Fahrtechnik-Umstellung auf "moderne" Geo...

HabeDEhre

Dregsaugschärde
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Bike der Woche
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Hab gerade ein tolles Video entdeckt, das recht gut und anschaulich die veränderte Fahrweise auf den neueren "long, low, slack" Geos beschreibt. Deckt sich voll und ganz mit meiner Erfahrung. Vielleicht hilfts ja den ein oder anderen.
Ich muss mir das auch selbst immer wieder in Erinnerung rufen. Gerade bei unbekannten Trails tendiere ich schnell dazu in die alte Technik zu verfallen und dann wirds manchmal gefährlich...
 
sehr interessant. und ja, vieles kommt mir auch bekannt vor.

Ich habe das gefühl, je weiter ich nach vorne auf den trail schaue desto weniger traditionell fahre ich. Ich glaube, dass es eine art 'toten punkt' auf dem weg nach vorne gibt, an dem es sich sehr unkontrolliert anfühlt. Sobald ich tiefer bzw. über diesen punkt hinweg gehe fühlt es sich hingegen sehr viel kontrollierter und aggressiver an - im positivem sinne.
 
Ich finde das oben gepostete Video etwas unpassend - es vermischt verschiedene Aspekte, die kausal nicht zwingend etwas miteinander zu tun haben - die These davon ist ja Oldschool Bikes würden eine "hinten hängenden" Fahrtechnik verursachen, was ich nie bestätigen konnte - und ich verfolge die Szene seit 20 Jahren (hier ein Oldie-Video, wo man sieht, dass auch auf den Oldie-Bikes eine zentrale Position als Ausgangssituation Standard war). Früher und auch heute gibt es das typische Fehlerbild, dass Biker/innen permanent oder situativ "zu weit hinten hängen", das hat aber nicht zwingend etwas mit den Bikes zu tun. Was ich eher sagen würde ist, dass die ganz crazy alten Geos im direkten Vergleich zu den moderneren Varianten ein "Auf dem Bike sein" Gefühl vermitteln konträr zum "IM Bike sein" Gefühl :) Gerade für größere Personen sind die längeren Geos (und größere Laufräder also 29er) ein Segen!

Nun gab es Aussagen von Fans der extremen Geos wie Geometron von Nicolai und anderen (Mondraker etc.), dass man bewusst Kurven anders fährt etc. Viele fortgeschrittene Biker/innen werden das "anders" fahren m.E. jedoch eher intuitiv machen und nicht theoretisch darüber nachdenken. Ich selber fahre privat meine älteren Bikes, aber beruflich auch viele moderne Bikes (über Phasen bsp. Infront, Trek, Cube, Mondraker, Santa Cruz, Flyer, Rockrider und dann auch mit kürzerer Testzeit wie zB. eine Test-Tour auch Specialized etc.) und mache das auch nach Gefühl. Sprich ich passe mich unvoreingenommen beim Fahren ans Bike an und denke nicht über bestimmte Veränderungen meiner Fahrtechnik nach, die kommt von alleine und unbewusst.

Eine These besagt deshalb, dass es eher eine mentale Sache ist, also wie man die Materialfragen bezogen auf die Fahrtechnik handhabt. Dass die neuen Geometrien neue Möglichkeiten mitbringen und das Level pushen (Speed etc.), ist unbestritten. Aber wie man als Normalo-Biker/in damit umgeht, macht den Unterschied - wie häufig rate ich von einem "Overthinking" und "Theorietisieren" ab - viele beschränken sich selber durch solche Gedanken wie "mein 29er macht mir es schwerer zu Versetzen etc." - aus solchen Gedanken entstehen nicht selten selbsterfüllende Prophezeiungen ;)

Hier zwei AKTUELLE Videos eines Top-Fahrers auf einem 2005er Kona Stab (Connor Fearon fuhr damit 6 Sekunden langsamer als Troy Brosnan auf einem aktuellen Bike) und "Original-Video", das den Fahrer als Teenager inspiriert hat damals:



 
viele beschränken sich selber durch solche Gedanken wie "mein 29er macht mir es schwerer zu Versetzen etc." - aus solchen Gedanken entstehen nicht selten selbsterfüllende Prophezeiungen ;)

Hi,
generell gebe ich dir recht. In meinem Fall war es jedoch so, dass ich mir unvoreingenommen ein 29er (Cannondale Habit 6) fürs technische Fahren geholt habe. Hier war der Initialzustand der gute Wille und die positive Erwartungshaltung - bei einer selbsterfüllenden Prophezeiung hätte das 29er super im technischen Gelände (Spitzkehren, Felsstufen, Räderversetzen etc.) funktioniert - was leider (zumindest bei mir) nicht der Fall war. Trialtechniken auf dem Hinterrad hab ich auch kaum noch hinbekommen.

