Flüssignahrung für Langzeitfahrer

Ein bisschen zu kurz kommt mir bei der Diskussion,
die Tatsache, dass die Steuerzentrale (Gehirn), im Gegensatz zur Muskelarbeit, nicht auf "Fettstoffwechsel" umgestellt werden kann.
Deshalb lohnt es m.M. nur Kohlenhydrate während der Belastung zuzuführen.

Vor diesem Hintergrund ist bei sehr hohen Belastungen auch der Stoffwechslung von (Muskel-)Eiweiß interressant.
Alles andere dient nur dem persönlichen Wohlbefinden.

dubbel :daumen: kann da sicher fundierte Aussagen machen.
 
Ziel: 24 Stunden solo am Stück möglichst kontinuierlich in den Bergen MTB. Dabei gut durchkommen. Kein Rennen.
Kontinuierlich ist bei einer 24h Tour kaum möglich. Es sei denn, Du fängst sehr langsam an und fährst dann immer so weiter.
Warum willst Du das aber machen? Warum willst Du am Anfang Reserven schonen auf die Du eventuell später sowieso nicht zurückgreifen kannst.


PS: für eine starke Psyche während langer Fahrten ist eine "ausgewogene" Energieaufnahme extrem wichtig. Deswegen ist dieses Thema mit Sicherheit nicht zu vernachlässigen.

Klar ist Energieaufnahme wichtig. Unterzuckerung ist bei Langstreckenfahrern ein bekanntes Problem. Es gab schon Einige denen plötzlich die "Lichter ausgingen" weil sie einfach nichts mehr gegessen haben.
Ich glaube aber nicht dass Du deine Leistung über 24h konstant halten kannst wenn Du nur den richtigen "Treibstoff" benutzt.
Musst eben probieren was Körper und Geist verlangen.

MTB Touren sind in dieser Hinsicht immer problematisch. Da gibt ganz einfach die Strecke viel zu oft vor mit welcher Intensität man fahren kann. Auf dem Rennrad sind solche Unternehmungen leichter zu steuern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fahre oft Touren > 8 Stunden, viel davon in den Bergen. Meist habe ich viele Powerbars und Gels mit, da ich nicht so auf längere Verpflegungs-Stops stehe. Egal jedoch, wie gut und regelmäßig ich davon zu essen versuche, komme ich meist zum Ende der Touren in einen leichten Hungerast-Bereich oder bin ausgelaugter oder langsamer, als es bei einer optimaleren Verpflegung sein könnte.

Auf solchen Touren braucht man doch kein Powerbarzeugs, da schiebt man sich belegte Brote ("Stullen") und Bananen rein. Wer Pausen sparen will tut das dann während der Fahrt.

Aber wenn du nach der kurzen Zeit (> 8 Stunden) mit der künstlichen Nahrung schon im leichten Hungerast-Bereich taumelst, hast du dich wahrscheinlich übernommen bzw. ganz viel falsch gemacht ;)
Wenn Körper und Kondition an die Grenzen stoßen hilft auch das Ernährungsdoping nicht mehr. Im Gegenteil, als erstes wird dir der Magen bei einer Überbelastung einen Streich spielen.

Vielleicht solltest du deine 24h Ausfahrt nicht nur im Bereich Ernährung überdenken. Da spielen auch andere Faktoren eine Rolle! Manchmal ist weniger mehr.
 
es geht nichts über den fettstoffwechsel. der muss funktionieren, resp. dessen funktion darf nicht gestört werden.

das geht eigentlich ganz einfach. zum einen musst du halt wirklich entsprechend langsam fahren, zum anderen muss die ernährung darauf ausgerichtet sein. wie gesagt, funktioniert der fettstoffwechsel geht das wunderbar. isst du nun irgendwelchen 'sportfood', also energyriegel oder auch energygetränkt (z.t.) gibt das dem körper einen zuckerstoss. heisst, dein blutzuckerspiegel schnellt in die höhe, im gegenzug wird insulin ausgeschüttet. der grösste feind des fettstoffwechsels! mit erhöhtem insulinspiegel kann dein fettstoffwechsel nicht mehr ungestört funktionieren. entweder du schüttest du nun unablässig neue KH hinzu oder die leistung fällt ab.

