Doku: Naben-Tuning (Dt190 auf Carbon-Axle+Tune Stöpsel)

dallo

Laufräder von Hand nach Maß
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7. September 2005
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196
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Köln
Lange habe ich es nicht mehr getan: Tunen! Und dabei wartet dieses Projekt schon seit Februar.

Erstes Ziel ist es die Geometrie der Nabe zu optimieren, sprich die Symmetrie der Flanschen anzupassen. Das verhilft, wie die asymmetrische Felge zu einem haltbareren und steiferen Laufrad.
Jeder Laufradbauer schätzt das im Sinne der Sinnhaftigkeit seiner Arbeit und seiner Kunden.
Es ist so simpel umzusetzen, dass Hersteller zwar mittlerweile ihre Naben ein wenig angepasst haben, doch 11Fach wieder einen Schritt zurück geht.
Wirtschaftlich gesehen scheint es weitestgehend uninteressant zu sein für die Industrie.

Im Extremfall lassen sich aus sehr weichen Felgen fahrbare Laufräder bauen und das Risiko von Speichenbrüchen aufgrund zu geringer Vorspannung wird minimiert.

Das nur zur Erklärung für diejenigen, die sich damit noch nicht nicht so gut auskannten.

Jeder Millimeter zählt!
Wie:
-Der "Sicherheitsabstand" von der Abschlussmutter der Kassette bis zum Rahmen wird minimiert.
- Am linken Ende wird "aufgefüttert" Die Gesamteinbaubreite wird erhöht. Viele Carbonrahmen lassen ohnehin deutlich mehr zu, ohne Druck anwenden zu müssen.
( Mein aktueller Nicolai! Rahmen lässt 138mm ohne aufdehnen zu. Theoretisch gehen hier locker 140mm rein - ein Traum. )

Einigen wir uns auf 137,5mm. Selbst bei eng gebauten Rahmen verliert das Schaltauge hierbei nicht die Spur.

Bei der Centerlock Version muss man jedoch darauf achten, dass bei zu großer Verschiebung a) Der Bremssattel weit genug nach innen versetzt werden kann und/oder b) die Aufnahme der Scheibe nur um 1mm gespacert werden kann.
Weitere Infos dazu unter den Bildern.

Insgesamt wird der Nabenkörper um etwa knapp 2,5mm zur Speichenlochbohrung hin verschoben. 1mm rechts runter, 2,5 links auf. (Vergrößerung der Einbaubreite geteilt durch 2)

------------
Gewichtstuning:

Zahnscheiben-Technik ist und bleibt aus meiner Sicht das Beste und Bewährteste aller Systeme. Dt Naben bieten sehr gute Dichtungen, allerdings sind sie sackschwer.
Tune produziert schöne und leichte. Deren 15mm Carbonachsen wurden durch 17mm Aluachsen der neueren Generation ersetzt, welche noch weniger Gewichtsersparnis zulassen.
Tune erzählte mir, dass der Aufwand der Nachbearbeitung der in Deutschland speziell für Tune gefertigten Carbon Achsen sehr hoch war!
Und das gerade mal für 5g Gewichtsersparnis oder so. Einer der Gründe weshalb ich Tune und deren Philosophie sehr zu schätzen weiß. Intelligenter und engagierter Leichtbau.

Im folgenden nur noch eine komprimierte Version. Das Bearbeiten der End-Distanzen auf der Drehbank, sowie Abfeilen der Carbonachse und zehntelgenaues Anpassen, habe ich mir einfach mal gespart. Dafür noch ein paar wenige Archivbilder.

Für manch einen mag es kompliziert erscheinen, ist jedoch -sagen wir mal - ingenieurstechnisch keine Meisterleistung eine solche Nabe ein wenig zu pimpen.

Ich hoffe, ihr fühlt euch ein wenig unterhalten.

Gewichte, weiter unten.

