Fixie und rechtlich Konsequenzen

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Ich flog heute über den Lenker, als ich bremsen musste, um eine Kollision zu vermeiden. Der Blödiant schob sein Fahrras ohen zu gucken zw. den parkenden Autos auf die Strasse und er hatte mich natürlich nicht kommen sehen.

Er war der Meinung, daß man nur so schnell fahren darf, wie man bremsen konnte. Wie solte man bitt in Bruchteil von 1 Sek. bremsen, wenn sein Vorderrad plötzlich vor mir auftaucht ? Abgesehn davon hatte ich viellicht max. 15 Km/h drauf.

Ich landete auf fast allen Vieren auf die Straße und verletzte mich am Knie. Das Rad war bis auf das kaputte Lenkerband o.k.

Da es offensichtlich sein Fehler war, gingen wir gleich zum nächsten Fahrradladen und er mußte für das neue Lenkerband zahlen.

Als er sich mein Fixie ansah, machte er die Bemerkung, daß ich nur eine Bremse habe. Ich korrigierte seine Aussage, in dem ich ihn auf die Rücktrittbremse des Fixies hinwies.

Es wäre interessant zu erfahren, wie die Versicherung den Fall behandelt, wenn der Stutz schhlimmer ausgegangen wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fahrzeuge müssen 2 von einander unabhängige Bremsen haben.
Hinten Starr ist im bereich der Stvzo verboten !!!
Leite ab wer da schuld gewesen wäre.
Lass dir die Chips schmecken.
Bierchen dazu kommt besser.
Gruss Michael
 
Fahrzeuge müssen 2 von einander unabhängige Bremsen haben.
Hinten Starr ist im bereich der Stvzo verboten !!!
Leite ab wer da schuld gewesen wäre.
Lass dir die Chips schmecken.
Bierchen dazu kommt besser.
Gruss Michael

Du irrst Dich. Ich meine es gibt sogar schon ein Gerichtsurteil, welches besagt, das der fixe Antrieb als Bremse gilt.
 
Es gibt dieses Gerichtsurteil, in dem ein starrer Antrieb als Bremse anerkannt wurde.

Wer allerdings beim Bremsen über den Lenker fliegt, wird wohl sowieso kaum wegen fehlender Bremse Verantwortung zu tragen haben. Bei einer Notbremsung mit dem Zweirad ist die Hinterradbremse sowieso nicht sehr leistungsfähig. Das Hinterrad hebt bei Verzögerung ab und überträgt kaum Bremsleistung. Genau aus dem Grund sind Fixies ohne Vorderbremse im öffentlichen Straßenverkehr ja eine Sache für Vollprofis oder für Vollidioten.

Im beschriebenen Fall ist jedoch alles klar, der Typ mit dem Fahrrad hat Manson-007 als denjenigen erkannt, der hier im Forum schon viel Terror gemacht hat und sein Rad absichtlich in den Weg geschoben. Dass Manson gestürzt ist, hat ihn dann erschreckt und er hat das Lenkerband wenigstens bezahlt. Ich wars nicht!

Wenn Schlimmeres passiert wäre und der Fahrradschieber versichert gewesen wäre, dann hätten die mit Sicherheit alle Register gezogen, um so wenig wie möglich bezahlen zu müssen. Doch wer nicht schaut und sein Rad zwischen geparkten Autos auf die Straße schiebt, hat schlechte Karten.

Wäre es hingegen ein Kind gewesen, das auf die Straße läuft und Manson hätte es umgefahren, dann Gnade ihm Gott, wenn er keine zwei Bremsen am Rad hat.
 
Wer allerdings beim Bremsen über den Lenker fliegt, wird wohl sowieso kaum wegen fehlender Bremse Verantwortung zu tragen haben.

Möglicherweise wäre er mit HR-Bremse zusätzlich nicht geflogen.

Ich fahre auch fixed nur mit VR-Bremse, aber hauptsächlich im Gelände.

Das berühmte Gerichtsurteil, nach dem ein starrer Gang auch als Bremse anzusehen ist, beruhigt mein Gewissen. Aber zum einen kann das ein anderer Richter wieder anders entscheiden, und zum anderen ist eine zusätzliche HR-Bremse wirklich sicherer. Das ich mich bis jetzt immer dagegen entschieden habe, kann dumm sein, wie ich durchaus einräume. Kommt aber auch immer auf den Fahrstil an. Die meisten brenzligen Situationen hatte ich auf der Straße mit ganz normalen Schaltbikes.