( Aber möchte das Materialthema an dieser Stelle nicht zu sehr ausweiten - evt. in einem gesonderten Post - falls es wen interessiert :) )

Grüße
 
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Hi,
generell gebe ich dir recht. In meinem Fall war es jedoch so, dass ich mir unvoreingenommen ein 29er fürs technische Fahren geholt habe. Hier war der Initialzustand der gute Wille und die positive Erwartungshaltung - bei einer selbsterfüllenden Prophezeiung hätte das 29er super im technischen Gelände (Spitzkehren, Felsstufen, Räderversetzen etc.) funktioniert - was leider (zumindest bei mir) nicht der Fall war.

( Aber möchte das Materialthema an dieser Stelle nicht zu sehr ausweiten - evt. in einem gesonderten Post - falls es wen interessiert :) )

Grüße

Ausschlaggebend ist da meistens eher die Geometrie :) Wenn ein 29er Bike zusätzlich noch krass auf Laufruhe gepolt ist mit langen Kettenstreben etc. fühlt sich das direkt so unhandlich an. Ich habe allerdings auch schon viele sehr verspielte 29er ausprobiert, die haben bspw. häufig das Sitzrohr gebogen, damit die Kettenstreben schön kurz sein können. Um wirklich vergleich zu können, müsste man m.E. zwei mal exakt das gleiche Bike haben, nur ein mal 29 und einmal 27,5 Zoll - diesen Luxus beim Vergleichen habe wahrscheinlich eher wenige Biker/innen ;) Mir sind Laufradgrößen recht egal, hehe. Ich hatte im Sommer ein paar Wochen ein 27,5 - 29 Mulletbike (Mix), war auch nice. Habe aber nichts gespürt,hihi.

LG,
Marc
 
Das 29er ist mir als sehr verspielt verkauft worden und entspricht deiner Beschreibung (Cannondale Habit 6)

Wenn die 29er so verspielt sind, wieso fahren weder die Vertriders, Danny Mc A. oder Chris Akrigg, oder Harald Phillip, Ryan Leech , noch Trialer 29er?

Es gibt ein Chris Akrigg Video mit 29", (Big wheels keep on turning), aber hier sieht man auch wie er deutlich weniger reisst wie in den anderen Videos mit 26, 27,5".

Ich hab versucht mit nem 29er zu Trialen, (gut an der Stelle: ich bin nicht der beste Trialer :p) und das ging gar nicht ... das 26er geht flott aufs Hinterrad.

Aber das ist alles etwas offtopic - sorry dafür - und zurück zur Fahrtechnik :)
 
@26Zoller Meine Erfahrungen beziehen sich eher auf Manual, Bunny Hop, Versetzen etc., da habe ich 29er getestet, die wirklich sehr verspielt und handlich waren. Ryan Leech fährt sein Hardtail als playbike für alles in 29 Zoll und findet genial, wie wendig es ist ;) Klar, 29er sind meistens für andere Sachen konzipiert, aber sie sind je nach Geometrie etc. keine Einschränkung, auf großen Füßen geht auch viel. Deswegen ja nicht so viel darüber nachdenken, wie es viele tun! Adolf Silva hat sogar mit dem 29-27,5-Mix E-MTB einen Double Backflip gemacht - heftig!

Die Slopestyle-Jungs zeigen viele Tricks auch auf ihren 29er Enduros, zB. 720s, Tailwhip-Kombos etc. Zwei 29er Clips von einem der Pros, Kade Edwards:



Trial geht auch mit 28 Zoll ;)


LG,
Marc
 
Ich bin selbst gelernter Esser und erzähle euch heute wie man Suppe löffelt:
Mit den kleinen Teelöffeln ist die Suppe kalt und man verhungert bevor man die Suppe auslöffeln kann.
Mit ner Suppenkelle kann man sich den Teller sparen, man kriegt sie aber nicht in den Mund.
Ich habe jetzt einen Mittelding entdeckt das Esslöffel heißt. Der passt gut in den Mund und ist groß genug, dass man nicht zu häufig löffeln muss.