Gruß
Žarko

Ausgangsbasis: Nabenpaar mit 211,5 und 108g ( Waage tendiert in dem Moment nach oben )

DSC_3379.jpg


Zerlegt:
DSC_3395.jpg

Tuningmaterial, Carbonacshe, Stöpsel und Passscheiben, die zum Glück nicht zum EInsatz gekommen sind :)

DSC_3403.jpg


Freilauftypen: 10s only Ceramic, Ceramic classic UL (Unterschiedlich tief!)

DSC_3398.jpg


Ausgerechnet, geifelt, gedreht, begradigt. (Erste Version mit 10s Freilauf und Spacer: 195,4, zweite 188,1g nur)

DSC_3407.jpg

DSC_3491.jpg

137,4mm
DSC_3419.jpg

Vorderrad:
Diese Nabe wird so nicht zuende gebaut, da ich die Achse für ein anderes Projekt lieber verwenden möchte. Es würde jedoch so aussehen und am ende noch ein Gramm leichter oder so.
DSC_3478.jpg

Macht zusammen:
DSC_3564.jpg

Hr Nabe ( schwarz= originalwert, rot getuneder) :
Achse 21,7g zu 16,6g
Stöpsel 21,9g zu 10,1g! ( die Carbonachse muss dafür jedoch länger sein )
Freilauf: Ceramic orig. 45,9g, Ceramic 10s only 42,6g, Ceramic road 39,1g ( an anchen MTB Versionen Standardmäßig verbaut worden )

(Original 211,5, nachher 188,1g ) = 23,4g Gewichtsreduktion

Vr Nabe ( nicht endgültig ):

Achse 17,9g zu 11,9g
Stöpsel 19,8g zu 9,8g

(Original 108g, nachher 92g ) = 16g Gewichtsreduktion

Normalerweise bevorzuge ich silberfarbene Naben. Entlackt und satinert. Auf diese Weise fielen etwa nochmals 7-8g vom Gesamtgewicht ab.

DSC_3446.jpg


DSC_3553.jpg

Archivbilder aus 2011 füge ich noch hinzu: ( bislang läuft alles klaglos und schön )
 

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Zuletzt bearbeitet:
AxTqr.jpg
CfzrA.jpg
DSC_2483.jpg
DSC_2487.jpg
DSC_2501.jpg


DSC_6625.jpg
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so ne carbonachse und leichtere kappen (ohne verschiebung oder verbreiterung) für meine schnöde 240s mit ceramic-freilauf und 54t zahnscheiben wäre wirklich nett, wenn die achse denn hält.
 
verrückter eduard. wenn du diese trek scheibchen in deiner nabe hast mach doch mal ein soundcheck video..

meine xx1 nabe hat gar nur 206 gramm. sub 200 wären schon ganz nett
 
ne verbreiterung will ich dem hinterbau bzw. der hinterachse nicht aufzwingen, nicht dass da nachher biegung auf dem gewinde der steckachse ist. nach rechts ist nicht mehr viel platz, mit ner 142+ soll wohl die kette schon an der sitzstrebe schleifen. und wegen einem mm neue achsadapter anfertigen statt die alten zu erleichtern? ne, da passt das schon mit den speichenwinkeln. bisher hat auch noch jedes laufrad gehalten und war steif genug.
 
Man kann die Speichenwinkel doch auch einfach optimieren, indem man das Hinterrad leicht außermittig einspeicht. Wenn es 2 mm nach links versetzt ist, spürt man das nicht und man erreicht den gleichen Effekt viel einfacher. Ist natürlich nichts für Perfektionisten oder superenge Hinterbauten.
 
Lange habe ich es nicht mehr getan: Tunen! Und dabei wartet dieses Projekt schon seit Februar.

Erstes Ziel ist es die Geometrie der Nabe zu optimieren, sprich die Symmetrie der Flanschen anzupassen. Das verhilft, wie die asymmetrische Felge zu einem haltbareren und steiferen Laufrad.
Jeder Laufradbauer schätzt das im Sinne der Sinnhaftigkeit seiner Arbeit und seiner Kunden.
Es ist so simpel umzusetzen, dass Hersteller zwar mittlerweile ihre Naben ein wenig angepasst haben, doch 11Fach wieder einen Schritt zurück geht.
Wirtschaftlich gesehen scheint es weitestgehend uninteressant zu sein für die Industrie.