Horst
 
Möglicherweise wäre er mit HR-Bremse zusätzlich nicht geflogen.
Dann rolle ich den Fall noch mal auf:

Notbremsung bei ca. 15 km/h, als das Vorderrad des Unfallgegners unvermittelt zwischen geparkten Autos auftaucht. Laut Schilderung des Gestürzten hatte er lediglich 1 Sekunde Zeit zu reagieren.

Wenn da noch die Reaktionszeit miteingerechnet wird, ist klar, dass eine kontrollierte Bremsaktion nicht mehr möglich war, sondern die "Mücke komplett zugemacht" werden musste.

In dem Fall ist es unerheblich, ob zusätzlich noch das Hinterrad abgebremst wird oder nicht, da es sowieso abhebt und keine Verzögerungskräfte mehr übertragen kann.

Würde der Fahrer hingegen, im Wissen um eine leicht bedienbare Hinterradbremse, gleich verstärkt hinten bremsen und dafür die, wesentlich wirksamere, Vorderradbremse vernachlässigen, dann käme er nicht mehr rechtzeitig zum Stehen. Lediglich der Reifen pfeift, aber die Fuhre bewegt sich unvermittelt weiter.

Beim Motorrad sind vorne meist zwei Scheibenbremsen, hinten nur eine, dazu noch kleinere Scheibe oder sogar eine einfache, mechanische Trommelbremse. Lediglich bei Choppern mit ihrer abweichenden Gewichtsverteilung durch den tiefsitzenden Fahrer wird gelegentlich sogar mal mehr Augenmerk auf die hintere Bremse gelegt, aber diese Fahrzeuge taugen auch kaum zum sportlichen Fahren. Sogar beim Auto ist die wirksamere Bremse stets vorne.

Dass Fixiefahrer die physikalischen Tatsachen ignorieren, komplett auf richtige Bremsen verzichten und lediglich das (benachteiligte) Hinterrad mittels artistischer Beherrschung verschiedener Tritttechniken abbremsen, ist nicht damit begründet, dass dies verzögerungstechnisch sinnvoll wäre, sondern vielmehr in der Abenteuerlust und dem Wunsch nach Anerkennung in ihrer Subkultur.

Außerdem macht es natürlich einen Riesenspaß, wenn mans kann, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Ich bin mit meinen Mitarbeitern gerade dabei, eine Bremse fürs Hinterrad zu entwickeln, die unsichtbar ist und auf Züge und Hebel verzichtet. Durch eine leichte Rückwärtsbewegung des Kurbeltriebes wird die Bremse aktiviert. Rückwärtsfahren ist damit nur möglich, wenn die Bremse durch einen kleinen Hebel oder Knopf am Ausfallende deaktiviert wurde. Diese Bremse wird sich für Fixies und für Freilaufräder eignen. Auch wenn die Marktchancen sicher nicht groß ausfallen dürften, rechne ich damit, dass die Herstellungskosten und damit auch der Endverbraucherpreis akzeptabel sein werden und dieser in etwa bei 7000$ liegen wird. Zunächst werden wir den asiatischen Markt bedienen, um dann nach einiger Zeit mit einem ausgereiften Produkt auch auf den europäischen und den amerikanischen Markt zu gehen.
 
Bringt keinen weiter. Geh mal mit der Frage ran: wer schuldet wem was, warum und woraus?
Die Frage hilft im Alltag oft weiter. So kannst du dir ableiten, wie die Versicherung handeln würde. Nämlich entsprechend der Rechtslage. Nun ist auszumachen, wie die Rechtslage ist. Und eines sei mal gesagt. Völlig unerheblich ist, ob die HR Bremse geholfen hätte oder nicht. Sie ist vorgeschrieben und Punkt! Den Richter interessiert es nicht. Ist sie dran, wird geguckt wie es weiter aussieht. Ist sie nicht dran, kannst du einpacken.
Ist das gleiche mit Licht. Hast kein Licht am Rad und Unfall, war's das. Hast du licht, wird eben weiter geschaut, was man machen kann. Ein Rad hat stvo tsuglich zu sein. Wenn das nicht der fall ist, darfst du nicht fahren. Das kann dann gleich noch mal kurz ins Strafrecht gehen, denn: du hast mit dem Fehlverhalten andere Teilnehmer des Verkehrs gefährdet.
 