dem ist aber einfach entgegenzuwirken. mit vitargo als getränk bist du schon mal auf der richtigen schiene. etwas essen solltest du ja aber auch. also: tomaten (frisch oder getrocknet), aprikosen, apfel, nektarinen, pfirsich (diese all nur frisch), nüsse aller art. ich würde mir zwischendurch auch immer mal wieder buttermilch im laden besorgen.

all diese nahrungsmittel haben einen tiefen glykämischen index. dass heisst schlussendlich, dass diese den blutzuckerspiegel nicht so rasant in die höhe treiben. ergo, erfolgt auch keiner und nur ein minimaler insulinausstoss und der fettstoffwechsel kann weiter ungestört arbeiten.

so fährst du tagelang... solange dich nicht andere wewechen wie sitzbeschwerden, taube hände oder füsse, nackenschmerzen, schlafmangel, oder anderes davon abhalten :D
 
..., aprikosen, apfel, nektarinen, pfirsich (diese all nur frisch), .......

all diese nahrungsmittel haben einen tiefen glykämischen index. dass heisst schlussendlich, dass diese den blutzuckerspiegel nicht so rasant in die höhe treiben. ergo, erfolgt auch keiner und nur ein minimaler insulinausstoss und der fettstoffwechsel kann weiter ungestört arbeiten.

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Vielleicht noch der Hinweis dass die selben Früchte als Trockenprodukt genau das Gegenteil bewirken!
 
gibt das dem körper einen zuckerstoss. heisst, dein blutzuckerspiegel schnellt in die höhe, im gegenzug wird insulin ausgeschüttet. der grösste feind des fettstoffwechsels! mit erhöhtem insulinspiegel kann dein fettstoffwechsel nicht mehr ungestört funktionieren. entweder du schüttest du nun unablässig neue KH hinzu oder die leistung fällt ab.

Das ist mittlerweile überholt. Heute weiß man, dass dieses Modell der Insulinantwort nur beim "ruhenden" Menschen (mit Einschränkungen) gilt. Die Insulinantwort fällt während der Belastung nur sehr gering aus. Heute sagt man, es sollten möglichst verschiedene KH während der Belastung konsumiert werden (d.h. kurze und lange). Dadurch wird die maximale Aufnahmefähigkeit (~1g KH/kg Körpergew./Stunde) erhöht, da verschiedene Transportenzyme im Darm operieren.
 
Das ist mittlerweile überholt. Heute weiß man, dass dieses Modell der Insulinantwort nur beim "ruhenden" Menschen (mit Einschränkungen) gilt. Die Insulinantwort fällt während der Belastung nur sehr gering aus. Heute sagt man, es sollten möglichst verschiedene KH während der Belastung konsumiert werden (d.h. kurze und lange). Dadurch wird die maximale Aufnahmefähigkeit (~1g KH/kg Körpergew./Stunde) erhöht, da verschiedene Transportenzyme im Darm operieren.

vielen dank für die aufklärung. gut zu wissen. kannst du hierfür vielleicht auf studien oder berichte verweisen? interessiert mich natürlich. ;)

aber bei der 'problemstellung' des TE würde ich es wohl doch so handhaben, wie ich geschrieben habe. mir geht es mit dieser variante jedenfalls immer bestens...
 
Mach dich mal bei den Ultraläufern schlau. Da gibt es viele Rennen die als Selbstversorgerläufe ausgeschrieben sind. Die sollten Ahnung haben was da so funktioniert.

www.trailmagazin.de

bzw.
robert pollhammer von
www.racelite.de

könnte da tipps auf lager haben.

sowas vielleicht:
http://www.trekneat.com/dede/wissen/peronin/


Interessante Links. Danke.

