Fullface Helm zersägt

lelebebbel

wieder dabei
Registriert
6. Dezember 2003
Reaktionspunkte
24
Ort
Kanada
Ich hab mir einen neuen Fullface gekauft, weil mein Bell Bellistic doch langsam etwas ins Alter gekommen war und außerdem schon ein paar Treffer abbekommen hat.
Rein ihm Dienste der Wissenschaft hab ich heute morgen den Bellistic mal unter die Säge gehalten, um zu sehen ob der von den diversen Stürzen irgendwelche internen Schäden hat.

Zutand vorher:



Polster (nicht herausnehmbar) rausgeschnitten. Ein Riss/Kratzer im Stirnbereich wird sichtbar:

Der Riss ist nicht durchgehend und sieht in Wirklichkeit etwas harmloser aus als auf dem Bild

Der Helm hat zweimal nennenswert Bodenkontakt gehabt (und einmal Vorbaukontakt mit dem Kinnbügel).
In beiden Fällen kein wirklich harter Einschlag mit Kopfschmerzen oder ähnlichem, aber ein spürbarer Knall, nachdem ich in jedem Fall froh war, einen Fullface aufgehabt zu haben.

Die Einschläge waren jeweils links bzw. rechts seitlich flach auf den Trail, entsprechend habe ich den Schnitt quer durch die Mitte angesetzt.


Keine sichtbare Beschädigung auf den ersten Blick. Die GFK Schale ist dicker als ich dachte.


Überraschung: Der Helm ist in Wirklichkeit nur ein alter Crosscountry Helm, wenn auch mit ner stabilen Fullface GFK Schale und ein paar Schaumstoffpostern unterhalb der Ohren!


Kleine Delle und komische, aber nur oberflächliche Risse auf der rechten Seite (dort war der härtere Einschlag).

Fazit:

-Insgesamt denke ich nicht, dass der Helm durch die Stürze wirklich kritischen Schaden genommen hat. Anders gesagt, er hätte auch beim nächsten Sturz noch seine Funktion erfüllt. Viel hat aber nicht gefehlt würde ich sagen.
Ich hab in meiner Radkarriere auch schon 2 XC Helme zerbröselt, in beiden Fällen war der Einschlag -wenn überhaupt- nicht viel härter als hier.

- Die Konstruktion ist sehr simpel, da bekommt man bei neueren/teureren Modellen sicher mehr Schutz (für mehr Euros).

- Nach einem Sturz sollte man zumindest die Innenpolster soweit wie möglich abziehen und überall nach möglichen Rissen suchen.
Spätestens wenn der Sturz hart genug war, um Kopfschmerzen oder schlimmeres zu verursachen, ist der Helm aller Wahrscheinlichkeit nach Schrott.

- Die Delle wäre bei einem härteren Treffer natürlich größer gewesen, aber wahrscheinlich immernoch von aussen nicht sichtbar, es sei denn das Styropor wäre irgendwo durchgeknackt.



Vielleicht können wir hier eine kleine Fotosammlung von derart obduzierten Helmen anlegen. Das Crash-Replacement Programm der Hersteller ist ja oftmals sowieso eher albern (30% Rabatt auf einen neuen wenn man den gecrashten einschickt? Die Helme gibts im Handel auch so 30% reduziert...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, da hat Bell wohl eine alte Spritzgussform recycled...

Ich hab jetzt einen 661, da ist die Styroporschale auch spürbar tiefer gezogen.
 
Sehr interresannt die Arbeit hat sich gelohnt :daumen:

Von der Konstruktion ist der Bell nicht mehr auf dem aktuellsten Stand, selbst der Specialized Deviant, der ja so ein leicht FF ist, ist das Styropor weiter runter gezogen bis in den Nacken. Das an den Wangen kein Styropor möglich ist, ist klar, zu dick und schwer darf ja der Helm nicht werden, ist auch bei Motorrad Helmen nicht der Fall.
 
Das an den Wangen kein Styropor möglich ist, ist klar, ... ist auch bei Motorrad Helmen nicht der Fall.

Soso? Wieviele Motorradhelme hast Du denn schon auseinandergenommen, um zu dieser Erkenntnis zu kommen?