Das stimmt nicht ganz @mynoxin, im Falle eines Verfahrens wird immer berücksichtigt, warum der Unfall passiert ist und ob z.B. die fehlende Bremse oder das fehlende Licht ursächlich war.

Beispiel: Wenn Du am hellichten Tag von einem Autofahrer mitsamt dem Rad über den Haufen gefahren wirst, kann sich die Versicherung des Autos nicht damit herausreden, dass kein Licht an Deinem Rad war. War keine Bremse dran eventuell schon, wenn denkbar ist, dass Du durch Bremsen den Unfall hättest vermeiden können.

Einfache Sachlage: Das Bremsen mit dem Hinterrad per starrer Achse muss gekonnt sein. Wer es nicht beherrscht, kann damit nicht bremsen. Ergo würde so eine Bremse nie ein TÜV-Zertifikat kriegen. Möglicherweise kann man mit dem Fixie plus Vorderradbremse einem Strafzettel entgehen, im Falle des Unfalles wäre man ziemlich hilflos, wenn nachgewiesen werden könnte, dass eine richtige Bremse hätte helfen können, den Unfall zu vermeiden.
 
Hab mich grad einmal ins Thema reingelesen und würde wirklich gern wissen was ein Rechts-Profi dazu sagen würde.
Der Ansatz mit: Kurze Reaktionszeit, Hinterrad hebt eh ab (Also kann eigentlich die Hinterrad-Bremse eh vernachlässigt werden?), Vorderrad-Bremse übernimmt Haupt-Brems-Arbeit finde ich rational gesehen sehr logisch.
Wie würde ein Richter dagegen argumentieren?

In dem Gerichtsurteil stand auch: "Laut Pressedienst Fahrrad stellt das Bonner Urteil allerdings kein Präzedenzfall dar. Fixiefahrer müssten sich weiterhin auf Diskussionen mit der Polizei einstellen."
Was sagt man am besten um sich raus zu reden wenn man angehalten wird? Und endet so etwas meist vor Gericht oder sind das Ausnahmen?

Liebe Grüße
Robert
 
Ein Rechts-Profi alleine reicht nicht, es müsste schon ein Verkehrsrechts-Profi sein. Aber ich denke, mit meinem letzten Beitrag war ich der Sache schon recht nahe gekommen, jedenfalls hatte auch keiner wiedersprochen!

Strafzettel oder nicht ist eine Sache, bei einem Unfall sieht es wieder ganz anders aus, da legen sie Dir die fehlende Bremse garantiert zu Deinen Ungunsten aus, wenn ein hoher Schaden entstanden ist.
 
Strafzettel oder nicht ist eine Sache, bei einem Unfall sieht es wieder ganz anders aus, da legen sie Dir die fehlende Bremse garantiert zu Deinen Ungunsten aus, wenn ein hoher Schaden entstanden ist.
Genau, bei einem Unfall bin ich eh dran...

Aber mal angenommen mich hält ein kompetenter Polizei-Beamter an wegen einer fehlenden Hinterrad-Bremse, was wär die cleverste Antwort die ich ihm geben könnte?
 
Gerichtsurteil schrieb:
Laut Pressedienst Fahrrad stellt das Bonner Urteil allerdings kein Präzedenzfall dar. Fixiefahrer müssten sich weiterhin auf Diskussionen mit der Polizei einstellen.

so viel dazu, nicht universell & im besten falle darf man sich das ganze nochmals im gericht anhören. rücktrittnabe ist die wohl beste umschreibung für die rennleitung, ansonsten kannst du auch deine zwei treter als bremsmittel verkaufen - alles eine frage des verhandlungsgeschicks. und "vorführen"? wozu? maximal nach aufforderung
 
Genau, bei einem Unfall bin ich eh dran...

