Fettverbrennung

Original geschrieben von GummiUnten


1) Es ist immer nur von Fett- und Kohlehydratstoffwechsel die Rede. Aber es ist doch absolut fakt daß bei Ausdauerbelastungen auch ein Proteinstoffwechsel stattfindet, d.h. daß sehr wohl auch Muskelprotein verstoffwechselt und zur Energiegewinnung herangezogen wird.

Das sehe ich anders.


2) Soso, dem Körper liegt nichts ferner als seine Muskeln zu schützen?!?
Wieso sehen dann die ganzen Marathon- und Langstreckenläufer aus wie Spargeltarzans?


Kann ich dir sagen: Weil sie nie so trainieren das der Muskel wächst, sondern nur ausdauernd belastet wird. (Weiße und Rote Muskelfasern)





3) Die Ernährungstipps sind auch nicht so der Hit. Zum Beispiel wird Trennkost als völlig unsinnig hingestellt. Fakt ist doch, daß die Kombination aus hochglykämischen KH und Fett sehr wohl die Fetteinlagerung fördert, während man z.B. zum Salat soviel Öl essen kann wie man will. Ist doch bekannt daß es vor allem das Insulin ist, das die Fettzellen empfänglich macht.


Naja kann ja sein.
Aber ich esse halt lieber mein Steak mit Kreuterbutter zusammen.




Und nochmal: nur weil ein Artikel im Internet steht, heißt das noch lange nicht daß alles darin geschriebene der Weisheit letzter Schluß ist....
Also Leute, bleibt ein wenig kritisch!

Das gilt aber auch bei jedem anderen geschriebenen Wort.
Oder hast du die Sache mit dem Proteinstoffwechsel selber kontrolliert?



ciao
 
@CreYgeN: Steak mit Kräuterbutter? Lecker! Außerdem hast damit Null Kohlehydrate zu Dir genommen, also Trennkost vom feinsten vollzogen, sozusagen :p

Na ja, zu den anderen Punkten: ich habs ja schon mehrfach gesagt, die Muskulatur schrumpft ja nicht zusammen wie ne Gummipuppe wo man die Luft rausläßt, wenn man mal ne größere Tour macht.

Ich hab nur festgestellt, daß es für den Fettabbau (und um den geht es ja in diesem thread) langfristig mehr bringt, wenn man erst mal Muskeln aufbaut, weil dann der Verbrauch signifikant ansteigt. Und wenn man Muskeln aufbauen, und die dann auch erhalten will, dann ist es kontraproduktiv, wenn man - insbesonders nach dem Sport - hungert! Zumal man normalerweise ja auch ein paar Stunden vor dem Sport nichts (oder nicht viel) ißt, und während schon gleich gar net (bis auf Kleinigkeiten).

Ich bin einfach ein Gegner von "Hungerdiäten", weil sie fast immer schief gehen und in einem ausgeprägten Jojo-Effekt enden.

Ich geb zu, ich hab vielleicht ein bißchen übertrieben, oder einiges nicht ganz richtig dargestellt, aber der Kern stimmt!


all the best
Robert
 
:bier:
Dann misch ich mich jetzt auch mal ein :

Es stimmt meiner Ansicht nach auf jeden Fall, daß mehr Muskulatur auch im Ruhezustand einen höheren Energiebedarf hat.
Damit ist der Fettabbau aber noch lange nicht vorprogrammiert. Vielmehr kommt es ja wohl auf die Energiebilanz an. D.h. Liegt die Kalorienzufuhr über dem Grundumsatz und dem bei Aktivität verbrauchten Kalorienbedarf wird die überschüssige Energie in Fettdepots gelagert.
Das ist eine einfache Rechnung. Es gibt keine glaubwürdigen Untersuchungen die belegen würden, dáß es dabei auf die Art des Nahrungsmittels ankommt. Das Fett fett macht kann man daher nicht behaupten.
Zu den Marathon Tarzans :
Eine Riesenmuskulatur am Oberkörper verbraucht vor allem Sauerstoff und reduziert damit die Ausdauerleistung. Das ist also nicht unbedingt ein Trainingseffekt sondern eher ein Nicht Trainingseffekt und durchaus gewollt.
 
Hi Trailrunner!

Stimmt nicht ganz (aber fast) was Du sagst. Mit der Kalorienbilanz hast Du schon recht. Was aber NICHT stimmt ist daß es nicht auf die Art der Zugeführten Nahrungsmittel ankommt.

