schon gar nicht ein gerade begonnenes.

ich dachte, daß wir soche kategorisierungen nicht nötig hätten, und einfach unterschiedlicher meinung wären.

ich würde mal sagen als vermeintlicher "profi" einen "laien" dumm hinzustellen ist ganz schön dumm.
 
@igorion:
Wegen Deinem Modell: Befestige mal den Faden, den Du zur Fixierung des Hinterrads am "Boden" angemacht hast, deutlich über dem Drehpunkt (immer noch tangential zum Hinterrad) und ziehe nochmals an der "Kette": Der Hinterbau wird einfedern.
Dein Modell ist falsch angesetzt.

Gruss
Dani

Hier noch eine Skizze:
Ich schaffe es nicht, das Ding direkt anzuhängen...
 

Anhänge

Das war lediglich ein Hinweis. Ich möchte niemanden als dumm oder dergleichen darstellen. ich entschuldige mich, falls du dich persönlich angegriffen fühlst. ich finde nur, dass die argumente, die du angibst die sache nicht auf den punkt bringen.

look @ *.PDF

zitat:die von der beschriebene kraft-gegenkraft situation ist in meinem modell dadurch gelöst, daß der durch den kettenzug eingebrachten kraft mit hilfe eines zusätzlichen nylonfadens entgegengewirkt wird, der für die bodenhaftung des reifens steht. somit bleiben in meinem modell nur mehr die vertikal wirkenden kräft über, welche sich, mangels einer geeigneten gegenkraft, in einer bewegung des hinterbaus äussern. in "echt" sähe das dann so aus, daß der dämpfer in dem maße komprimiert oder entlastet würde bis wieder kräftegleichgewicht herrscht.




wenn das der kern deiner argumentation ist, dann ist das nur die aussage, dass du da ohne die antriebseinflüsse ein aktives fahrwerk erschaffen hast. MEHR NICHT. da ein fahrwerk des 2-Rads aber nun auch den antriebseinflüssen ausgesetzt ist..... denn der heutige maßstab ist nun mal der, dass ein fahrwerk frei von jeglichen antriebseinflüssen sein sollte*punkt*
 
...mechanik, viergelenkgetriebe, die zweite...
(ich muss doch meinen Lösungsvorschlag verteidigen...)

igorion schrieb:
momentanpol.gif


bin schon gespannt....,gruesse, hannes
... folgende Definition des Momentanpols habe ich hier (Seite 11+12) gefunden:
"Der Momentanpol ist der Punkt, für den der augenblickliche Bewegungszustand eine reine Rotation darstellt. Er ist der Schnittpunkt der Bahnnormalen".

Was heißt das nun?
1. Der Momentanpol ist der Punkt, um den sich ganze Geschichte im betrachteten Moment dreht. Man kann sich das ganze Teil also für diesen Punkt auch als Eingelenker mit dem Drehpunkt Momentanpol vorstellen.

2. Wo ist jetzt der Momentanpol? Die Bewegungsbahn der Hebel ist für den betrachteten Punkt eine Gerade durch den hinteren Drehpunkt, und zwar im Winkel von 90° zum Hebel selbst (tangential also). Begründung: Dreht man einen Hebel, beschreibt der hintere Drehpunkt eine Kreisbahn um den vorderen (festen) Punkt. Wenn man jetzt diese Kreisbahn immer weiter verkürzt, bleibt am Ende als Bewegungsbahn jeweils ein Punkt übrig, der eine Gerade der Länge 0 bildet.

Daraus ergeben sich die Bahnnormalen (senkrecht zur Bewegungsrichtung, genau in der Mitte) als eben die Geraden, die durch die zwei Drehpunkte des jeweiligen Hebels gehen.

Der Kreuzungspunkt dieser Bahnnormalen (die freundlicherweise als Strichpunktlinie eingezeichnet sind) bildet den Momentanpol.

4. Fazit: In dem beschriebenen Punkt - unter Betrachtung als Eingelenker - ergibt sich also das bereits beschriebene: Wenn man an der Kette (Pfeil nach vorne) zieht und den Momentanpol festhält, wird sich das Rad nach oben bewegen.
In der Realität wird infolge der Gewichtskräfte in der Regel das Rad am Boden bleiben und der Rest der Mechanik nach hinten kippen - das ändert aber nix daran, dass sich Rad und Sitzrohr oben näher kommen.

