19.03. 13:00 Barranco de la Madera bei Santa Cruz, 1000m
Doch kein Singletrack, der Barranco de la Madera sieht mir heuer eher nach Rundwanderung aus. Vor vielen Jahren wurde die Schlucht über Santa Cruz zwar auch Mal als Bikeroute beschrieben, aber schon dort klingts nach "alles hochtragen, dann Tunnels". Und nachdem dieser Weg (genau wie alle anderen spannenden Wanderrouten auf La Palma) mindestens schon seit nem Jahr offiziell gesperrt sind, lässt das für den Zustand nix gutes erwarten. Weiss nicht, was die hier für ein Wartungsproblem haben... Los Tilos zu... Madera zu... wandern ist scheinbar nicht mehr erwünscht? Schilder aufstellen ist natürlich einfacher als ein bisserl Steinschlag und Erdrutsche beiseite räumen. Aber keine Ahnung... vielleicht liegt's auch an Corona... oder an Gesetzesänderungen bezüglich Wegesicherheit... oder Personalknappheit... oder weiss der Geier woran. Laut Netz sind die Wege teils wohl schon seit Jahren geschlossen. Wer jedenfalls derzeit zum Wandern nach La Palma kommt und sich auf die bekannten Signature-Tunnelwege freut, sollte sich von Flatterbändern und Verbotsschildern nicht abhalten lassen.
Egal, wir tuns trotzdem: Rein in den Barranco...
... und seitlich am Barranco entlang...
... auf einem etwas verwahrlosten aber doch recht wanderbarem Wegerl...
... bis zum plötzlichen Ende an einem trockenen Wasserfall nach 800 gekletterten Höhenmetern. Schon recht spacig bisher, aber zum radln wär's nix. Die Löcher links in der Felswand sind übrigens unser Exit aus dem Barranco Madera, ...
... zumindest wenn man die Verbotsschilder, die verschlossenen Tunnelgitter und die mit letzter Kraft ins Metall geritzte Abschiedsbotschaft des letzten Wanderers ignoriert.
An der ersten Gittertür kommen wir jedenfalls noch seitlich vorbei...
... und durchtunneln freudig die senkrechte Wand.
Cooles Wegerl, so viel ist sicher. Und gar nicht so kaputt, wie die Gerüchte befürchten lassen.
Hier oben könnte man's wirklich beinahe radln, wenigstens wenn die Lenker noch Breiten aus den 2000er-Jahren hätten.
Das mit den Gittertüren an jedem Tunnel würde die Sache allerdings etwas verkomplizieren. Ohne ziemlich komplette Demontage wäre da desöfteren nix zu holen.
Immerhin scheint an jeder relevanten Stelle wenigstens ein Stab entfernt, so dass man zu Fuß recht gut durchkommt.
So wird's schlussendlich ein abenteuerlicher Wandertag, der kaum Wünsche offen lässt. Die achthundert Tiefenmeter Holyflowtrail vom letzten Tunnelausgang zurück ins Tal wär ich freilich schon gern geradelt statt gelaufen, aber sein Radl vernünftig dort raufbringen geht grad echt nicht.
Zurück am Beach in Puerto Naos: Lapalma-Nordrunde nach acht genialen Carpacking-Tagen beendet.