So klingt das Video.
 
Der richtige Titel für das Video wäre "Ich habe endlich gelernt, wie man ein Mountainbike fährt".
Vielleicht. Er hat es zumindest gelernt. Wenn man sich auf den Trails so umsieht, hat man das Gefühl, dass das noch lange nicht bei allen der Fall ist.

Ich finde das Video jedenfalls sehr relevant. Wer versucht, mit einem typischen Trailbike von vor 10, 15 Jahren so ("modern way") zu fahren, wird schnell den Abflug machen. Mit den steilen Lenkwinkeln musste man höllisch aufpassen, die aktuellen Gabeln mit flachen Lenkwinkel schlucken fast alles. Ich habe mir oben nicht alle Videos angeschaut, aber DH Bikes mit Doppelbrückengabeln waren damals - zumindest was den Lenkwinkel betrifft - recht nahe an heutigen Trailbikes.

https://www.pinkbike.com/news/bike-...2007-kona-stab-dee-luxe-vs-2020-operator.html
 
Ich finde das oben gepostete Video etwas unpassend - es vermischt verschiedene Aspekte, die kausal nicht zwingend etwas miteinander zu tun haben - die These davon ist ja Oldschool Bikes würden eine "hinten hängenden" Fahrtechnik verursachen, was ich nie bestätigen konnte - und ich verfolge die Szene seit 20 Jahren
Dazu dann Downhilleroldies zu zitieren find ich unpassend.
Nen Oldschool Hardtail mit so lala Gabel wie es Fahrer hatten von denen man nach dem Video ausgehen kann fänd ich passender.
Da gehts für mich eher um Mittelmäßige Leute mit Standardbikes, speziell Hardtail, die haben eh eher weniger Lenkwinkel. Oldscool wär da 68/69° oder gar 70°?
Was ist da modern? 66°
Man sollte da schon adaptieren und nicht am alten ich will ja nicht über die Gabel gehen Gedanken festhalten, aber nicht jeder Fahrer ist ein Dannymac oder Fabien Barel und kann das in Minuten ;-)
Mancher Normalo stellt gar tradionell die Gabel zu weich und hat diese OTB Angst vom alten Bike verinnerlicht schätz ich, oder kanns mir vorstellen.
 
Bin der Meinung, dass es keine "moderne Fahrtechnik" gibt, die sich wesentlich von früher unterscheidet. An den Grundlagen hat sich nichts geändert. Es geht um die richtige (zentrale) Gewichtsverteilung und angepasste Verlagerung je nach Fahrsituation. Das durch andere Rahmen Proportionen (Länge nach vorne - länge nach hinten) eine vlt um 3cm andere Position ideal ist - geschenkt. Wer früher zu weit hinten gehangen hat und jetzt zentraler steht, hat nicht das Geheimnis der modernen Fahrtechnik entdeckt, sondern gelernt wie man Rad fährt (früher wie heute).
Natürlich helfen Laufruhe und größerer Grenzbereich der heutigen Bikes vielen Leuten dabei diese zentrale Position zu finden. Einfach weil man sich hinter einem 29 Zoll Vorderrad mit 160mm Gabel und 65° Lenkwinkel gegenüber früher praktisch unverwundbar fühlt :-).
 
Darf ich fragen wann du zum ersten Mal auf einem Mountainbike gesessen hast

Darf ich fragen wann du zum ersten Mal auf einem Mountainbike gesessen hast?
Das müsste im Jahr 2000 gewesen sein. Wenn du als echtes Mountainbike ein Rad mit 26 Zoll meinst dann vlt. etwas später der Körpergröße geschuldet ;-).

Klar als Kind hat man sich nicht über Fahrtechnik Gedanken gemacht. Aber ich würde schon sagen, dass ich als Jugendlicher genug Marathons auf nem 26zoll Hardtail mit 70er Lenkwinkel und RS Judy gefahren bin um mich zu erinnern.
Wie gesagt im Detail gibts bestimmt Dinge die heute einfach anders möglich sind, aber im großen und ganzen nicht wesentlich. Was ich definitiv bestätigen kann: Man muss mit 29ern definitiv weniger aufpassen in verblocktem Gelände und langsamer Geschwindigkeit einfach irgendwo hängen zu bleiben und vorn über zu gehen.
 