Hoffentlich hab' ich mich verständlich ausgedrückt...;)
Greetz, Elmi
 
@ igorion, rooxman, dani:
ihr redet aneinander vorbei:

igor redet rein von kettenzug - gelenke - hinterbau.
ihr, dani und rooxman, beschreibt das gesamtsystem beik.

so wird das nix.
 
@rooxman :bier:

@dani
mit der fadenbefestigung hattest du recht, in dieser situation federt das modell ein, auch wenn ich die aussagekraft dieser anordnung (noch) nicht verstehe.

@elmi267
super link, werd ich mir sicher noch näher zu gemüte führen.

@all
anhand der nachfolgenden skizze will ich versuchen zu erklären, worauf ich hinaus will.

es sind zwei szenarien präsentiert:

->bei "A" stehen reifen und schwinge während des einfederns relativ zueinander gleich.
->bei "B" folgt der reifen nur der bewegung der schwinge, behält aber seine absolute räumliche orientierung bei.

für einen sich drehenden reifen verstehe ich das so, daß:

->sich bei "A" die winkelgeschwindigkeit des reifens während des einfederns ändert.
->bei "B" die winkelgeschwindigkeit des reifens während des einfederns gleich bleibt.

ich hoffe bis hierher noch keine unklarheiten geschaffen zu haben.

reifen_bewegung.gif


vielleicht schaffen wir es ja, ohne kettenzug und andere faktoren zu betrachten, zu klären, welches der oberen szenarien für eine weitere betrachtung herangezogen werden sollte. was meint ihr? "A" oder "B"?

gruesse, hannes
 
ich bin für A.

das spiel mit dem faden verstehe ich nicht- bzw. was damit bewiesen werden soll, wenn ich eine kugel nach links schubse rollt sie nach links, schubse ich sie nach rechts - rollt sie tatsächlich nach rechts! ;)

gruß
fone
 
Versucht das Ganze mal anders zu betrachten: Das Rad bleibt ja beim Treten immer am Boden, also wird sich nicht der Hinterbau mit dem Rad daran bewegen, sondern der vordere Teil des Rahmens. Wir koennen ja mit einem stehenden Rad starten. Dann ist der Punkt des Reifens am Boden fest und es ist so, als wuerde sich das vordere Rahmendreieck um das System Hinterrad - Lenker, an dem das Hinterrad befestigt ist, drehen, entweder gegen oben (ausfedern) oder gegen unten (einfedern).
Dann ist naemlich die Situation so, als waere das Hinterrad fest mit dem Lenker, an dem es haengt, verbunden.
Ich hoffe, dass ich keinen Denkfehler gemacht habe.

Zu dem Modell von Igorion: Bei Dir ist das Problem im Modell folgendes: Wenn der Faden unterhalb des Drehpunkt AM FRONTRAHMEN befestigt ist, wird beim Federn das Rad zu einer Vorwaerts - Drehung gezwungen, die den Faden gespannt laesst, da der Befestigungspunkt des FAdens am Frontrahmen sich beim Ausfedern ohne Drehung des Rads dem Befestigungspunkt des FAdens am Rad naehert.
Das Rad dreht sich also vorwaerts im Vergleich zum Hinterbau und der Befestigungspunkt der Kette am Ritzel hinten naehert sich dem Frontrahmen.
Wenn Du den Faden oberhalb des Drehpunkts am Frontrahmen befestigst entfernt sich der Befestigungspunkt am Hinterrad beim Ausfedern vom vorderen Befestigungspunkt des FAdens und zwingt das Rad dazu, sich retour zu drehen und der Befestigungspunkt der Kette am Ritzel dreht sich auch retour weg von der Zugrichtung, also wird in diesem Fall das Ganze einfedern, da sich dann das Rad in der Richtung dreht (vorwaerts), wo der Befestigungspunkt der Kette am Ritzel sich nach vorne verschiebt und dem Frontrahmen naehert.

