Ich habe mich zu dem Thema auch schonmal geäußert (
MTB-FAQ).
Im Großen & Ganzen hat Backwoods Recht. Auf jeden Fall: Al hat immer dieselbe Steifigkeit, egal um welche Legierung es sich handelt. Das E-Modul (gibt die Steifigkeit an, Verhältnis Zugspannung zu Dehnung) liegt in jedem Fall bei 68,67 GPa. Lediglich die Werte für die Zugfestigkeit -und entsprechend für die Bruchdehnung, damit das Verhältnis wieder stimmt- ändern sich bei den verschiedenen Al-Legierungen. 7000er Alu hat eine höhere Zugfestigkeit, entsprechend eine geringere Bruchdehnung. Evils Aussage, daß das 7000er nicht so schnell reißt, wie das 6000er ist richtig, nur würde ich das 7000er eher als härter bezeichnen als das 6000er...
Abgesehen ist die Verarbeitung der Al-Rohre viel wichtiger (wie vermutlich schon 1253 Leute vor mir bemerkt haben) als das Rohmaterial selber.
Vom Material selber auf die Qualität der Rahmen zu schließen, ist IMHO nicht drin. Es ist zwar so, daß 7020er um Meilen schwerer zu schweißen ist als z.B. 6061er (7020er hat zu hohe Konzentration an "Fremd"-Metallen), aber nur daran kann man es wohl nicht festmachen.
@checky:
Sorry, aber was hast Du für denn für Lampen befragt? Professoren, die mit den Werkstoffnummern (sind immerhin DIN EN!) nix anfangen können, gehören meiner Meinung nach rausgeschmissen. Das lernt man beim Maschinenbaustudium im 2. (!) Semester. Du könntest den Herren Professoren ja mal das gute alte Tabellenbuch Metall empfehlen. Das benutzt jeder Lehrling, jeder Student, dessen Studium im weiteren Sinne etwas mit Metall zu tun hat. Seiten 153-156.
Kein Wunder, daß die Deutschen so schlechte Hochschulabsolventen haben, bei den Professoren...
Eine "Reorganisation" der Moleküle bei Raumtemperatur findet nur sehr bedingt statt. Es ist z.B. erwiesen, daß lange gelagertes (Größenordnung Jahre) Rohaluminium mit der Zeit spröde wird. Aber Kornuwandlungen im großen Stile oder sonstige Prozesse finden definitiv nicht statt.
Was Framecrusher ansprichst ist eine ganz andere Sache: Wärmebehandlung. Zwar biegst er die Träger noch zusätzlich, aber im Prinzip werden die Teile wärmebehandelt (geht übrigens auch nur mit bestimmten aushärtbaren Al-Sorten). Das Alu wird auf etwa 400°C erhitzt (Lösungsglühen), anschließend abgeschreckt und letztlich ausgelagert. Bei Raumtemperatur erhöht sich die Festigkeit nur sehr geringfügig, wird das Al warm ausgelagert (130-190°C), kann man durchaus beachtliche Festigkeitssteigerungen erzielen.
Für diese verschiedenen Formen der Wärmebehandlungen stehen auch die verschiedenen T-Bezeichnungen. T6 (die gebräuchlichste Behandlung) steht z.B. für lösungsglühen und warmauslagern.