Natürlich helfen Laufruhe und größerer Grenzbereich der heutigen Bikes vielen Leuten dabei diese zentrale Position zu finden.
Und die Variostütze nicht vergessen. Früher ist man halt häufiger auch mit Sattel oben bergab gefahren (wenns nicht zu lange zu schwierig war). Da ging man halt zwangsläufig mit dem Hintern eher nach hinten, weil nach unten der Sattel im Weg war.
 
Ist halt die Frage, ab wann Details aufhören und wo große Veränderungen anfangen. "Zentral und locker" war natürlich immer die Devise, aber wie das umsetzbar war/ist, unterscheidet sich schon sehr. Rückblickend für mich hat sich da massiv was getan. Teils dem Material geschuldet, teils "wussten wir es einfach nicht besser" (hat glaub ich auch der Hardtail Party-Typ so sinngemäß im Video gesagt).

Der Artikel passt auch ganz gut dazu: https://nsmb.com/articles/your-riding-posture-2006/
Ich sehe zwar ein paar Dinge anders, aber die Gedanken dazu finde ich durchaus interessant zu lesen & zu reflektieren.
 
Ich will mal so sagen:

5607901-large~2.jpg
 
Dieser Film aus 2001 macht auch unabhängig von Fahrtechnik-Analysen immer noch Spaß, die zentrale Haltung etc. sind gleich geblieben. Die heuten Maschinen können mehr, aber haben die physikalischen und bio-mechanischen Grundsätze beim Biken nicht verändert :) Sieht auch anders aus, der 2001er Gesamtsieger Greg Minnaar gewinnt auch immernoch Worldcups, nun auf 29er Rädern und moderner Geometrie.

 
Spät den Faden entdeckt, abba immerhin.. :wink:

Auch das alte Stevens F9 mit 71° Lenk- und 73° Sitzwinkel und nem ultrakurzen Reach konnte bzw. kann man zentral fahren, so wie es nun plötzlich als modern angepriesen wird. Nur muss man damit vorsichtiger sein, da aufgrund des ellenlangen Vorbaus in Kombination mit dem steilen Lenkwinkel im starken Gefälle die Hebelwirkung einen OTB stark begünstigt (wie ich auch aus eigener Erfahrung mit diesem Modell berichten kann :lol: ). Aber wer dann aus Angst anfing das Rad mit komplett durchgestreckten Armen maximal von hinten zu fahren wenn es knifflig wird, war schon damals einfach nur ein mieser Fahrer.

Nicht unerwähnt sollte hierbei allerdings auch sein, daß früher kaum einer ne Dropperpost verbaut hatte, und es nicht unüblich war bergab dann häufig drauf zu verzichten die Sattelstütze extra vor dem Downhill über den Schnellspanner (oder gar mittels Inbus) zu versenken. Und gerade wenn da trotz eher flachen Sitzwinkel noch ne Sattelstütze mit Setback in Kombination mit einem extralangen Vorbau (so wie das abgebildete Stevens) verbaut war, hat es der gewaltige Abstand Abstand Sattel/Lenker einem echt schwer gemacht so ohne komplett durchgestreckte Arme den Arsch hinter den Sattel zu bekommen, um in eine tiefe Position zu kommen.

Und so ne Satteltütze mit Setback hat noch den weiteren Nachteil, da sie sich aufgrund der Biegung nicht so weit versenken läßt, was gerade bei Bikes mit langem Sitzrohr wie dem abgebildeten Stevens F9 in XL (51cm), dafür sorgt daß auch mit versenkten Sattel derselbige einem im Weg war. Sind ja immerhin nochmal 30-40mm weniger, die man den Sattel "dank" des Setbacks versenken kann.

Aber davon ab konnte und sollte man grundsätzlich schon damals (zumindest mit ner kerzengeraden und komplett versenkten Sattelstütze) auch mit ner Old-School-Geo sich zentral auf dem Rad bewegen.

Die Räder von heute fahren bedeutend sicherer, aber an der Fahrtechnik hat sich nicht so viel geändert wie manche einem wahrmachen wollen.
 
