Fully oder Hardtail, max. 1000€

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Ich frage mich aber auch, was die HT Fahrer grossartig gelernt haben. Ich möchte euch hier nix unterstellen, ich kenne euch nicht...
Hier in der Ortschaft gibt es fast nur XC Leute (überwiegend HT oder Marathon Fully, ist halt trendy). Vllt liegt es an meiner Wohngegend, aber mindestens 90% von den Leuten hier sind gerade technisch Nullen. Ne Super Kondition haben wahrscheinlich einige :daumen:, aber sonst:
Bunny Hop...nie gehört...Ast im Weg, absteigen. Knöcheltiefer Bach im Weg, absteigen und Bike drüber tragen. Ne Kurve mal enger nehmen, Gewichtsverlagerung, Wheelie...geht nicht, weil Finger im Po.
Wichtig ist natürlich nen HT, damit ist man ja schneller unterwegs (auf der Waldautobahn) und bitte nicht mehr als 9,9kg :rolleyes:

Mein Dealer sieht es übrigens ähnlich. Ist trotzdem ne gern gesehene Kundschaft, Carbon und Fox only lässt den Rubel rollen...

Das hat nix damit zu tun ob die Leute auffm Fully oder Hardtail sitzen sondern davon, dass unheimlich viele Leute (das sind vermutlich die über die du redest) einfach ne andere Definition von Mountainbiken haben. Sobald man im Wald ist und auf nem MTB sitzt fährt man Mountainbike, die Waldautobahn reicht dafür vollkommen. Für jemanden der alleine in den Sport einsteigt und auch alleine fährt ist das fast eine logische Konsequenz. Und wenn man sich im Wald dann nur auf Waldautobahnen begegnet bilden sich halt gruppen die dann zusammen nur auf Waldautobahnen fahren ;-).

Bewegt man das Bike regelmäßig im Gelände (meinetwegen bis S2-S3), auch mit der Motivation sich fahrtechnisch zu verbessern, ist man in der Regel nach der gleichen Zeit mit einem HT fahrtechnisch besser unterwegs als mit einem Fully. Mit dem Fully ist man nach dieser Zeit vermutlich schneller (Geschwindigkeit), fahrtechnische Reserven sind aber kleiner. Deswegen isses imho für Anfänger gut "erstmal auffm HT zu lernen". Sinnfrei ist das ganze natürlich wenn man sich von allen Seiten einreden lässt ohne >140mm Federweg geht nix und man nach nem halben jahr auf gedeih und Verderb nen Fully kauft (nicht weils einem Spaß macht sondern weils einem von überall eingeredet wird).

grüße
jan (fully, würde wieder auf HT anfangen)
 
bzgl. ht waren das wirklich gute argumente und was dich ehrt ist, dass du die auch auf ne sehr nette und begründete art formulierst...

jedoch war bei mir eben genau das gegenteil der fall.
zur geschichte:

habe mir okt. 2007 ein hardtail (totaler anfänger) in freiburg gekauft, da ich so viele biker gesehen habe, dass ich mir dachte, das kann ich ja mal hier probieren...

wie gesagt, mein 85mm HT hat mich auch vom ersten tag an süchtig gemacht. bin dann ohne zu übertreiben auch so gut wie jeden tag gefahren...anfangs kannte ich niemanden, daher allein und da ich mich mit den schönen abfahrts trails nicht auskannte, bin ich auch die langweiligen "waldautobahnen" runter.
doch als anfänger fand ich das toll :), nun ja, einmal bin ich dann mit paar leuten oben in freiburg am rosskopf angekommen, und sie fragten, ob ich denn nicht lust hätte mit ihnen die freeride strecke zu probieren...
das ist ne wunderbare strecke mit zig anliegern und kickern ( wurde sogar in mehreren bike zeitschriften berichtet)

gut ich wollte... naja, die abfahrt war extrem unangenehm für mich, da ich als anfänger kaum fahrtechnik hatte und das bike null reserven hatte.
unten angekommen, dachte ich mir, ich hol mir fürs hardtail ne 130mm gabel und scheibenbremsen, da es dort lange runtergeht und die v-brakes nicht der brüller waren.

ok, dann war mein HT "gepimpt" und es war ein riesen schritt nach vorne. bis zu dem zeitpunkt, als sich aus den bekanntschaften eine freunde bike gruppe aus ca. 7 leuten gegründet hat... alle waren mit fullys unterwegs und hatte eher freeride ambitionen...
tja ich war zu der zeit schon ziemlich geübt, da ich ja fast täglich fahre...
jedoch null chancen, mit den leuten mitzuhalten im downhill....
war mir aber erstmal nicht so wichtig.... wollte ja primär spass haben, und da es ja freunde waren, keine konkurrenz...