Aber mal angenommen mich hält ein kompetenter Polizei-Beamter an wegen einer fehlenden Hinterrad-Bremse, was wär die cleverste Antwort die ich ihm geben könnte?
hi
mir ist genau dies schonmal passiert.nachdem ich ihm von dem "berühmten gerichtsurteil" erzählt habe,fing er an böse zu gucken.er wurde auf einmal unfreundl und hat angefangen mein rad nach allen regeln der gesetze zu überprüfen.daraufhin habe ich ihm einfach den starren gang erklärt.habe ihm erzählt das ich in meiner jugend bahnrad gefahren bin,das ich kurier war....usw darauf wurde er freundl und wollte sogar einzelheiten wissen.nach nem glücklicherweise nettem gespräch,sagte er noch zum abschied das die fehlende rückbremse ermessenssache des beamten sei.was dann später bei gericht passiert steht natürlich auf einem anderen blatt.
 
In Konfliktsituationen immer konstruktiv miteinander umgehen, ansonsten halt ich mich an die Spielregeln und vermeide (soweit möglich) Vollkontakt mit der Rennleitung :D
 
Die Trachtengruppe ist ja auch das kleinste Problem. Da gibt es genug "Verhandlungsstrategien" - Sportgerät etc. Und wenn am Ende dabei rauskommt, dass ich dreißig oder vierzig EUR Bußgeld bezahle, wäre das alleine auch noch kein Grund, irgendwas an meine Bikes zu bauen, was ich nicht will. Kommt ja nur drauf an, wie oft das vorkommt. Bei mir glücklicherweise noch nie.
Viel interessanter - und darum ging es ja in dem Thread - ist in der Tat die Frage der Versicherung - z.B. auch im Falle eines Wegeunfalls - also Weg zur Arbeit etc. - die Gesetzliche Unfallversicherung.
Horst
 
Wer der Rennleitung in die Falle fährt ist selbst Schuld. Ich fahre bei uns viel Straße, da habe ich noch nie einen Zwischenfall mit Autos gehabt oder das sich jemand beschwert. In der Fußgängerzone ist es etwas anderes, kann dabei auch den Frust der Fußgänger voll verstehen wenn sie von rasenden Radlern knapp überholt werden. Wenn man jedoch rücksichtsvoll fährt gibt es da auch keinen Stress, meine Erfahrung. Allerdings bin ich auch am Starrrad mit Bremse unterwegs und muss nicht ausweichen weil ich nicht zum stehen komme. Und immer Augen aufhalten wenn irgendwo eine Streife unterwegs ist, man sieht die oft von weiten.

Wie das rechtlich aussieht möchte ich garnicht wissen, und es auch niemandem wünschen das herauszufinden. Einmal blöd gefahren, einen Personenschaden verursacht und dann zahlt die Versicherung nicht... Ojeoje, nicht auszudenken.
 
Wie das rechtlich aussieht möchte ich garnicht wissen, und es auch niemandem wünschen das herauszufinden. Einmal blöd gefahren, einen Personenschaden verursacht und dann zahlt die Versicherung nicht... Ojeoje, nicht auszudenken.

Yo, da hast du vollkommen recht. Wenn es hart auf hart kommt, dann könnte es echt teuer werden. RTW Einsatz, Krankenhaus usw. kostet ne Menge Geld.

Am besten immer schön vorausschauend fahren und für andere mitdenken, dann passt das schon. Fahre jeden Tag mit dem Rad durch Dortmund und muss ebefalls jeden Tag min. ein mal meinen Ärger über andere runter schlucken. Mittlerweile stehe ich da aber drüber...
 
Ist noch niemand auf die Idee gekommen, dass es bescheuert ist - selbst mit "nur 15 km/h (ich schwör, ey!)" - so nah an parkenden Autos vorbeizudonnern, dass man in dem sehr wahrscheinlichen Fall, dass jemand zwischen 2 Autos vorspringt, nicht mehr rechtzeitig bremsen kann?

Erinnert sich keiner mehr an die Bilder in den Fahschullehrbüchern, in denen ein Spielball hinter nem parkenden Auto hervorrollt?
a) Beschleunigen, damit der Ball nicht noch unter die eigenen Räder gerät!
b) In jedem Fall beschleunigen!
d) Sitzheizung wär toll...
e) Aha, ein Ball!


Und dann immer die Rechtfertigungsorgien hinterher...

Oh, schon ne Woche alt... *tehe*
 
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