Nichts für ungut, aber wenn einem die entsprechende Erfahrung fehlt, sollte man sich solche Verallgemeinerungen doch verkneifen!
(Passiert mir selber aber auch manchmal; zugegeben!)

Ich für meinen Teile habe jahrelang als Selbstständiger Motorradbekleidung in meinem Laden verkauft und viel Erfahrung mit Helmen diverser Hersteller.
(Arai, Shoei, HJC, Marushin, Takai, Schuberth, Icon, KBC, Simpson, Momo, Takachi, X-Lite, Premier, Uvex, Nolan, Held,...)

Da ich auch viele Helme umgepolstert oder mit Sprechfunk versehen sowie als Vorbereitung zum Airbrushen auch komplett zerlegt und wieder zusammengesetzt habe, kann ich sagen: Deine Aussage trifft auf den Großteil der mir bekannten Motorradhelme nicht zu!

Auch unter den weichen Wangenpolstern befindet sich Styropor; ebenso im Kinnteil.
Je nach Hersteller wird an verschiedenen Stellen der Styroporkern aus Einzelteilen mit verschiedener Dichte und somit verschiedenen Dämpfungseigenschaften zusammengesetzt.

Ich selber habe bisher noch keinen MTB-Fullface gefunden, der mich überzeugt hat und ich fahre somit im Park noch immer mit Motocrosshelm.
Als Motorradfahrer bin ich es eh gewohnt, Helm zu tragen und das Mehrgewicht stört mich nicht wirklich.
 
danke lelebebl.

hab auch grad augen gemacht, als sich der cc-helm aus der dh-schale schälte :lol:
deswegen ist der bellistic auch einer der leichtesten dh-helme gewesen...
hab selber 2 zuhause, einen aufgrund seiner ausreichenden aufgabenerfüllung verrentet, den anderen weil ich mal was vernünftiges wollte.

fand den bellistic aber immer gut, leicht und bequem und er hat mich zuverlässig geschützt.
 
Da fragt man sich aber, wozu soviel Styropor oben am Helm?
Wenn man fliegt, dann wohl eher auf die Seite oder sprichwörtlich auf die Nase=Kinn.
Ev. noch der Hinterkopf. Aber genau an diesen Stellen ist eigentlich kein oder wenig Schutz bzw Styropor.
Aber ich nehme an, und hoffe, die Hersteller haben sich etwas überlegt und ihre Tests/Hausaufgaben gemacht.
 
Soso? Wieviele Motorradhelme hast Du denn schon auseinandergenommen, um zu dieser Erkenntnis zu kommen?

Nichts für ungut, aber wenn einem die entsprechende Erfahrung fehlt, sollte man sich solche Verallgemeinerungen doch verkneifen!
(Passiert mir selber aber auch manchmal; zugegeben!)

Ich für meinen Teile habe jahrelang als Selbstständiger Motorradbekleidung in meinem Laden verkauft und viel Erfahrung mit Helmen diverser Hersteller.
(Arai, Shoei, HJC, Marushin, Takai, Schuberth, Icon, KBC, Simpson, Momo, Takachi, X-Lite, Premier, Uvex, Nolan, Held,...)

Da ich auch viele Helme umgepolstert oder mit Sprechfunk versehen sowie als Vorbereitung zum Airbrushen auch komplett zerlegt und wieder zusammengesetzt habe, kann ich sagen: Deine Aussage trifft auf den Großteil der mir bekannten Motorradhelme nicht zu!

Auch unter den weichen Wangenpolstern befindet sich Styropor; ebenso im Kinnteil.
Je nach Hersteller wird an verschiedenen Stellen der Styroporkern aus Einzelteilen mit verschiedener Dichte und somit verschiedenen Dämpfungseigenschaften zusammengesetzt.

Ok auseinandergenommen hab ich noch keinen ;) ,sichtbar Styropor hab ich aber im wangen und kinnbreich nicht gesehen, es könnte dann deutlich weniger bzw. eine andere Sorte von Styropor dort sein. Aufjedenfall nicht so dickes wie in anderen Teil des Helms.
 
danke lelebebl.

hab auch grad augen gemacht, als sich der cc-helm aus der dh-schale schälte :lol:
deswegen ist der bellistic auch einer der leichtesten dh-helme gewesen...
hab selber 2 zuhause, einen aufgrund seiner ausreichenden aufgabenerfüllung verrentet, den anderen weil ich mal was vernünftiges wollte.

fand den bellistic aber immer gut, leicht und bequem und er hat mich zuverlässig geschützt.