Noch mal zu den Energieriegeln und Gels von zB Powerbar, die Kingtom so negativ (schnelle Insulinantwort) herausstellte: angebblich enthalten die ja hauptsächlich Oligo- und Polysaccharide, so dass man auch hiermit langfristig zurecht kommen sollte.

Mein Problem ist eher die unregelmässige Energieaufnahme.
 
vielen dank für die aufklärung. gut zu wissen. kannst du hierfür vielleicht auf studien oder berichte verweisen? interessiert mich natürlich. ;)

Carbohydrate intake during prolonged cycling minimizes effect of glycemic index of preexercise meal

japp06221001x.jpeg


Die Jungs haben vor dem Radl'n entweder hoch oder niedrige GI Mahlzeit bekommen. Dann haben sie noch während der Belastung (2h + mehr) reine Glucose bekommen. Schau Dir mal in (b) die Insulinantwort, sobald die Belastung beginnt stürzt die ab, egal welche KH.

Bei Diabetikern ersetzt heute Sport die Spritze, etwa 45 min gehen reicht aus um kein Insulin-Junkie mehr zu sein. Sport schafft einfach vorher die ganzen KH weg.
 
Mach dich mal bei den Ultraläufern schlau. Da gibt es viele Rennen die als Selbstversorgerläufe ausgeschrieben sind. Die sollten Ahnung haben was da so funktioniert.

Oder hier
http://www.ara.randonneure.de/

Oder hier
http://www.audaxclub-sh.de/

Oder hier
http://www.harms-sh.de/

In Deutschland gibt es schon seit langem eine Szene von Langstreckenfahrern die lange Distanzen ohne jegliche Betreuung zurücklegen.
Diese Brevets gibt es schon seit über 100 Jahren.
 
Carbohydrate intake during prolonged cycling minimizes effect of glycemic index of preexercise meal

japp06221001x.jpeg


Die Jungs haben vor dem Radl'n entweder hoch oder niedrige GI Mahlzeit bekommen. Dann haben sie noch während der Belastung (2h + mehr) reine Glucose bekommen. Schau Dir mal in (b) die Insulinantwort, sobald die Belastung beginnt stürzt die ab, egal welche KH.

Bei Diabetikern ersetzt heute Sport die Spritze, etwa 45 min gehen reicht aus um kein Insulin-Junkie mehr zu sein. Sport schafft einfach vorher die ganzen KH weg.

link ist leider nur für eingeweihte
"This item is Restricted to Maintenance Users Only.
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was meinst du mit egal welche KH, egal welche vor der belastung oder während?
 
Deine Methode scheint für eine ausgedehnte Biergarten-Runde tatsächlich sinnvoll zu sein.

Ziel: 24 Stunden solo am Stück möglichst kontinuierlich in den Bergen MTB. Dabei gut durchkommen. Kein Rennen.

Reicht doch aus für deine Zwecke :daumen::rolleyes:
Wann ist der Theorieunterricht beendet?

Zwei verrückte Berliner haben das auch mal gemacht. Über 400 km in 24 h nonstop offroad waren das Ziel, daraus wurden dann 29 h, 430 km zackiges Tempo und Regen, Regen, Regen... klick und klack
 
link ist leider nur für eingeweihte
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was meinst du mit egal welche KH, egal welche vor der belastung oder während?

geht doch, waren wohl gerade Wartungsarbeiten an der Webseite. Das Journal bietet die älteren Paper alle frei im Volltext an.

"egal" vor der Belastung, während der Belastung haben alle Glucose bekommen (auch die Kontrolle). Die Behauptung, man solle kurz vor der Belastung nichts hoch-glykämsiches zu sich nehmen, wird durch diese Studie widerlegt. Spielt einfach keine Rolle, ob hoch-glyk., nieder-glyk. oder gar nichts.
 
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