Zum Beispiel ist es so, daß gesättigte Fette sofort und ohne weitere Umwandlungsprozesse als Körper- (Depot-) Fett eingelagert werden können (und werden, wenn diese nicht unmittelbar benötigt werden!).

Ganz anders sieht es aber bei Kohlenhydraten und Proteinen aus.
Wenn diese in Fett umgewandelt werden, so erfordert dies gewisse chemische Reaktionen, die ihrerseits aber Energie benötigen!! Das hast Du vollkommen vergessen in Deiner Energiebilanz, ist aber sehr entscheidend! Bei Proteinen sind's glaub ich sogar an die 25% Energieverlust allein durch die Umwandlungsprozesse Protein -> Fett. Bei KH ist's nicht ganz soviel aber immerhin.

Auch könnt ich mir vorstellen (weiß es aber nicht) daß z.B. Ballaststoffe Fett binden können (im Darm!) und dieses teilweise gar nicht vom Körper aufgenommen wird, also wenn man z.B. Salat mit Öl ißt. Da muß ich echt mal einen Spezialisten fragen, würd mich interessieren!

Und daß es letztendlich eben doch (hauptsächlich) das Fett ist, was "fett" macht, ist wohl kaum von der Hand zu weisen, schon allein deshalb nicht, weil halt Fett mehr als doppelt so viel Kalorien pro Gramm hat wie KH oder Proteine, und vor allem - was vielleicht noch viel, viel entscheidender ist, weil Fett sehr viel schlechter satt macht.

Hierzu ein "Gedankenexperiment":
Stell Dir vor Du hast einmal einen großen, gehäuften Teller Pommes mit Ketchup und Majo.
Im anderen Fall hast Du einen gehäuften Teller nur mit ganz normalen Kartoffeln (Salzkartoffeln). Was glaubst Du bringst Du leichter runter?
Probiers aus - ich kann Dir die Antwort geben: Du wirst die Pommes sehr viel leichter und schneller runterkriegen, und vor allem, Du wirst von den Pommes kein bißchen mehr satt sein als von den Kartoffeln.
Und jetzt kommts: selbst ohne Ketchup und Majo haben die Pommes 3x so viel Kalorien als die Kartoffeln!!!! Also ca. 4500 kcal. anstatt der 1500 kcal. der Kartoffeln (ungefähr, bei normalen Teller). Mit Majo sieht das noch schlechter aus, ca. Faktor 3,5 bis 4!!

Noch Fragen?

so long
Robert


PS. will euch auf keinen Fall den Apettit auf Pommes verderben, eß sie selber ja auch (ab und zu). Aber man muß eben auch mal der Wahrheit ins Auge schauen...
 
Aber:
Wie gut könnte es mir mit 10-15kg weniger gehen?????????


Hast schon mal probiert deine Ernährung umzustellen???

Soll ja auch beim Abnehmen helfen :-)
 
Wie ist das eigentlich mit der Anpassungsfähigkeit des Körpers. Ich habe mich um 25kg abzunehmen zweieinhalb Jahre lang mit etwa 1500kcal Energiezufur ernährt.
Jetzt bin ich bei den Rennen relativ erfolgreich, will aber für nächste Saison weitere 10kg abnehmen. Aber trotz einer Ernährung von 1500kcal (bei meinem Alter sind 3000kcal normal) pro Tag nehme ich nicht weiter ab. Hat mein Körper seinen Stoffwechsel soweit geändert, dass ich nicht mehr soviel Energie benötige?
 
@Rennmaus: es grenzt an "Wunder" (da es keine Wunder gibt hast Du wahrscheinlich ungewöhnlich viel Selbstdisziplin) daß bei Dir der Jojo-Effekt noch nicht zugeschlagen hat und daß Du trotz der Mangelernährung Rennen fahren kannst.
Wenn Du jetzt plötzlich 3000 kcal. (das doppelte) essen würdest, würdest Du nach ein paar Monaten aussehen wie Helmut Kohl, das garantier ich Dir.

Ich bewundere zwar Deine Disziplin, würde das aber auf gar keinen Fall anderen raten!! Der Schuß geht bei fast allen nach hinten los - da brauchts nur Werihnachten haufenweise Plätzchen und Sahnetorten und Glühwein geben....