Gruss
Dani
 
mist.
richtig, moment nochmal nachdenken... oder doch nicht? ne...
das rad fliegt ja nicht in die luft, es überrollt ein hinderniss, somit muss es sich schneller drehen (weiterer weg, geamtgeschwindigkeit des bikes konstant angenommen). als beim geradeaus fahren. passiert das? zu 100%?
damit bleibt aber die winkelgeschwindigkeit weder zur nabe, noch zum boden (der eingezeichnete horizontale boden) konstant, oder?

der faden soll doch die kraft darstellen bzw. ersetzen, die durch die taktion am boden entsteht - die wäre doch horizontal richtig angesetzt?

hab kaum was verstanden :(

gruß
fone
 
@igorion: Was ich bei deinem Modell falsch finde, ist die Abstützung des Hinterrades (der Faden) am Hauptrahmen. Richtiger für die stat. Betrachtung wäre ein Modell, welches das Hinterrad am Boden mit einem Gelenk verbindet, und der Hauptrahmen sich davor am Boden mit einem verschieblichen Gelenk abstützt.
Das könntest du ganz einfach aus deinem Modell realisieren. Werde auch wieder mal Modelle auskramen und Holz für neue besorgen. ;)

Weiters ist imho die Winkelgeschwindigkeit des abrollenden Rades für diese Frage ohne Bedeutung. Ob diese veränderlich oder konstant, oder konstant null ist, ist doch für deine Frage - die stat. Betrachtung dieses einen Moments - unwichtig.
 
hallo allerseits,

dani, du hast sicher recht damit, daß für die betrachtung davon ausgegangen werden muss, daß beide reifen am boden bleiben, und das restliche rad relativ dazu "auf- oder zuklappt". es geht ja eher um eine "asphalt-bergauf" situation als eine "schotter-bergab" situation.


ich denke schon, daß die winkelgeschwindigkeit von reifen zu schwinge maßgeblich ist, denn, obwohl statisch betrachtet, muss ich ja wissen, wie meine vektoren verlaufen. in diesem speziellen fall entscheidet sich, wie die pfadnormale des punktes verläuft, an dem die "kettenkraft" wirkt.

in der praxis sehe ich das so, daß, wenn reifen und schwinge die orientierung zueinander behalten, die pfadnormale durch den momentanpol geht, also "klassische" betrachtung" als koppelviereck, alles nach lehrbuch.

wenn jedoch zwischen reifen und schwinge eine drehung (oder, dür das bewegte system, eine änderung der winkelgeschwindigkeit zueinander) stattfindet, würde die pfadnormale am momentanpol vorbeilaufen, und diese situation müsste, meiner meinung nach, entsprechend berücksichtigt werden.


das mit dem faden in meinem modell sehe ich mittlerweile auch etwas anders. die änderungsvorschläge von downhillschrott klingen recht schlau. ich glaube ich muss das am nachmittag gleich ausprobieren! ich werde dann so frei sein und wieder ein foto des neuen modells posten.

dani, übrigens "hut ab", daß du dir die auswirkungen eines geänderten fadenverlaufs auch ohne modell gleich visualisieren konntest. ich bin erst mal davor gesessen und hab blöd geschaut. ;)

gruesse, hannes
 
downhillschrott schrieb:
Weiters ist imho die Winkelgeschwindigkeit des abrollenden Rades für diese Frage ohne Bedeutung. Ob diese veränderlich oder konstant, oder konstant null ist, ist doch für deine Frage - die stat. Betrachtung dieses einen Moments - unwichtig.

Dem kann ich nur zustimmen. Das heißt dann aber für den Modellbau, daß man sich die Hinterraddrehung im Gleichgewicht mit dem Kettenzug vorstellen muß (also die Situation bevor der Kettenzug das Hinterrad beschleunigt. Und das heißt wiederum, daß man das Hinterrad fest mit dem Ausfallende verbinden kann...
 