Das war auch schon mein zweiter Bellistic. Der erste hat ein recht spektakuläres Ende gefunden, inkl. leichter Gehirnerschütterung. Leider war ich nach dem Crash entsprechend etwas benebelt und habe ihn auf dem Weg zurück zum Parkplatz im Wald verloren, daher keine Obduktion...
Wenn ich jetzt drüber nachdenke kann ich irgendwie auch nicht nachvollziehen, warum ich mir nach der Aktion nochmal einen Bellistic gekauft hab. Ist aber einige Jahre her und die Auswahl war damals noch nicht so groß.

Interessanterweise ist mein neuer 661 mit 924g nochmal etwas leichter als der Bell. Macht aber dennoch einen deutlich ausgereifteren und stabileren Eindruck.
 
@Suicyclist

Welche MTB-Fullfacehelme hast du denn bereits getestet? Bzw. welche Fullfacehelme haben dich nicht überzeugt?

Also mein POC Helm hat schon nen Sturz genau von oben auf den Kopf mit 15 min geistiger, ich nenn's mal Störungen mitgemacht und rein äußerlich kaum was abbekommen.
Den werde ich jetzt aber nicht zerschneiden, da ich den noch nutze ;).
Einen POC Helm habe ich bereits zerlegt (Visierverschraubung rausgerissen). Dieser hat auch ordentliche Schrammen außen, aber noch die gleiche Form wie vorher.
Aufschneiden würde ich auch diesen ungerne, da ich ihn als Andenken an seine hervorragende Leistung im Regal stehen habe, aber interessieren würde es mich ja schon mal.
Ich glaube aber fast, dass man da nicht viel sehen würde.
Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich mit POC-Helmen bereits zwei erhebliche Stürze ohne jegliche Nacken- und Kopfschmerzen (bis auf die 15 min geistiger Störung bei einem senkrechten "Kopfsprung" aus ca. 2 m) überstanden habe und diesen somit uneingeschränkt vertraue. Die Jungs aus Schweden leisten da durchweg gute Arbeit. Ich wüsste nicht, was ein Motorradhelm da besser machen könnte.
 
...
Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich mit POC-Helmen bereits zwei erhebliche Stürze ohne jegliche Nacken- und Kopfschmerzen (bis auf die 15 min geistiger Störung bei einem senkrechten "Kopfsprung" aus ca. 2 m) überstanden habe und diesen somit uneingeschränkt vertraue. Die Jungs aus Schweden leisten da durchweg gute Arbeit. Ich wüsste nicht, was ein Motorradhelm da besser machen könnte.

Bist du dir sicher, dass die geistigen Störungen weg sind :D ...

Letzten Endes geht es um die Dämpfung des Stoßes, von so vielen Seiten wie möglich.
Da reichen so Aussagen wie "dank Helm keine Schäden" oder "der Helm blieb heile" nicht ganz aus, da sollte man schon eine ordentliche Versuchsreihe machen.

Angesichts Matti Lehikonens Sturz finde ich die Frage der Stoßdämpfung im unteren Gesichtsbereich schon interessant.
 
Bist du dir sicher, dass die geistigen Störungen weg sind :D ...

Letzten Endes geht es um die Dämpfung des Stoßes, von so vielen Seiten wie möglich.
Da reichen so Aussagen wie "dank Helm keine Schäden" oder "der Helm blieb heile" nicht ganz aus, da sollte man schon eine ordentliche Versuchsreihe machen.

Angesichts Matti Lehikonens Sturz finde ich die Frage der Stoßdämpfung im unteren Gesichtsbereich schon interessant.