Das Problem ist, der Körper paßt sich selbstverständlich der niedrigeren Energiezufuhr an, sonst könnten Menschen in der 3. Welt, wo Hunger herrscht, überhaupt nicht überleben.
Einer dieser Anpassungsprozesse ist mit Sicherheit auch eine Reduktion der Körpermuskulatur im gesamten, denn im Gegensatz zum Körperfett benötigt diese ständig Energie: zur Regeneration, Erhaltung, Wiederaufbau nach Belastung etc.

Aus diesem Grund rate ich normalerweise immer ab (besonders Frauen), Fett durch "Hungerdiäten" abzubauen, und empfehle dafür Muskelaufbau-, Intervall- (Kondition, anaerobe Kapazität) und Grundlagenausdauertraining bei genügender KH- und Proteinzufuhr.

Noch was: weiter oben hat mal Jemand geschrieben, man solle nach dem Training keine KH zu sich nehmen, damit der Körper weiterhin an seinen Fettreserven zehrt. Wär ich sehr vorsichtig!! Vor allem wenn man richtig ausgepowert ist wird dem Körper (Muskel-)Protein entzogen, da der Blutzuckerspiegel niemals unter einen kritischen Grenzwert fallen darf (das Gehirn braucht Blutzucker, es kann seine Energie NICHT aus Fetten gewinnen) und somit Glycogen neu gebildet werden muß. Man nennt dies Glyconeogenese. Und meines Wissens läuft die über längere Zeit hinweg erst mal nur durch Protein-Umwandlung, nicht durch Fett-Umwandlung.
Um dies zu verhindern sollte man nach intensiven Belastungen immer ausreichend KH zu sich nehmen.


So, ihr seid informiert! [Zitat RickTick]
ciao Robert
 
@Gummi: Danke für deine Antwort. Ich muss natürlich meine Frage noch ein wenig einschrenken. Denn wenn ich Rennen fahre oder eine lange Trainigseinheit gefahren bin, habe ich natürlich mehr gegessen. Allerdings fast immer weniger, als mein Körper nach Fausformeln benötigt.
Wenn ich im Frühjahr auf meinem Wunschgewicht bin, möchte ich es natürlich halten, aber nicht wieder zunehmen, kann ich denn die Anpassung auch umkehren, also langsam die kcal pro Tag erhöhen?
PS: Danke für dein Lob. die ersten 15kg habe ich wegen schweren gesundheitlichen Risiken mit Ärztlichem und Ernährungsberatungsgesprächen abgenommen.

PSS: Ich komme mit meiner Energiezuvor sehr gut zurecht. Beim Leistungstest vergangene Woche habe ich einen relativ guten Wert von 340 Watt in 5min. Stufen geschaft. Trotz leichter erkältungserscheinungen. (Ich weiß es geht besser. Mal nach der Saison gucken.
 
@Rennmaus: Na ja, das hab ich mir schon gedacht daß Du bei langen Touren mehr als 1500 kcal ißt, das ist ja fast unmöglich! Der Tagesbedarf bei ner Marathon-Tour kann ja schon mal in die Größenordnung 5000-8000 kcal. kommen.

Ich weiß jetzt Dein Gewicht und Körpergröße nicht. Ich vermute mal, daß Du zu den sog. "guten Futterverwertern" gehörst, also nen langsamen Stoffwechsel hast. Es gibt ja Leutz, die können reinspachteln was sie wollen und nehmen nicht zu, andere hingegen brauchen eine Tafel Schoki nur anzuschauen, dann nehmen sie schon zu ;-)
Und zu letzteren gehörst vermutlich Du, darum hattest Du auch die Gewichtsprobleme (könnte aber auch was anderes sein, Schilddrüse etwa...)

Daß Du es schaffst Dein Körpergewicht zu kontrollieren und sogar noch abzunehmen, ohne dabei wesentlich an Leistung zu verlieren, sagt eigentlich schon daß Du auf dem richtigen Weg bist.
Ich würd also erstmal keine radikalen Änderungen vornehmen, sondern nur kleine Änderungen und schaun was dabei rauskommt.
Natürlich paßt sich der Körper in der Regel auch an eine höhere Kalorienzufuhr an, d.h. er erhöht die Stoffwechselrate. Dies geschieht aber nur langsam!!

