Drama des Alltags

Bikermike

der mit dem Bulli fährt
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Der Radprofi Lance Armstrong am Tisch eines
schnuckeligen Bistros. Er spricht leise in sein
Mobiltelefon und wartet auf Antwort.
Endlich hört er die Stimme des amerikanischen
Präsidenten.

Bush: „ Armstrong, ich freue mich über deinen
Anruf, alter Freund, ich mag deine Musik...“

Armstrong: „ Lance, Lance Armstrong. Der Rad-
Fahrer.”

B.: „Ja, genau, Radfahrer, ein wundervoller
Beruf. Ich wollte früher auch immer Radfahrer
werden. Was macht ein Radfahrer?“

A.: „ Er fährt Rad.“

B.: „ Wundervoll. Du wolltest mich um etwas
bitten?“

A.: „ Seit einer Woche versuche ich, dich
zu erreichen...“

B.: „ ich weiß, ich weiß, Condoleezza hat es
mir ausgerichtet. Ein Herr Bullrich aus
Deutschland will unsere Freunde und Alliierten,
die tapferen Pygmäen, angreifen. Wir sind zu-
tiefst besorgt.“

A.: „ Ullrich. In den Pyrenäen. Ullrich
wollte in den Pyrenäen angreifen. Und das hat
er dann auch getan. Ich hab´ ihn zwar in
Schach gehalten, aber dennoch...“

B.: „ Wo liegt denn dieses Pyromanien?“

A.: „ In Frankreich...“

B.: „ Das ist gut.“

A.: „ ... und Spanien.“

B.: „ Das ist schlecht. Ich werde diesen Albe-
rich ausradieren. Wo finde ich ihn?“

A.: „Na hier, auf der Tour. Aber darum
geht´s gar nicht. Es geht um mich. Ich habe ja
gedacht, nachdem Beloki gestürzt ist...“

B.: „ Gestürzt? Mein getreuer Freund, Präsi-
dent Beloki, gestürzt? Ich werde in Italien ein-
marschieren...“

A. (entnervt): „ Beloki! Der Radfahrer.
Aus Spanien.“

B. (begeistert): „ Noch ein Radfahrer! Wie du.
Welch ein Zufall.“

A. (die Stimme zittert): „ Das ist doch
jetzt völlig gleich. Dieser Ullrich muss seine
Grenzen kennen lernen, egal wie. Schock und
Ehrfurcht. Darum geht´s doch, und deine Jungs
von der CIA können doch auch subtil...- hör
zu, George, heute gibt es noch mal ein wichti-
ges Zeitfahren, und morgen sind wir in Paris...“

B.: „Auch dieser Ölfisch?“

A.: „Ja sicher, Ullrich auch, und wenn du nichts
unternimmst, dann könnte rein theoretisch...“

B.: „ Da mach dir mal keine Sorgen. Morgen
Nachmittag leg´ ich Paris in Schutt und Asche.
Mach´ ich doch gerne für den ersten Mann auf
dem Mond. Bye, Armstrong.”

A. (brüllt verzweifelt): “ Lance!
Rad-, nicht Raumfahrer! Keinesfalls Paris
bombardieren! Ich bin doch auch noch dabei!
Und wie! Ich kann die Scheiß-Tour gewinnen,
auch für die, George, hörst du mich? O mein
Gott, George, du bist ja wahnsinnig...“

Szenenwechsel: Bush noch immer auf seiner
texanischen Ranch, der Präsident spricht zu sich
selbst.

B.: „Netter Kerl, dieser Dingsda. Und so be-
scheiden. War da noch was? Ah ja, Paris...“

B.: greift zum Hörer: „ Tom, altes Schlachtross,
ich hab´ da was vor, das wird dir gefallen... Ja
doch, ist ja gut, du heißt Tony, nicht Tom, weiß´
ich natürlich, aber hör´ doch mal zu, Toby...“
 
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