Gehen wir davon aus, dass das Hinterrad beim Vorgang am Boden bleibt, dann ergibt sich folgende Situation:
Gehen wir von einer konstanten Geschwindigkeit des Fahrrads aus, dann ist auch die Drehgeschwindigkeit des Hinterrads konstant, somit die Winkelgeschwindigkeit des Hinterrads um den Drehpunkt (Achse) des Hinterrads raeumlich konstant.
Wenn das System einfedert, bewegen sich beim urspruenglichen Viergelenksystem die beiden Lenker (die den Frontrahmen mit dem Hinterrad verbinden) nach unten, waehrend der Teil H (ich nenne ihn Teil H wie Hinterrad) , an dem das Hinterrad befestigt ist, als Ganzes praktisch an Ort bleibt.
Somit bleibt die Orientierung des Hinterrads im Teil H beim Ein- oder Ausfedern bestehen und das System unter Kettenzug kann betrachtet werden, als waere das Hinterrad fix mit Teil H verbunden.

Habe ich einen Denkfehler gemacht?

Das Ganze sollte ja auch bei stehendem Fahhrad dasselbe Ergebnis liefern. Beim stehenden Fahrrad ist das Hinterrad am Boden (durch Reibung) "befestigt"
Teil H ist auch ortsfest und nicht in Bewegung. Das Hinterrad dreht nicht.
Wird jetzt an der Kette gezogen, kann sich das Hinterrad nicht frei drehen, da es am Boden "befestigt" ist, Teil H bleibt momentan auch an Ort, somit aendert das Hinterrad seine Orientierung im Vergleich zu Teil H nicht und das Ganze kann betrachtet werden, als wenn das Hinterrad und somit auch das Ritzel, an dem die Kette angreift, fester Teil von Teil H waere.

Gruss
Dani
 
hi,

hier sind nun die versprochenen (oder angedrohten) fotos des neuen modells.
das vorderrad musste ich fixieren, da sonst das modell klarerweise davonrollen wollen würde.
ich hätte auch das vorderrad bauen können und dieses dann abstützen, war aber zu faul, ausserdem komt's ja auf's gleiche raus.

von vorne:

modell_2_vorne.jpg


und von hinten mit "federelement":

modell_2_hinten.jpg


was meint ihr?

gruesse, hannes
 
Hallo Hannes,
Das modifizierte Modell ist schon deutlich besser.
Ich sehe aber noch ein paar abweichungen zur Nachbildung der Realität:
Wenn eine statisch eingefrohrene Situation nachgebildet werden soll, ist der entscheidende Moment der , in welchem der Fahrer Kraft in das System einbringen will. Da in der Realität bei Krafteinbringung durch das Pedal eine Vorwertsbeschleunigung eintritt muss dies im statischen Modell mittels des Masseschwerpunktes des Systems Fahrer/Bike berücksichtigt werden.
(Der Schwerpunkt des Systems liegt in der Realität in etwa 20cm vor dem Bauchnabel des Fahrers) Beim Vorwärts-Beschleunigen bildet dieser Massenschwerpunkt die Gegenkraft (Massenträgheit)
Im Modell muss die Massenträgheitskraft genau in Höhe der Geldstückchen angreifen und horizontal an der Rückwand mit einem gelenkigen Zugstab abgestrebt sein.
Ich mach mal am besten eine Zeichnung dazu..
Gruß,
Lutz
 
..hier die Modellzeichnung,
Habe ich eine Abstraktion vergessen?
Dieses Modell stellt sozusagen ein statisches Abbild mit allen notwendigen Freiheitsgraden dar, in welchem das System sich befindet wenn z.B auf dem Druckzylinder eine Beinkraft von Beispielsweise 500N eingeleitet wird und das Bike samt Fahrer beschleunigt. Alle Kreise sind Drehpunkte die Zugstangen entsprechen den Kraftvektoren.
Die Längenverhältnisse können entspechen nur Modellhaft den Größenverhältnissen in echt.
Mit diesem Modell könnte man nun recht einfach der Frage nachgehen ob der Hinterbau einfedert oder ausfedert(respektive das Tretlager sich absenkt oder anhebt).
Mit der jetzigen Lage des Drehpunktes wird der Hinterbau wohl einfedern müssen...
Bei normaler Geradeausfahrt beschleunigt das Bike nicht und es müssen auch keine Kräfte eingeleitet werden (Idealisiert/ Fahrwiederstände ausgenommen)
Die Kraft von Ein und Ausfederungsbewegungen kann nur über die Kette eingeleitet werden und es muss eine Beschleunigung (respektive eine Bergauffahrt) stattfinden
Grüße,
Lutz Scheffer
 

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