Ich würd an Deiner Stelle so vorgehen (wirst wahrscheinlich schon so machen):

1) fettarm ernähren, vor allem gesättigtes Fett vermeiden. Ungesättigtes Fett ca. 0,5-1g pro kg Körpergewicht (also bei 80kg ca. 40-80g). Bissl gesättigtes Fett wird natürlich immer dabei sein...
2) Auf genügend Proteinzufuhr achten, als Sportler sollten es schon an die 1,5g pro kg Körpergewicht sein (bei 80kg ca. 120g).
3) KH nach Bedarf. Vor allem unmittelbar(!) nach intensiven Belastungen genügend KH essen, hier sind auch hochglykämische erlaubt, sonst eher lieber solche mit mittlerem oder niedrigem glykämischen Index (vor allem komplexe KH, z.B. Nudeln, Reis, Vollkornprodukte, Kartoffeln).
4) An "faulen" Tagen verminderte KH-Zufuhr. Grundsätzlich viel Gemüse und Salat und auch Obst essen.
5) Nicht nur Grundlagenausdauertraining machen, sondern auch Intervalltraining mit Zwischensprints => Training der anaeroben Energiegewinnung und Erhöhung der Laktattoleranz, Muskelaufbau. Bei solchen Training, wenn intensiv ausgeführt, besteht auch noch Tage danach erhöhter Kalorienbedarf!
6) Für einen Fettabbau kann es auch sinnvoll sein, erst mal eine Zeit lang Muskelaufbautraining zu machen (geht NICHT bei Kaloriendefizit!!). Dadurch wird der Grundumsatz drastisch gesteigert und danach kann man um so leichter Fett abbauen (muß dann aber versuchen seine Muskulatur zu erhalten, also imer wieder mal Krafttraining zwischendurch).

Der letzte Tipp ist natürlich für ambitionierte Marathonfahrer etwas zwiespältig. Aber man kann damit (langfristig!) sehr gut Körperfett reduzieren.

Also, wer noch andere Vorschläge hat, ruhig posten!

Macht's gut!
Robert
 
Erstmal danke, dafür, dass du mir solch informative antworten schreibst.
Meine Ernährung ist in der Tat ziehmlich gesund. So ernähre ich mich mit viel Obst und Gemüse, esse ausschließlich Vollkornprodukte und achte auf wenig Fett und Zucker.
Auf den Alkohol verzichte ich wärend meiner Saison (November bis September) fast vollständig und in unserem Verein werden wir von vier Trainern betreut. Von daher habe ich also in der Tat gute Vorraussetzungen.
Mein letztjähriges Wettkampfgewicht betrug 80kg bei etwa 184cm Körpergröße. Nach unserer einmonatigen Trainingspause habe ich wegen angesprochener Probleme wie langsamer Stoffwechsel und fauler Monat etwa 5kg zugenommen. :mad:

Bin aber wegen akribischer Vorbereitung auf den Point Cup wieder am abnehmen. Momentan liege ich bei 84kg. Tendenz fallend. Beim Start des Point Cups, kurz nach unserem Mallorca trainingslager, möchte ich auf 75kg sein.

Im übrigen fahre ich mehr CC Rundstreckenrennen, weshalb ich für dieses und nächstes Jahr eine Lizenz habe. Daher möchte ich meine Bereits stark ausgeprägte Beinmuskulatur nicht viel weiter aufbauen. Denn Mehrgewicht schadet der Spritzigkeit.
Also werde ich mit Absprache mit unseren Trainern mein Training mehr auf Schnellkraft und Ausdauer tainieren.



Mein Problem nennt man glaub ich Jan Ulrich Syndrom?!:lol: :D ;)
 
@RennMaus - keine Angst, ich schreib ja nicht nur wegen Dir, sondern eigentlich für alle die diesen thread lesen und sich Gedanken über Fettabbau machen.

Ich glaub aber, beim Jan Ullrich ist das was anderes: der nimmt im Winter zu weil er so gern gut ißt - und zwar das was ihm schmeckt. Glaub nicht daß der so asketisch lebt wie Du.
War schon erstaunt als ich gelesen hab daß Du während der Saison (fast) keinen Alk trinkst usw., und die Saison bei Dir von Nov. bis Sept. geht. Da kannst Dich ja grad mal im Oktober zulitern. Grad recht zur Wiesn:bier:
Trotzdem viel Erfolg nächste Saison!

ciao Robert
 
Ja danke. Das mit dem Alk is gar nicht so schwer wie es sich anhört. Wenn man zwei drei mal weg war ohne etwas zu trinken, ist es ganz normal.
 
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