Fahrwerksanpassung für schwere Leute

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Hallo zusammen,

ich wiege nackig 105 kg bei 194cm. Abnehmen ist keine Option, ich bin nicht adipös. Mit Gear bring ich da schnell mal 110/115 kg auf die Waage und da gerät jedes Federelement von der Stange leider an die Grenzen der Einstellbarkeit, was sich unweigerlich auf den Komfort/die Performance auswirkt. Meist ist alles zu harsch wegen des hohen Luftdrucks.

Daher wollte ich mal ein paar Ideen sammeln, wie ich oder vielleicht auch andere schwere Leute ihr Fahrwerk entsprechend tunen können. Ziel ist ein sensibles Ansprechverhalten, guter Support in der Mitte und eine entsprechend gute Endprogression.

Ein paar Dinge fallen mir spontan ein, hab mich aber noch nicht richtig damit beschäftigt:

  • MegNeg Luftkammer bei RS
  • Vorsprung Luftkappe
  • MRP Ramp Control
  • Shimstacktuning auf mein Gewicht
  • Tokens?

Gibt es da noch mehr bzw. sind die o.g. Maßnahmen überhaupt dafür geeignet, die Federung für mich als schweren Fahrer besser abstimmen zu können? Bei der MegNeg steht bspw. PSI+20. Ich muss aber schon knapp 300 PSI in den Dämpfer pumpen und bei 325 ist ja Schluss. Damit hätte ich dann wieder einen massiv hohen Druck und die Sorge, dass die Einstellbarkeit leidet.
 
Ich muss aber schon knapp 300 PSI in den Dämpfer pumpen und bei 325 ist ja Schluss. Damit hätte ich dann wieder einen massiv hohen Druck und die Sorge, dass die Einstellbarkeit leidet.

Was ist mit Coil?

wenn der Hinterbau eine unpassende Kennlinie hat nimmt sich das nix, ob man am Ende eine 700er Feder sucht und nicht findet oder 350psi bei 325psi Limit im Luftdämpfer benötigt :ka:

Bzgl. Dämpfer: ja, Tuning bei einschlägigen Firmen hilft, Rahmen mit geringem Übersetzungsverhältnis noch mehr ;)
 
Servus,

schreib mal https://shop.flatout-suspension.de/ an und erklär denen dein "Problem", d.h. zum einen deine körperlichen Ausmaße und zum anderen was du hauptsächlich fährst und auf welchem Niveau.
Die kennen sich echt gut aus.
Ich, 1,81m, 112kg, nicht adipös, habe mir meine Lyrik und meinen Super Deluxe Coil da ändern lassen, bin hochzufrieden.

Gruß
Danke dir! Ich schau da mal nach.
 
wenn der Hinterbau eine unpassende Kennlinie hat nimmt sich das nix, ob man am Ende eine 700er Feder sucht und nicht findet oder 350psi bei 325psi Limit im Luftdämpfer benötigt :ka:

Bzgl. Dämpfer: ja, Tuning bei einschlägigen Firmen hilft, Rahmen mit geringem Übersetzungsverhältnis noch mehr ;)
Was ist denn ein geringes Übersetzungsverhältnis? Fahre aktuell die Madonna V2.2 mit 65er Rocker und die hat mit 160mm/65hub = 2,46. Die Madonna ist mir jedoch zu viel Bike für das, was ich fahre, find ich aber vom Ansprechverhalten echt richtig gut. Richtiges Bügeleisen. Mein altes Offering V1, was ich jetzt als Allrounder aufbauen möchte hat 140mm/55 = 2,54. Früher hat mich das in Steinfeldern gern mal von den Pedalen gehoben, was ich jetzt durch einen entsprechenden Dämpfertune ändern möchte.
 
ja, das klingt sinnvoll, gab oder gibt ja auch Rahmen die 160mm mit 200x57mm Dämpfern realisieren ;) Um so mehr es Richtung 3:1 oder darüber geht um so schwieriger wird's.
 
ja, das klingt sinnvoll, gab oder gibt ja auch Rahmen die 160mm mit 200x57mm Dämpfern realisieren ;) Um so mehr es Richtung 3:1 oder darüber geht um so schwieriger wird's.
Ich hab mir gerad mal das SC Tallboy angeschaut, Dämpfermaß 165*38 mit 120 mm FW wär das dann 3,15 o_O Ich bin das Ding aber mal probe gefahren und fand das egtl echt super sensibel und es fühlt sich nach deutlich mehr FW für mich an. Wie passt das denn jetzt zusammen
 
Auf jeden Fall das Shimstack-"Tuning" bzw. Anpassung. Ob zu schwer oder zu leicht, je weiter man sich vom 08/15 70-75kg entfernt, umso weniger macht der Einstellbereich leider Sinn.
Helmchen Tuned ist da auf alle Fälle zu empfehlen, bringt nix wenn man wegen dieses Problems nur an der Luftfeder herumspielt.
 