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hat es der gewaltige Abstand Abstand Sattel/Lenker einem echt schwer gemacht so ohne komplett durchgestreckte Arme den Arsch hinter den Sattel zu bekommen, um in eine tiefe Position zu kommen.
Nach deinem einwand im Neuron threat wollte ich mal schauen was hier im Forum über Fahrtechnik geschreiben wird.
Ich habe mit mit der Position auf dem Bike erst seit diesem Jahr beschäftigt, weil ich mir ein eigentlich zu langes Hardtail nach der Größenempfehlung von Pole gekauft habe (510mm reach in L bin ca 184cm).

Ich persönlich fand das Video von Steve nützlich, er stellt es halt sehr überspitzt da mmn.

Also ich bin inzwischen der Meinung, dass man sowohl früher als auch heute zentral auf dem bike steht, der unterschied ist mmn die position bei steilen Abfahrten.

Oldschool: Hüfte bleibt "im Lot" über dem tretlager, sowohl in der ebene als auch in der abfahrt. d.h. bei steilen abfahrten neige ich das bike unter mir, Der arsch wandert hinter den sattel die arme werden gestreckter.

Modern: Ich bleibe in der abfahrt mit dem gewicht auf dem vorderrad. also anstatt im lot über dem tretlager bleibe ich mehr oder weniger in der selben position wie in der Ebene. die Hüfte wandert nicht nach hinten sonder bleibt zentral zwischen beiden Laufrädern. der arsch bleibt wohl ehr über dem sattel. deshalb finde ich möglichst lange dropper posts wichtig.

Jetzt mein Eindruck vom Fahren mit 460 reach vs 510:

Ich möchte schon in der Grundposition möglichst gut Gewicht aufs Vorderrad bringen, man kann aber mmn nicht unendlich weit nach vorne gehen denn ich möchte meine arme nicht im 90° winkel auf den lenker setzen. so habe ich keine kraft gegen Schläge am vorderrad zu arbeiten. Also arme mit leichtem winkel nach hinten an den lenker. das wäre dann die vorderste position.

Beim Fully mit 460 Reach kann ich so fahren, wenn ich mich aber nur ein wenig nach hinten bewege fühlt sich die Gewichtsverteilung schon nicht mehr gut an. manchmal passiert mir das in schnellen Anliegern und dann untersteuert das Vorderrad.
der Sweetspot mit guter Balance zwischen Vorder- und Hinterrad ist also relativ klein für mich mit 460 reach.

Beim Hardtail habe ich hier viel mehr platz. Ich hab in Grundstellung viel Gewicht auf dem Vorderrad und der Bereich in dem ich gut stehe ist viel größer. Dadurch ist es auch leichter das Gewicht passend zu verlagern. der Nachteil ist, dass Gewichtverlagerungen mehr Bewegung brauchen und länger dauern. (ausserdem ist das bike sau lang)

Also je größer das rad desto größer der "Sweetspot" für die Gewichtsverteilung.

Daraus folgere ich auch das für pleps wie mich ein längeres Rad leichter zu bedienen ist und das profis wie Jack Moir mit 192cm 460 Reach fahren weil sie ihr gewicht immer perfekt verlagern können.

Wie seht ihr das? bin ich auf dem Holzweg?
 
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Mehr Platz "im" Bike, dadurch Gewichtsverlagerungen weniger kritisch (im Sinne von - man kann schwerer was falsch machen) -> seh ich genaus. Ja, man könnte wohl sagen der Sweetspot wird größer.

Beim Begriff zentral auf dem Rad stehen tu ich mir schwer, aber da wurde in einem anderen Thread lang drüber diskutiert (was heißt denn genau zentral am Rad?). Ja natürlich fährt man damals wie heute zentral am Rad, aber dadurch dass bei modernen Bikes fast ausschließlich die Frontpartie länger wird, verlagert sich die Achslast bei 100% Gewicht am Tretlager (= zentral am Rad?) nach hinten. Dadurch kannst du also schon mal mehr nach vorne verlagern im Vergleich zu alten Bikes. Das gepaart mit einer schluckfreudigen Gabel + flachem Lenkwinkel verbessert die Abfahrtsperformance ungemein. Also ja, früher wie heute zentral am Rad, aber da liegen trotzdem Welten dazwischen.
 
