Federgabeltausch bei XC Hardtail: 100 auf 120, 32 auf 35, 180 auf 200mm?

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Moin,
ich habe mir gerade nach einigen Jahren Gravelbike für alles eine Stufe “härter” ein Hardtail zugelegt. Angesichts der aktuellen verrückten Liefersituation und da ich es sofort braucht/wollte, ist es nicht ganz perfekt von der Ausstattung, aber aktuell bin ich froh überhaupt was für mich so gut passendes gefunden zu haben.

Bei der Gabel wusste ich zwar, dass es nichts Dolles ist, aber dass sie so schlecht ist, hatte ich nicht erwartet. Ich hab zwar kaum Erfahrung mit MTB Federgabeln, aber selbst die billigsten Modelle die ich vor zehn Jahren hatte waren besser, selbst die 80mm Elastomerbilliggabeln an Alltags-/Trekkingrädern.
Hier das scheußliche Teil: Details - SR SUNTOUR Cycling
Das Ding kennt nur 0 oder 1 bzw. steinhart und auf fast gar nix reagierend oder ganz unten praktisch ohne Restfederweg und dabei etwa mit demselben Komfort. Mit Starrgabel führe es sich vermutlich nur wenig anders, dafür 2-3 Pfund leichter…
Kurzum, es dürfte fast jede andere Federgabel besser sein.

Wenn ich aber schon tausche/in eine neue mit besserem Ansprechverhalten und leichter investiere, frage ich mich, ob&was ich dabei noch zusätzlich ändern bzw. verbessern kann (ohne dass es eher eine Verschlechterung wird oder es gar nicht passt):
  • Zum einen könnte ich mir eine leichte Erhöhung des Federwegs von 100 auf 120mm vorstellen. Ich kann bei dem jetzigen extrem miesem Ansprechverhalten zwar noch nicht sicher sagen, ob ich mehr Federweg brauche, aber in der Theorie vermute ich, das mehr Federweg ein besseres Ansprechverhalten ermöglicht bzw. einfacher macht (die jetzige Gabel wäre mit 120mm vielleicht auch etwas weniger schlecht?). Und es scheint mir kaum Nachteile zu haben, Einbaumaße/Länge/Winkel ändern sich kaum und vermutlich vernachlässigbar und Gewicht und Preis steigen dabei auch noch kaum.
  • Da ich auch schwer/zu schwer bin, wären vielleicht auch eine größere Bremsscheibe vorne und dazu ein ein größerer Standrohrdurchmesser (z.B. 35 statt 32mm) sinnvoll. Ich vermute, beides geht Hand in Hand, steifere/stabilere Gabel verkraftet wohl auch eher eine größere Scheibe? Den Rahmen tangiert das weniger, vermute ich? Bzw. nur indirekt, dass eine extreme Federgabel+Scheibe vielleicht zu Einsätzen verführt, für die der leichte XC Carbonrahmen nicht gemacht ist? Rahmen/Rad ist ein Cube Reaction C.62 One: Cube Reaction C:62 ONE red´n´white Außerdem passt größerer Rohrdurchmesser wohl auch zu mehr (120 statt 100mm) Federweg, über 130mm gibt es glaube ich schon gar keine 32er Durchmesser mehr.
  • Stimmt das soweit alles und auf was muss ich (neben Laufradgröße, Achse, Boost) noch achten? Offset ähnlich wie vorher und tapered wie der Rahmen, sonst noch etwas? Mein Favorit und noch preislich im Rahmen wäre aktuell diese Rockshox SID (sorry für den Link zu einem Shop, ich finde die Gabel leider nicht beim Hersteller): ROCKSHOX Federgabel 29" SID Select Charger RL SA DebonAir 120 mm BOOS, 569,50 € (r2-bike.com)
Danke&Gruß!
 
Wenn es nicht zwingend günstiger sein muss ist die SID eine gute Wahl, ansonsten fahre ich die Relevation,die bügelt alles gut weg....
 
Also stimmen a) meine Überlegungen in etwa und würd b) diese Gabel passen? Dass wäre erstmal das wichtigste für mich, welches Modell dann genau ist zweitrangig. Die SID schien mir halt gar nicht so teuer (nur ca. 170 € mehr zur Relevation), dachte die wären unbezahlbar. Und fast 300g weniger Gewicht gäb's für mich Weight Weenie (am Rad, nicht am Bauch... ;-) ) noch so dazu.
 
Das gute Stück ist jetzt verbaut und einige Runden mit gefahren.
Bietet spürbar mehr Komfort/federt “was weg”, wo die andere Gabel praktisch gar nichts tat. Beispiel Bordstein rauf oder runter, vorher quasi wie mit Starrgabel, jetzt merkt man vorne praktisch nichts mehr vom Bordstein.
Ich bin auch nachweislich mit der neuen Gabel bei gleicher Anstrengung auf leicht unebenen einfachen Strecken (z.B. der übliche grasbewachsene 2-Furchen-Feldweg) schneller unterwegs als vorher.

Bei einer Abfahrt meiner Hausstrecke, wo mich das neue Hardtail mit der Billiggabel bisher noch etwas enttäuschte, fahre ich jetzt über die einfacheren Abschnitte wie auf Schienen/habe Null Bedarf für mehr noch mehr Federung bzw. Komfort und auf den schwierigen Abschnitten komme ich viel sicherer und schneller voran, so dass ich fast schon übermütig werden könnte mit hier und da mal einem kleinen Sprung, wofür aber Rahmen, Laufräder, mein Gewicht und meine Fahrfähigkeiten wenig geeignet sind und was mit einem Fully dann sicher eher ginge.

Der Bedarf für Lockout erschließt sich mir noch nicht ganz. Weder die alte noch die neue Federgabel mit 20mm mehr Federweg und viel früher ansprechend reagiert/wippt im geringsten beim Pedalieren, weder bei Tempo 20-30 auf Asphalt, noch mit Fußgängertempo im 51er Ritzel keuchend und schwankend den Berg hoch, nur auf Stöße/Unebenheit wie es sein soll. Das war früher bei Federgabeln meiner Erinnerung nach deutlich schlechter, scheint heute aber kein Thema mehr.
Gut, dass ich mir bei der neuen Gabel Geld, Gewicht und die Hässlichkeit am Lenker von Remote Lockout gespart habe.

Danke für Eure Tipps!
 
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