Nee, ich hab immer noch zu wenig Angst :D

Ja, da hast du sicherlich recht. Aber der Helm hat mir definitiv zweimal so was von geholfen. Ich mein, ich hab ja schon gemerkt wie enorm das gerappelt hat beim Aufprall.
Das ersetzt natürlich keine Studie, aber ich vertrau da mal den Jungs von POC. Die scheinen einiges in die Forschung zu investieren. Ich bin jedenfalls froh, diesen Helm aufgehabt zu haben und bin echt erstaunt, dass man ihm solch einen wuchtigen Aufprall kaum ansieht. Das Leatt Brace kann durchaus einen weiteren Beitrag dazu geleistet haben, dass ich keine Nacken-/Kopfschmerzen hatte, aber das will ich so genau gar nicht wissen, sonst bekomme ich wirklich noch Angst :D
 
Zuletzt bearbeitet:
@Suicyclist

Welche MTB-Fullfacehelme hast du denn bereits getestet? Bzw. welche Fullfacehelme haben dich nicht überzeugt?

Bei uns in Bremen ist das mit dem Testen etwas schwierig. Die haben hier noch nichts davon gehört, dass es Menschen gibt, die mit dem Mountainbike nicht bergauf fahren wollen.

Bei Stadler lagen aber mal ein paar Bell und bei Titus welche von TSG rum.
Alles ultradünnes Thermoplast-Gelumpe, dass schon per Hand verformbar wie ein Wassereimer war.
Ohne Polsterung im Kinnteil, ohne vernünftigen Verschluss und mit sehr bescheidener Passform.

Hab' mich dann mal bei den leichten MX-Helmen umgeschaut und den X-Moto von Marushin probiert. Superleicht, vollcarbon, DD-Verschluss, komplett entnehmbares und waschbares Futter etc. ; aber auch hier: miese Passform!

Leider hab' ich meinen Arai gerade gecrasht und brauche Ersatz.
Vielleicht schau ich mal bei Rose vorbei, wenn ich das nächste Mal in der Nähe von Bocholt bin...
 
Naja, die Bandbreite ist dann ja doch etwas größer als Bell und TSG welches jetzt beides nicht wirklich Helmhersteller im MTB-Gravity-Bereich sind, die ich bevorzugen würde.
Carbon lehne ich persönlich ab. Die Helme sind meist nur minimal leichter als die Composite-Versionen, diese sind dafür haltbarer (bei mir nicht wirklich, aber so gesehen schon :)).
Was bei POC interessant ist, ist der Multi-Impact-Liner. Heißt, man kann sich damit auf die Schnauze legen und muss den Helm nicht gleich ersetzen.
Nen wirklich gepolsterten Kinnbügel habe ich noch bei keinem MTB-Fullfacehelm gesehen.
Allerdings sollte man die Kinnbügel auch nicht berühren sofern der Helm gut sitzt. Bei mir ist der Kinnbügel auch so weit weg vom Kinn, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es dazu kommen könnte.
Helme von TLD sind laut meinen Freunden auch sehr gut von der Passform, allerdings zahlt man da für Namen und Design ordentlich drauf...
 
Carbon ist auch kein Muss. Sonst bevorzuge ich auch GFK-Helme.

Werde diese Saison jetzt mit meinem Polycarbonat Crosshelm zuende fahren und mich mal intensiver umsehen.

Dass man bei Troy Lee auch für den Namen zahlt, ist klar. Aber mal ganz ehrlich: 'N bischen Style muss auch sein. Und außerdem is' ja bald Weihnachten!;)
(Jedenfalls hab' ich letzte Woche schon die ersten Dominosteine und Marzipankartoffeln gekauft!)

Jedenfalls werde ich am Helm bestimmt nicht anfangen, zu sparen!
Dafür habe ich in der Vergangenheit privat und im Job schon zuviele gecrashte Helme gesehen und weiss, dass man dort definitiv am falschen Ende spart!:o
Außerdem bin ich vom Motorradfahren irgendwie eh ganz andere Preisregionen für Helme gewohnt...

Und mein Opa hat auch schon immer gesagt: "Kaufste Scheizze, haste Scheizze!" und "Was nix kost' is' auch nix!"
 
Hab ja nicht gesagt, dass man am Helm sparen soll ;). War nur ne Anmerkung und ist in dem Fall nun mal Fakt.
Und entschuldige, dass ich jetzt wieder auf POC verweise, aber für knapp 220 € bekommt man da einen Top-Helm, wo man bei TLD locker 400 hinlegen muss. Das ist nicht am falschen Ende gespart. ;)
Und ich kenne auch sonst keinen Helm, der für mehrere Einschläge freigegeben ist.
 
Zurück
Oben Unten