Daraus folgere ich auch das für pleps wie mich ein längeres Rad leichter zu bedienen ist und das profis wie Jack Moir mit 192cm 460 Reach fahren weil sie ihr gewicht immer perfekt verlagern können.
Ich bin mir nicht sicher ob es da eine allgemeingültige Warheit gibt. Und der Jack Moir ist ja im Profifeld auch nicht unbedingt repräsentativ.
Generell hab ich aber den Eindruck daß die Leute die es eher stehen lassen (unabhängig davon ob sie gut fahren) eher längere Räder mögen weil sie von der zusätzlichen Stabilität profitieren.
Vorsichtigere Fahrer favorisieren meiner Erfahrung nach eher kürzere Bikes.
Ist aber nur so ein Bauchgefühl Ich hab da keine Daten erhoben.
 
Also ich bin inzwischen der Meinung, dass man sowohl früher als auch heute zentral auf dem bike steht, der unterschied ist mmn die position bei steilen Abfahrten.

Oldschool: Hüfte bleibt "im Lot" über dem tretlager, sowohl in der ebene als auch in der abfahrt. d.h. bei steilen abfahrten neige ich das bike unter mir, Der arsch wandert hinter den sattel die arme werden gestreckter.

Richtig, zentral im Rad stehen ist in der Tat nicht immer das Gleiche, so wie @trialsrookie es auch schon treffend anmerkte.

Die Geo alter MTB´s hatten traditionell eher flache Sitzwinkel. Dieser sorgte schon mal dafür daß man in die Trickkiste greifen musste um im Uphill das Vorderrad am Boden zu halten. Der Oberkörper mußte weit und tief dafür nach vorne gehen, um das zu kompensieren. Fand man früher ja auch nicht so schlimm, man kannte sowas ja vom Rennradfahren.

Wenn man dann im Downhill im Stehen fuhr, war der Unterschied bzgl. des Gewichtstransfers im Vergleich zur sitzenden Position noch viel drastischer als er es mit einem steilen Sitzwinkel gewesen wäre. Nur ein my an Gewicht mehr nach vorne konnte schon Überschlaggefühle auslösen. Und das war damals die zentrale Position, aus der man sich tatsächlich fast nur nach hinten bewegen konnte.

Der Abstand zwischen Sattelspitze und den Griffen hat sich gar nicht so groß geändert, nur geschah dies früher alles gut 5cm weiter hinten. Was aber im Stehen bedeutete, daß man nicht so viel Platz nach vorne hat wie heutzutage. Der Reach war so halt ungemein kurz.

Heutzutage muß man dank der steilen Sitzwinkel nach vorne nicht zu weit und zu tief gehen, um gut die Berge hochzukommen. Die zentrale stehende Position ist deshalb heutzutage auch nicht mehr ganz so frontlastig, dafür kann man nun allerdings auch noch dank des langen Hauptrahmes und des kurzen Vorbaus bei Bedarf deutlich weiter nach vorne gehen, ohne bergab gleich Überschlagsgefühle zu bekommen.

Die heutige zentrale Position ist halt viel besser fürs Bergabradeln geeignet, da nicht so frontlastig. Auch da bewegt man sich bei Bedarf nach hinten, aber bei weitem nicht so weit übers Hinterrad wie bei ner Old School Geo.

So ne alte Geo kann dennoch erstaunlich gut funktionieren, aber da müssen viele Parameter recht genau zusammenpassen. Ich bin ja mit 1,83 ähnlich groß wie Du und mein Alteisen hat nen winzigen Reach von gerade mal 395mm, und komme damit gar nicht mal so schlecht klar, auch im Pulk mit modernen Rädern. Aber klar, moderne lange Geos sind viel fehlerverzeihender.
 
Ja natürlich fährt man damals wie heute zentral am Rad, aber dadurch dass bei modernen Bikes fast ausschließlich die Frontpartie länger wird, verlagert sich die Achslast bei 100% Gewicht am Tretlager (= zentral am Rad?) nach hinten. Dadurch kannst du also schon mal mehr nach vorne verlagern im Vergleich zu alten Bikes.
ich glaube das hat in dem Thread damals niemand so gut zusammengefasst :D

Vorsichtigere Fahrer favorisieren meiner Erfahrung nach eher kürzere Bikes.
Ist aber nur so ein Bauchgefühl Ich hab da keine Daten erhoben.
Interessant. Spontan ergibt sich nicht so sehr warum. Kurze Bikes für Fahrerr mit einem verspieltem oder sehr kontrolliertem Fahrstil macht für mich mehr Sinn.
 
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