Es steht fest: Ullrich zu Telekom!!!

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Laut www.radsportnews.com:

04.10.03 (rsn) - Jan Ullrich kehrt nach einem Jahr zu Team Telekom zurück. Die Bonner GS-I-Mannschaft gab am Samstag- nachmittag in einer offiziellen Erklärung den Abschluss eines "langfristigen" Vertrags mit dem 29-Jährigen bekannt, der in den Farben der Magentatruppe 1997 die Tour de France gewann.
Ullrich hat bei Telekom dem Vernehmen nach einen mit jährlich 2,5 Millionen Euro dotierten Drei-Jahresvertrag unterschrieben. Nach Abschluss seiner Rennfahrer-Karriere soll der 29-Jährige einen langfristigen Vertrag für eine PR-Tätigkeit beim Telefon-Riesen bekommen. Telekom hatte Ullrichs Vertrag gekündigt nach der Ecstasy-Affäre im Sommer 2002.
Ullrichs Bianchi-Teamkollegen Tobias Steinhauser und Andre Korff, sowie sein Bruder Stephan Ullrich als Mechaniker und die Physiotherapeutin Birgit Krohme. werden zusammen mit Ullrich wechseln zu "Team T-Mobile", so der offizielle Name der Magentatruppe im nächsten Jahr. Die Bianchi-Mannschaft, die nach der Pleite von Coast von Pevenage kurzfristig zusammengebastelt worden war, wird es künftig nicht mehr geben. Den meisten Profis droht ein Ende ihrer Karriere.

Für den Wechsel zurück zu Telekom, wo Ullrich 1995 seine Profi-Karriere begann, seien allein sportliche Gesichtspunkte auschlagebend gewesen, sagte Ullrich, der zuletzt nur noch wenige Alternativen bei spanischen Teams hatte, die es noch gar nicht gibt. "Mit T-Mobile habe ich die idealen Bedingungen, um meine Ziele zu erreichen", so Ullrich, der im letzten Winter von "Befreiung" gesprochen hatte, nachdem er Telekom verließ.

Entscheidend für die Rückkehr war, dass im Streit zwischen Telekom-Teammanager Walter Godefroot und Ullrichs Betreuer und Bianchi-Teamchef Rudy Pevenage im letzten Moment eine einvernehmliche Lösung gefunden wurde. Pevenage wird nicht von Godefroot, sondern soll von Ullrich direkt angestellt werden. Ullrich machte Pevenage ein entsprechendes Angebot. "Ich hoffe, er akzeptiert", erklärte Ullrich dazu am Samstag laut Telekom-Pressemitteilung.

"Wen Jan engagiert, ist nicht meine Sache", hatte Godefroot am letzten Dienstag in einem Interview mit RADSPORT-NEWS.COM erklärt. Godefroot ("Das Thema Pevenage ist für mich abgeschlossen") nimmt seinem langjährigen Partner Pevenage die Art und Weise übel, wie er im letzten Winter quasi über Nacht Telekom verließ, um sich mit Ullrich in das Abenteuer bei Coast zu stürzen.

Ein Treffen von Godefroot und Pevenage am Brüsseler Flughafen am letzten Montag hatte nicht zu einer Versöhnung geführt. Als quasi privater Angestellter von Jan Ullrich hat Pevenage künftig im Team wenig Einflußmöglichkeiten. Godefroot legt Wert auf die Feststellung, dass Telekoms Sportlicher Leiter Mario Kummer ist. Pevenage, der bis letztes Jahr im Tagesgeschäft bei Team Telekom das Sagen hatte, ist damit der große Verlierer nach dem einjährigen Coast/Bianchi-Intermezzo von Ullrich.

Ullrichs zweiter Platz bei der Tour de France und der ewig junge Zweikampf mit Lance Armstrong hatten in diesem Jahr die sportlichen Rückschläge nach zwei Knieoperationen, Alkohol- und Drogen-Eskapaden vergessen gemacht. Duch Ullrichs starke Auftritte im mintgrünen Bianchi-Trikot waren die Magenta-Trikots in den Hintergrund gerückt. Der Kasache Alexander Vinokourov hatte mit Platz drei zwar eine vorzügliche Leistung geboten, stand jedoch ebenso im Schatten von Ullrich wie Erik Zabel, der vergeblich auf einen Etappensieg gehofft hatte und das Grüne Trikot verpasste. Der Bianchi-Rennstall brachte es jedoch trotz seines großen Stars fertig, keinen neuen Sponsoren zu finden. Ullrich und Telekom - das ist im zweiten Anlauf keine Liebesheirat, sondern eine Zweckgemeinschaft, die einander braucht.
 
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