Ich hab mir gerad mal das SC Tallboy angeschaut, Dämpfermaß 165*38 mit 120 mm FW wär das dann 3,15 o_O Ich bin das Ding aber mal probe gefahren und fand das egtl echt super sensibel und es fühlt sich nach deutlich mehr FW für mich an. Wie passt das denn jetzt zusammen
Das Übersetzungsverhältnis wirkt sich zunächst mal auf die Federhärte aus. Je größer die Übersetzung, umso härter muss die Feder sein, bei Luftfedern bedeutet das einen höheren Luftdruck. Wenn man dann aufgrund von Gewicht und Übersetzungsverhältnis über den vorgesehenen Maximaldruck kommt, ist das ein Problem. Solange das nicht passiert, sollte es keinen großen Unterschied machen bis auf die Tatsache, dass ein höherer Druck natürlich Dichtungen mehr beansprucht und das dann auf Kosten der Lebensdauer geht, sprich du halt vielleicht öfter bzw. früher einen Service machen musst.

Das andere ist dann die Dämpfung, die muss zu verschiedenen Dingen passen, vor allem aber auch zur Federhärte, speziell beim Rebound. Dämpfung wird dadurch realisiert, dass Öl durch eine Öffnung strömt, wobei die Größe der Öffnung einerseits vom Druck (= Geschwindigkeit, mit der sich das Federelement und damit auch der Dämpfer bewegt) abhängen kann (Shimstacks, die sich bei größerem Druck mehr aufbiegen), andererseits über Regler extern eingestellt wird ( Nadelventil oder Vorspannung eines Shimstacks). Grundsätzlich kann ich aber nur in einem gewissen Bereich anpassen, der vor allem von der Grundgröße des Durchlasses abhängig ist. Diese Grundgröße ist auf eine Mitte hin ausgelegt hinsichtlich der zu erwartenden Beanspruchung (bestimmt durch Fahrergewicht und Übersetzungsverhältnis) und wenn das, wo man bei der Dämpfung hin will, sehr extrem wird, dann kommt man mit den vorhandenen Einstellungen und eventuell auch mit einem Umshimmen dort nicht mehr hin, ohne eine andere Öffnung, sprich ein anderes Ventil einzubauen. Wenn man dabei mehr Ölfluss braucht, kann es sogar sein, dass dann das zur Verfügung stehende Ölvolumen im Dämpfer knapp wird und dann muss man ggf. einen komplett anderen Dämpfer nehmen.

Wenn aber alles klappt, ist es ja kein Problem.

Um auf deine Eingangsfrage noch kurz einzugehen:
Du brauchst Federelemente, die von der Federhärte zu deinem Gewicht & Fahrstil sowie beim Dämpfer zum Übersetzungsverhältnis des Hinterbaus passen und dann beim Dämpfer insbesondere eine Lösung (Luft oder Coil), die zur Kennlinie der Hinterbau-Kinematik passt. Und diese Federelemente sollten dann eine Dämpfung haben, die zur Federhärte passt und eine Einstellbarkeit aufweist, die deinen Ansprüchen genügt (wenn du immer das Gleiche fährst, brauchst im Prinzip gar keine Einstellmöglichkeiten, wenn der Dämpfer zB per Tuning auf dich angepasst ist).

Wenn obiges gegeben ist, braucht es keine Anbauteile. Add-ons wie von Vorsprung können Probleme lösen von Material, das schon da ist. Wenn man aber neue Federelemente aussucht, dann such dir welche, die passen bzw. nimm einfache und lass sie gleich von Tunern passend machen.
 
Ich hab die gleichen Maße und kann alles von der Stange fahren, was ne ordentliche Dämpfung hat. Das hat noch keine RS Gabel oder Dämpfer hinbekommen. Die ganz neuen hab ich noch nicht getestet. MRP, nicht alle Fox, CaneCreek laufen top!
 
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