Im Extremfall lassen sich aus sehr weichen Felgen fahrbare Laufräder bauen und das Risiko von Speichenbrüchen aufgrund zu geringer Vorspannung wird minimiert.

Das nur zur Erklärung für diejenigen, die sich damit noch nicht nicht so gut auskannten.

Jeder Millimeter zählt!
Wie:
-Der "Sicherheitsabstand" von der Abschlussmutter der Kassette bis zum Rahmen wird minimiert.
- Am linken Ende wird "aufgefüttert" Die Gesamteinbaubreite wird erhöht. Viele Carbonrahmen lassen ohnehin deutlich mehr zu, ohne Druck anwenden zu müssen.
( Mein aktueller Nicolai! Rahmen lässt 138mm ohne aufdehnen zu. Theoretisch gehen hier locker 140mm rein - ein Traum. )

Einigen wir uns auf 137,5mm. Selbst bei eng gebauten Rahmen verliert das Schaltauge hierbei nicht die Spur.

Bei der Centerlock Version muss man jedoch darauf achten, dass bei zu großer Verschiebung a) Der Bremssattel weit genug nach innen versetzt werden kann und/oder b) die Aufnahme der Scheibe nur um 1mm gespacert werden kann.
Weitere Infos dazu unter den Bildern.

Insgesamt wird der Nabenkörper um etwa knapp 2,5mm zur Speichenlochbohrung hin verschoben. 1mm rechts runter, 2,5 links auf. (Vergrößerung der Einbaubreite geteilt durch 2)

------------
Gewichtstuning:

Zahnscheiben-Technik ist und bleibt aus meiner Sicht das Beste und Bewährteste aller Systeme. Dt Naben bieten sehr gute Dichtungen, allerdings sind sie sackschwer.
Tune produziert schöne und leichte. Deren 15mm Carbonachsen wurden durch 17mm Aluachsen der neueren Generation ersetzt, welche noch weniger Gewichtsersparnis zulassen.
Tune erzählte mir, dass der Aufwand der Nachbearbeitung der in Deutschland speziell für Tune gefertigten Carbon Achsen sehr hoch war!
Und das gerade mal für 5g Gewichtsersparnis oder so. Einer der Gründe weshalb ich Tune und deren Philosophie sehr zu schätzen weiß. Intelligenter und engagierter Leichtbau.

Im folgenden nur noch eine komprimierte Version. Das Bearbeiten der End-Distanzen auf der Drehbank, sowie Abfeilen der Carbonachse und zehntelgenaues Anpassen, habe ich mir einfach mal gespart. Dafür noch ein paar wenige Archivbilder.

Für manch einen mag es kompliziert erscheinen, ist jedoch -sagen wir mal - ingenieurstechnisch keine Meisterleistung eine solche Nabe ein wenig zu pimpen.

Ich hoffe, ihr fühlt euch ein wenig unterhalten.

Gewichte, weiter unten.

Gruß
Žarko

Ausgangsbasis: Nabenpaar mit 211,5 und 108g ( Waage tendiert in dem Moment nach oben )

Anhang anzeigen 341620

Zerlegt: Anhang anzeigen 341621
Tuningmaterial, Carbonacshe, Stöpsel und Passscheiben, die zum Glück nicht zum EInsatz gekommen sind :)

Anhang anzeigen 341622

Freilauftypen: 10s only Ceramic, Ceramic classic UL (Unterschiedlich tief!)