bis zu dem tag, als ich aus neugier mit nem ausgeliehenen fully gefahren bin..!!!!! Wahnsinn, ich hätte nie im leben gedacht, was das fürn unterschied sein kann.
naja und da wars um mich geschehen, ich habe meinen alten bausparvertrag gekündigt und mir ein fully geholt...

ich bereue es nicht, und zwar war das HT ne gute anfangslehre, aber ich hätte viel geld gespart.......
naja außerdem hat ein fully auch optische vorteile, und eben ein tiefes oberrohr (giant reign) ,d.h. ich kann mir im falle eines "falles" nicht so leicht die .... anschlagen :)

für mich bleibt es bei der meinung, wenn man kann, nie ein HT, außer man ist eh nur auf konditionstraining aus...

und mit meinem reign komme ich auch den berg rel. gut hoch :)

liebe grüße
 
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gut ich wollte... naja, die abfahrt war extrem unangenehm für mich, da ich als anfänger kaum fahrtechnik hatte und das bike null reserven hatte.
unten angekommen, dachte ich mir, ich hol mir fürs hardtail ne 130mm gabel und scheibenbremsen, da es dort lange runtergeht und die v-brakes nicht der brüller waren.

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liebe grüße

Ja und genau da liegt der Hund begraben :). Bei dir war genau das eingetroffen was ich mit:

Sinnfrei ist das ganze natürlich wenn man sich von allen Seiten einreden lässt ohne >140mm Federweg geht nix und man nach nem halben jahr auf gedeih und Verderb nen Fully kauft

Meinte, auch wenn der Anreiz bei dir (unter Umständen) etwas weniger von Außen kam.
Der Gedankengang bei dir (scheint zumindest so) war:
- Komme die Strecke schlecht runter
- Mit mehr Federweg kommt man die Strecke besser runter
=> mehr Federweg

Du hast die Lösung halt direkt auf Seiten der Biketechnik gesucht, anstatt dich erstmal fahrtechnisch soweit zu bringen, dass das Hardtail mit wenig Federweg wirklich deutlich zum limitierenden Faktor wird (bei mir hat das trotz 3-4 mal Fahren die Woche gute 2 Jahre gedauert).

Wenn du mim Hardtail auf einem bestimmten Niveau angekommen bist wirst du nach dem Wechsel auf ein Fully (und kurzer Eingewöhnung) auf diesem Niveau schneller sein als jemand der gerade mit dem Fully auf diesem Niveau angekommen ist.

Für Veranstaltungen wie Marathon oÄ halte ich, wenns nur darum geht so schnell wie möglich anzukommen, nen Fully immer für sinnvoller als ein entsprechendes Hardtail, das hat aber jetzt weniger mit der Fahrtechnik zu tun.

Es gibt kein richtig oder falsch, nur sinnvoll oder weniger sinnvoll.

grüße
Jan
 
Unterm Strich kann jeder fahrn was er will solange es Spaß macht. Aber wenns um das Lernen geht:ein HT verlangt eine sehr aktive Fahrweise und reicht Fehler schön durch.
Wenn man sich daran gewöhnt hat, bringts auf dem Fully sehr viel und macht schnell. Man sieht viele (natürlich nicht alle) schon-immer-Fully-Fahrer,die hängen wie die Zinnsoldaten auf dem Bock und lassen das Fahrwerk machen, die vergeben Potential.
Und da wir ja leider nicht alle die Freiburger Strecken haben: wer in einer weniger gesegneten Ecke wohnt, degradiert mit seinem Fully alle Abfahrten zu Tretstücken und verliert auch irgendwann den Spaß.
 
Also ich hab mir nun ein gebrauchtes Fully gekauft, hier die Daten


Dämpfer DT Swiss Dämpfer SSD 190L

Gabel Rock Shox Pike Air 454 Air U-Turn + Lock Out (110 bis 140)
Bremsen vorne und hinten AVID Code mit 203 mm Durchmesser
Kurbel Shimano XT Hollowtech II Kurbel FC-M770
Schalthebel Shimano XT Rapidfire Plus Schalthebel SL-M770
Kassette Shimano XT CS-M760 9fach / 11-34
Kette Shimano XT HG-93 9fach
Schaltwerk Shimano XT RD-M772 SGS Shadow
Sattel Selle San Marco Ponza Herren
Steuersatz Ritchey WCS industriegelagert 1 1/8
Lenker Ritchey WCS Riser Bar Oversize
Vorbau Ritchey WCS 4-Axis OS
Sattelstütze Ritchey WCS V2 Post
Sattelklemme XLC Ultralight
Reifen Continental Mountain King Protection Faltreifen

berichte dann ob ich zufrieden bin :) und dank euch allen!

ist noch eine knackige Variante von einem Einsteigerbike. An was für einen Rahmen sind denn diese oben genannten Teile drangeschraubt ?
 
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