Ich hatte jetzt Gelegenheit das Ganze mal in die Tat umzusetzen:
Zerlegen geht (wenn man die Ventile außen vor lässt) ohne Probleme.
- Durch lösen der Inbusschraube vorsichtig Druck aus dem Piggyback entweichen lassen.
- Die große Kontermutter des Piggys konnte ich so nicht lose drehen, weil die Endkappe mitdrehte. Auf geht mit nem 4mm Inbus in die Madenschraube und dann mit einem Kunststoffteil mit Hämmerchen der Kappe seitlich ein paar "Schläge" geben (Prinzip Schlagschrauber)
- Endkappe ein Stück reinschieben (ohne zu verkanten) und mit einem Kunststoff-Teil den Sprengring aus der Nut hebel. Dabei die Wand des Piggys nicht zerkratzen!
- Die Endkappe würde ich nicht mit ner Zange sondern einer passenden 8er Maschinenschraube anstelle der Madenschraube rausziehen.
- Gleiches mit dem IFP, bzw. kann man diesen auch mit dem Dämpfer stückweise "hochpumpen".
- Den eigentlichen Dämpferkopf ("Bearing Assembly") saß sehr fest und ließ sich nur ziemlich schwer mit einem 22er Schlüssel öffnen. Anzugsdrehmoment ist mit 27.1Nm auch überraschend hoch...
- Shim-Stack mit nem 9er ist problemlos
- die "Piston Stud" mit dem 11er ist kniffliger weil die Mutter sehr flach ist - entweder wirklich mit einer abgedrehten 11er Nuss ohne Fase oder mindestens im Schraubstock nen Widerlager haben damit man einwandfrei ansetzen kann
Shimstack könnte man jetzt modifizieren, oder wenn man glücklich war sollte man ihn auf einen Draht oder Kabelbinder auffädeln.
Leider fielen mir zwei sehr feine Riefen auf der Kolbenstange auf, die scheinbar durch die Metalbuchse in dem "Bearing Assembly" herrühren - sehr ärgerlich. Das "Bearing" aus Metal scheint nicht nahtlos gefertigt zu sein sondern einen Stoß zu haben.
Dichtringe habe ich an der Druckkammer (47,35/1,78mm) getauscht, am Dämpferkopf (0.07x1.051" / 26,7x1,78mm) und die Dichtungen vom IFP (0,139x0,786" / 20,22x3,53mm bzw. 2,90x1,78mm) und der Piggy-Back Endkappe (21,89x2,62mm).
Insbesondere die Dichtung vom IFP sah bei mit an der Dichtfläche echt mitgenommen aus!?
Die PU-Dichtungen (0,103x0,487" / 12,37x2,62mm) im "Bearing Assembly" konnte ich bei lelebeck.de, wo ich sonst alle Dichtungen her hatte, nicht bekommen. Ich habe mir damit beholfen die beiden PU-Dichtungen zu tauschen - da eine als Endanschalg keinerlei Reibung unterlag und die vorher im Bearing Assembly eingebaute sicher noch als Endanschlag taugt passt das in meinen Augen. Beim nächsten mal bräuchte ich dann neue - hat jemand nen Tipp?
Ventile (Zugstufe, Druckstufe) aufmachen!
Zusammenbau ist ebenfalls problemlos. Zum Befüllen der Dämpferstange habe ich es mit einer Spritze vorne etwas schmaler geschnitten, weil ich sonst keine Chance sah die Dämperstange blasenfrei zu bekommen. Nachdem man den IFP provisorisch montiert hat wie in der Anleitung randvoll machen und versuchen alles ohne Schweinerei zusammenzuschrauben.
Größte Herausforderung ist tatsächlich nicht das Aufpumpen des Piggys, sondern das luftfrei bekommen. Ich frage mich, ob durch Sogwirkungen bzw. Strömung die Luft aus dem hinteren Bereich des "Bodies" (ist wenn das Eyelet geklemmt ist ja höchster Punkt) durch Pumpen zu entfernen ist... Auf den Kopf stellen geht solange der IFP offen ist ja mit vertretbaren Aufwand nicht bzw. dann sitzt die Luft am "Bearing Assembly"... Am sichersten wäre es, den IFP zu schließen und mit Druck zu beaufschlagen um dann am Body die hintere Madenschraube mal kurz zu öffnen. Dadurch verutscht dann der IFP und muss neu gesetzt werden.
Also:
- Befüllen nach Anleitung (mit offnen Ventilen)
- IFP etwas zu hoch einbauen (und den Piggy wirklich einölen, sonst ist die Gefahr dass sich unter diesem Luft sammelt sehr groß)
- "Auf" den IFP noch Öl
- Dämpfer hin- und herpumpen, Blasen entfernen
- Ab und zu kippen, damit Blasen unter dem IFP durch die Bohrung rausfinden
- IFP schließen
- mit selbstgedruckten Set-Tool mit Druck beaufschlagen
- dann erst am Body Madenschraube öffnen und etwas Öl rausdrücken
- IFP öffnen, Höhe endgültig einstellen, schließen
- NICHT OHNE ÖL "AUF" DEM IFP PUMPEN (ich habe das Gefühl dass der sonst Luft zieht...)
- Piggy zusammenbauen, Nadel rein, Madenschraube anziehen mit Gefühl (lieber zu fest, aufmachen um die Nadel zu entfernen geht immer), Aufpumpen, Nadel entfernen, Madenschraube endgültig anziehen.
- Hoffen dass man keine Geräusche hört.
Ich halte euch auf dem Laufenden.
All in all macht das Werkeln Spass, man lernt den inneren Aufbau kennen und so richtigen Schaden kann man in meinen Augen wenn man sauber arbeitet nicht anrichten.