Drifttechnik "Death Grip"

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Guten Tag liebe Biker,
Im letzten Freeride Magazin waren essentielle Moves beschrieben, die jeder Biker können sollte. Darunter war auch das Driften mittels einer Technik, die sich Death Grip nennt. Leider war keine ausführliche Beschreibung dabei und auch im Forum habe ich unter diesem Begriff nichts gefunden. Anscheinend soll das Hinterrad einen Drift vollziehen, während mit dem Vorderrad gegengelenkt wird. Ich denke da an die US Motorradrennen auf den Schotterpisten, in denen die Fahrer mit deftigen Driftwinkeln um die Kurven ziehen. Aber wie soll das mit dem MTB ohne Bremseinsatz gehen? HR und VR dürften doch bei überhöhter Geschwindigkeit gleichzeitig die Haftung verlieren? Bei den Motorrädern wird der Driftwinke über den Gaseinsatz geregelt, was bei dem MTB per se nicht möglich ist. Plausibel wäre da noch der Einsatz der HR Bremse. Beherrscht hier jemand die Death Grip Technik? Oder ist das ein Mythos? Bilder wären mal sehr aufschlussreich.

Als "hohe Kunst" wurde in selbigem Artikel der Drift mit beiden Rädern [sic] betitelt. Wie ist das gemeint, bzw. was soll das bringen? Wenn ich mit beiden Rädern drifte, ist das ja quasi ein Sturz, da die Haftung abbricht.

Gruss aus der Schweiz
 
Das geht in der Tat auch ohne Bremseinsatz. Schlüssel zum Ganzen ist die richtige Gewichtsverlagerung. Um einen großen Driftwinkel zu erreichen, bei dem man dann auch gegenlenken muss, wird das Gewicht recht weit nach vorne verlagert, meist zu Sicherheit mit dem ausgestellten "MX-Fuß".

Zum Einleiten fährt mein eine Kurve entsprechend "zu schnell" an, die Seitenführung des Hinterrades reicht durch die Gewichtsverlagerung nicht mehr aus und das HR driftet. Wenn man es falsch getroffen hat, verliert auch das Vorderrad die Seitenführung und man braucht den MX-Fuß als Notreserve oder man macht einen mehr oder weniger kontrollierten "Two Wheel Drift".

Warum man das macht? Weils viel Spaß macht. Wirklich schneller z.B. im Downhill macht die Technik nur an wenigen Stellen und nur wenn man es perfekt beherrscht.
 
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Driften hat mir persönlich viel gebracht, weil ich mich nun sicherer fühle wenn das Bike ein wenig rutscht in den Kurven. Am besten dafür sind natürlich Schnee DH-Races, da man auf Schnee eh immer am driften ist.
 
Habs mal auf kies ausprobiert, aber hat nicht so ganz geklappt mit dem death grip. Hat jemand tipps, wie man das am besten trainieren kann? Bei mir kommen immer beide räder ins rutschen und dann muss der mx fuss als sturzprävention eingreifen...
weiter übend, euer swizzlybear
 
Nimm einen Anlieger mit beknackter (nicht runder) Anfahrt, am besten Deine "gute" Richtung. Leg Dich vor diesem zu sehr oder zu ruckartig in die Kurve - nicht bremsen und Schwerpunkt zentral- und wirst irgendwann mit rutschen anfangen, ehe Du stürzt fängt Dich der Anlieger auf. Achtung, das kann einen ordentlichen Ruck geben. Sinnvollerweise ist der Boden griffig und nicht zu glatt und Du hast berechenbare Reifen. Driften mit beiden Räder lernt sich auch gut in Single-Trails, einfach mal ein bissl mehr heizen und dann gehts von allein. Grüße
 
Auch hier kommt es auf die Reifen an: In "klassischen" Kombinationen ist der Hinterreifen mehr auf Antriebs-Bremstraktion ausgelegt, der Vorderreifen für mehr Seitenführung. Dann reißt die Seitenführung hinten früher ab.
Siehe z.B. den Maxxis Minion etc.
 
Da das VR auch im Schnitt mehr auch mehr Führungsarbeit leisten muß ist diese Kombi eigentlich auch sinnvoll und ausgleichend. Eventuelles unterschiedliches Ausbrechen wird halt durch den "zentralen Schwerpunkt" erledigt. Den muß man natürlich üben denn er ist kein Fixpunkt, so wie es halt Unterschiede in Geschwindigkeit, Kurven incl. Boden, Wetter ........gibt. Einfach fahren und probieren und keine Angst vorm Rutschen haben.
 
Wobei sich Reifen beim Rutschen sehr unterschiedlich verhalten. Stichwort Grenzbereich. Der Nobby Nic z.B. ist eher digital: Haftet oder rutscht sehr stark. Schwierig zu kontrollieren. Albert und wohl auch die Mary sind da besser. Noch besser finde ich den Maxxis Highroller, der auch vorne problemlos rutscht, ohne daß man sofort auf der Nase liegt. Auch der Swampthing ist nach meinen Erfahrungen ein sehr gutmütiger Kandidat.
 
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