Anhang anzeigen 341623

Ausgerechnet, geifelt, gedreht, begradigt. (Erste Version mit 10s Freilauf und Spacer: 195,4, zweite 188,1g nur)

Anhang anzeigen 341624
Anhang anzeigen 341625
137,4mm
Anhang anzeigen 341627
Vorderrad:
Diese Nabe wird so nicht zuende gebaut, da ich die Achse für ein anderes Projekt lieber verwenden möchte. Es würde jedoch so aussehen und am ende noch ein Gramm leichter oder so.
Anhang anzeigen 341630
Macht zusammen:
Anhang anzeigen 341631
Hr Nabe ( schwarz= originalwert, rot getuneder) :
Achse 21,7g zu 16,6g
Stöpsel 21,9g zu 10,1g! ( die Carbonachse muss dafür jedoch länger sein )
Freilauf: Ceramic orig. 45,9g, Ceramic 10s only 42,6g, Ceramic road 39,1g ( an anchen MTB Versionen Standardmäßig verbaut worden )

(Original 211,5, nachher 188,1g ) = 23,4g Gewichtsreduktion

Vr Nabe ( nicht endgültig ):

Achse 17,9g zu 11,9g
Stöpsel 19,8g zu 9,8g

(Original 108g, nachher 92g ) = 16g Gewichtsreduktion

Normalerweise bevorzuge ich silberfarbene Naben. Entlackt und satinert. Auf diese Weise fielen etwa nochmals 7-8g vom Gesamtgewicht ab.

Anhang anzeigen 341634

Anhang anzeigen 341635
Archivbilder aus 2011 füge ich noch hinzu: ( bislang läuft alles klaglos und schön )
Wie bzw mit was entlackst du die Naben, und schützt du sie vor Korrosion?
 
Lasse ich chemisch entlacken, sind ja nur lackiert ab Werk. Müssen nicht geschützt werden vor Korrosion, insbesondere wenn sie satiniert sind. Bis die anlaufen, das dauert. Und selbst dann kann man nachwischen.
Ich konserviere sie allerdings trotzdem mit einer wachshaltigen Emulsion.
 
ja, massiv. ich habe folgendes gewogen - zum teil noch mit leichter fettschicht:
54t: 14,5g
36t: 14,7g
18t: 14,8g

ich bin übrigens mittlerweile bei 214,5g angekommen - roval lfm03 mit freilauf aus der 180, 54t, sonst original (inkl. alu-gewindering). 142+ konnte ich auch mal testweise in den hinterbau setzen, da hat der kassettenabschlussring massiv am rahmen geschliffen. das passt wohl bei den wenigsten hinterbauten.
 
Zuletzt bearbeitet:
gibts bei jedem trek-händler. ich hatte meine von hibike, dort hatte ich sie zuerst gesehen.
 
Danke für die Info, Kosten beim Trek Händler um die Ecke sind identisch zu den HiBike/Bike24 Angeboten. Wenn jemand von der 36er auf die 54er Zahnung gewechselt ist und Vor-Nachteile schildern möchte-> gerne, auch per PN

(hab gerade nur die 18er drin und muss noch ein wenig tunen)
 
Da ist jetzt die Frage ob man von 18 auf die 36er oder gleich auf die 54er Variante geht. Kostentechnisch immerin fast 100% Aufschlag.
Gibt es Erfahrungen zum Verschleiss der 54er?

@Aalex: Was versprichst du dir von der 54er Version und welche fährst du jetzt?
 
da versprech ich mir gar nix von.

nur dass es anders klingt und einen höllen lärm macht.

ist am rennrad an der mosel entlang sehr angenehm, brauch man keine klingel. nur kurz vom gas. die Carbonnabe erledigt den rest.

aktuell habe ich 36T an allen Rädern
 
Sagt mal wie bekomme ich den Freilauf runter um zu schauen welche Zahnscheiben bei meiner 190er verbaut sind? Normalerweise muss man den doch nur runterziehen?
 
Die Endkappe hält den Freilauf, ohne die Endkappe kann man den Freilauf einfach ohne große Kraft abziehen.
Einfach beherzt am Freilauf ziehen oder von der anderen Seite einen Schnellspanner durchstecken und die Öffnung der Endkappe mit einem kleinen 3mm Inbus quasi verschließen.
Der Schnellspanner liegt dann von innen an der Endkappe auf, nun kannst du den Inbus festhalten und die Seite mit dem Schnellspanner auf eine feste Unterlage klopfen.
 
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